Forum Borreliose & Co-Infektionen

Normale Version: Depression als „Symptom“ chronischer Entzündung
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Am Mittwoch, 14. Januar 2015, beginnt pünktlich um 15:00 Uhr die Fortbildungsreihe des IMD:

http://www.inflammatio.de/nc/fortbildung...ldung.html

Neuro-Endokrino-Immunologie

Mit dem Thema:

"Die Diagnostik neuro-endokrino-immunologischer Wechselwirkungen bei Depression -
eine aktuelle Übersicht"


- das Enzym Indolamin-2,3-Dioxygenase baut Tryptophan ab

- auch Fruktose-Malabsorption senkt den Tryptophan-Spiegel

- Tryptophan-Supplementierung in Abhängigkeit der IDO-Aktivität!?

- Depression als „Symptom“ chronischer Entzündung

- Fremdstoffbelastung und erhöhte Darmpermeabilität sind Auslöser

Referentin: Dr. Katrin Huesker
Dazu passend aktuell in der Süddeutschen:

29. Januar 2015, 11:01
Depressionen Entzündungen im Gehirn
Wissenschaftler haben im Gehirn depressiver Patienten Entzündungen nachgewiesen.
„Warum manche Menschen trotz harter Schicksalsschläge nicht zur Schwermut neigen, andere hingegen scheinbar grundlos in eine Depression verfallen, ist noch immer ein Rätsel der Medizin. Zwar sind genetische Konstellationen und prägende Erfahrungen bekannt, die das Risiko erhöhen, vollständig erklären können sie aber nicht, warum es im einen Fall zur Krankheit kommt, im anderen nicht. Psychiater und Radiologen aus Toronto zeigen im Fachmagazin Jama Psychiatry (online), dass bei Patienten mit schwerer Depression häufig entzündliche Prozesse des Gehirns vorliegen.

Das Ärzteteam um Elaine Setiawan und Jeffrey Meyer hat Gesunde und Patienten mit schwerer Depression im Positronen-Emissions-Tomograph (PET) untersucht. Mit der Schnittbildmethode können Stoffwechselveränderungen und krankhafte Vorgänge sichtbar gemacht werden. Im Gehirn der Depressiven entdeckten die Forscher, dass die Immunzellen der Mikroglia entzündlich aktiviert waren. Dieses Gewebe befindet sich zwischen den Nervenzellen und übernimmt Abwehrfunktionen. Zudem unterstützt es Reparaturvorgänge nach Verletzungen. In der aktuellen Studie waren die Entzündungswerte in der Mikroglia um 30 Prozent im Vergleich zu den Gesunden erhöht.

"Wir können direkt beweisen, dass es während einer Depression zu Entzündungen im Hirn kommt", sagt Meyer. "Zuvor wurden in Studien stets nur indirekte Hinweise gefunden wie erhöhte Entzündungsmarker im Blut." Die Forscher konnten zudem zeigen, dass die Mikroglia umso stärker entzündlich verändert war, je stärker die Symptome bei den Patienten vorlagen.

Chronische Entzündungen werden als Auslöser für zahlreiche Leiden diskutiert. Schon länger ist bekannt, dass erhöhte Entzündungswerte mit gedrückter Stimmung, Antriebsmangel, Appetitverlust und anderen Anzeichen einhergehen, wie sie für Depressionen typisch sind. Meyer weist darauf hin, dass die permanente Entzündungsreaktion auch erklären könnte, warum Antidepressiva bei der Hälfte aller Patienten kaum oder gar nicht wirken. Womöglich werden die Pharmaka durch die stetige Immunreaktion an ihrer Wirkung gehindert.“
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/de...-1.2324904
Ihr seid spitze!!! Icon_xmas4_hurra2

Endlich versteh ich die Zusammenhänge bei mir.

Da wird es wichtig sich so zu ernähren, dass Entzündungen heruntergefahren werden und die richtigen Fette und Öle zu benutzen. (Omega 3 etc.)

Super Beiträge!!!Icon_xmas4_hurra2

Danke!
danke für die Beiträge, freut mich sehr so viel Wissenswertes zu lesen.
( Ich hoffe sehr mir wenigstens einen Teil davon merken zu können)

Denke gerade darüber nach wie man Ärzte dazu bringt sich in dieser Richtung zu informieren.

O.Ton meines Arztes in de Schmerztherapie
" Frau W... Sie sind mir ein Rätsel."
Meine Antwort
" Ich mir selbst auch Herr Doktor, aber das hilft mir scheinbar grad nicht weiter"

So und nun geh ich zum Psychotheapeuten und erzähl dem ,
dass ich mein " Hamburger Modell" (2Stunden täglich)
grad nicht schaffe, weil ich nicht durchschlafe
und schon wieder nicht ausreichend essen kann.
Und meine Schmerzmedikamente nix helfen.

Grüße vom Carlinsche
Zitat:Chronische Entzündungen werden als Auslöser für zahlreiche Leiden diskutiert. Schon länger ist bekannt, dass erhöhte Entzündungswerte mit gedrückter Stimmung, Antriebsmangel, Appetitverlust und anderen Anzeichen einhergehen, wie sie für Depressionen typisch sind. Meyer weist darauf hin, dass die permanente Entzündungsreaktion auch erklären könnte, warum Antidepressiva bei der Hälfte aller Patienten kaum oder gar nicht wirken. Womöglich werden die Pharmaka durch die stetige Immunreaktion an ihrer Wirkung gehindert.

Icon_dafuer Bei mir wurde 2006 im EEG - als ich schwerstdepressiv und suizidgefährdet in der Psych landete - ein Entzündungsherd im rechten Präfrontalkortex (PFC) gefunden und Bildgebung (MRT) empfohlen. Habe im letzten Jahr den alten Abschlussbericht angefordert, weiß es deshalb... Zudem wirkte Citalopram (Antidepressivum) nur mäßig - gerade gut genug, dass ich mich damals stabilisierte. In den Folgejahren immer Depri-Schübe im Frühling oder Herbst, AD halfen nicht. Könnte also sein, dass damals so etwas wie eine Neuroborreliose vorlag. Und dass die Erreger chamäleongleich zur "typischen" Lyme-Borreliose überwechselten, nachdem die inflammatorischen Prozesse abgeklungen sind. Ich würde es mir ggf. so erklären: Entweder wurden die im peripheren Körpergewebe sitzenden Erreger durch die Testosteronzufuhr angestachelt. Oder das Hormon sorgt - ähnlich wie Cortison - für eine Entzündungshemmung im Gehirn, was die Borrelien (größtenteils?) von dort vertrieben hat und sie zwang, sich woanders (in den Gelenken) einzunisten. Oder beides? Huh Alles mal wieder reine Spekulation, jedoch sehr interessant!

VG Icon_winken3 Léon
An der Marburger Uni gibt es aktuell eine Studie zum Thema Depression, Entzündung und körperliche Aktivität:

https://www.uni-marburg.de/fb04/ag-klin/...depression

Finde ich einen interessanten und erfolgsversprechenden Ansatz.

Wenn ich mir einen Tritt gebe und mich ein wenig mehr körperlich betätige, geht es mir in der Regel schon etwas besser. Natürlich nur im Rahmen dessen, was die Fatigue zuläßt.

Die andere Seite der Medaille ist, regelmäßig etwas gegen die Entzündungsreaktionen zu unternehmen.

Ob wohl die Neurologen und Psychiater von der Erkenntnis, dass es zwischen chronischer Entzündung und Depression Zusammenhänge geben kann, etwas Wind bekommen haben? Ich habe davon zumindest noch nichts gespürt.

LG

Pandabär
Unsere Ärzte hängen oft fest in einem Prokrustesbett aus Leitlinien, Ansichten von Meinungsmachern; Angst vor möglichen Behandlungsfehlern, die dann, wenn sie sich zu weit aus dem Fenster gelehnt und was neues ausprobiert haben, möglicherweise von Versicherungen nicht mehr gedeckt wären. etc. Denen geht es auch oft nur um ihren eigenen Ars.., nicht um uns.

Max Plank hat wohl leider recht, wenn er sagt: "Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, daß ihre Gegner allmählich aussterben und daß die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist."

Die einzigen, die an diesen neuen Erkenntnissen ein vitales Interesse haben, sind wir Patienten. Wir müssen uns selbst darum kümmern, experimentieren und die neues Erkenntnisse in Therapien giessen. Eigenverantwortung ist gefragt. Wenn ich warte, bis der Doc mitzieht, ...

Oder??? Was ist Deine Erfahrung?
@Nimrod:

So ist es. Hast Du gut beschrieben.

LG

Pandabär
(30.01.2015, 17:41)Nimrod schrieb: [ -> ]Unsere Ärzte hängen oft fest in einem Prokrustesbett aus Leitlinien, Ansichten von Meinungsmachern; Angst vor möglichen Behandlungsfehlern, die dann, wenn sie sich zu weit aus dem Fenster gelehnt und was neues ausprobiert haben, möglicherweise von Versicherungen nicht mehr gedeckt wären. etc. Denen geht es auch oft nur um ihren eigenen Ars.., nicht um uns.

Du sprichst mir aus der Seele!!!!

Zitat:Max Plank hat wohl leider recht, wenn er sagt: "Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, daß ihre Gegner allmählich aussterben und daß die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist."

Das war Max Planck? Ich kenne dieses Zitat: " Die Wahrheit triumphiert nie, aber diejenigen, die an der Unwahrheit halten, sterben irgendwann..." Wink

Zitat:Die einzigen, die an diesen neuen Erkenntnissen ein vitales Interesse haben, sind wir Patienten. Wir müssen uns selbst darum kümmern, experimentieren und die neues Erkenntnisse in Therapien giessen. Eigenverantwortung ist gefragt. Wenn ich warte, bis der Doc mitzieht, ...

Gut gemeint, aber wir koennen keine in vitro und klinische Studien durchfuehren, um zu wissen, welche Behandlung am Wirksamsten ist. Wir brauchen Studien, um das zu erfahren, und Aerzte, um diese Erkenntnisse in die Praxis umzusezen. Selbstbehandlung hat bei chronischer Borreliose ihre Grenzen...

Zitat:Oder??? Was ist Deine Erfahrung?

Hashimoto erst 1 Jahr nach Ausbruch diagnostiziert und behandelt und das nur, weil meine Psychotherapeutin mich auf den Zusammenhang zwischen Depression und Schilddruesenunterfunktion hingewiesen hatte...sonst wuesste ich nicht, wie es weiter gelaufen waere, da die Aezte eine postpartale Depression diagnostiziert hatten.

Eisen-, VitB12, Magnesiummangel (welche alle eine Rolle bei der Produktion der Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Melatonin spielen!!!) erst dank der Ratschlaege der Patienten vom Hashimoto Forum selbst diagnostiziert und behandelt.

Eine Psychiaterin hatte mir sogar gesagt, ich sei Alkoolikerin, ich soll mich vom HA behandeln lassen. Mein MCV (Volumen der roten Blutkoeperchen) war leicht erhoeht, ein Zeichen fuer einen VitB12 Mangel, aber mein VitB12 war in der Norm...Jahre spaeter war Methylmalonsauere im Urin erhoeht!Rolleyes

Meine Depressionen sind nach erfolgreichem Einstellen mit L-Thyroxin (ich entscheide selbst ueber die Hoehe der Dosis, da Aerzte nur auf den TSH schauen, ich mich aber nur beim TSH unter Norm wohl fuehle, wie 50% der HT Patienten), Auffuellen der Eisen-und VitB12 Speicher (durch Eiseninfusionen beim Privatarzt und Hydroxycobalamin-Spritzen, die ich mir jetzt subkutan selbst verabreiche), taeglicher Einnahme von Magnesium (Magnesiumtricitrat, 3 bis 6 Mal preiswerter als Fertigpraeparate aus der Apotheke), Fischoel (EPA, preiswertes DM Praeparat), Methylhydrofolat (Metafolin : stoffwechselaktive Folsauere, auch preiswert von DM) so gut wie verschwunden!Icon_winkgrin

Aber das interessiert die Aezte nicht...
@Sunflower

Zitat:Eisen-, VitB12, Magnesiummangel (welche alle eine Rolle bei der Produktion der Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Melatonin spielen!!!) erst dank der Ratschlaege der Patienten vom Hashimoto Forum selbst diagnostiziert und behandelt.

O la la... Das ist eine Option, die auch zutreffen kann und unbedingt bei der Symptomatik berücksichtigt werden muss! Mein Fe-Wert lag am 27. Januar 2015 bei 9 - normal ist eine Referenz von 25-180 Exclamation Aber leider zahlt die KK mir keine Eiseninfusionen, da ja (noch) keine Anämie vorliegt. Erst wenn die Anzahl meiner roten Blutkörperchen (Erythrozyten) unter den Normwert abfallen sollte, gäbe es eine Kostenübernahme durch die Barmer. In meinen früheren Blutbefunden gibt es jedoch immer wieder Auffälligkeiten in diesem Bereich bei den Erythrozyten, Leukozyten, Lymphozyten und / oder dem Hämoglobin. Oft war mindestens ein Wert zu niedrig. Am 15. Dezember 2014 wurde zum ersten Mal auch der T3-Wert (erniedrigt) erhoben.

Verdacht: Das Kribbeln in den Füßen, die Abgeschlagenheit und die mehrmals wöchentliche starke Erschöpfung / Müdigkeit, die ständige Luftnot (die jetzt hinzukam), die gelegentliche Unruhe in den Gliedern, die zunehmende Gesichtsblässe kommen durch extremen Eisenmangel - und nicht etwa von einer AB-Herx! Diese äußert sich anders, durch extreme Schmerzzunahme auf dem linken Füßrücken und im Großgrundzehengelenk, ipsilateral.

Zitat:Eine Psychiaterin hatte mir sogar gesagt, ich sei Alkoolikerin, ich soll mich vom HA behandeln lassen. Mein MCV (Volumen der roten Blutkoeperchen) war leicht erhoeht, ein Zeichen fuer einen VitB12 Mangel, aber mein VitB12 war in der Norm...Jahre spaeter war Methylmalonsauere im Urin erhoeht!

Bei VitB12-Mangel sind die Erythrozyten also zu groß geraten? Bei mir war genau das Gegenteil der Fall - Anzahl okay, aber etwas zu klein. Mein HA meinte, der Körper versucht den Fe-Mangel zu kompensieren, indem er mehr rote Blutkörperchen produziert. Diese können sich aufgrund ihrer geringen Größe mit nur wenig Eisen "vollpacken". Was den Fe-Mangel für mich erklärt, nicht jedoch die geschrumpften Zellen... Nächste Woche steht wieder eine Blutkontrolle an und ich kann bloß "hoffen", dass jetzt Anämie vorliegt. Denn von alleine, so mein HA, wird der Körper es nicht mehr schaffen, die fast leeren Depots aufzufüllen.

Noch drei Fragen an euch Blush ...

1) Während einer AB sollte man die Eisenspeicher nicht auffüllen, sondern am besten erst danach - stimmt das? Welchen Grund gibt es hierfür? Vielleicht wegen der verminderten Wirksamkeit von Minocyclin?

2) Liegt es möglicherweise am Darm, dass ein Nährstoffmangel vorliegt oder eher an ungünstigen Lebensmittelkombinationen? Beispiele für Fe-Mangelernährung:
- Leber + Rahmsauce (omnivor): Eisen und Kalzium behindern sich gegenseitig bei ihrer Aufnahme!
- Käse + Spinat + Eier (vegetarisch): Kalzium, Oxalsäure und Albumin behindern die Fe- und Ca-Aufnahme!
- Soyagranulat + Kardamom (vegan): Kalzium und Eisen behindern sich gegenseitig bei ihrer Aufnahme!

3) Durch Vermeidung von solchen Lebensmittelkombis (die z. B. bei mir ständig vorliegen!) und durch gleichzeitige VitC-Gabe zum Eisen könnte der Eisenmangel behoben werden? Oder geht das bei extremen Fe-Defiziten tatsächlich nicht mehr - so wie es der HA annimmt?

Fazit: Nährstoff-Mangel spielt neben Entzündungen im Gehirn offenbar (auch) eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Depressionen!

Zitat:Meine Depressionen sind nach erfolgreichem Einstellen mit L-Thyroxin [...], Auffuellen der Eisen-und VitB12 Speicher [...], taeglicher Einnahme von Magnesium [...], Fischoel [...], Methylhydrofolat [...] so gut wie verschwunden!

Und ebenso Hormon-Mangel - T3, Cortison, VitD, Testo usw. Vielleicht jedoch eher als Ursache für die inflammatorischen Prozesse, die durch entsprechende Substitution eindämmbar sind:

Zitat:Oder das Hormon sorgt - ähnlich wie Cortison - für eine Entzündungshemmung im Gehirn
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