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Normale Version: ALS als "getarnte Borreliose"?
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(09.11.2015, 19:06)Niki schrieb: [ -> ]...

Ebenso würde ich es nie ausschließen, dass die Infektion von selbst ausheilt. Auch mit Ebola kann man ohne Behandlung fertig werden.

...

Das Ebola Virus persistiert übrigens auch. Die angeblich geheilten Patienten haben immer noch große Beschwerden. Post Ebola Syndrom nennt man das dann einfach. Kennt man ja irgendwo her! Man hat das auch nachgewiesen, dass das Virus immer noch im Körper vorhanden ist. Ich habe das glaube ich bei Spiegel Online gelesen...
(09.11.2015, 19:04)Luddi schrieb: [ -> ]wenn 50 % seropositiv sind und diese Zahl höher ist als der normale Durchseuchungstiter, dann sagt das sehr wohl was aus, nämlich dass es einen auffallenden Zusammenhang gibt.

Nein, das sehe ich etwas anders. Es gibt ein auffälliges Bild aber den Zusammenhang kann man daraus zwar als Hypothese aufgreifen, aber die Ergebnisse können noch nicht als Beweis herangezogen werden. In Europa mag es dazu noch ganz anders ausschauen als in den USA.

Bei ALS wird durchaus auch empfohlen nach Borreliose zu schauen. Nachdem ALS eine Erkrankung ist, deren Ursache nicht kennt, darf man ruhig alles ernst nehmen was Symptome dieser Art erzeugt.

Of 19 unselected patients with the diagnosis of amyotrophic lateral sclerosis (ALS) living in Suffolk County, New York (an area of high Lyme disease prevalence), 9 had serologic evidence of exposure to Borrelia burgdorferi; 4 of 38 matched controls were seropositive. Eight of 9 seropositive patients were male (8 of 12 male patients vs 2 of 24 controls). Rates of seropositivity were lower among patients with ALS from nonendemic areas. All patients had typical ALS; none had typical Lyme disease. Cerebrospinal fluid was examined in 24 ALS patients--3 (all with severe bulbar involvement) appeared to have intrathecal synthesis of anti-B burgdorferi antibody. Following therapy with antibiotics, 3 patients with predominantly lower motor neuron abnormalities appeared to improve, 3 with severe bulbar dysfunction deteriorated rapidly, and all others appeared unaffected. There appears to be a statistically significant association between ALS and immunoreactivity to B burgdorferi, at least among men living in hyperendemic areas.
Article Published Date : Apr 30, 1990


Aus http://www.greenmedinfo.com/article/immu...tor-neuron

Mal so zusammengefasst, wie ich es verstehe :

19 nichtselektierte Patienten mit der Diagnose ALS stammten aus einem Hochrisikogebiet für Lyme-Borreliose in der Region New York, Suffolk County. 9 hatten serologisch positive Titer. Alle hatten typische ALS Symptome keiner typische Lyme- Symptome.

24 ALS Patienten wurden mit Antibiotika behandelt . 3en mit ging es besser danach, 3en ging es danach schlechter, der Rest zeigte keine Veränderungen auf die Therapie.

Ist also die Frage, was man tut, wenn man in solch eine Situation kommt. Nicht alle Formen der ALS sprechen auf Antibiotika an, bei manchen (vorwiegend niedrige Motoneuronabnormalitäten) gab es Verbesserungen, bei manchen Manifestationen ( mit schwerer beteiligung der Medulla oblanogata) Verschlechterungen. Die meisten hatten gar keine Unterschiede dadurch erfahren.

Ich stimme zu, dass es in den USA in Hochriskogebieten für Lyme-Borreliose Auffälligkeiten gibt, die überwiegen bei Männern zu statistisch erhöhte Fallzahlen zu ALS ergeben, die Antikörper gegen Lyme-Borreliose aufwiesen. Wirft sich die Frage auf warum vor allem überwiegend bei Männern? Haben die noch andere Gemeinsamkeiten in Suffolk County erlebt, denen Frauen nicht so oft ausgesetzt waren? Z.B. am Arbeitsplatz oder so, ? Ist die Kombination zweier Faktoren entscheidend und Borrelien spielen dabei meist eine untergeordnete Rolle?

Wenn man bedenkt, dass in USA ein anderer Subtyp von Borrelia b. dominiert als in Europa, lässt sich für uns da kein wirklich tragfähiger Rückschluss daraus ableiten. Es bleibt leider spekulativ und die Behandlungsoptionen sind dadurch leider nicht sehr viel besser für die meisten ALS-Patienten.

@ landei, danke für die Links. EIne interessante Hypothese ist es auf alle Fälle. Icon_winken3

Liebe Grüße Urmel
(09.11.2015, 20:35)urmel57 schrieb: [ -> ]
(09.11.2015, 19:04)Luddi schrieb: [ -> ]wenn 50 % seropositiv sind und diese Zahl höher ist als der normale Durchseuchungstiter, dann sagt das sehr wohl was aus, nämlich dass es einen auffallenden Zusammenhang gibt.

Nein, das sehe ich etwas anders. Es gibt ein auffälliges Bild aber den Zusammenhang kann man daraus zwar als Hypothese aufgreifen, aber die Ergebnisse können noch nicht als Beweis herangezogen werden.

Liebste Urmel,

ich sprach von einem "auffallenden Zusammenhang" und nicht von einem Beweis. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Natürlich ist nicht bewiesen, dass ALS durch Borreliose kommt oder umgekehrt (das weiss ich), aber es ist ein signifikant hoher Anteil der ALS Kranken Borreliose-Positiv. Somit gibt es einen Zusammenhang, was immer der auch bedeutet.

lg luddi
Ich bin eher zufällig darüber gestolpert und dachte es könnte Euch interessieren. Ein möglicher Zusammenhang ist natürlich speklulativ, da nicht wissenschaftlich belegt und es gibt noch große Wissenslücken auch bei ALS. Soweit ich weiß ist ALS eine Ausschlussdiagnose und ergibt sich aus der Gesamtschau verschiedener Befunde, d.h. es gibt keinen gesicherten Nachweis und solange es diesen nicht gibt lohnt immer auch ein Blick über den Tellerrand.

Zitat:Kasuistiken haben eine Vielfalt von neurologischen Syndromen mit der späten Lyme-Borreliose assoziiert, einschließlich Blindheit (21), progressive Demyelinisierungs-Syndrome (ähnlich der Multiplen Sklerose) (2) oder Amyotrophe Lateralsklerose (22), Guillian-Barré-Syndrom (23), progressive Demenz (24), Panik-Attacken (25), Schlaganfall (26), und
extrapyramidale Störungen (27)...
http://www.borreliose-berlin.de/druckver...tionen.pdf
(09.11.2015, 18:41)urmel57 schrieb: [ -> ]Wie dann ALS, Alzheimer oder sonstwas in dieser Konstellation ausbricht, ist unklar.

Umweltfaktoren und genetische Veranlagung. So schwer ist das nicht.
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