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Q-Fieber Langzeitantibiose
#11

Zitat:Mich würde interessieren, wie es jemandem nach einer mehrjährigen Kombo aufgrund TB oder Q-Fieber geht.

Such doch mal nach entsprechenden Studien, da findet sich vielleicht was.

Hier z. B. eine Studie, welche die Therapielänge bei Endocarditis untersucht, Empfehlung ist 18 Monate Doxy+Quensyl. Wobei man die Patienten 5 Jahre lang nachbeobachten soll, aufgrund des Risikos für Rezidive.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20637694

Es gibt übrigens auch ein Q-Fieber-Fatigue-Syndrom, das bis zu 20 % nach einer akuten Q-Fieber Infektion entwickeln und nach einem Jahr nicht von selbst verschwindet. Weil einige gerne behaupten, das wäre nur bei Borreliose so.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23191971
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27223465

The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
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Thanks given by: Filenada , hanni , Waldgeist , ticks for free , bine
#12

Hallo Markus

(02.09.2016, 13:12)Markus schrieb:  Mich würde interessieren, wie es jemandem nach einer mehrjährigen Kombo aufgrund TB oder Q-Fieber geht.

Mich würde das auch interessieren.
Bei Facebook gibt es eine englischsprachige Gruppe. Wenn du FB-User bist, vielleicht fragst du dort mal (und teilst das hier mit, falls du fündig wirst).


Q Fever (coxiella burnetii) International Support Group

LG, ticks
________________________________________________________
OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: Waldgeist , hanni
#13

Zitat:
Mich würde interessieren, wie es jemandem nach einer mehrjährigen Kombo aufgrund TB oder Q-Fieber geht.

Vielleicht könnte ich aus meiner Erfahrung etwas dazu sagen:
Ich hatte Q-Fieber vor 22 Jahren, im klassischen Verlauf. Da gab es auch Probleme mit der Diagnostik. Es wurde mit Tetracyklin behandelt (wieviel und wie lange, weiß ich nicht mehr). Nach der Behandlung gab es das, was man als Fatique-Syndrom bezeichnet. Allerdings habe ich keine Erfahrung mit Kombi und der mehrjährigen Ab Therapie. Da ich damals bald nach der Behandlung umgezogen war, hat keiner von der weiteren Therapie gesprochen. Ich hatte zwar das Gefühl, es ist nicht so wie früher, aber kein Arzt hat sich mehr dafür interessiert. Ob ich mich damals auch mit der LB infizierte, kann man heute nicht feststellen. Zecken gab es genug - vorher und nachher.
Bis vor kurzem wußte ich auch nicht, dass es bei Q-Fieber und sogar bei Flecken-Fieber(!) chronische Verläufe gibt. Bei Dr. Bergdorff gelesen.
Zitat:
Es gibt übrigens auch ein Q-Fieber-Fatigue-Syndrom, das bis zu 20 % nach einer akuten Q-Fieber Infektion entwickeln und nach einem Jahr nicht von selbst verschwindet. Weil einige gerne behaupten, das wäre nur bei Borreliose so.

Eigentlich wissen alle Ärzte, dass nach der Behandlung jeder schweren Infektion Fatique Symptome behandelt werden sollten - und bei vielen Erkrankungen werden sie behandelt. Aber eben nicht bei allen. Das letzte Beispiel: Ebola-Epidemie. Es ist in Vergessenheit geraten, dass die, die Ebola überlebten, unter schwersten Erschöpfungssymptomen leiden. Die Fachleute vermuten sogar, dass das Virus - wie bei manchen anderen Infektionen - im Körper nicht völlig eliminiert ist, sondern in seiner Wirkung abgeschwächt wurde.

Aus meiner Sicht liegt aber das Problem solcher Nicht-Behandlung darin, dass konventionell praktizierende Infektiologen sich nur mit bestimmten Erkrankungen befassen, d. h. von anerkannten Richtlinien bestimmten: wie TB, HIV, Syphilis - und Vielzahl der anderen, die auch in chronischen Verläufen behandelt werden.
Ich kenne z. B. TB Patienten, die seit langem beschwerdenfrei leben, dennoch werden sie immer kontrolliert, im Fall von op-Eingriffen oder anderen Erkrankungen werden sie profilaktisch therapiert.
Sich mit vielen anderen Erkrankungserscheinungen - durch Bakterien+Viren+... ausgelöst - auseinander zu setzen, dazu noch das individuelle Immunantwort bei jedem Patienten berücksichtigen, das nimmt viel Zeit in Anspruch, die anscheinend nicht immer honoriert wird. Es kommt dazu, dass die Labordiagnostik bei vielen Infektionen keine sichere Daten liefert und für viele Viecher (Burrascano vermutet, für die meisten) gar keine Labordiagnostik existiert.
Für mich ist klar geworden, dass 1) ich selbst über LB viel lernen, verstehen muss, 2) dass ich mit den meisten ("normalen") Ärzten keine Zeit verlieren sollte. Denn auf die Vergleiche der LB mit anderen chron. Infektionen würden sie nicht eingehen, demzufolge würde ich keine Behandlung bekommen.
Ach ja, noch muss ich lernen, die Beiträge zu schreiben, denn ein paar mal ist das geschriebene plötzlich verschwunden...
GrüßeIcon_winken3
claudianeff
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#14

(03.09.2016, 13:47)ticks for free schrieb:  Bei Facebook gibt es eine englischsprachige Gruppe. Wenn du FB-User bist, vielleicht fragst du dort mal (und teilst das hier mit, falls du fündig wirst).

Nutze kein FB. Vielleicht kann jemand anders fragen.
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Thanks given by: Waldgeist , Heinzi
#15

RKI-Ratgeber: "Eine Endokarditis kann 6 Monate bis zu 10 Jahre und länger nach der Primärinfektion entstehen. In seltenen Fällen kann es zu chronischen Knochen-, Lungen- und Leber-Infektionen kommen." "Die Behandlung der chronischen Infektion ist schwierig und sollte von erfahrenen Infektiologen durchgeführt werden. Sie erfolgt durch eine mindestens einjährige Kombinationstherapie, meist mit Doxycyclin und einem Chinolon (vorzugsweise der Gruppe 3 oder 4) oder ggf. Rifampicin."
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Thanks given by: Waldgeist , hanni
#16

Zur Therapie bei Lepra ist auf wikipedia zu finden:

Zitat:In Abhängigkeit von der Diagnose ist eine monate- bis jahrelange Kombinationstherapie mit den Medikamenten Dapson, Clofazimin (ab 1962) und dem bakterizid wirkenden Rifampicin (ab 1971) erforderlich.

Nunmehr sind mir also drei Infektionen bekannt, die selbst unter schulmedizinischen Gesichtspunkten mit teils jahrelanger Kombinationsantibiose behandelt werden: Lepra, TB und chron. Q-Fieber. Kennt jemand sonst noch welche?

Das Risiko so einer Langzeitantibiose muss sich demnach in Grenzen halten.
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Thanks given by: Waldgeist , bine
#17

Akne - fällt mir noch ein.
Dennoch, man sollte das nicht als Legitimation sehen und sich Gedanken machen, ob man richtig liegt.
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Thanks given by: Waldgeist
#18

Hier geht es nicht um Q-Fieber (#16)

http://www.aerztezeitung.de/medizin/kran...-wald.html

Die echte Syphilis
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlin...014_07.pdf

Lupus
http://www.aerzteblatt.de/archiv/171001

Spirochäten verschaffen einem diese Schweren Krankheiten.
http://www.tobias-schwarz.net/medizin/ba...aeten.html

Er beschreibt noch einige wichtige Fakten, wie ich finde.
Zitat: Einigen veröffentlichten Studien zufolge ist während des ersten Erythema Chronicum Migrans jedes Antibiotikum wirksam, wenn es 2 Wochen lang gegeben wird. Jedoch entwickelte eine Anzahl so behandelter Patienten in der Folge Symptome wie Arthralgien, Müdigkeit und Parästhesien, mit positiven Westernblots. Diese Patienten wurden danach erfolgreich mit längeren Gaben von Antibiotika behandelt (8, 10). Die Empfehlung lautet daher zur Zeit, dass
Tetracyclin,
Doxycyclin oder
Amoxicillin
für 1 Monat gegeben werden sollen, falls das Erythema Migrans das einzige Symptom der Lyme-Borreliose ist.
Wenn jedoch irgendwelche anderen Symptome hinzukommen, hat die Behandlung von Lyme-Borreliose für nur 2 bis 4 Wochen sehr oft Misserfolge und Rückfälle zur Folge (8, 10).Unsere anfänglichen Erfahrungen legten nahe, dass eine 3-monatige Behandlung mit Tetracyclin mit einer höheren Erfolgsrate verbunden ist (8).
Bei Patienten, die seit mehr als 6 Monaten Symptome zeigen, ist die Verlängerung der Behandlungsdauer notwendig, oder es wird ein erneuter Behandlungszyklus von verschiedener Länge notwendig.
Bei Patienten, die seit mehr als 1 Jahr Symptome haben, können 12 bis 18 Monate Behandlung notwendig sein, um einen kompletten Rückgang der Symptome zu erreichen.
Aus:
http://www.lymenet.de/donta.htm
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Thanks given by: Waldgeist , Hydrangea


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