Forum Borreliose & Co-Infektionen

Normale Version: Unsicherheit bei Doxycyclin Dosierung
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Hallo.


Ich habe gestern bei mir die typische Wanderröte bemerkt.

Da ich viel und oft im Wald unterwegs bin und häufig von Zecken gestochen werde, war ich heute gleich beim Hautarzt. Dort wurde mir ohne viel zu Fragen Doxycyclin 200mg, drei Wochen bei einer Tablette täglich verschrieben.

In der Packungsbeilage steht diese Therapie zwar genau so drin, davor findet sich allerdings der Hinweis, dass:

"Erwachsene mit einem Körpergewicht unter 70kg nehmen:
- am ersten Tag 1 Tablette
- und danach je 1/2 Tablette"

Ich bin 22 Jahre alt, männlich, nur 1,60m groß und wiege auch nur 50kg.
Auf mich sollte also dieser Hinweis genau zutreffen.

Ich bin aber sehr verunsichert, da mir bei einem Anruf beim Hautarzt nur von der Frau an der Rezeption gesagt wurde, dass wenn das Gewicht so wichtig gewesen wäre, die Ärztin schon was gesagt hätte.

Auf wen sollte ich hören? Auf die Packungsbeilage oder die Ärztin?

Ich möchte natürlich mögliche Komplikationen vermeiden. Sowohl welche die von einer zu hohen Dosis kommen, als auch jene die von einer zu geringe kommen.
Aus Zeitgründen nur ganz kurz.
Meine Meinung: Bei 50 kg sind 200 mg/Tag eher zu empfehlen.

(04.06.2020, 16:16)AlexSchr schrieb: [ -> ]Ich möchte natürlich mögliche Komplikationen vermeiden.

- Sonne meiden! Die Einnahme von Tetracyclinen, wozu Doxy gehört, kann richtig üble Sonnenbrände verursachen.
  Auch die Augen schützen!
- Nach der Einnahme mind. ein großes Glas Wasser trinken und nicht direkt danach hinlegen.
- Um die Aufnahme des Wirkstoffes nicht zu be-/verhindern, keine zweiwertigen Metalle kurz vor/nach der Doxy-Einnahme.
  Dazu gehören nicht nur die inna Packungsbeilage erwähnten Milchprodukte (Calcium), sondern auch Eisen, Magnesium, Zink, Aluminium.
  Also z. B. kein "hochprozentiges" Mineralwasser oder besonders calciumreiches Leitungswasser.
- Am besten in der Zeit der Einnahme auf Zucker (auch Fruchtzucker) verzichten, damit nicht noch ein (nicht ungefährlicher) Pilz
  im Darm hinzukommt.


Wenn ich mit meinem jetzigen Wissen an Deiner Stelle wär, würde ich auf 4 Wochen erhöhen (aufgrund der langen Teilungsgeschwindigkeit der Borrelien).
Und ich würde auf jeden Fall Fotos von der Wanderröte machen, um einen "Beweis" zu haben, falls der mal gebraucht wird... Tageslicht, kein Blitz, aus verschiedenen Perspektiven/Abständen und die Wanderröte so scharf, daß auch was zu erkennen ist auf'm großen Monitor (ja, muß ich dazu sagen, denn daran hapert's bei etlichen).
In den meisten Beipackzetteln stehen weiter hinten auch nochmal spezielle Dosierungsempfehlungen für Borreliose. Die sind dann meist auch einheitlich direkt mit 200 mg/Tag angegeben.

Ehemaliges Mitglied

Wenn Du die Wanderröte sehr zeitnah bekommen hast, bis zu 4 Wochen nach dem Zeckenkontakt, dann sollte die Behandlung eigentlich ausreichend sein.
Die Verlängerung die von Filenada angesprochen wurde, unterstütze ich. Es gibt viele Hinweise dass 4 Wochen besser sind.
Normale Bakterien teilen sich alle 20 Minuten, das haben Ärzte so täglich im Wissen, das ist aber bei Borrelien anders. Da geht man von Teilungen im Bereich von 16-22 Stunden aus. In der Teilungsphase erreicht das AB die höchste Wirkung.
Es gibt diese nicht wissenschaftlichen Aussagen/Berechnungen 20 Minuten im Verhältnis zu … Stunden 4 Wochen Behandlung.

Ich könnte dir das jetzt alles belegen und Verwirrung bei dir stiften. Wenn du trotz der schon häufiger Zeckenstiche diese Wanderröte unter 4 Wochen erhalten hast, 200mg bei der Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen (Sonne und Einnahmeregeln) sollten dann eigentlich ausreichend sein.

Bleibe hier im Austausch, was macht die Wanderröte, nach 1 Woche usw.
Wenn sie verschwunden ist, sind die Borrelien noch da, vorzeitiger Abbruch der AB Einnahme wäre schlimm.
Du hast dich schon im Vorfeld etwas informiert, gut so. Hier gibt es noch einige Hinweise um die nächste Zeit deinen Körper etwas zu unterstützen.
Nicht vergessen, du bist scheinbar ein Betroffener in der Frühphase, einen kühlen Kopf zu bewahren ist genau so wichtig wie das AB selbst.

Bitte beachten du hast 50 Kg Körpergewicht, nicht 70 oder 80! Da sind sicher mehr als 200 mg nötig.
http://www.verschwiegene-epidemie.de/wp-...liose1.pdf
Die Leitlinien, jedenfalls die meisten, sprechen sich bei einer Wanderröte bei Erwachsenen ziemlich klar für 200 mg Doxycyclin/ Tag aus. Über die Anwendungslänge ist man sich uneinig, die sollte sich auf jeden Fall auch nach den Beschwerden richten. Das kann zwischen 10 Tagen und sechs Wochen je nach Quelle variieren.
https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-044.html

Bei Kindern rechnet man 4mg/ Doxycyclin/ Tag und macht willkürlich einen Schnitt bei 50 kg, was nie weiter wissenschaftlich untersucht wurde. Daher sehe ich die Gefahr bei schwereren und größeren Menschen gegeben, dass 200 mg/ Tag manchmal unterdosiert sein könnte und damit die Wirksamkeit der Therapie gefährdet. Das sollte gemeinsam mit dem Arzt überdacht werden.

Liebe Grüße Urmel
Vielen lieben Dann für all die sehr informativen und hilfreichen Kommentare. Das hat mich wirklich gefreut.

In der Apotheke wurde mir ähnliches gesagt. Ich werde also einfach wie empfohlen eine Tablette am Tag nehmen und hoffen, dass die Sache sich damit erledigt.
Bisher nahm ich die beiden letzten Tabletten zusammen mit einem Schluck Wasser direkt vor dem Mittagessen ein. Ich habe in der Packungsbeilage gelesen, dass so Darmbeschwerden verringert werden könne.

Bis auf die Wanderröte, konnte ich bisher keine weiteren Symptome feststellen. Ich fühle mich absolut topfit.

Ehemaliges Mitglied

Aus #6

Zitat:Ich fühle mich absolut topfit.
So soll es bleiben.