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Gepulste Therapie
#1

Hallo allerseits,

ich kenne die gepulste Therapie in Anschluß nach 4 wöchiger Ceftriaxon- Infusion.
Es folgte dann alle 14 Tage für 3 aufeinanderfolgende Tage eine Infusion.
Das funktionierte ganz gut, bis zur allergischen Reaktion.

Ist eigentlich so eine Stoßtherapie auch mit AB in Tablettenform möglich, vieleicht nach anfänglich durchgehender Einnahme ?
Ich denke da an weniger Belastung für (meinen) Darm und auch Reduzierung der NW ?
Ich hatte auch schon gelesen, das solche Einnahme sogar teils wirksamer sein kann !?

Oder Betroffene, die immer bei Zunahme der Beschwerden für (wieviele ?) Tage dann AB einnehmen ?

Geht das mit allen AB, die Wirkung zeigten, wer hat das so schon mit Erfolg gemacht ?

Gruß
Klaus Wink
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Thanks given by: Katy , Danivelka
#2

Meine gepulste Therapie ist eine Schubtherapie. Der Schub läuft bei mir fast immer gleich ab.

Ich therapiere im Schub mit Tabletten für zwei jeweils Wochen. Für diese Therapien habe ich schon verschiedene AB bekommen. Doxy, Cefuroxim, Azithromycin. Im Winter gibts Doxy 600 mg/tag. Im Sommer Azithromycin oder Cefuroxim 2x 500 mg/tag. Azithromycin nur während 4 Tagen pro Woche, also 4 Tage AB, 3 Tage Pause, 4 Tage AB, dann Pause bis zum nächsten Schub.

Als geheilt kann ich mich nicht bezeichnen. Aber als Erhaltungstherapie ist das nach meiner Erfahrung okay. Mehrere Jahre Dauertherapie ohne Pausen haben bei mir keine grösseren Erfolge gezeigt.

LG, alien

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Klaus , Sunflower , leonie tomate , Heinzi
#3

Hallo Klaus,
ich habe schon eine gepulste Therapie mit Ceftriaxon bekommen. Dies war ein Teil einer Langzeit-Antibiotika-Therapie.
Meine persönliche Erfahrung ist aber, dass mich solch eine Therapie - wenn nur latente Beschwerden da sind) nicht wirklich weiterbringt. Musste Ceftriaxon dann auch wegen Sludge-Bildung absetzen.

In der Zwischenzeit mach ich es wie alien (allerdings weiß ich nicht wie oft er/sie die Behandlung eines Schubes braucht - würd mich aber interessieren, wie lange es anhält.)

Ich werde nur bei einem starken Schub behandelt, wenn sich schwerwiegende Symptome manifestieren. Dann wirkt AB bei mir auch am besten und es langt meist so 6 - 8 Wochen, um das ganze wieder in den Griff zu bekommen. Erfahrungsgemäß brauch ich da auch nicht die extreme Hammerdosis.
Eine Langzeittherapie von 2 Jahren Infusionen hat mir auch nicht wirklich was gebracht. Gehalten hat's 4 Jahre. Wurde dann wieder 6 Wochen behandelt - hat dann 2 Jahre gehalten. Zur Zeit werde ich wieder behandelt, aber nicht so hoch dosiert und auch das Immunsystem wird dieses Mal aufgebaut. Hat sich jetzt auch wieder gut gebessert. Wie lange es dieses Mal hält, das muss man halt abwarten.

Ceftriaxon und Cefotaxim wirken bei mir im akuten Notfall sehr gut. Allerdings heb ich mir diese Medikamente wirklich auch für den Notfall auf. Mit Cefotaxim hat ich letztes Mal auch erste Anzeichen von Unverträglichkeiten in Form von Hautausschlag. Vorher hab ich es aber immer ohne Probleme vertragen.

Diese gepulste Therapie, die du aber jetzt eigentlich meinst, macht nicht mit allen Antibiotikasorten SInn. DA ist Ceftriaxon oder Cefotaxim schon am besten dafür geeignet, da sie bakterizid wirken und durch den hohen WIrkspiegel auch stoßweise Bakterien erwischen. Bei bakteriostatisch wirkenden ABs sollte der Wirkspiegel im Blut dauerhaft hochgehalten werden. Was meiner Meinung nach gegen eine gepulste Therapie im herkömmlichen SInne spricht. Zumindest müsste man die Dauer der EInnahme deutlich erhöhen (hab das schon mit Tetracyclin gemacht. 3 Wochen Tetra, eine Woche Pause).
Der Wechsel von unterschiedlichen ABs (bakterizid und bakteriostatisch) wird auch von manchen Spezis empfohlen. Z.B. 3 Tage Ceftriaxon, 4 Tage Minocyclin. Aber dann halt ohne Pausen.

Die Eigenschaft von Ceftriaxon ist, dass es "nur" gegen die Spirochätenform der Borreliose wirkt. Die Infektion muss daher relativ aktiv sein, damit es gut anspricht.

In der Zwischenzeit versuche ich aber, mit so wenig Antibiotika wie möglich auszukommen.


LG Niki
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Thanks given by: Klaus , leonie tomate , Sabine
#4

Vielen Dank an Euch für die ausführlichen Antworten !
Ist ja sehr interessant.

Ich soll nun doch erstmal Rifampicin 300 und Doxy. nehmen, mein Spezi setzt diese Kombi öfter ein.
Doxy. allein in 200 mg hatte ich schon ohne Erfolg.
Bleibt abzuwarten, ob/wie ich es vertrage...langsam einschleichend.

Gruß
Klaus
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Thanks given by:
#5

Hallo Klaus,

Wie hoch wird Doxy da dosiert?
Rifampicin sollte man laut Packungsbeilage nicht unter 450mg dosieren (Ich hatte es auch in 300mg, dazu Mino und Cotrim über 5 Monate - hat mir persönlich nicht viel gebracht), vielleicht deinen Arzt darauf hinweisen.
Rifa ist von der Wirkung her zwar interessant (wirkt gegen Bartonellen, Ehrlichien, Borrelien und gilt teilweise auch als Zystknacker), ist aber nicht unkompliziert (z.B. darf man es nach absetzen nur unter strenger Kontrolle erneut nehmen).
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Thanks given by: Filenada , leonie tomate , Sabine
#6

Hallo,

einscheichend bis auf 300 mg, dann kommt Doxy dazu.
Ich denke das es 400 mg Doxy werden.
Mein Spezi gibt m. E. Rifa selten höher, darum gibt er Doxy hinzu.
Er gibt Rifa dann, wenn er mit den üblichen gängigen Mitteln nicht weiter kommt.
Bei einigen Patienten mit Erfolg, wie ich erfuhr.

Es ist ein probieren, bei jedem ist es anders. Bei mir half Ceftriaxon einzig bisher, einem anderen Patienten mit ähnlicher Symptomatik garnicht.
Was half Dir bisher am besten ?

Gruß
Klaus
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Thanks given by:
#7

Hallo Klaus,

Rifampicin wird in den allermeisten Fällen kombiniert, unabhängig von der Dosierung.
Doxy und Rifampicin ist keine so ungewöhnliche Kombi, wird sehr häufig bei Bartonellen und therapieresistenten Ehrlichien eingesetzt (deswegen hab ich Rifa auch bekommen).
Rifampicin sollte übrigens vor dem Essen genommen werden, aber das sagt dir dein Arzt bestimmt.
Zitat:Mein Spezi gibt m. E. Rifa selten höhe
Genau das hat mein ehemaliger Spezi letztes Jahr zu mir gesagt, als ich ihn auf die Packungsbeilage hingewiesen habe.
Mittlerweile hab ich erfahren, dass das Schema auf 450mg angepasst wurde, falls der Patient über 60kg wiegt (normalerweise wird wohl 600mg gegeben, aber 450mg ist bei der Langzeitanwendung sicherer), von daher würde ich sicherheitshalber doch mal nachfragen.

"Erwachsene und Kinder über zwölf Jahre erhalten 10 Milligramm Rifampicin/Kilogramm Körpergewicht als Tagesdosis. Diese muss mindestens 450 Milligramm betragen und darf 600 Milligramm nicht überschreiten."

Zitat:Was half Dir bisher am besten ?
Das Buhner-Protokoll (Kräuter), aber ich hab es bisher auch noch nicht mit Beta-Lactam ABs probiert.
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Thanks given by: leonie tomate , Sabine
#8

Ceftriaxon und auch Cefotaxim wirken bei mir zwar, doch hält die Wirkung meist nur so 3 Monate an.
Ich habe aber Betroffene gesprochen, die ein oder mehrere Jahre Ruhe hatten, nach einer vierwöchigen Gabe.

Rifa wir in der Borreliose- Behandlung wohl selten eingesetzt, mehr eben bei Co- Infektionen.
Ob ich die habe, weiß ich garnicht.
Mein Arzt meinte, die Labor- Tests dafür sind in Deutschand nicht sehr zuverlässig und man immer sollte daran denken, wenn man nicht weiterkommt.

Gruß
Klaus
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Thanks given by:
#9

Zitat:Mein Arzt meinte, die Labor- Tests dafür sind in Deutschand nicht sehr zuverlässig und man immer sollte daran denken, wenn man nicht weiterkommt.
Da scheinst du einen guten Arzt zu haben. Meiner macht zwar Tests, entscheidet aber schlussendlich mit mir zusammen nach den Beschwerden. Die Diagnostik in der Infektiologie ist bis auf wenige Ausnahmen in der Tat nichts anderes als fischen im Trüben. In der Folge ist die Therapie eine Rumpröbelei.

LG, alien

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: leonie tomate , Hanna
#10

Der ist auch gut !
Ich werde ihn nochmal auf die Dosis von Rifa ansprechen.
Mehr Bedenken, als eine möglichen Unterdosierung, habe ich vor der Enzym- Induktion bei Rifa, d.h. weil ja die Wirkung anderer Medis herabgesetzt werden kann.

Hat da jemand diesbezüglich bei der Einnahme von Rifa etwas gemerkt ?

Ich nehme noch Beta- Blocker und Schmerzmittel.
Ob die Dosis vom Rifa bei der Beeinflussung eine Rolle spielt, hat mir mein Doc noch nicht gesagt.
Alles recht kompliziert.

Gruß
Klaus
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