Forum Borreliose & Co-Infektionen

Normale Version: Erfahrungen Narkose und bestehende Borreliose?
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Hallo liebes Forum,

wie hat sich eine Vollnarkose bei Euch auf die Borreliose ausgewirkt? Haben sich Eure Symptome danach verschlechtert? Oder hatte die Narkose keinen Einfluss auf die Borreliose? Wie kann man sich diese mögliche Verschlechterung bei Borreliose erklären, womit hängt das zusammen? Gibts irgendetwas, was man vorbeugend tun könnte? Habt Ihr sonst noch Tipps, was die Narkoseform betrifft? Sollte ich die Borreliose beim Narkosearzt erwähnen?

Habe schon versucht, hier über die Suchfunktion Foreneinträge ausfindig zu machen, habe aber leider keinen passenden Eintrag gefunden. Wenn doch einer vorhanden sein sollte, bitte posten. Manchmal seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht...

Danke für Eure Hilfe,

Nautica
Hallo Nautica,

Vollnarkosen soll man - so weit wie natürlich möglich - als Borreliosepatient vermeiden. Aber es ist nicht nur die Vollnarkose, eine OP an sich bedeutet eine Belastung für den Körper und somit auch für das Immunsystem. Dadurch kommt es relativ häufig zum Aufflammen der Symptome.

Die Borreliose würde ich auf jeden Fall beim Narkose-Arzt erwähnen, warum denn auch nicht? Du musst da zu deiner eigenen Sicherheit alle Vorerkrankungen angeben.

Das heißt aber nicht, dass es grundsätzlich zu einer Verschlechterung kommt. Ich habe auch schon Vollnarkosen ohne jegliche Beeinträchtigung weggesteckt. Das Risiko für eine Verschlechterung ist aber erhöht.

Vielleicht auch einfach beim Narkosearzt beraten lassen, ob es auch schonende Möglichkeiten gibt. Vorbeugend ist es aber meiner Meinung nach nicht nötig was zu tun. Da muss man dann einfach abwarten, wie man das Ganze wegsteckt.

LG Niki
Hallo Nautika,

vor 5 Jahren brach ich mir die Elle am rechten Arm. Es war ein Trümmerbruch und mußte mit einer Titanplatte in Vollnarkose operiert werden, nach 7 Monaten kam alles in erneuter Vollnarkose wieder raus.
Auf den HInweis, daß ich Borreliose habe, ging der Narkosearzt im Krkhs. damals überhaupt nicht ein.
Die erste OP wurde also im Krankenhaus gemacht, ( zwar sehr gut operiert ) aber die Narkose hatte ich ganz schlecht vertragen.
Mir war hinterher wahnsinnig schlecht, mußte mich noch im Krkh. sofort und noch mehrmals übergeben. Irgendwie war mir die Narkose nicht bekommen. Außerdem hatte ich während der OP keinen Puls mehr gehabt. Das erfuhr ich erst im Aufwachraum. Mußte da speziell überwacht werden.

Die 2. OP ließ ich ambulant bei einem guten orthop. Chrirurgen machen. Die Narkoseärztin, die dort mitarbeitete, rief vor meiner OP in meinem Krankenhaus an und fragte nach, was denn da genau damals bei mir losgewesen sei. Antwort: die Patientin hatte das Beruhigungsmittel Benzodiazepin nicht vertragen.
Die neue Narkoseärztin verzichtete deshalb auf solche Mittel.
Und ich muß sagen, die Frau war super! Nach der Narkose war ich fast sofort wieder da, konnte aufstehen, mir war nicht schlecht. Also alles super gelaufen, trotz meiner Borre im 3. Stadium.
Auch hinterher hatte ich weder einen Schub noch andere Beschwerden.

Es kommt also m.M. nach schon darauf an, wie die Narkose gemacht wird. Ich denke, auch mit Borreliose kann das gut gehen. In Zukunft muß ich halt immer daraufhinweisen, daß ich das Benzodiazepin nicht vertrage.

LG
Amrei
Die Übelkeit mit Erbrechen hatte ich auch einmal nach einer Vollnarkose. Hat aber meines Wissens nichts mit Borreliose zu tun (meiner Bettnachbarin ging es genauso), sondern mit der Art der Narkose. Beim zweiten Mal 4 Monate später hatte ich eine andere Narkose im gleichen KH und da war dann alles einwandfrei. Borreliosebeschwerden habe ich zum Glück keine bekommen. Es war damals aber auch bezüglich der Borreliose eine ziemlich stabile Zeit bei mir.

Erschwerend kommt dann halt auch noch dazu, dass man nach einer OP oftmals Schmerzmedikamente bekommt und dann halt auch auf nüchternen Magen. Davon kann es einem zusätzlich auch noch schlecht werden.

LG Niki
Narkosen habe ich an sich immer vertragen aber es dauert bei mir immer ewiglich bis ich wieder erwache, was dem einen oder anderen Narkosearzt etwas unruhig macht. Nach dem ersten Kaiserschnitt, schon lange her bin ich allerdings sehr sehr lange nicht mehr richtig in die Puschen gekommen, was für Aufmerksamkeit sorgte, deshalb habe ich den 2. unter PDA gemacht.

Der ganze Kram mit Schliddrüsenausfall, fing erst danach richtig an. Danach wurde auch die Lichenifikationssklerose festgestellt an der Stelle wo die Zecke mal bereits vor den Schwangerschaften im Intimbereich saß und ich danach merkwürdige Missempfindungen hatte die aber in den 80er keiner irgendwie zugeordnet hat und so kam eins zum anderen, Mandel-Op bis es dann 2007 so richtig zuschlug. Ich würde es heute genauso wieder machen, bis auf die Sache mit der Zecke damals, die ich sehr auf die leichte Schulter genommen hatte.


Kinder sind soweit gesund - finde ich jedenfalls. Und alle OPs haben mir was gebracht.


Liebe Grüße Urmel
(05.06.2014, 21:33)Nautica1987 schrieb: [ -> ]wie hat sich eine Vollnarkose bei Euch auf die Borreliose ausgewirkt? Haben sich Eure Symptome danach verschlechtert? Oder hatte die Narkose keinen Einfluss auf die Borreliose?

Hatte vor zwei Jahren eine Vollnarkose. Danach keine Änderung meiner Borreliosesymptome in egal welche Richtung (außer am Tag nach der Narkose das erste Mal völlige Schmerzfreiheit nach über 14 Monaten - Dank der Schmerzmittel vermutlich).
Allerdings war ich da auch mitten drin inna Langzeitantibiose mit 3 hochdosierten ABs.

Zitat:Wie kann man sich diese mögliche Verschlechterung bei Borreliose erklären, womit hängt das zusammen?

Durch Narkose und auch den Streß, der unweigerlich mit dranhängt, wird in das Immunsystem eingegriffen, sodaß es nicht wie gewohnt arbeiten kann.
Oft kommt noch hinzu, daß Cortison als postoperatives Schmerzmittel bzw. gegen Entzündungen gegeben wird, welches das Immunsystem praktisch auf Null fährt.

Daher unbedingt mit dem Anästhesisten drüber sprechen!!
Auf meiner Patientenakte wurde dann (groß und sogar in Rot) vermerkt, daß ich kein Cortison bekommen darf.

Was die Übelkeit, die hier auch andere angesprochen haben, nach Narkosen betrifft, das ist meistens auf die postoperativen Schmerzmittel, die noch während der Narkose gegeben werden, zurückzuführen. Kenn ich auch noch aus Tramadol-Zeiten - hab mich damals fast zu Tode gekotzt... Inzwischen wird dies (aus genau diesem Grund) von vielen Anästhesisten gar nicht mehr gegeben.


Zitat:Habe schon versucht, hier über die Suchfunktion Foreneinträge ausfindig zu machen, habe aber leider keinen passenden Eintrag gefunden.

Wenn Du in der Suche "Vollnarkose" eingibst, bekommst Du allein dafür schon 19 Treffer. Da ist sicherlich was dabei. ;-)
...hab in der Suche leider nur "Narkose" eingegeben und deshalb nichts gefunden - sorry Blush

Vielen, vielen Dank für die Antworten, jetzt fällt es mir schon leichter eine Entscheidung bzgl. Narkose/OP zu treffen, da sich die Borreliosesymptome dadurch ja nicht zwangsweise verschlechter müssen.

1000 Dank Icon_winken3
Hallo,

ich hatte seinerseits eine Vollnarkose wegen Schulter-OP. Die Narkose war nicht das Problem, sondern die OP ansich. Habe mir danach ein Rezidiv der Borreliose eingehandelt. Wieder 6 Wochen AB - danach wars gut.

Gruß - Rosenfan
Ich habe eine ganz andere Erfahrung zu berichten (die mich allerdings eher an der Borreliose-Diagnose zweifeln lässt): Nachdem ich wegen einer Weisheitszahn-OP eine Vollnarkose bekommen hatte, ging es mir wunderbar - sämtliche Symptome waren wie weggeblasen, ein halbes Jahr lang. Von der Narkose selbst habe ich rein gar nichts gemerkt (auch wenn ich sonst zu Kreislaufproblemen neige) und die Gelenk- und Muskelschmerzen waren danach verschwunden. Allerdings weiß ich nicht, inwiefern sie durch das Ibuprofen, was ich bekam, nicht nur unterdrückt worden sind.

Ich fürchte bloß, diese Erfahrung ist nicht unbedingt repräsentativ ...

Dir alles Gute für die OP, Nautica!

Liebe Grüße
Orchidea
Bei meiner Tochter, 17 Jahre jung und seit 2009 B. krank, stand auch eine OP an.
Spezi befragt, Mino Tage davor und nach der OP eingenommen.
Narkose-Arzt informiert
Auch über die empfohlene AB-Prophylaxe
Narkosearzt erstaunlich aufgeschlossen
Wäre gar kein Problem
Als Mutter auch auf ein EEG während der OP bestanden, da es doch auch häufiger Schlaganfälle während einer OP gibt, die aber dann erst viel später, oft auch viel zu spät erkannt wird.
(Kosten 60 EURO selbst bezahlt. Gibt’s aber auch billiger. Der Satz war glaub ich bei 38,- Euro)
Das war mir sehr sehr wichtig, da ich inzwischen drei Patienten persönlich in meinem privaten Umfeld kenne, die bis hin zum totalen Pflegefall, Komplikationen hatten!
http://www.narcotrend.de/
http://www.narcotrend.de/de_DE/eeg-monit...tient.html
http://www.narkoplus.de/eeg-gestuetzte-n...hrung.html



Auch kann man damit die Narkose gezielt geben und braucht damit wesentlich weniger Narkosemittel!

Die OP ist super gelaufen
Keinen Rückfall der B.

Bei anschließendem Gespräch mit Narkosearzt erfahren, dass er seine Söhne auch nur mit EEG operiert! Er als Spezialist kennt die Risiken!

Ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute
Manches Risiko kann man minimieren, aber manches liegt in Gottes Hand

Petra