Forum Borreliose & Co-Infektionen

Normale Version: Test auf Borrelia miyamotoi
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2
Borrelia miyamotoi scheint nicht so selten zu sein!
https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...=miyamotoi

Vielleicht eine häufige Co Infektion? Wie sieht es mit der Behandlung aus?

Seit kurzem bietet Armin Labs einen Elispot auf Borrelia miyamotoi an. Bisher das einzige Labor? Kosten liegen bei etwa 60€. Hat den schon jemand gemacht?

Ehemaliges Mitglied 6

Hallo zusammen,

bei mir handelt es sich um Borrelia Miyamotoi, und zwar nicht als Co-Infektion.

Ich hatte etliche Borreliose Tests machen lassen...jeweils mehrere ELISAs, Western Blots, LTTs etc...insgesamt über 15 Tests. Alle negativ. Jedoch hatte/habe ich zahlreiche Beschwerden. Durch eine Ärzte Odyssee wurde praktisch alles andere ausgeschlossen. Und ich hatte ohne Zweifel ein paar Monate vor Einsetzen der ersten Beschwerden einen Zeckenstich mit Ausschlag (hatte ich ignoriert, Borreliose kannte ich nicht). Es konnte für mich nichts anderes als Borreliose sein, zumal auch die NK Zellen im Keller waren bzw. sind, auch wenn mir sogar schon ein Spezi sagte es sei psychosomatisch...sehr enttäuschend und bei über 30 Symptomen unterschiedlichster Art konnte ich das nicht hinnehmen...zudem war ich vorher kerngesund und mein Leben lief wunderbar...

Naja, lange Rede kurzer Sinn, durch den zweiten Spezi hatte ich den Test auf Borrelia Miyamotoi bei Arminlabs gemacht und Bingo: positiv.

Man liest nichts gutes über diesen Erreger im Vergleich zur "normalen" Borreliose...allerdings ist Forschung dazu praktisch nicht vorhanden und entsprechend kann man nur die Mittel ausprobieren die man für Borreliose im allgemeinen hat. Ich frage mich sehr oft, wie übertragbar das ganze Borreliose-Wissen auf Borrelia Miyamotoi ist, vor allem weil es sich genetisch mehr um ein Rückfallfieber handelt...Antworten gibt es nur leider keine...

Grüße
Ehemaliges Mitglied 6

O-Ton von meinem Hausarzt: "Wie haben Sie sich denn sowas eingefangen, Sie waren doch gar nicht in Japan?"...ich habe es aufgegeben, dort das Thema Borreliose anzusprechen...völlig sinnlos...
(07.06.2017, 21:44)Ehemaliges Mitglied 6 schrieb: [ -> ]Naja, lange Rede kurzer Sinn, durch den zweiten Spezi hatte ich den Test auf Borrelia Miyamotoi bei Arminlabs gemacht und Bingo: positiv.

Was war das für ein Test? Vielleicht hast du auch keine Borreliose sondern etwas anderes. Helfen die Antibiotika?
Hier gab es schon einiges dazu, bestimmt noch mehr wenn man weitersucht.
https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...+miyamotoi

(07.06.2017, 21:44)Ehemaliges Mitglied 6 schrieb: [ -> ]Man liest nichts gutes über diesen Erreger im Vergleich zur "normalen" Borreliose...allerdings ist Forschung dazu praktisch nicht vorhanden und entsprechend kann man nur die Mittel ausprobieren die man für Borreliose im allgemeinen hat. Ich frage mich sehr oft, wie übertragbar das ganze Borreliose-Wissen auf Borrelia Miyamotoi ist, vor allem weil es sich genetisch mehr um ein Rückfallfieber handelt...Antworten gibt es nur leider keine...
Ich dachte es sei eine Borrelienart, stimmt das nun nicht, oder ist unklar ??
Ja Börrärger es ist eine Borrelienart, gehört aber zu den Rückfallfieberborrelien und nicht zur Familie Borrelia burgdorferi. Borrelia Miyamotoi ist explizit bei den offiziellen Betrachtungen der Lyme-Borreliose ausgeklammert. Ich würde mir wünschen, sie würden uns auch persönlich in Ruhe lassen, was wohl nicht der Fall zu sein scheint. Wer weiß, wieviele seronegative Borreliosen in Wirklichkeit Rückfallfieberborrelien sind?

Borrelia Miyamotoi ist noch nicht so bekannt, hier auch nicht in dem Wikipediaeintrag, aber man kann sehen, wodurch sie sich Rückfallfieberspriochäten unterscheiden von anderen Borrelien und Spirochäten. Insbesondere ist von den Übertragungswege bekannt, dass sie viel schneller und manche auch nicht nur durch Zecken übertragen werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckfallfieber

Liebe Grüße Urmel
(08.06.2017, 10:02)urmel57 schrieb: [ -> ]Wer weiß, wieviele seronegative Borreliosen in Wirklichkeit Rückfallfieberborrelien sind?

das ist ein guter Gedanke, der mir - auch in Bezug auf mich - schon öfter durch den Kopf schoss, zumal meine "subfebrilen" Schübe (37,5) dazu passen würden. Weisst Du wer - ausser Arminlabs - das noch diagnostiziziert?

@Ehemaliges Mitglied 6: wie sind deine Symptome? bzw. wo kann ich sie nachlesen?

lg Luddi

Ehemaliges Mitglied 6

@Markus,
es war genau der Elispot von welchem KeyLymePie oben sprach.
Und ja, es ist ganz sicher Borreliose. Antibiotika helfen und zu Anfang hatte ich dadurch noch richtig stark geherxt. Dazu gab es beim Spezi eine detaillierte 2-Stündige Anamnese. Das klinische Bild hat es durch und durch bestätigt. Ob ich zu Borrelia Miyamotoi noch Co-Infektionen habe kann ich allerdings nicht sicher sagen. Laut Spezi spricht die Symptomatik nicht unbedingt dafür. Aber Serologie habe ich dazu keine. Kann denke ich schon gut sein und ich bin am überlegen dem nochmal nachzugehen...

Ich nehme schon stark an, dass einige seronegative Fälle auf Borrelia Miyamotoi zurückzuführen sind...Mein Spezi hätte mich auch ohne diesen Test behandelt, allein aufgrund der Symptomatik...
Hast du denn auch Fieberschübe oder hattest diese in der Vergangenheit?

Ehemaliges Mitglied 6

@Luddi,
meine Symptome habe ich hier nirgendwo niedergeschrieben. Wenn Du es genauer wissen willst gerne per PN. Jedenfalls können diese Erreger die komplette Bandbreite an Beschwerden verursachen...so meine Erfahrung...

In Kurzform bei mir: Parästhesien, Vibrationsgefühle, Taubheiten, Gelenkschmerzen, Ausschläge, Haarausfall, Sehstörungen, Bindehautentzündungen, Schwindel, Muskelschmerzen, Rippenschmerzen, Herzstechen, Muskelzuckungen, Tremor, Fieberschübe, Nachtschweiß, Konzentrationsstörungen, Rückenschmerzen, einschießende Schmerzen...etc...
Neben Armin Labs bietet auch XXX (s. Forenregel) Labs einen PCR auf Borrelia miyamotoi an, NRZ müsste das auch können und evtl. andere Labore wie Brunner (waren mal an einer Publikation zu B. miyamotoi in Zecken beteiligt).

Ich wäre bei diesem Elispot-Test, der aus eigener Tasche zu bezahlen ist, extrem skeptisch, aus mehreren Gründen.
-Zum einen ist der Elispot bei der Lyme-Borreliose nicht ausreichend erforscht, auch wenn er seit über 10 Jahren kommerziell angeboten wird. Ob man den Ergebnissen bei Borreliose überhaupt vertrauen kann, ist sehr umstritten. Eine Validierung fehlt und bisherige Studien zeigen mitunter sehr widersprüchliche Ergebnisse, siehe z. B. hier:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=4467
-Darüber hinaus scheint es keinerlei Studie zu geben, die den Elispot bei Borrelia miyamotoi Patienten evaluiert hat, d. h. es scheint reine Spekulation zu sein, ob der Test auch das testet, was er vorgibt zu testen.
-Mit gewöhnlichen indirekten Tests kann nicht zuverlässig zwischen verschiedenen Borrelia b. sensu lato Spezies unterschieden werden (AKs und zelluläre Tests), da immer Kreuzreaktionen möglich sind. Ob sich das bei Borrelia miyamotoi anders verhält ist bislang unklar. Ich würde diesem Test nicht vertrauen und kein Geld dafür ausgeben. Dafür, dass man vor zwei Jahren noch keine Ahnung hatte, ob B. miyamotoi durch herkömmliche Elispots erkannt werden kann, ist das schon etwas verwegen, einen Test anzubieten.

Zu B. miyamotoi: In Zecken in Deutschland wurde der Erreger nur in Einzelfällen gefunden, beschriebene Fälle in Europa sind bislang sehr selten. Validierte Tests gibt es bisher nicht, diagnostisch hatte der PCR relativ gute Erfolge (da es sich um eine Rückfallfieber-Spirochäte handelt, sind die Chancen auch besser) und bietet sicherlich am ehesten Gewissheit, ob es sich tatsächlich um B. miyamotoi handelt.
Seiten: 1 2