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Normale Version: Borreliose oder MS
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Claudia, ich kann dir hier nur zustimmen. Einfach mit MS abfinden, wenn noch gar nicht alles genau untersucht wurde, käme für mich auch nicht in Frage.

Ehemaliges Mitglied

Hallo Claudia #200 und alle anderen "Frischlinge"
Zitat:Mal eine andere Frage: WAS IST MS? DURCH WAS WIRD SIE AUSGELÖST?
http://www.borreliose-lorenz.de/neuroborreliose.html
https://www.google.de/#q=dr+berghoff+ms+borreliose
(23.10.2013, 08:32)Claudia schrieb: [ -> ]Ich für meinen Teil werde nicht einfach so eine Diagnose akzeptieren wo mir keiner sagen kann was ich nun genau habe. NEIN, ich werde nicht mein Immunsystem unterdrücken und vor mich hin vegetieren. Soll ich meine Abwehr schwächen und allem in meinem Körper freie Bahn gewähren? Nein ich werde Kämpfen und die Ursache für meine Krankheit finden. Es ist zu einfach eine Krankheit zu akzeptieren die es so eigentlich gar nicht gibt. Es gibt nämlich nur einen Namen für MS aber keine Ursache!

Du hast insofern Recht Claudia, dass die MS keine eigenständige Krankheit ist, sondern nur ein Syndrom. Wie die Fibromyalgie übrigens auch.
Du hast auch recht, dass die Ursachen da viel zu wenig erforscht sind. Allerdings kann dem Ganzen auch ein autoimmunes Geschehen zu Grunde liegen, und da wäre dann die typische MS-Behandlung korrekt.
Es ist aber total schwierig hier die Ursachen zu finden und es ist reine Detektivarbeit. Und - wie bereits gesagt - hilft oft nur ein Therapieversuch mit Antibiotika. Nichtsdestotrotz ist für viele MS-Patienten die Behandlung mit Immunsuppressiva ein Segen und die einzig richtige Behandlung. Wenn es aber unter solch einer Behandlung zu deutlich mehr Beschwerden kommen würde, ist der Verdacht schon gerechtfertigt, dass ein infektiöses Geschehen dahinter stehen kann.

LG Niki
Einfach für die Neulinge mal zur Info:

Die meisten Neurologen diagnostizieren eine Neuroborreliose nur, wenn folgende Kriterien erfüllt sind (ich hoffe, ich habe nichts vergessen, ansonsten bitte melden).

Die Liquor-Untesuchung muss folgende Kriterien erfüllen
-Entzündungszeichen im Liquor mit erhöhter Lymphozytenzahl
- Blut-Liquor-Schrankenstörung
- inthratekale Immunglobulinsynthese
-und das Wichtigste ein positiver Antikörperindex Borrelien-spezifischer Antikörper (IgG und/oder IgM) im Liquor. Das heißt, dass im Gehirn mehr Antikörper gebildet werden, als im Blut vorhanden sind.

Ebenso können auch die bei MS oft vorkommenden so genannten oligoklonalen Banden gefunden werden, die aber letztendlich nur anzeigen, dass es sich um einen entzündlichen Prozess handelt und nicht um welche Erkrankung.

Sämtliche Kriterien erfüllen erwiesener Maßen nur sehr wenige Neuroborreliose-Patienten und ist vor allem nur bei einer akuten Neuroborreliose der Fall. Manche Neurologen schließen beim Fehlen eines Kriteriums oft automatisch die Neuroborreliose aus und diagnostizieren MS.
Falls man eine bereits chronische Neuroborreliose hat, können - wenn es blöd läuft - sämtliche obige Kriterien auch fehlen.

LG Niki
Hallo Niki

Vielen Dank für Deine Erläuterung.
Ich gebe dir recht bezgl. einer akuten Neuroborreliose.

Was von einer MS aber noch viel schwieriger abzugrenzen ist, ist eine chronische Neuroborreliose.

Bei derer folgende Kriterien zutreffen:
- Entzündungszeichen im Liquor (kann gleich sein wie bei MS)
- keine Schrankenstörung (gleich wie bei MS)
- IGG Synthese
- ev.oligoklonalen Banden (wie auch bei MS)
- positiver AI-Index inthratekale Antikörper auf Borrelien

Da von vielen Neurologen der AI-Index ignoriert oder falsch gedeutet wird entsprechen die oben genannten der MS.
Man kann es rein an diesen Untersuchungen nicht unterscheiden, ob es eine MS oder eine Neuroborreliose ist, darum ist dein Vergleich nochmal ganz gut, dass man das richtig versteht. Den positiven Antikörperindex haben ja viele nicht, was ja für die Neurologen dann der Hinweis auf eine Neuroborreliose wäre. Dass der bei dir ignoriert wurde, war ja eh der Supergau.

Ganz wichtig ist deshalb auch , sich alle Untersuchungsergebnisse aushändigen zu lassen.

Das große Problem bei der chronischen Neuroborreliose ist aber auch, dass da rein gar nichts im Liquor sein kann. Und dann wird es echt schwierig.

LG Niki
Genau, danke Niki!
Schwierig wird's auch, wenn der zweite Test im Liquor beim Spezialisten negativ ist.
Da sieht man mal wie schwer es ist eine Borreliose nachzuweisen.
@Claudia,

hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, habs grade erst gesehen.
Bei Neuroborreliose kann es zu Schrankenstörungen kommen. Bei MS können ebenfalls leichte auftreten.

Hier ist das ganze noch "relativ" einfach erklärt. Aber immer noch sehr kompliziert....

https://www.fennerlabor.de/uploads/media...k_2010.pdf

Und das hier leider noch komplizierter....

http://www.laborzentrum.org/dokumente/ei...eliose.pdf
Danke an euch beide für die Tipps was beachtet werden muss. Ich werde mir auf jeden Fall auch alle Berichte aushändigen lassen.
(23.10.2013, 08:32)Claudia schrieb: [ -> ]Tob1601 schreibt, man solle die MS-Therapie annehmen. Wiso? Um das Immunsystem zu unterdrücken? Es konnte bis heute keine 100%ige Wirksamkeit der Medikamente nachgewiesen werden.
Hallo Claudia, die Wirksamkeit von Interferon wurde schon nachgewiesen. Studien zeigen, daß sowohl die Anzahl der Schübe zurückging, als auch die Rückbildung der Schübe sich verbessert hat.
Das Medikament ist derart schweineteuer, daß die Kassen es bestimmt nicht bezahlen würden, ohne eine aussagekräftige Datenlage.
Der Verlauf von MS scheint sich gegenüber früher, ganz deutlich verbessert zu haben. Das kann man wohl bestimmt auf neue Medikamente zurückführen.
Wichtig ist, daß man bei dem Begriff "MS-Therapie" unterscheidet zwischen "immununterdrückend" und "immunmodulierend".
Cortison kann wohl bei Borreliose wirklich sehr schädlich sein, über Interferon dagegen hab ich noch nie was derartiges gefunden. Ich würd es also nehmen, bei unklarer Differentialdiagnose.
Gruß
Donald
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