Forum Borreliose & Co-Infektionen

Normale Version: Liquor cerebrospinalis Untersuchung und Doxycyclin
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Hallo zusammen,

eine Freundin von mir wurde vom Neurologen wg. Verdacht auf "Neuroborreliose" ins Krankenhaus überwiesen, damit bei ihr eine Nervenwasseruntersuchung durchgeführt wird.

Als sie letzte Woche beim Hausarztzentrum war, wurde ihr aufgrund der Blutergebnisse Doxycyclin verschrieben, das sie jetzt über drei Wochen nehmen soll (täglich eine Tablette, 200 mg). Untersuchungstermin im Krankenhaus ist am 7. November.

Wir versuchen seitdem, herauszufinden, ob die derzeitge Gabe von Doxy irgendwelche Auswirkungen auf die Ergebnisse der Nervenwasseruntersuchung haben könnte. Der Neurologe weiß es nicht, die Ärztin aus der Hausarztpraxis weiß es nicht. Und wenn wir im Krankenhaus anrufen, wo die Untersuchung stattfinden soll, wird uns gesagt, dass sie uns telefonisch keine Antwort auf die Frage geben dürfen, da sie die Patientin nicht kennen. Statt dessen wird uns empfohlen, dies beim Neurologen nachzufragen....Icon_xmas4_hurra2Icon_xmas4_hurra2

Kann es so schwer sein, diese Frage zu beantworten? Ich meine, die haben doch alle jahrelang Medizin studiert.

Weiß hier vielleicht jemand die Antwort auf diese Frage?

Danke und Grüße - Sargos
Hallo

und herzlich willkommen in diesem Forum;

Zitat:Wir versuchen seitdem, herauszufinden, ob die derzeitge Gabe von Doxy irgendwelche Auswirkungen auf die Ergebnisse der Nervenwasseruntersuchung haben könnte.

Ich würde mal sagen ja, weil Doxy zu 14 % liquorgängig ist;

Die antibiotische Behandlung sollte grundsätzlich gewichtsadaptiert erfolgen;

Und zusätzlich möchte ich Euch empfehlen dass Ihr Euch gut über diese Erkrankung informiert;
Es kann wahrscheinlich Auswirkungen haben in dem Sinne, dass die Ergebnisse falsch negativ ausfallen.

Laut Leitlinie soll Doxycyclin bei Neuroborreliose genauso gut wirksam sein wie das intravenöse Ceftriaxon (ich bin da skeptisch). Von daher ist das jetzt (angeblich) eh schon eine wirksame Therapie bei Neuroborreliose. Wieso will man es dann im Anschluß noch untersuchen?

Ich würde mal abwarten, wie es sich entwickelt. Wenn die Beschwerden deutlich besser werden, würde ich die LP nicht machen. Zudem würde ich Doxycyclin höher dosieren, das sollte man m.E. schon mit 2 x 200 mg bei Neuroborreliose dosieren. Siehe dazu den folgenden Artikel:

https://academic.oup.com/cid/article/30/1/237/322583 schrieb:Aufgrund seiner pharmakokinetischen Eigenschaften kann Doxycyclin in einer Dosierung von 200 mg q12h oder als einzelne Tagesdosis von 400 mg verabreicht werden. Magen-Darm-Probleme sind minimal, wenn die Tablettenform der Formulierung verwendet und zu den Mahlzeiten eingenommen wird. CSF-Konzentrationen, die mit hohen Dosen von Doxycyclin erreicht werden, sind etwa doppelt so hoch wie mit herkömmlichen Dosierungen und werden schneller erreicht. Es gibt keine toxische Haftung im Zusammenhang mit dem hochdosierten Doxycyclin-Schema. Die Verwendung von 400 mg Doxycyclin täglich stellt sicher, dass die ZNS-Konzentrationen von Doxycyclin vorhersehbar und schnell über dem MIC90 für Borrelia burgdorferi erreicht werden.

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Alternativ geht auch 2 x 100 mg Minocyclin. Sprecht mit dem Hausarzt drüber wegen einem weiteren Rezept.
Super! Vielen Dank schon einmal für die ganzen Antworten. Das hilft uns wirklich weiter!
Schliesse mich meinen Vorrednern an. Das war genau der Grund warum ich schlussendlich auf eine Liquorpunktion verzichtet habe. Wenn die Entzündungsparameter durch das Doxycyclin nicht mehr anzeigen, heisst es dann schnell: oh, Patient erfüllt Kriterien nicht und hat somit keine Neuroborreliose!
Bei mir waren aber OKB Typ II und immer noch eine Pleozytose sichtbar, trotz 8 Monate AB vorher, davon 6 mit Ceftriaxon.

Hat immerhin insofern was gebracht, das auch die Läsionen im MRT entdeckt wurden und ich mir somit die Erkrankung sicher nicht 'einbilde'.

Wurde dann eben leider nur auch auf MS hin behandelt und habe mich, nach Absprache mit dem Neurologischen Beirat der Deutschen Borreliose Gesellschaft, auch mit Cortison Stoßbehandeln lassen.
Das war natürlich weniger gut und hat mich deutlich in meiner Behandlung zurück geworfen. Und das trotz, dass ich noch weiter AB genommen hatte.....

Man sollte also immer abwägen, was man wirklich erreichen möchte.
(19.10.2019, 08:59)nt_grizzly schrieb: [ -> ]Bei mir waren aber OKB Typ II und immer noch eine Pleozytose sichtbar, trotz 8 Monate AB vorher, davon 6 mit Ceftriaxon.
Wie sicher ist die Borreliose bei dir? In dem Fall würde ich nämlich eher andere Ursachen in Erwägung ziehen. Z.B. Chlamydien. Oder hat das Cef symptomatisch geholfen?