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Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - Druckversion

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Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - Markus - 22.05.2017

Damit es den Thread Medikamente gegen Borrelien-Persister nicht zerfleddert, schlage ich vor die Diskussion um etwaige Therapieversuche und Bewertung der praktischen Relevanz der aktuellen Zhang-Studie High Activity Of Selective Essential Oils Against Stationary Phase Borrelia burgdorferi As A Persister Model hier fortzuführen.


RE: Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - AnjaM - 22.05.2017

Sehr interessante Studie. Ich hab mir mal die Vollversion runtergeladen und ausgedruckt und kämpfe mich mal durch den englischen Text. Wurde, in meinen Augen, auch mal höchste Zeit, dass da mehr zu ätherischen Ölen geforscht wird in der Richtung. Exclamation


RE: Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - KeyLymePie - 22.05.2017

Zitat:Eventually, oregano, cinnamon bark, and clove bud were identified as the most active essential oils because of their remarkable activity even at the lowest concentration of 0.125%, which showed similar or better activity than 40 µM daptomycin

Ich hatte mich gerade gefragt, was wohl "clove bud oil" ist. Habe kurz mal Google befragt und festgestellt, dass ich das seit etwa 3 Wochen einnehme (Bestandteil von Rizol Gamma). Cool
Clov bud oil = Nelkenöl. Vielleicht ein Grund, warum das Rizol so reinhaut.


RE: Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - Markus - 22.05.2017

Was mich am meisten interessiert, ist, wie die Verteilung dieser Öle im Körper aussieht bzw. ob die in dieser Studie gefundenen Konzentrationen realistischerweise im Gewebe erreicht werden können. Dazu müsste man schauen, ob es Studien am Menschen zur Pharmakokinetik gibt (glaube eher nicht) und auch Tierstudien mit reinnehmen. Vielleicht lässt sich ein Öl identifizieren, das sowohl pharmakologisch günstige Eigenschaften hat, als auch in der Zhang Studie einigermaßen wirksam war. Das wäre halt ein gewisser Aufwand. Vielleicht würde man über die Schiene Tiermast da eher fündig als im Humanbereich.

Ein Öl, das zwar nicht so wirksam war wie das Carvacrol, aber pharmakologisch bessere Eigenschaften hätte, wäre dann in der Summe unter Umständen trotzdem wirksamer als das Carvacrol. Macht jemand mit bei der Recherche? Alleine ist mir das zu viel Aufwand.


RE: Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - Ehemaliges Mitglied 6 - 22.05.2017

Ich mach da gerne mit. Einen Punkt halte ich allerdings für wichtig was dies betrifft. Bei Oregano Öl ist es ja ganz offensichtlich der Hauptbestandteil Carvacrol, welcher den Effekt erzeugt. Das ist insofern praktisch, als dass man sich genau auf diesen einen Wirkstoff konzentrieren kann. So wie ich es verstehe bestehen die meisten Öle jedoch aus mehreren relevanten Wirkstoffen, was die Sache etwas komplizierter macht. Die verschiedenen Wirkstoffe werden unterschiedliche Eigenschaften aufweisen und letztendlich wissen wir auch nicht welcher Wirkstoff vor allem die Borrelien trifft. Bei Gewürznelkenöl dürfte es zwar Eugenol als Hauptbestandteil sein, aber hier ist glaube ich eine interne Anwendung problematischer bzw. toxischer, eine weitere Frage zu den jeweiligen Ölen. Also wie am besten vorgehen?


RE: Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - AnjaM - 23.05.2017

(22.05.2017, 19:30)KeyLymePie schrieb:  Ich hatte mich gerade gefragt, was wohl "clove bud oil" ist. Habe kurz mal Google befragt und festgestellt, dass ich das seit etwa 3 Wochen einnehme (Bestandteil von Rizol Gamma). Cool
Clov bud oil = Nelkenöl. Vielleicht ein Grund, warum das Rizol so reinhaut.

Ich bin ja schon lange der Überzeugung, dass die beigefügten ätherischen Öle bei den Rizolen die eigentliche Wirkung ausmachen. Wink


RE: Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - KeyLymePie - 23.05.2017

Glaube ich eigentlich nicht unbedingt, da der Anteil der ätherischen Öle je nach Mischung zum Teil sehr gering ist. Die Kombination ist aber sicherlich gut.


RE: Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - AnjaM - 23.05.2017

(23.05.2017, 10:38)KeyLymePie schrieb:  Glaube ich eigentlich nicht unbedingt, da der Anteil der ätherischen Öle je nach Mischung zum Teil sehr gering ist. Die Kombination ist aber sicherlich gut.

Nach meinen Unterlagen sind da bis auf ein Rizol in allen Rizolen bis zu 20-30% ätherische Öle enthalten. Da haben wir beiden wohl eine unterschiedliche Auffassung von "gering". Biggrin In der Aromatherapie werden Mischungen ab 5% bereits als therapeutisch bezeichnet. Und Mischungen ab 10% als hochprozentige Mischungen, die nur von ausgebildeten Ärzten und/oder Heilpraktikern angewendet werden sollten.


RE: Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - Ehemaliges Mitglied 6 - 23.05.2017

Hallo Anja,
was hältst Du von der inneren Anwendung von Oregano Öl bzw. Carvacrol, vor allem zu den Risiken? Hast Du damit persönliche Erfahrungen? Ich habe mir aufgrund der Studie 100% reines Oregano Öl bestellt zum ausprobieren.
Grüße
Ehemaliges Mitglied 6


RE: Ätherische Öle bei Spätborreliose (Diskussion zu Zhang et al.) - AnjaM - 23.05.2017

Hallo Ehemaliges Mitglied 6,

ich bevorzuge eigentlich die Anwendung AUF der Haut, habe aber auch mit der Einnahme Erfahrungen gemacht.

Im Prinzip könnte man sich auch in einer Apotheke Kapseln herstellen lassen, die dann mit Olivenöl und 1-3 Tropfen ätherischem Öl gefüllt werden. Ich habe allerdings großen Respekt vor der inneren Einnahme - ätherische Öle sind einfach hoch-konzentrierte Pflanzenwirkstoffe, die man nicht einfach so mal eben einnehmen sollte. Ich bin in der Materie halt sehr drin (seit über 35 Jahren beschäftige ich mich mit ätherischen Ölen + 2 Ausbildungen in der Arbeit mit ätherischen Ölen und zig Weiterbildungsseminare) und traue es mir zu da eigenverantwortlich damit umzugehen. Ohne eine therapeutische Begleitung würde ich das aber niemandem anraten - man kann einfach doch sehr viel falsch machen.

Wir haben hier aber auch einen langen Thread zur inneren Einnahme - ich geh mal schnell suchen.....

Schon der Einkauf birgt Risiken, denen sich der Normalverbraucher nicht bewusst ist. Es gibt globale Player in dem Markt, die sich nicht scheuen gepantschte Öle mit synthetischen Anteilen oder sogar komplett synthetische Öle anzubieten - Amazon ist da z.B. so ein Anbieter, wo gerne mal gefälschte/gepantschte Öle angeboten werden.

Wenn man ätherische Öle therapeutisch anwenden möchte, dann sollte man sich die Anbieter wirklich sehr genau anschauen. Neumond, Jophiel Aromaöle, Farfalla wären z.B. so Anbieter, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. Dagegen gibt es, vor allem amerikanische Multilevel-Marketing-Firmen, die sich rühmen "therapeutic grade"-Öle herzustellen, denen ich kein bißchen vertraue. In einer Gruppe auf Facebook werden viele ÄÖs gaschromatographisch untersucht und da werden erschreckend viele Fälschungen aufgedeckt. Wichtig finde ich zudem, dass man Bio-Öle verwendet. Vor allem bei den ganzen Zitrusölen finde ich das wichtig, weil diese meist nicht destilliert, sondern kaltgepresst werden und dann alle Herbizide so auch mit in das ätherische Öle gelangen.