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Normale Version: Liquorwerte
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Hallo zusammen

ich habe mir den Originalbefund meiner Liquoruntersuchung aus letztem Jahr zukommen lassen, da ich jetzt eine erneute neurologische Untersuchung habe.
Im MRT sind auch Läsionen festgestellt worden (Frontallappen beidseits, "gliomatöse Läsionen bifrontoparietal in Höhe des Verlaufes der U-Fasern").
Der Neurologe soll jetzt wegen Konzentrationsproblemen, kognitive Schwierigkeiten und evtl. Krankheiten / Behandlungen aktiv werden. Eine nochmalige Lumbalpunktion möchte ich jedoch möglichst vermeiden.

Was meint Ihr zu dem Liquor (mir sind vor allem die Granulozyten aufgefallen)?
Das ich keine Antikörper gebildet habe wundert nicht wirklich, da ich ja Hydrocortison eingenommen habe. Im Blut wurden später jedoch positive Banden (IGM) festgestellt.

Weiß jemand, wie schnell man - nach einem Befall von einer Zecke - Läsionen im Gehirn bilden kann?

Danke für Eure Rückmeldungen / Inputs / Interpretationen.

LG
Zuvi.
Hallo Zuvi,

ich habe mir das Blatt jetzt zweimal angeschaut und irgendwie habe ich den Eindruck, dass das nicht vollständig ist.

Ich will mal versuchen eine Einschätzung zu geben, mit dem Hinweis, dass ich auch nur Laie bin.

Durch was die inthrathekale IgG- Synthese veruracht wird, erschließt sich mir jetzt nicht daraus und auch nicht was differentialdiagnostisch tatsächlich veranlasst wurde. Da müssten ja noch Antikörper auf Viren gemacht worden sein, nach meinem Verständnis. Mich würde schon interessieren, durch was die IgG-Synthese gefördert wird. Das passiert ja eigentlich nicht einfach so.....

Für einen Neuroborreliose könnte es vor allem in einem sehr frühen Stadium zu einem so unauffälligen Bild bezüglich Borrelien geben. Was da Cortison ggf. gemacht hat, kann ich nicht beurteilen. Das Ergebnis macht Borrelien als Auslöser jedoch "leider" nicht wahrscheinlicher.

Zu den Läsionen weiß ich leider keine konkrete Anwort.

Die IgM im Serum sind mit großer Vorsicht zu genießen und keinesfalls zuverlässig, je nachdem welche Banden gefunden wurden, gibt es wohl auch Kreuzreaktionen zu Viren oder auch zu Autoantikörpern, daher nochmal die Fragen, nach welchen Viren Ausschau gehalten wurde oder auch ob Autoimmungeschehen ausgeschlossen wurde.

Irgendwas ist allerdings definitiv im Gange und es macht m.E. durchaus Sinn da nochmal auch jenseits von Borreliose nachzuhaken. Ich hoffe, das wird ernstgenommen bei deinem nächsten Termin.

Ganz liebe Grüße Urmel
Hallo Urmel

Danke für Deine Rückmeldung :-)

Im Liquor wurde wirklich nicht mehr untersucht, auch die Läsionen wurden nicht ernst genommen.

Was ich so ergoogelt habe ist auch, dass eigentlich keine Granulozyten im Liquor sein sollten.

Im Serum wurde noch auf Varicella-Zosterviren untersucht. IGM war negativ, IGG war positiv (Wert 1916 bei Norm < 160, GZ <200). Daraufhin wurde mir gesagt, dass der igg-Wert nur auf eine durchgemachte Infektion in der Vergangenheit hindeutet. (Wobei ich glaube, dass ich gegen Windpocken geimpft bin und deshalb ggf. igg erhöht ist.)

Sarkoidose wurde ebenfalls getestet, negativ.

Im Serum waren beim Borre-IgM die Banden 34 und 57/59 positiv. Gerade 34 (OSPB) ist ja scheinbar hochspezifisch für Borreliose. Die Serumuntersuchung mit den positiven Banden war allerdings 3 Monate nach der Liquoruntersuchung.
Die Liquoruntersuchung war ca. 2 Monate nach dem Zeckenbiss.

Ich möchte aber auf keinen Fall nochmals eine Lumbalpunktion - denn die ist ja nicht so ohne, und die Aussagekraft ist ja auch nicht so toll.

Eine Laborärztin hat vor 2 Wochen zu dem Liquorbefund auch gesagt, dass da irgend etwas im Gange sei. Sie hat auch gesagt, dass man evtl. auf FSME untersuchen sollte (da wurde ich jedoch vor einigen Jahren dagegen geimpft, hätte ich allerdings letztes Jahr auffrischen sollen).

Da ich mit den Ärzten bisher keine guten Erfahrungen gemacht habe (auser mit meinem Borre-Spezi), habe ich schon starke Bedenken wegen erneuten Untersuchungen / Gesprächen. Da meine Flöhe und Läuse haben kann, werde ich es aber trotzdem nochmals abklären lassen.
An der Borre-Diagnose zweifle ich jedoch nicht so stark, denn immerhin haben mich die AB-Therapien vorangebracht (wobei AB auch bei anderen Bakterien helfen ;-) ).

LG
Zuvi.
Ich hab mir deine Vorerzählungen auch nochmal angeschaut. Letztlich hast du ja mit dem Einstich und den Resten der Rötung am Nacken ja durchaus den Hinweis auf die Borrelieninfektion. Wie sich die Antikörper entwickeln bei früher Behandlung, das weiß ja keiner so recht. Daher: wenn dir Antibiotika geholfen haben, ist das zumindest ein wichtiger Anhaltspunkt.

Ich finde es richtig, dass du nochmal zusätzliche andere Sachen betrachtest und danach weiterentscheidest.

Ob sich Herpes Zoster bei Reaktivierung immer in HZV-IgM zeigt, weiß ich nicht, ich finde den IgG-Titer jedenfalls ziemlich hoch. Dazu können Zecken außer Borrelien ja auch noch weitere Viren und Bakterien übertragen-auch parallel.

Ich wünsche dir viel Kraft für die weiteren Untersuchungen und hoffe, du triffst auf verständige Ärzte.

Liebe Grüße Urmel
(12.06.2019, 07:10)urmel57 schrieb: [ -> ]Ob sich Herpes Zoster bei Reaktivierung immer in HZV-IgM zeigt, weiß ich nicht, ich finde den IgG-Titer jedenfalls ziemlich hoch.
Bei einer Zosterreaktivierung zeigt sich m.W. selten in einer IgM Erhöhung (nur in 10 % der Fälle glaube ich).

Der IgG Titer ist denke ich normal. Meiner ist auch über 2000 beim selben Referenzbereich und ich habe da mit der Laboräztin telefoniert und die meinten, das sei ein normaler Wert. Zoster sollte (im Gegensatz zu EBV, CMV und HHV6) sonst auch auf einige Wochen Valaciclovir gut ansprechen, falls man mal nen Therapieversuch machen wollte.
(12.06.2019, 08:16)Markus schrieb: [ -> ]...auch auf einige Wochen Valaciclovir gut ansprechen...

Kennst du den Unterschied zwischen Valaciclovir (z.B. Valaciclovir AL 500 mg) und Aciclovir (z.B. ACICLO BASICS 200mg) bzgl. des Wirkstoffes? Welches wäre bei Herpes Zoster oder auch Simplex die bessere Wahl?

Ich glaub ich habs:
Valaciclovir -> gegen Herpes Zoster
Aciclovir -> gegen Herpes Simplex
liege ich da richtig?

Ehemaliges Mitglied

In #1 wird die Frage gestellt wann wird das Gehirn eine Veränderung erfahren?

Die schlechte Forschungslage mal als Nummer 1.
Wir glauben heute zu wisser bestimmte Borreliose Stämme machen bestimmte Probleme.
Eine Zeitdauer kann es nur wenn überhaupt ganz grob geben, weil wir alle unterschiedlich veranlagt sind.
Blut Hirnschranke, Vorerkrankungen, usw.

Warum wurden Liquorwerte bestimmt, in 2 Laboren?
2 Labore zeichnet eigentlich das Bestreben nach einer sicheren Diagnose aus.
Aber warum steht Neuroborreliose im Raum?

Nicht jeder Arzt kennt die Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen der Borre. (MS ?)

https://www.amsel.de/beratung/expertench...-nicht-ms/

Zitat:Wann ist eine Borreliose eine Neuroborreliose?
Die Borreliose und ihre neuro-psychiatrischen Symptome
Von Martina Lorenz
Aus:
http://www.borreliose-lorenz.de/neuroborreliose.html

Ehemaliges Mitglied 1

Was bedeutet der positive (oder grenzwertige) Ana im liquor?
Hallo Fischera

warum die Liquoruntersuchung aufgeteilt in 2 Laboren vorgenommen wurde, ist mir nicht bekannt.

Mit geht es NICHT um Neuroborreliose, sondern um die Auffälligkeiten in Richtung Gehirn / Nerven.
Ich bin leider in der Situation, dass ich gegenüber den Versicherungen nachweisen muss, dass ich krank bin. Die früh disseminierte Borreliose wurde nicht anerkannt.
Da meine Hauptsymptome derzeit im Bereich Gehirn / Nerven liegen (ebenso wie fehlende körperliche Belastung, da dann u.a. Herzrhythmusstörungen verstärkt auftreten), ist eine nochmalige Abklärung (inkl. evtl. Behandlungskonzept) angesetzt.

Da ich möglichst schnell wieder fit werden möchte, wird jetzt nochmals abgeklärt, ob nicht etwas anderes dahinter steckt, bzw. was getan werden kann, damit ich schneller fit werde, bzw. wie meine Symptome nachgewiesen werden können.

MS wurde bei mir ausgeschlossen.

LG Zuvi.
(12.06.2019, 12:54)Lyme Detective schrieb: [ -> ]Ich glaub ich habs:
Valaciclovir -> gegen Herpes Zoster
Aciclovir -> gegen Herpes Simplex
liege ich da richtig?
Ohne jetzt nachgeschaut zu haben (ggfs. selber prüfen): Es ist der selbe Wirkstoff, nur wird Valaciclovir oral wesentlich besser aufgenommen (und dann gleich in Aciclovir umgewandelt), ist aber auch teurer. Für manche Herpesinfektionen wie EBV braucht man hohe Spiegel, das erreicht man oral nur mit normalem Aciclovir nicht. Zoster und mehr noch Herpes 1/2 sind relativ empfindlich ggü. Aciclovir, d.h. da würde man die erforderlichen Spiegel ggfs. auch mit dem normalen Aciclovir erreichen.

Für EBV empfahl Lerner z.B. Hochdosis Valaciclovir 4000 - 6000 mg am Tag. Für Zoster würden wahrscheinlich weit geringere Dosen ausreichen. Ist aber auch fraglich, ob man eine Zosterreaktivierung ohne die typischen Hauterscheinungen haben kann. Chia berichtet von Einzelfällen, wo CFS durch eine Zosterreaktivierung hervorgerufen wurde, es aber nur minimale Hautauffälligkeiten gegeben hat. Diese Patienten (er sagt 2 % der CFS Fälle macht das aus) konnte er dann aber mit einigen Wochen (Val-)aciclovir heilen.

@Zuvi: Ich glaube deine Versicherung spielt dir übel mit, kann das sein? Ich meine du hast ja einen Hausarzt, der das nicht auf die Psyche schiebt und einen Borre-Spezi. Die werden dich doch beide für AU halten, oder? Das kann eine Versicherung ja nicht so einfach negieren. Auch ist mir nicht klar, weshalb du unbedingt eine Diagnose inkl. Therapieplan brauchst. Normalerweise ist die Frage doch, ob du leistungsfähig bist oder nicht. Diagnose ist doch dann egal. Ich glaube, die Versicherung will dich da aufs Glatteis führen. Ich habe hier kürzlich einen Vortrag von einem Anwalt verlinkt (ging um CFS) und der sagt auch, dass die Diagnose eigentlich nicht relevant ist, sondern die Einschränkungen. Und wenn dein Hausarzt auf deiner Seite ist, hat er vielleicht einen Neurologen, der empfehlenswert ist und in deinem Sinne da was schreiben würde? Ich meine, dass da irgendwas ist, ist doch offensichtlich mit den Befunden. Ich denke, du brauchst auch unbedingt einen fähigen Anwalt - mit Betonung auf fähig.
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