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Cannabis als Entzündungshemmung
#1

Hallo,

ich hatte heute eine sehr interessante Unterhaltung mit einem alten Bekannten.

Ich hätte den nicht mal wieder erkannt, wenn er nicht auf mich zugekommen wäre. Um es kurz zu machen:

Kurz nachdem wir uns aus den Augen verloren hatten, bekam er eine schlimme Borreliose. Damals ein vielversprechender angehender Uhrmacher, fiel er sogar ins Koma und hat schlimme Schädigungen aller Art davongetragen. Jetzt ist er arbeitsunfähig und kann nichtmal mehr eine Turmuhr reparieren, von Feinmechanik ganz zu schweigen.

Interessant an seiner Krankheitsgeschichte dürfte aber mehr seine therapiebegleitende Alternativmedikation sein:

Cannabis

Er nimmt das mit einem speziellen medizinischen Verdampfer zu sich, einem Vaporisateur, wenn ich das richtig verstanden habe.

Und er sagt, es hilft ihm sehr gegen die vielen Entzündungsherde in seinem Körper. Anscheinend sogar per Blutbild bei seinem Arzt (der davon weiß) nachgewiesen. Er sagt, hat damit keinerlei Schmerzen mehr und auch sonst ein viel besseres Allgemeinbefinden. Und die stimmungsaufhellende Wirkung helfe ihm bei seinen psychischen Problemen, die aus der Krankheit resultieren.

Gibt es dazu irgendwelche wissenschaftlichen Untersuchungen?

Bitte keine pauschalen Verteufelungen oder Idealisierungen gegen/für das Kraut an sich, mich interessiert hier rein der medizinische Zusammenhang.
Denn ein Arbeitskollege von mir nimmt das auch schon seit geraumer Zeit gegen seine Morbus-Cron-Erkrankung und ist ebenso sehr zufrieden. Er kommt seither vollkommen ohne Cortison aus, was kein Arzt bei ihm noch für möglich gehalten hätte.

Ich habe schon mal ein wenig dazu gegoogelt, aber keine wirklich gesicherten Aussagen für oder wider im Zusammenhang mit Borreliose gefunden. Rein von den medizinischen Effekten her scheint es durchaus seine Berechtigung zu haben.

Vielleicht hat ja hier mal jemand was dazu gelesen?

Viele Grüße, Marc
Thanks given by: Juergen , Zecke
#2

Hallo Marc,

schau mal, wir haben ein ähnlichesThema gerade auch in einem anderen Thread:

http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1033

Ich habe selber weit über ein Jahrzehnt als Drogenberaterin gearbeitet und bin sozusagen "Lichtjahre" davon entfernt, Suchtmittel egal welcher Art, zu idealisieren...Aber der gezielte Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken, hat aus meiner Sicht nichts mit missbräuchlichen Konsum zu tun.

Ich kenn es aus eigener Anschauung vom mehreren an AIDS erkrankten Leuten.
Die wären nach meiner Einschätzung (und der ihrer behandelnden Ärzte), ohne den Einsatz von Cannabinoiden wesentlich schlechter dran gewesen.

Es gibt mehrere Probleme:

1. Es ist illegal und durch den Besitz macht man sich strafbar.

2. Es sind unglaublich bürokratische Hürden vor der ärztlichen Verordnung aufgebaut worden. Da geht es ganz eindeutig um Erschwerung und Verhinderung.

3. Es wird beim illegalen Strassenverkauf auch gepanschte, verunreinigte "Ware" angeboten. Als Konsument hat man so gut wie keine Kontrolle darüber, was man da eigentlich so einkauft und sich im Zweifelsfall zu Gemüte führt.

Ansonsten ist Cannabis kein Wundermittel, aber es hat (hätte) vielfältige und segensreiche Einsatzmöglichkeiten. Gerade in Situationen, in denen die meisten anderen Pharmaka versagen.
Ich halte es für unmöglich, dass man eine Borreliose ursächlich damit kurieren kann. Auf der anderen Seite bin ich mir ziemlich sicher, dass viele Beschwerden (Nervenschmerzen, Schlaflosigkeit etc.) die durch Borreliose & Co ausgelöst werden, damit sehr gut symptomatisch behandelbar wären.

http://www.cannabis-med.org/german/patients-use.htm


Liebe Grüße

Leonie

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
Thanks given by: Juergen , Zecke
#3

(15.12.2012, 23:22)DerMarc schrieb:  Ich habe schon mal ein wenig dazu gegoogelt, aber keine wirklich gesicherten Aussagen für oder wider im Zusammenhang mit Borreliose gefunden.

Kann ich mir vorstellen, wo es doch bei uns "pfui" ist. Da wird sicherlich so einiges im Keim erstickt in userem Sauberland. *schuldigung* Blush

LG Couch
Thanks given by:
#4

Ich habe die Tage einen Artikel gelesen, der die Wirksamkeit bei MS anzweifelt.

http://www.n-tv.de/wissen/Untersuchung-d...66461.html

Gruß - Rosenfan

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


Thanks given by: Juergen
#5

Hallo Marc,

hier nochmal eine evtl. ganz interessante Seite:

http://www.cannabis-med.org/?lng=de


Liebe Grüße

Leonie

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
Thanks given by: Petronella
#6

@Rosenfan
Hast du den Originalartikel gelesen?
Denn dass hier eine sehr einseitige Darstellung hergestellt wird, ist mMn doch offensichtlich.

Alleine, dass das Medikament trotz der allgemein sehr zurückhaltenden Umgangsweise beinahe aller medizinforschungsrelevanten Länder in über 20 Staaten zur Zulassung gebracht werden konnte, ist mMn schon beachtlich genug.
Und die Tatsache, Studien alleine aufgrund einer anderen als der empfohlenen Dosierung zu entwerten hat für mich eher den Eindruck eines schlecht-Machens seitens des Autors denn einer ordentlichen Recherche.
Wäre das Usus würde es nahezu kein einziges Medikament gegen Zwangsstörungen geben.

Dass man in einer anderen Studie dazu sogar geringere als die empfohlene Tagesdosen für bereits deutliche Verbesserungen benötigt hat, wird natürlich auch nicht gesondert erwähnt. Alles in allem macht das bei mir den Eindruck eines mutwillig negativ gezeichneten Bildes.


Trotzdem ist das Kraut weit entfernt von einem Allheilmittel, wie es so oft auf einschlägigen Seiten angepriesen wird. Der Grund hierfür ist von den Grundlagen einer Borreliose nicht ganz unähnlich:

Bei der Borreliose gibt es unzählige typische und atypische Symtome, weil im Endeffekt alles mögliche an Beschwerden auftreten kann, wenn bestimmte Organe oder Körperregionen durch Erreger-verursachte Entzündungen gebeutelt werden.

Genau so verhält es sich wohl mit der Wirksamkeit der Pflanze:
Durch die hauptsächlich schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung können entsprechend sehr viele Erkrankungen, deren Symptome auf diesen Fehlfunktionen basieren, gelindert werden. Von einer Heilung ist man deswegen aber trotzdem immer noch genau so weit entfernt.

Sehr interessant finde ich aber die anti-karzinogene Wirkung, an der gerade stark geforscht wird und die sehr vielversprechend ist. Denn hier werden nicht die Symptome gelindert, sondern es scheint eine direkte Beeinflussung der veränderten Zellen selbst zu geben! Etwas, das bisher KEIN Medikamt geschafft hat. Daher werde ich auch diesen Tag, vermutlich komplett, der weiteren Recherche widmen. Das Thema ist durch die vielen unterschiedlichen Interessensgruppen leider sehr komplex und schwer zu differenzieren. Man muss wirklich alle Quellen selbst überprüfen, ebenso die Verwicklungen der Autoren zu Industrie oder Lobby. Sehr anstrengend, das Ganze


Viele Grüße, Marc
Thanks given by:
#7

Ich denke, dass viele mal in ihrer Jugend Cannabis probiert haben.
Viele werden daher auch wissen, dass ein cannabisrausch eine panikattacke auslösen kann, also auch negatuv aufs Nervensystem/Gehirn schlagen kann.

Ich denke deswegen, dass man bei neurologischen Symptomen sehr vorsichtig sein sollte, da im schlimmsten fall ja auch eine symptomverschlimmerung mit unabsehbaren folgen eintreten kann.
Thanks given by:
#8

Du hast recht, Jonas!
Cannabis ist nicht harmlos. Es steht in Verdacht, bei Menschen mit entsprechender Disposition, die Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch von insbesondere hebephrener Schizophrenie zu begünstigen. Sprich: Psychotischer Erkrankungen in Jugendalter. Die übrigens oft eine ausgesprochen schlechte Prognose haben.

Zudem können alle psychotrop wirkenden Stoffe (in jedem Alter) sogenannte drogeninduzierte Psychosen auslösen.
Das kann allerdings auch bei der Einnahme von einer Vielzahl von Medikamenten passieren. Antibiotika sind in dieser Hinsicht auch nicht ganz ungefährlich.

Was die Angelegenheit bei dem Konsum von Cannabis (zu medizinischen Zwecken) noch verkompliziert ist, dass der Anteil von THC nicht abschätzbar ist und zum Teil starken Schwankungen unterliegt.
Haschisch beim "Dealer an der Ecke" gekauft, ist nun mal nicht standardisiert.

Um so wichtiger wäre es aus meiner Sicht, eine medizinisch kontrollierte und begleitete Anwendung zu erleichtern.

Es ist halt wie immer: Nicht nur schwarz und nicht nur weiß.
Stoffe die wirken, haben immer auch unerwünschte Nebenwirkungen.


Liebe Grüße

Leonie

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Platon
Thanks given by:
#9

Nein, Marc, das Original habe ich nicht gelesen, da es eine britische Studie ist und mir die Zeit fehlt, es zu übersetzen. Aber im Großen und Ganzen dürften die Angaben in deutschen Medien wohl zutreffend sein.
Interesssant ist aber auch der Artikel im Spiegel.

@Jonas, nein, ich habe in meiner Jugend kein Cannabis probiert, ich kenne auch niemanden, der das gemacht hat. Aber wenn mich nicht alles täuscht, verursachen die Cannabis-Medikamente keinen Rausch, da sie aus THC-armen Hanf gewonnen werden.

Rosenfan

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Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


Thanks given by:
#10

Zitat:Aber wenn mich nicht alles täuscht, verursachen die Cannabis-Medikamente keinen Rausch, da sie aus THC-armen Hanf gewonnen werden.

Das leider ein Trugschluß, Rosenfan.
Die gleichen Stoffe die den Rausch auslösen, sind auch für die wünschenwerten und heilsamen Effekte verantwortlich.

Es ist ausschließlich eine Frage der Dosierung.
Die Schwierigkeit bei der Anwendung ist nur soviel zu sich zu nehmen, bis die Beschwerden gelindert sind und man eben nicht "breit" oder "bekifft" ist. Undecided


Liebe Grüße

Leonie

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Platon
Thanks given by:
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