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Bakt. Zoonosen mit Bedeutung für den öffentlichen Gesundheitsschutz in Deutschland - Druckversion

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Bakt. Zoonosen mit Bedeutung für den öffentlichen Gesundheitsschutz in Deutschland - FreeNine - 08.10.2023

Bakterielle Zoonosen mit Bedeutung für den öffentlichen Gesundheitsschutz in Deutschland – Vorkommen, Verbreitung und Übertragungswege


[*]Published: 23 May 2023
[*]volume 66, pages 617–627 (2023)
Zitat:"Fazit:

Die in diesem Artikel dargestellten epidemiologischen Situationen der beispielhaft gewählten Themengebiete Salmonellose, Q‑Fieber, Lyme-Borreliose, Leptospirose, Ornithose und Antibiotikaresistenz zeigen, dass es große Unterschiede bei den Reservoiren, den Transmissionswegen, der Inzidenz und den notwendigen Maßnahmen zur Verhinderung von bakteriellen Infektionen im Bereich des öffentlichen Gesundheitsschutzes gibt. Lyme-Borreliose und Salmonellose, aber auch Campylobacteriose verursachen aufgrund ihres häufigen Vorkommens eine besondere Krankheitslast [47]. Die Trends bei der Inzidenz zu detektieren, ist bei diesen Krankheiten besonders wichtig. Andere Krankheiten wie das Q‑Fieber oder die Ornithose kommen eher selten vor und finden daher selten Eingang in die routinemäßige Patientendiagnostik, was zu einer Untererfassung führt.  ..."

Zitat:"Public-Health-Handlungsfelder bei der Lyme-Borreliose sind u. a.:
  • regelmäßige Quantifizierung des Einflusses des Klimawandels, z. B. durch regelmäßige bevölkerungsrepräsentative Sero-Surveys,
  • Verbesserung der Gesundheitskommunikation, um bestehenden falschen Narrativen bezüglich Diagnose, Therapie und Epidemiologie in der Bevölkerung und bei der ärztlichen Versorgung zu begegnen,
  • Aufklärung insbesondere von Outdoor-Zielgruppen (z. B. Pfadfinder, Geocaching-Szene, Waldarbeiter) bzgl. Zeckenstichvermeidung, -erkennung und korrekter Zeckenentfernung sowie Krankheitszeichen der Lyme-Borreliose für einen notwendigen Arztbesuch."


Im aktuellen Beitrag "Tierisch infektiös" der Medical Tribune vom 3.10.23 wird es folgend formuliert:
Zitat:Die Aufgaben des öffentlichen Gesundheitswesens umfassen:
  • Dokumentation des Einflusses eines sich wandelnden Klimas auf das Infektionsgeschehen
  • Versorgung der Bevölkerung und Ärzteschaft mit objektiver Information zum Thema Borreliose
  • Aufklärung von Risikogruppen über Prävention (ein erhöhtes Risiko haben Personen, die sich häufig im Freien aufhalten, v.a. Kinder und Jugendliche ≤ 17 und Erwachsene > 55 Jahre), korrekte Entfernung von Zecken und arztpflichtige Symptome der Borre­liose.

Die Leipziger Zeitung veröffentlicht dazu folgenden Beitrag am 28.9.23:
"Susanne Schaper (Linke): Zecken-Prävention ausbauen – FSME und Borreliose sind nicht harmlos, die Impfquote aber niedrig"

Zitat:...die Erkrankung kann schwere Verläufe nehmen – ebenso wie Borreliose, die Folgeerkrankungen wie lebensgefährliche Herzmuskelentzündungen nach sich ziehen kann.

Die Staatsregierung muss in der Prävention aktiver werden, um besser über Zeckenstiche und Prävention aufzuklären. Weder die Informationen zum Impfschutz noch zum Schutz vor Zeckenstichen allgemein scheinen im notwendigen Maß bei der Bevölkerung anzukommen.
Der Freistaat muss zudem den Öffentlichen Gesundheitsdienst wieder handlungsfähig machen, der in den letzten Jahren kaputtgespart worden ist. Er muss seine Präventionsaufgabe besser erfüllen können. Andererseits sind Kommunen in Risikogebieten stärker zu unterstützen, damit sie Schutzmaßnahmen umsetzen können – etwa das regelmäßige Mähen von Hundewiesen, denn auch Haustiere können die gefährlichen Tiere weitertragen.“

PS. Wenn jetzt nicht der News-Renner, aber manchmal gut zu wissen, wo es steht.
LG FreeNine