Forum Borreliose & Co-Infektionen

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Hallo zusammen,

Ende Mai 2018 wurde ich von einer Zecke gestochen. Innerhalb einer Woche hatte ich mich stark abgeschlagen gefühlt, Kopfschmerzen gehabt und es kamen sehr schnell Missempfindungen hinzu. Diese äußerten sich so, als würde jemand sanft über die Haut streicheln. Das hielt jeweils nur ganz kurz an, betraf aber viele unterschiedliche Stellen an Armen und Beinen.

Mein Hausarzt führte erst eine ELISA-Untersuchung durch, die negativ war und überwies mich aufgrund der Mißempfinungen ins Krankenhaus, wo man 1 ½ Wochen nach dem Zeckenstich eine Nervenwasseruntersuchung durchführte – ebenfalls negativ. Mit Entlassbrief empfahl man mir eine erneute Blutuntersuchung nach 4 Wochen, wenn die Symptomatik bleibt.
Eine erneute ELISA-Testung folgte nach diesen 4 Wochen. Da aber die Missempfindungen zunahmen, teilweise stechend waren und ich auch das Gefühl hatte, dass sich eine Sehnenscheidenentzündung im linken Handgelenk entwickelt, habe ich ungeachtet des Ergebnisses – das später negativ ausfiel – eine Antibiotikagabe eingefordert.
Zunächst 2 Wochen 200mg Doxycyclin und nach Überzeugung direkt zwei weitere Wochen 300mg Doxycyclin. Nach den 4 Wochen Doxy war die erste Woche durchwachsen, hatte in der zweiten Wohe dann das Gefühl, dass die Symptome wieder zunehmen. Daher bin ich erneut zum Hausarzt, so dass nochmal drei Wochen Doxy 200mg folgten.

Danach besserte sich die Symptomatik deutlich – wobei hin und wieder nochmal Symptome kurz aufkamen – es war auch eine neue Erfahrung dabei: Zittern. Das war aber nach wenigen Tagen verschwunden.

Ich habe im ersten halben Jahr viele Ärzte aufgesucht – wurde neurologisch untersucht (MRT von Kopf und Hals) und auch vom Rheumatologen – nichts Auffälliges.

An eine Borreliose haben die meisten Ärzte nicht wirklich geglaubt, weil weder eine Wanderröte vorlag noch einer der vier Bluttests (ELISA) positiv ausfiel.

Gegen November 2018 hatte ich 4 – 5 Wochen Dauerkopfschmerz / -kopfdruck, sonst aber nichts. Ich habe mich daraufhin nach einem weiteren Arzt umgesehen. Bei diesem Arzt wurde ein LTT gemacht, der Borrelien nachwies. Das hat mich nicht überrascht, aber auch nicht wirklich weitergebracht, weil viele Ärzte um den LTT nichts geben.
Der Arzt, der den LTT durchgeführt hat, war mir total suspekt, so dass ich mir einen Termin bei einem auf Borreliose spezialisierten Arzt besorgt habe. Dieser war im Januar 2019. Zu dem Zeitpunkt hatte ich relativ wenige Symptome, aber einen positiven LTT, der auf eine aktive Borreliose hindeuten sollte – sowie 1 bis 2 Monate vorher den langen Zeitraum mit Kopfschmerzen.
Der Borreliose-Arzt empfahl mir eine AB-Kombi-Therapie mit Minocyclin und Metronidazol über 4 Wochen. Mino sollte eingeschlichen werden und nach einigen Tagen dann Metro genommen werden. Nach der ersten Tablette Mino hatte ich wenige Stunden später starke Kopfschmerzen. Ein Anruf am nächsten Tag beim Arzt (→ 200 km Entfernung :( ) wusste mich noch zu beruhigen, es wäre wohl eine Herxheimer Reaktion und keine Nebenwirkung. Die Kopfschmerzen hielten die ganze Therapie über an und waren schlimmer als die zuvor genannten 4-5 Wochen.
Dann kam Metro dazu. Ich hatte schon starke Bedenken wegen der möglichen Nebenwirkungen (→ Gefahr der Tumorentstehung) und hatte nach der ersten Tablette nach zwei bis drei Stunden direkt wieder reagiert. Ich habe mich total zittrig gefühlt, was sich vor allem im Liegen zeigte/verstärkte. Der Anruf am nächsten Tag führte wieder zum selben Resultat: Es wird wohl eine Herxheimer Reaktion sein.
Die Kopfschmerzen blieben natürlich und verstärkten sich zudem. Ich war wackeling auf den Beinen, hatte das Gefühl das mein Sehvermögen vermindert ist. Mir ging es allgemein so schlecht, dass ich zum Hausarzt ging und direkt für 2 Wochen krankgeschrieben worden bin. Aufgrund des starken Kopfdrucks und meiner Befürchtung, dass es keine Herxheimer Reaktion ist, sondern eine Nebenwirkung (ggfs. sogar ein Intrakranieller Druck) habe ich nach 17 Tagen seit Beginn des Einschleichens die AB-Therapie abgebrochen. Die Kopfschmerzen haben mich dann noch 1 ½ Wochen begleitet, waren dann aber schlagartig verschwunden. Während der AB-Therapie sind außerdem auch andere bekannte Symptome aufgetreten, die ich als Herxheimer Reaktion eingestuft habe. Diese waren aber auch zwei Wochen nach dem Absetzen verschwunden.

Seite Mitte Februar 2019 bis Juni 2019 war ich beschwerdefrei.
Ende Juni setzten dann ganz vereinzelt Muskelzuckungen ein. Mal eine Sekunde am rechten Oberarm, dann zwei Tage später erneut am rechten Oberarm für eine Sekunde. Das steigerte sich von Woche zu Woche, so dass die Abstände der Muskelzuckungen immer häufiger kamen und die Lokalisationen wechselten: rechter und linker Ober- sowie Unterarm; an den Beinen und Oberschenkeln, am Po, am Kopf, am unteren Ansatz des Brustkorbs, rechter Brustbereich, linkes Schulterblatt etc.

Im Juli/August hatte ich zwei Mal das Gefühl von Herzrhythmusstörungen (über einige Stunden), die von meinem Blutdruckmessgerät auch angedeutet wurden – was aber eigentlich wenig bei solchen Geräten aussagt. Beim Kardiologen konnte nichts festgestellt werden. Seitdem sind die Probleme in den letzten 4 Monaten nicht wieder aufgetreten.
Die Muskelzuckungen haben auch etwas abgenommen, dafür habe ich im fließenden Übergang wieder ein Ziehen/Schmerzen in den unterschiedlichen Körperregionen und seit 2 Wochen einen Dauerkopfschmerz/-druck.
Außerdem habe ich teilweise ziemlich verkrampfte Waden, obwohl ich kein Sport gemacht habe.

Ich hatte die Hoffnung, dass ich so schnell nicht erneut eine AB-Therapie machen muss.
Schon vor der AB-Therapie habe ich mich deutlich gesünder ernährt, esse morgens Obst und Gemüse, Mittags häufig einen Salat und bin auf Vollkornprodukte umgestiegen. Alle Kosmetika habe ich desweiteren auf Naturprodukte umgestellt. Außerdem habe ich vor kurzem wieder mit dem Joggen angefangen, um den Körper so gut es geht zu unterstützen. Scheint aber bisher wenig gebracht zu haben :(

Aktuell mache ich mir jedoch sorgen, was es in meinem Körper anrichtet, wenn ich nichts mache.
Auf der anderen Seite sind AB ja auch nicht gerade harmlos in Bezug auf kurzfristige und ggfs. auch langfristige Nebenwirkungen oder Auswirkungen.

Und obendrein habe ich „nur“ einen positiven LTT, der wissenschaftlich höchst umstritten ist. Wenn keine Wanderröte vorliegt und die Bluttests negativ sind, dann habe ich bei 90% der Ärzteschaft keine Borreliose… und einige Ärzte haben mich bei dem Thema Herxheimer Reaktion sehr irritiert angeschaut, weil es die wohl nur bei Syphilis gäbe...

Ich habe versucht meinen Werdegang und meine Erfahrungen darzustellen und hoffe, dass der ein oder andere einen guten Rat für mich hat, wie er persönlich weitermachen würde.
Hallo Ratlos,
sicher folgen noch gründlichere Antworten. Beim Lesen deines langen Postings ging mir einiges durch den Kopf. So viel in aller Kürze:
Die Bluttests nach dem Zeckenkontakt waren viel zu früh, sie hätten erst einige Zeit später (wenn überhaupt) etwas angezeigt. Du hättest ohne Test bei den beginnenden Symptomen behandeln sollen. Kann man jetzt nicht mehr ändern, aber damit meine ich: Waren die Symptome Borreliose (dafür spricht: Wirkung der verschiedenen Antibiosen), kann es durchaus sein, dass sie noch vorhanden bzw. wieder ausgebrochen ist, weil zu spät mit der Behandlung begonnen wurde. Du solltest dich nach einem vernünftigen Arzt umschauen und einen Termin vereinbaren. Auch wenn du länger auf den Termin warten musst, solltest du einen vereinbaren. Wenn sich das Problem anders gelöst hat, könntest du immer noch absagen.
Viele Grüße Berta

Ehemaliges Mitglied

@ Ratlos,
entschuldige bitte das ich dir hier nur in aller kürze Antworte, aber ich entnehme Deinen Zeilen, Du kannst Dir da selbst gut eine Meinung bilden.

Muskelzuckungen KALIUM Wert IO?
Mit Kalium spielt man aber nicht!
(Magnesium hilft manchmal auch = Brausetabletten)

http://www.lymenet.de/BurrD.htm

3 Wochen oder länger
https://www.borreliose-nachrichten.de/au...troffenen/

Über Studien
http://www.dieterhassler.de/index.php?id=165

Und nicht vergessen
http://www.verschwiegene-epidemie.de/201...patienten/

Gruß fischera
Hallo ratlos,
das hört sich alles schon ziemlich nach Borreliose an. Bei mir gab es Ähnliches. Die Ärzte konnten bei mir keine Borre feststellen, ELISA nur IgM positiv zu Anfang, also negativ und ich angeblich kerngesund, hatte ich vermehrt Muskelzucken am ganzen Körper, v a. Im linken Augenlid. Da half auch kein Magnesium, etc. Ich habe das aber zu dem Zeitpunkt nicht mit Borre in Verbindung gebracht. Erst viel später. Auch die Wadenkrämpfe sind bis heute ein Symptom, welches ich z. B. Im Augenblick mal wieder habe.
Auch zu gibt es Parallelen zu Leuten die Gleiches erlebt haben.
Ich kann dir aufgrund deiner Geschichte nur empfehlen, dich schlau zu lesen, evtl mit dem Buch von Dr. Hopf-Seidel und den Infos hier. Dann weisst du wieviel Aussagekraft ein ELISA hat und was für Symptome Borre machen kann. Ich würde in jedem Fall weitertherapieren, mir scheint deine Infektion noch lange nicht im Griff.

Grüsse,
T
@Ratlos
ja, dass kann man gut sein, wenn man fortbestehende Beschwerden nach einem Zeckenstich hat.Wink

Bei einem Zeckenstich können verschiedene Erreger übertragen werde, nicht "nur" Borreliose.
Es ist gut möglich, dass andere als Borrelien für Deine Beschwerden verantwortlich waren.
Darüber kannst Du Dich hier im Forum, z.B.
"Forum Borreliose & Co-Infektionen / Informationen rund um die Borreliose / Linksammlung / Co-Infektionen" #17
informieren/hast Du eventuell schon?

Weitere Anregungen gibt A Deep Look at the Symptoms of Six Major Lyme-Related Infections

Wenn ich nach Zeckenstich Bescherden mit wandernden Mißempfindungen, Muskelzucken, Muskelzittern, Muskelkrämpfen (verkrampfte Waden ohne Sportaktivität), Kopfschmerzen, Sehbeschwerden bekommen würde, dann würde ich heute vorsichtshalber auch an die Möglichkeit einer Bartonellen-Infektion denken.
Wenn weiter Beschwerden bestehen sollten, die so beeinträchtigend sind, dass man sie nicht auf sich beruhen lassen kann, dann sehe ich nur die Möglichkeit, sich an einen "Spezialisten" von Borreliose- und Co-Infektionen zu wenden, der die Umstände erhebt und weitere Diagnostik betreibt. Vermutlich wirst Du die Unteruchungen privat bezahlen müssen und wenn das Ergebnis sein sollte, dass eine Bartonellen-Infektion besteht, dann wären auch wieder Antibiotika zur Behandlung vorgesehen.

Zitat:… und einige Ärzte haben mich bei dem Thema Herxheimer Reaktion sehr irritiert angeschaut, weil es die wohl nur bei Syphilis gäbe...
Verstärkungsreaktionen während Behandlung mit Antibiotikum treten wohl auch bei anderen Bakterien auf, nicht nur bei Syphilis.
https://www.galaxydx.com/what-is-herxing-lyme-disease/
Insbesondere auch Bartonellose-Patienten berichten davon.

Das ist aber an der Behandlungsfront der meisten Haus- und Fachärzte kein Thema.

Alles Gute Niko
(30.01.2020, 11:36)berta schrieb: [ -> ]Hallo Ratlos,
sicher folgen noch gründlichere Antworten. Beim Lesen deines langen Postings ging mir einiges durch den Kopf. So viel in aller Kürze:
Die Bluttests nach dem Zeckenkontakt waren viel zu früh, sie hätten erst einige Zeit später (wenn überhaupt) etwas angezeigt. Du hättest ohne Test bei den beginnenden Symptomen behandeln sollen. Kann man jetzt nicht mehr ändern, aber damit meine ich: Waren die Symptome Borreliose (dafür spricht: Wirkung der verschiedenen Antibiosen), kann es durchaus sein, dass sie noch vorhanden bzw. wieder ausgebrochen ist, weil zu spät mit der Behandlung begonnen wurde. Du solltest dich nach einem vernünftigen Arzt umschauen und einen Termin vereinbaren. Auch wenn du länger auf den Termin warten musst, solltest du einen vereinbaren. Wenn sich das Problem anders gelöst hat, könntest du immer noch absagen.
Viele Grüße Berta
Hallo Berta,
Ich hatte mir damals die Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft angeschaut und wurde von meinem Hausarzt informiert, dass diese nicht seriös seien. Er stellt dar, dass es unproblematisch sei und mit einem normalen Antibiotikum gut zu behandeln sei.
-> Das Antibitotikum hätte ich eher einfordern sollen; habe mich aber mehr auf den Hausarzt und das Krankenhaus verlassen :(
(30.01.2020, 12:07)fischera schrieb: [ -> ]@ Ratlos,
entschuldige bitte das ich dir hier nur in aller kürze Antworte, aber ich entnehme Deinen Zeilen, Du kannst Dir da selbst gut eine Meinung bilden.

Muskelzuckungen KALIUM Wert IO?
Mit Kalium spielt man aber nicht!
(Magnesium hilft manchmal auch = Brausetabletten)

[...]

Hallo fischera,

vielen Dank für die Links!! :) Bis auf den ersten habe ich alles komplett gelesen und auf der Seite von Dr. Hassler noch einige andere Unterseiten.
Ich hatte damals mir auch die Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft sowie die der Neurologen (DGN, S3. Leitlinie) durchgelesen und darüber hinaus auch mal in die Leitlinie für kutane Borreliose geschaut... und diverse andere Informationsquellen.

Spannend ist, was man mit den Infromationen macht. Beim Queerlesen des ersten Links sieht man als Empfehlung durchaus eine größere Behandlungsdauer als z.B. von Dr. Hassler angegeben.
Genau so verhält es sich mit den Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft im Vergleich zu der Deuschen Gesellschaft für Neurologie.

Ich war zunächst bei den Vertretern der DGN, die mangels Wanderröte und negativen ELISA-Tests eine Borreliose ausgeschlossen haben.
Der auf Borreliose spezialisierte Arzt, der nur Privatpatienten behandelt, und eher der Deutschen Borreliosegesellschaft zugewandt ist, war direkt bei der AB-Kombi-Therapie. Ausschlaggebend waren der positive LTT, der wissenschaftlich höchst umstritten ist (s. auch Informationen von Dr. Hassler) sowie meine Schilderungen.
Letzteres war durchaus in meinem Sinne, jedoch weiß ich nicht mit Sicherheit ob eine Borreliose vorliegt oder eine Co-Infektion, auf die ich nicht geprüft worden bin.
-> Im Endeffekt entscheide ich durch die Arztwahl über die Behandlung. Da ist das mit der Meinungsbildung recht schwierig, wenn man medizinischer Laie ist und mit teils so gegensätzlichen ifnromationen konfroniert wird.
(30.01.2020, 20:23)Niko schrieb: [ -> ]Es ist gut möglich, dass andere als Borrelien für Deine Beschwerden verantwortlich waren.
Bisher bin ich nicht wirklich auf Co-Infektionen getestet worden und würde das gerne nachholen lassen.

Gibt es für die Diagnostik irgendwelche Borreliose-Spezialisten, die weder extrem in das eine noch das andere Lager arbeiten?

(30.01.2020, 20:23)Niko schrieb: [ -> ]Verstärkungsreaktionen während Behandlung mit Antibiotikum treten wohl auch bei anderen Bakterien auf, nicht nur bei Syphilis.
https://www.galaxydx.com/what-is-herxing-lyme-disease/
Insbesondere auch Bartonellose-Patienten berichten davon.
Das ist aber an der Behandlungsfront der meisten Haus- und Fachärzte kein Thema.
Dass das Wissen vielleicht nicht vorhanden ist, okay. Aber dass man belächelt wird, ist dann schon sehr schade!

Danke Dir für die Links. Ich kann mir sowohl Bartonellen als auch Babesiose vorstellen. Wenn man scih die tabellen der Co-Infektionen anschaut, dann wäre durchaus auch adnere möglich, da ja nicht jedes Symptom vorhanden sein muss...
Das kann wohl nur ein Spezi.
Zitat:-> Im Endeffekt entscheide ich durch die Arztwahl über die Behandlung. Da ist das mit der Meinungsbildung recht schwierig, wenn man medizinischer Laie ist und mit teils so gegensätzlichen ifnromationen konfroniert wird.
ja. Aber man muss schließlich im ganzen Leben prüfen, auf wen man sich verlassen möchte. Auch im Gesundheitswesen. Je mehr Kriterien man dafür hat, desto leichter fällt es einem.

Zitat:Gibt es für die Diagnostik irgendwelche Borreliose-Spezialisten, die weder extrem in das eine noch das andere Lager arbeiten?
Wenn man Beschwerden nach Zeckenstich hat, dann geht es doch darum, dass man einen Arzt findet, der Interesse zeigt, einem zu helfen.
Ich verstehe Deine Frage nicht. Denkst Du selber noch eine Zeckenstichinfektion zu haben, weil deine Beschwerden nach Zeckenstich auftraten? Die Ärzte, die aus Mangel an Nachweisen nicht einmal für möglich hielten, dass du Borreliose infiziert bist, haben dir nicht weitergeholfen. Ein Arzt hat Dir eine Therapie ermöglicht, die Du abgebrochen hast.
Hast Du kein Vertrauen zu dem Arzt? Eine Unverträglichkeit kann man besprechen. Ist eventuell eine Abänderung der Therapie möglich?
Hast Du mit dem Arzt über die Möglichkeit von Coinfektionen gesprochen?
Ein Arzt, der über eine Standardbehandlung hinaus bei Seronegativität behandelt, ist zumindest einmal ein potentieller Ansprechpartner für weitere Schritte, die Du aber mit ihm besprechen müsstest.

Hast Du Sorge, dass Dich die Ärzte, die Dir helfen wollen, unnötigerweise mit Antiinfektiva und deshalb falsch behandeln?

Du müsstest einen Arzt finden, dem Du vertraust und der Dir helfen will.
Es gibt eine Rubrik Arztsuche, da könntest Du einmal nachfragen für Deine Region.
(31.01.2020, 02:07)Niko schrieb: [ -> ]Wenn man Beschwerden nach Zeckenstich hat, dann geht es doch darum, dass man einen Arzt findet, der Interesse zeigt, einem zu helfen.
Ich verstehe Deine Frage nicht. Denkst Du selber noch eine Zeckenstichinfektion zu haben, weil deine Beschwerden nach Zeckenstich auftraten? Die Ärzte, die aus Mangel an Nachweisen nicht einmal für möglich hielten, dass du Borreliose infiziert bist, haben dir nicht weitergeholfen. Ein Arzt hat Dir eine Therapie ermöglicht, die Du abgebrochen hast.
Hast Du kein Vertrauen zu dem Arzt? Eine Unverträglichkeit kann man besprechen. Ist eventuell eine Abänderung der Therapie möglich?
Bisher habe ich leider nicht den entsprechendden Arzt gefunden.
In der Gemeinschaftspraxis meiner beiden Hausärzte wurde ich auf meinen Wunsch hin behandelt. Der eine behandelnde Arzt glaubt nicht an Boreliose, der andere hat sich deutlich besser gekümmert, noch mit dem Labor telefoniert, aber leider wenig Ahnung. Aber auf jeden Fall ein Lichtblick, weil er grundsätzlich positiv eingestellt ist und auch die Therapie durch den Boreliose-Spezi mitgetragen hat.

Bei dem Boreliose-Spezi bin ich mir halt unsicher. Auf meine Beschwerden hin angesprochen, habe ich dies eher als Durchhalteparolen wahrgenommen und war sehr verunsichert, weil ich vor allem Nebenwirkungen vermutet habe. Kurz vor Abbruch der AB-Therapie war ich nach den Telefonaten jeweils kurz nach der ersten Tabletteneinnahme dann vor Ort, habe auch nochmal meine Bedenken geäußert und bin eigentlich wieder nur mit einem "es wäre ja Schade, wenn Sie die Therapie jetzt abbrechen" konfrontiert worden. Das habe ich ebenfalls so gesehen und wollte auch weitermachen. Aber im Endeffekt hatte ich einen solchen Kopfdruck/-schmerz, dass ich dann doch aufgehört habe. :(

(31.01.2020, 02:07)Niko schrieb: [ -> ]Hast Du Sorge, dass Dich die Ärzte, die Dir helfen wollen, unnötigerweise mit Antiinfektiva und deshalb falsch behandeln?
Die Behandlungsansätze sind total unterschiedlich. Ich war bei einem Arzt, der eine klassische Ausbildung hat zudem auf Naturheilverfahren setzt. Das fand ich im Vorfeld super. Beim Arzt hat sich dann herausgestellt, dass er absolut gegen AB ist. Das Vertrauen war mit dem Zeitpunkt zertört, als er mir ein Mittelchen andrehen wollte, aus einem Flyer von 50 Mittelchen von ALS über Krebs bis sonstwas... und ich hinterher auf der Webseite im Impressum gesehen habe, dass der Arzt selbst Inhaber der Webseite ist, die im Ausland registriert ist.
Denn liest man von Ärzten, die Monate- oder Jahrelang durchgängig mit AB behandeln, wobei andere dringend davon abraten. Da hinterfragt man natürlicch kritisch, welches Risiko darin steckt.
-> Insofern habe ich natürlich Sorge, weil ich mir nicht noch zusätzliche Probleme aufladen möchte.

(31.01.2020, 02:07)Niko schrieb: [ -> ]Du müsstest einen Arzt finden, dem Du vertraust und der Dir helfen will.
Es gibt eine Rubrik Arztsuche, da könntest Du einmal nachfragen für Deine Region.
Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Ich werde es dort einmal versuchen. :)
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