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Normale Version: Wechsel Atovaquon auf Quensyl und Primaquin wegen Erfolglosigkeit und Nebenwirkungen
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Nein, ich habe das nicht als Kritik aufgefasst.
Ja, ich weiß, dass man Unruhe als NW bei Clarithromycin sogar je nach Hersteller in der Packungsbeilage findet. Könnte ja aber grundsätzlich manchmal keine NW auf den Wirkstoff sein, sondern auch Folge von Erregerzerfall. Deshalb erwähnte ich Clarithromycin, was ja auch (mild) gegen Babesien wirken soll.
@Berndjonathan
ich bin neugierig, wie es Dir mit dem zusätzlichen Primaquine zu Quensyl geht.
Wenn Du nicht im Urlaub bist Icon_tropical-island dann melde Dich doch bitte ob Dein Gesundwerden Fortschritte macht.
Grüße Niko
Hallo Niko,

wenn es Dich interessiert, wie es mir mit Primaquine + Quensyl ergangen ist: Ich hab es vom Magen und Darm sehr gut vertragen (bei Atovaquon/Proguanil + Azi hatte ich Probleme). Psychisch auffällig war sehr schlechte Laune.

Aber jeden Tag wurden meine typischen Borreliose-Beschwerden stärker (Kopfschmerz wandernd, Nacken-verkrampfungen, Brennschmerz in den Beinen und Fußsohlen, Rippen-Schmerzen, Schwäche der Beine). Nun passen die Beschwerden zu dem hoch positiven Elispot auf Borrelien. Aber ich bin schon irritiert, dass das unter Primaquine sich so plötzlich stark verschlechtert hat.

Das bringt mich auf den Gedanken, dass das Primaquine auch auf Borrelien wirken könnte und das jetzt eine Herxheimer-Reaktion ist.

Hallo Berndjonathan,

mich interessiert es auch, wie es Dir jetzt geht - hoffentlich besser.

Viele Grüße
Ursula
(05.07.2018, 08:21)Ursula schrieb: [ -> ]Hallo Niko,
wenn es Dich interessiert, wie es mir mit Primaquine + Quensyl ergangen ist:
Viele Grüße
Ursula

@Ursale,
ja vielen Dank für Deine Informationen.
Berndjonathan hatte den Beitrag eröffnet, deshalb wusste ich genau, dass er gerade Primaquin einnimmt und habe ihn gezielt angesprochen.

Ob Borreliose- oder Babesiose-Erreger gerade Beschwerden machen ist schwer zu beurteilen, besondes wenn man beides hat.
Die genannten Beschwerden sind tatsächlich nicht nur typisch für Borreliose, sondern wurden auch von Ärzten im Zusammenhang mit Babesiose beobachtet.
Also kann auch gut sein, dass es dieses Mal unter Primaquine eben die Babesien sind, die sich melden Icon_confusednew

Hauptsache es hilft mal.

Ging es Dir ohne besser als mit?

Grüße Niko
Hallo niko,

ohne Primaquine gings mir sehr viel besser. Aber davor wusste ich schon, dass der Elipot Babesien negativ und der Elispot Borrelien hoch positiv war. Weil es mir ziemlich gut ging, zweifelte ich an dem Borrelien-Test und zog es vor, die Babesien hoffentlich endgültig zu besiegen. Nun denke ich, die Borrelien haben die Zeit genutzt, wieder aktiver zu werden. Ich bedaure, dem Testergebnis nicht getraut zu haben, denn der Test war schneller als die Entwicklung der Beschwerden. Inzwischen habe ich noch einen LTT Borrelien machen lassen, der ist auch positiv.

Deshalb halte ich den Elispot-Test für sehr gut !!!

Ich kenne auch die langen ähnlichen Beschwerdelisten von Babesien und Borrelien, orientiere mich deshalb nur an den wichtigsten. Das extreme Schwitzen ist bei mir Leitsymptom der Babesien und das ist ganz weg. Die Borreliose-Beschwerden sind bei mir linksseitig stärker, wo der Stich war, so das dies für mich ein Zeichen ist.

Vermutlich haben viele Patienten beide Erreger ohne dass es bekannt ist. Ich habe auch bei Borrelien keinen Antikörper-Nachweis und bei Babesien sehr widersprüchliche Ergebnisse.

Ich hab das Primaquine nach 12 Tagen abgesetzt, man soll es ohnehin nicht länger als 14 Tage nehmen. Mal sehen, was mein Arzt jetzt vorschlägt, ich hab schon gar keine Meinung mehr. (Ich habe bei "Schulmedizinische Therapieansätze" zu Meinungen dazu gefragt)

Viele Grüße
Ursula
(05.07.2018, 08:21)Ursula schrieb: [ -> ]Das bringt mich auf den Gedanken, dass das Primaquine auch auf Borrelien wirken könnte und das jetzt eine Herxheimer-Reaktion ist.

Diese Frage beschäftigt mich natürlich trotzdem, aber: "Korrelation ist kein Beweis für Kausalität" , d.h. wenn zwei Dinge gleichzeitig da sind, ist eines nicht zwangsläufgig die Ursache für das andere.

Ratlose Grüße
Ursula
@Hallo Ursula
Hast Du Primaquine abgesetzt weil es Dir schlecht ging,
oder weil Du denkst, dass die Babesien nun genug behandelt sind (Hauptsymtom Schwitzen weg) und die Borreliose im Vordergrund steht?

"Das extreme Schwitzen ist bei mir Leitsymptom der Babesien und das ist ganz weg."
Ich beobachte unter Malarone noch immer permanentes Schwitzen (es ist unabhängig von den derzeit sommerlichen Temperaturen:wink), das ohne Malarone zumindest nicht permanent vorhanden war.
Wie war das mit dem Schwitzen bei Dir in den letzten Tagen unter der Einnahme von Malarone? Hast Du auch mit Malarone nicht mehr geschwitzt?
Ich bin nämlich unsicher, ob Schwitzen nicht auch eine Nebenwirkung von Malarone sein kann. Habe ich zwar nicht im Beipackzettel gefunden aber das bedeutet ja nicht, dass es nicht sein könnte.

"Das bringt mich auf den Gedanken, dass das Primaquine auch auf Borrelien wirken könnte"
Leider bleibt Dir da auch nur zu vermuten.
Bei Hydroxychlorochin (Aminochinoline) ist eine Wirkung gegen Borrelien bekannt, bei Primaquine (Aminochinoline) hat es wohlmöglich noch niemand untersucht? Liste gegen Borrelien wirksamer Antibiotika und Antiprotozoika (zusammengestellt von Friedhelm Bausen, Stand Juni 2008)

" ich hab schon gar keine Meinung mehr."
Ja, so geht es mir wohl auch inzwischen.

@berndjonathan
entschuldige, dass ich in Deinem Beitrag über Malarone spreche. Aber hier findet mich Ursula jetzt und auf ihre Antwort bin ich sehr gespannt.
Wir sind beide an deinen Erfahrungen zu Primaquine interessiert...
Grüße Niko
Hallo Niko,

hier meine Antwort auf Deine Fragen:

Ich hatte Primaquine + Quensyl abgesetzt, weil die Testergebnisse gegen Babesien (Elispot negativ und AK-Test grenzwertig) und für Borrelien sprachen (Elispot hoch positiv und und LTT positiv). Deshalb will ich jetzt lieber die Borrelien mit einem anderen AB bekämpfen, bevor sie sich wieder weiter ausbreiten können. Ich bin frustriert, dass das Azithromycin, das ich zu dem Malarone so lange nahm, die Borrelien nicht an der Ausbreitung gehindert hatte (im Februar war der Borrelien-Elispot nur grenzwertig positiv gewesen).

Du fragst, wie es mit dem Schwitzen bei mir war. Plötzlich wieder auftretende extreme Schweißausbrüche waren im letzten Sommer der Auslöser, daran zu denken, dass die Babesien wieder aktiv sind und diese zu therapieren. (Schwitzen nach geringer Anstrengung hatte ich schon lange Zeit davor, auch heute noch). Das starke Schwitzen wurde nur langsam weniger unter Malarone. Auch das ständige Gefühl, morgens Fieber zu haben (nur 37 Grad, aber sonst nur 36) und das nachmittägliche Frieren wurden nur ganz langsam weniger. Erst nach ca. 8 Monaten hatte ich den Eindruck, das Schwitzen ist wieder so gering wie früher. Ich hab dann noch einen Monat Malarone u.a. genommen. In dem Monat und danach hat sich diesbezüglich nichts geändert. Deshalb glaube ich nicht, dass Deine Vermutung, es könne eine Nebenwirkung sein, stimmt.

Für Deinen Hinweis, dass Primaquine und Quensyl beide Aminochinoline sind, bin ich dir unendlich dankbar. Das war mir tatsächlich bisher entgangen. Das würde ja doch die These unterstützen, dass meine Symptomverschlechterung unter Primaquine + Quensyl eine Herxheimer-Reaktion auf Borrelien-Leichen gewesen sein könnte. Brorson hatte ja in-vitro festgestellt, das Quensyl gegen Borrelien wirkt. Es ist zu hoffen, dass bald jemand Primaquine im Labor gegen Borrelien testet.

Es bleiben viele Fragen offen und ich bin neugierig, welche Erfahrungen andere Patienten damit machen.

Hallo Berndjonathan,
wenn es Dir jetzt schlecht geht, dank dran, dass es eine Herxheimer-Reaktion sein kann - vielleicht nicht wegen der Babesien sondern wegen der Borrelien.

Viele Grüße
Ursula
@Ursula
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Ich vermute eher nicht, dass Malarone bei einem Menschen, der keine Protozoen beherbergt, Schwitzen als (Neben)wirkung verursacht.
Ich bin aber verunsichert, möchte nichts falsch machen und Malarone unnötig lange einnehmen wegen Schwitzen, dass nur noch unter Malarone so unangenehm permanent stattfindet.

Alle Ärzte (bis auf Borreliosearzt) und alle Bekannten/Freunde würden, wenn ich sie fragen würde was ich in dieser Situation tun soll, sagen, dass ich das Medikament nicht nehmen soll, wenn es mir damit schlechter geht als ohne.

Aber es ist eine Tatsache, dass sich das Schwitzen durch die Malarone-Behandlung insgesamt sehr gebessert hat. Vorher war der Zustand in der Tat so, wie man ihn sich bei Malaria-Fieberschüben in etwa vorstellt, zumindest in Bezug auf Schwitzen.
Grüße Niko
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