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Normale Version: Artemisia
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(08.05.2013, 02:02)GeorgLoeding schrieb: [ -> ]Vielleicht findet ihr im pdf den "hint" (= "Hinweis"/"Schußfolgerung"), warum Unsicherheit besteht welche therapeutische Wirkung 'Artemisia annua' auf Borreliose HAT. Viel Glück. Dort werdet ihr auch fündig, wenn jemand "echtes" Artemisinin - also nicht die Derivate und den ganzen Pfusch aus dem Net (sogar aus Apotheken) - haben will.

Moin
aus meiner Sicht ist hier die Grenze zur Werbung übrrschritten. Auf der Seite
lässt sich Artemisia bestellen. Präparate anderer Anbieter werden pauschal niedergemacht.
Gruß
Ponti
Dr.Klemann setzt Artemisia annua ein anstelle von Hydroxycholoroquin, um das Zellinnere zu alkalisieren und so den Wirkungsgrad von ABs wie Tetrazykline oder Makroliden zu erhöhen:

Zitat:Hydroxychloroquin: lysosomotrope Substanz, indirekte Wirkung über Änderung des intralysosomalen Säuregrades - und – mit ähnlichem Wirkmechanismus auch Artemisia annua (Extract aus dem einjährigen Beifuß) (lysosomotrope Substanz).

Genannte Substanzen werden in aller Regel entweder mit Protein-Synthese-Hemmern aus der Gruppe der Tetracycyline oder/und Makrolide kombiniert.


http://www.dr-w-klemann.de/htmldocs/neui...ofilme.htm

Meines Erachtens gibt es keinerlei Beweise/Hinweise, daß Artemisia annua direkt gegen die Borrelien selbst wirkt.

LGSunflower
(08.05.2013, 07:55)urmel57 schrieb: [ -> ]Hallo Georg,

,,, Als Malariamittel steht es im Zentrum einiger Forschungen und es wurden damit wohl auch schon einige Erfolge erzielt.

Da es aber immer noch nicht klar ist, welches das wirksame Prinzip aus der Artemisia a. Pflanze ist, halte ich es ebenso für fragwürdig, wenn man Erfahrungen aus der traditionellen Medizin einfach auf stark veränderte Pflanzen überträgt.

,,,

Nachdenkliche Grüße vom Urmel

Die Skepsis kann ich nachvollziehen.

"einige Erfolge erzielt" nicht, denn C15H22O5 was sich in den Blättern der Pflanze befindet und aus denen dann die verschiedenen Derivate hergestellt werden, werden ja seit mehr als 40 Jahren erforscht und sind seit 1995 patentiert und haben - ob nun direkt als Tee zubereitet oder als reines Medikament viele hundert Millionen Menschen von der Malaria "geheilt".
Der Wirkzusammenhang ist auch klar und wissenschaftlich beschrieben. Trifft C15H22O5 oder seine Derivate auf das Eisen im Parasiten, zerfallen die beiden in einer Peroxidverbindung vorliegenden O in freie Radikale und der Parasit stirbt.

Klar hat das Nebenwirkungen, denn da schwimmt ja jetzt ein toter Parasit im Blut.

Den Molekülen ist es übrigens vollkommen egal, ob die nun aus einer Wildpflanze oder aus einer Züchtung stammen.

LG GL
(28.01.2013, 14:29)Broesel schrieb: [ -> ]
(27.01.2013, 18:45)Valtuille schrieb: [ -> ]Was die Effektivität angeht: Die ganze Pflanze wirkt bei vergleichbarem Artemisinin-Gehalt bei Malaria-Erregern besser als reines Artemisinin und führt nicht zu Resistenzen. Gründe können eine höhere Bioverfügbarkeit und/oder andere enthaltene Stoffe in Artemisia annua sein, die ebenfalls gegen Malaria wirken.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22986092

Nur das dürfte das Problem sein. Man weiß bei den meisten Artemisia annua Produkten nicht, wie viel Artemisinin tatsächlich enthalten ist. Deswegen finde ich persönlich es schwierig, ob man Artemisia annua oder Artemisinin empfehlen soll. Denn Artemisinin wirkt vermutlich um ein mehrere hundertfaches stärker als die anderen Komponenten von Artemisia annua.

In den meisten Artemisia annua Produkten befindet sich meist kein Artemisinin sondern die Derivate.

Nur wenn man das "reine" Produkt, also Blätter hat, kann man sicher sein dass sich Artemisinin drin befindet. Bei vielen Angeboten handelt es sich um "Schwindel", selbst bei den als "Natur" deklarierten in denen sich meist nicht einmal ein Blatt der Pflanze befindet, sondern nur die Pflanzen- oder Blattsprossen, die kaum oder gar kein Artemisinin enthalten -dafür aber um ein Weites teurer angeboten werden.

Natürlich kommt durch so etwas die Pflanze als echtes "Heilkraut" und bisher effektivstes und nachweislich "harmloses" Malariamittel leider in Verruf und wird auch bei der Krebstherapie kaum beachtet. Klar, es ist ja auch "billig" also preiswert und bringt so nicht die dicken Gewinne ein. "Und, was "billig" ist, kann doch auch gar nicht "wirklich" helfen."
(11.05.2013, 04:05)GeorgLoeding schrieb: [ -> ]Der Wirkzusammenhang ist auch klar und wissenschaftlich beschrieben. Trifft C15H22O5 oder seine Derivate auf das Eisen im Parasiten, zerfallen die beiden in einer Peroxidverbindung vorliegenden O in freie Radikale und der Parasit stirbt.



Leider ist das bei Borreliose anders, der Erreger kommt offensichtlich OHNE Eisen aus und nutzt stattdessen Mangan

http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=157482

http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...ght=Mangan

Damit ist zumindest unklar, ob dich bei Malaria gewonnene Erkenntnisse auf Borreliose übertragen lassen.

VG

Ponti
@ georg
Zitat:Der Wirkzusammenhang ist auch klar und wissenschaftlich beschrieben. Trifft C15H22O5 oder seine Derivate auf das Eisen im Parasiten, zerfallen die beiden in einer Peroxidverbindung vorliegenden O in freie Radikale und der Parasit stirbt.

Ich habe an dieser Tatsache keinerlei Zweifel auch nicht für die Anwendung bei Malaria. Möglicherweise gäbe es da einen Anknüpfungspunkt für Babesien. Möglicherweise könnten doch da aber auch körpereigenen Zellen damit geschädigt werden oder welcher Mechanismus verhindert das. Confused

Es werden allerdings auch Behauptungen aufgestellt, die mit nichts untermauert sind, außer der traditionellen Medizin. Da weiß ich und es gibt auch genügend Belege in anderen Zusammenhängen , dass diese sich nicht auf einen einzelnen Inhaltsstoff einer Pflanze übertragen lassen und man damit auch auf Irrwege geraten kann. Genau genommen kann man jede Pflanzenunterart und deren Zubereitung um tragfähige Aussagen treffen zu können, nur gesondert betrachten. Genau das ist die Crux bei der Phytotherapie. Oder wer würde Kaffee auf reines Coffein reduzieren? Kaffebohnen gekaut sind auch was anderes als mit heißem Wasser gekocht, aufgebrüht oder mit Alkohol extrahiert. Entsprechend ändern sich auch manche Wirkungen und Verträglichkeiten der Zubereitungen.

@ sunflower:

Sowohl bei Quensyl auch als bei Artemisia ist das Wirkprinzip letztendlich lediglich eine Hypothese, die durch in vitro-Versuche und empirisch gestärkt ist. Mehr Forschung wäre dringend notwendig, um dazu überhaupt tragfähige Aussagen treffen zu können.

Grüße vom Urmel
@Urmel: Nur eine Hypothese? Du meinst in Bezug auf die antizytische Wirkung von Hydroxycholoroquin oder die lysosomotrope Wirkung (also Verstärkung von Tetrazyklinen und Makroliden)?

Zu der Wirkung gegen Zysten->ich kenne nur die in vitro Versuche von Brorsons:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12102233

und die von Sapi:

http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...5-2012.pdf

(S.78)

Brorson fand eine gute Wirkung, Sapi gar keine Wirkung.Deswegen würde ich mich bei zukünftigen Antibiosen nicht auf Quensyl allein verlassen, um den Zysten zu Leibe zu rücken.

Lieber Tinidazole mit Samento/Banderol.

LGSunflower
(11.05.2013, 14:29)Sunflower schrieb: [ -> ]@Urmel: Nur eine Hypothese? Du meinst in Bezug auf die antizytische Wirkung von Hydroxycholoroquin oder die lysosomotrope Wirkung (also Verstärkung von Tetrazyklinen und Makroliden)?

Ja, die Modelle sind Hypothesen, insbesondere auch zu Artemisia. Das heißt für mich, auch wenn Hydroxychloroquin oder Artemisia bei der Therapie unterstützende Wirkung und positive Effekte haben können, ist noch nicht abschließend geklärt, welche Mechanismen tatsächlich dafür verantwortlich sind.

Liebe Grüße Urmel
(08.05.2013, 08:51)Ponti schrieb: [ -> ]
(08.05.2013, 02:02)GeorgLoeding schrieb: [ -> ]Vielleicht findet ihr im pdf den "hint" (= "Hinweis"/"Schußfolgerung"), warum Unsicherheit besteht welche therapeutische Wirkung 'Artemisia annua' auf Borreliose HAT. Viel Glück. Dort werdet ihr auch fündig, wenn jemand "echtes" Artemisinin - also nicht die Derivate und den ganzen Pfusch aus dem Net (sogar aus Apotheken) - haben will.
Moin
aus meiner Sicht ist hier die Grenze zur Werbung übrrschritten. Auf der Seite lässt sich Artemisia bestellen. Präparate anderer Anbieter werden pauschal niedergemacht.
Gruß
Ponti

Werbung wollte ich nicht machen. Sorry, dass dieser Eindruck entstanden ist.

"Präparate anderer Anbieter werden pauschal niedergemacht."
Das ist mir nicht aufgefallen und war nicht meine Intention.

Ich frage mich allerdings, wenn in den Präparaten anderer Anbieter Artemisinin oder deren Derivate "drinnne" sind, wie diese Anbieter ihre Präparate derart preiswert anbieten können, kosten doch schon

Artemisinin 100 mg $36,00 (rund 30,00 Euro),
Dihydro Artemisinin-d3 100 mg $67.600,00 (rund 52.000,00 Euro),
Deoxy Artemisinin 100 mg $2.500,00 (1.900,00 Euro),
Artemisinin-d3 100 mg $45.000,00 (35.000,00 Euro),
Dihydro Artemisinin 100 mg $179,00 (138,00 Euro),
Dihydro Artemisinin β-D-Glucuronide 100 mg $45.000,00 (35.000,00 Euro),
Artesunate 100 mg $700,00 (538,00 Euro),
Arteether (Artemotil) 100 mg $2.500 (1.920,00 Euro)
Artemether 100 mg immer noch $1,20 (0,92 Euro)
beim Hersteller santa cruz biotechnology, inc.

obwohl im Internet dem Endverbraucher 100 mg Artemisinin in Kapseln bereits zwischen 0,40 und 0,90 Euro pro Kapsel angeboten werden.

Besondere Verwunderung kommt bei mir auf, wenn selbst beim Bauern in der "Dritten" Welt 1.000g getrocknete Blätter ohne Strung ond Stengel der Pflanze $20,00 (15,00 Euro) kosten, diese aber hier schon ab 17,90 Euro zu haben sein sollen.
Zitat:Besondere Verwunderung kommt bei mir auf, wenn selbst beim Bauern in der "Dritten" Welt 1.000g getrocknete Blätter ohne Strung ond Stengel der Pflanze $20,00 (15,00 Euro) kosten, diese aber hier schon ab 17,90 Euro zu haben sein sollen.

Das ist in der Tat eine Nachfrage wert. Aber für mich bleibt trotz allem auch die Art der Ausgangspflanze, die sich von den Herstellen zum Teil erheblich unterscheidet und deren Kontrolle. Sowohl beim Direktbezug als auch im Internet stellen sich da mir noch sehr viele Fragen bei allen Anbietern.

Normalerweise sollten Arzneidrogen einem Kontrollverfahren unterworfen werden. Dazu existieren normalerweis Monographien, in denen diese Kriterien aufgeführt werden. Normalerweise sollte nur aus solchen Drogen Arzneimittel hergestellt werden und auch diese unterliegen normalerweise einem weiteren Kontrollverfahren. Normalerweise sollte dies dann auch mit einem Zertifkat versehen sein, wo daraus ersichtlich ist, dass der Inhalt mit den Anforderungen übereinstimmt. Darin sollten enthalten sein:

- Prüfungen auf Einhaltung der Grenzwerte für Pestizide, ggf. Schwermetalle und Radioaktivität (möglicherweise auch Schimmelbefall und sonstige bakterielle Kontaminationen) unter den Grenzwerten
- Gehalt an Pflanzenteilen Stengelanteile und sonstige Verunreinigungen in Prozent nach normierten Vorgaben
- Gehalt bestimmter Inhaltsstoffe, die als Leitsubstanzen gelten (das kann problematische sein, wenn modifizierte Pflanzen eingesetzt werden) innerhalb einer vorgegebenen Spanne, deshalb sollte auch die Art der Ausgangspflanze festgehalten sein
- (Gehalt an als schädlich angesehene Inhaltsstoffe unter dem Grenzwert)
- (Auch die Lager- Vorratshaltung kann ein Problem darstellen und ggf. Qualitätsverluste mit sich bringen)
- die Liste lässt sich noch fortsetzen
-

Beim Bezug von irgenwoher von irgendwem sind dies alles oft ungeklärte Fragen, so dass die Vergleichbarkeit für die Anwendung mitunter nicht gegeben ist. Wie ich finde ein Riesenproblem, bei sehr vielen aus dem Internet gekauften und allen Naturprodukten. Das ist dann eben eine Frage des Vertrauens.

Grüße vom Urmel
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