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Normale Version: Babesia Antikörper
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Hallo,

weiß von Euch jemand, ob sich der Babesia- Antikörper-Titer verändert durch Therapie? Ich erinnere mich daran, mal irgendwo gelesen zu haben, dass die AK verschwinden, wenn die Therapie erfolgreich war und dass man an der Titer-Höhe erkennen kann, wie aktiv die Erkrankung gerade ist.

Liebe Grüße
Ursula

Ehemaliges Mitglied

Hallo Ursula,
vielleicht hilfreich, hoffe ich.
https://www.shg-bergstrasse.de/bakterien/babesien/

Zitat:Wichtig ist, dass die Parasiten auch nach Therapie noch lange (Monate) persistieren können, ohne dass Symptome vorliegen.
Aus:
http://www.labor-enders.de/441.html
Vielen Dank fischera,

nachdem, was ich bisher gelesen habe, ist die Therapie meist zu kurz, deshalb :

Zitat:Wichtig ist, dass die Parasiten auch nach Therapie noch lange (Monate) persistieren können, ohne dass Symptome vorliegen.
Aus:
http://www.labor-enders.de/441.html
[/quote]

Meine Frage bezieht sich darauf, ob die Antikörper persistieren oder verschwinden, wenn die Babesien tatsächlich lange genug therapiert und beseitigt sind.

Viele Grüße
Ursula

Ehemaliges Mitglied

@ Ursula
Ob das Labor Enders, oder ein anderes, Dir vielleicht die Frage beantworten würde.
Ich glaube, Ja.
http://www.inflammatio.de/

Viel Erfolg
@Ursula
Ich vermute, dass zur sicheren Beantwortung dieser Frage zunächst noch Studien durchgeführt werden müssen, in denen das in Bezug auf verschieden Babesien-Erreger untersucht wird.
Derzeit besteht die Herausforderung sicher eher noch darin, eine Babesien-Infektion bei Menschen überhaupt nachweisen zu können.
Ich denke nicht, dass man so weit ist sagen zu können, dass ein Blut ohne Ak-Titer nicht ansteckend sein kann - keine Babesien enthalten kann. Auch bin ich nicht sicher, dass man beurteilen kann, ob die Persistenz eines Ak-Titers über viele Jahre nach akuter Erkrankung und Behandlung bedeutet, dass der Patient eigentlich gesund ist oder noch krank ist.

Einige Informationen zum Stand der Technik 2014 liefert
Human Babesiosis - a rare but potentially dangerous Zoonotic Abschnitt "Indirect detection methods (antibody testing)" von A. Hildebrandt, J. S. Gray, K.-P. Hunfeld.

Zitat:To date, no standardized IFA for diagnosis of babesiosis is
available for diagnostic purposes in diagnostic laboratories.
Ob das nun im Februar 2018 schon ganz anders ist Huh

Zitat:@Ursula:
Meine Frage bezieht sich darauf, ob die Antikörper persistieren oder verschwinden, wenn die Babesien tatsächlich lange genug therapiert und beseitigt sind.

Ich vermute, dass zu wenige Studien und Know-how zur Verfügung stehen, um anhand von Serologie beurteilen zu können, wann genug therapiert worden ist - in Bezug auf chronische Infekte.

Wahrscheinlich muss man sich eher auf sein Krankheitsgefühl und das allgemeine Befinden verlassen.


LG Niko
Danke Nico

ich hab jetzt gefunden, woran ich mich erinnerte:

Burrascano schreibt in der 16. Auflage von 2008 (Übersetzung)

"Serologie: Anders als bei Lyme Borreliose können Babesia-Titer den Infektionsstatus reflektieren. Also suggerieren anhaltend positive Titer eine persistierende Infektion."

Also lohnt es sich, während einer Therapie die Antikörper kontrollieren zu lassen.

Viele Grüße
Ursula
(17.02.2018, 12:04)Ursula schrieb: [ -> ]Also lohnt es sich, während einer Therapie die Antikörper kontrollieren zu lassen.

Die Frage ist, auf welche Quellen bzw. Daten Burrascano sich beruft. So ist das erstmal nur seine Privatmeinung. Ich vermute, so wie Niko, dass es diese Untersuchungen bisher nicht gibt. Gemäß Burrascanos Ansicht müsste man dann ja so lange auf Babesien therapieren, bis die Titer normal sind bzw. wenigstens abfallen. Das würde ich mir dann doch gut überlegen und das eher von der Klinik abhängig machen.
eine aktuellere Quelle (9/2017) zur Diagnostik von Benedikt Lohr, Anke Hildebrandt, Klaus-Peter Hunfeld in Abschnitt "Mikrobiologische Diagnostik":
Humane Babesiose: Ein kurzer klinisch-mikrobiologischer Steckbrief
Zitat: Im Verlauf der Infektion treten IgG-Titer von ≥1: 1028 auf, die dann innerhalb von Monaten bis Jahren auf Titer von 1:64 absinken [56]. IgG-Assays differenzieren nicht sicher zwischen akuter, chronischer oder abgelaufener Infektion.
und
Zitat:Hingegen bilden sich IgM-Antikörper ab ca. 2 Wochen nach Beginn der Symptomatik und zeigen die akute Infektion an [57].

Die in dieser Quelle zur Verfügung stehenden Informationen interpretiere ich so:
- das Vorhandensein von IgM zeigt eine aktive Infektion an.
Man kann aber eine aktive Infektion haben ohne dass IgM (schon) positiv ist.
Man kann einen positiven IgM haben ohne eine aktive Infektion haben zu müssen (falsch reaktive Befunde bei IgM).
- IgG lässt keine Interpretation zu, ob es sich um eine aktive, chronische oder abgelaufene Infektion handelt.

Dr. Burrascano hat sicher entsprechende Erfahrungen gemacht.
Wenn ich betroffen wäre, dann würde ich mich bei bestehendem Titer und Beschwerden auch weiterbehandeln lassen.
Aber wenn bei zurückgegangenem Titer noch immer Beschwerden bestünden, dann wäre ich mir nicht sicher, ob die Infektion tatsächlich besiegt ist.
LG Niko
Hallo Markus und Niko,

danke für Eure Kommentare.

ich werde jetzt den Test machen lassen und dann berichten.

Grüße von Ursula
Hallo,

ich will euch vom Ergebnis des IFT Babesia microti berichten:

IgG Antikörper negativ, aber IgM Antikörper grenzwertig !!!

Im letzten Sommer war IgG positiv und IgM negativ.

Weil der Elispot auch noch grezwertig positiv war (3 SI) scheint es mir sinnvoll, die Therapie nochmal zu verlängern.

Grüße von Ursula
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