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Normale Version: Erfahrungen mit Krankenhausaufenthalt bei Bartonellose
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Aber es gab doch mal diesen Bericht im Fernsehen.
Wo angeblich im Marien Hospital in Siegen, jemand erfolgreich
gegen Borreliose behandelt wurde.
Weiß auch nicht mehr viel, weiss nur noch das hochkonzentr. Antibiotika verabreicht wurde.
Vielleicht erinnert sich jemand.
Bei Bartonellen muss man beachten, dass vieles, was in Lyme-Land als gesichert gilt, bislang eher Mutmaßung darstellt (z.B. die Streifen - Nachweis aus kurtanen Manifestationen ist bislang nur selten gelungen, laut Konsiliarlabor sollen wohl eher Biospien aus Lymphknoten für einen direkten Erregernachweis erfolgsversprechend sein - generell sind Bartonellen wohl ziemlich schwer zu finden), was natürlich auch bei anderen Infektionen der Fall ist.

Hier findet sich ein kurzes Interview mit Prof. Kempf (hat übrigens zusammen mit Dr. Breitschwerdt publiziert), wo er sagt, dass Bartonellen zu wenig Beachtung finden, jedoch mittels AK-Tests (IFA) gut diagnostiziert werden können und relativ einfach zu therapieren sind - jedoch ist eine Therapie normalerweise nur bei immunsupprimierten Patienten nötig ist. 6-10 % der Bevölkerung haben Antikörper und Ärzte wissen kaum, worauf sie achten müssen.
https://www.youtube.com/watch?v=Dh0_leDUucg

In vielen Studien gab es keinen Unterschied im Outcome zwischen antibiotisch behandelten Patienten und nicht behandelten Patienten. Gleichzeitig wurde trotz längerer antibiotischer Therapie in einigen Fällen weiterhin Erreger isoliert. Bislang ist sehr vieles noch sehr unklar, insbesondere auch was die Beschwerden angeht.

Der Vollständigkeit halber noch eine Präsentation mit Breitschwerdt, in dem er auch viele der Unsicherheiten betont, aber auch die Notwendigkeit dem weiter nachzugehen:
https://www.youtube.com/watch?v=mLK48ecsn-s

Ehemaliges Mitglied

@ Niko,
ich lese die Überschrift, natürlich. Was da für dich so wichtig ist am Krankenhausaufenthalt, erschließt sich mir nicht. Das ist aber auch egal. Sicher kennst du auch diesen Beitrag, der sich aber auch nicht auf eine Behandlung in einem Krankenhaus bezieht. Sorry
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...agnose.pdf
Alles Gute
@Valtuille

bei solchen Aussagen, wie von dem von dir zitierten Professor, könnte ich einfach nur vor Wut platzen!!! AngryAngryAngry

Bartonellen sollen einfach zu therapieren sein -dass ich nicht lache- wir quälen uns jetzt schon seit 3,5 Jahren damit herum, haben mehrere Langzeitantibiosen und alternativmedizinische Therapien hinter uns und sind immer noch krank!!!

Denselben Professor habe ich übrigens hilfesuchend nach unserer Erkrankung im Jahre 2012 angeschrieben und er war der Meinung, dass unsere Symptome nicht zu einer Bartonelleninfektion passen. Komisch, dass sie genau mit den Bartonellensyptomlisten im Internet übereinstimmen. Für ihn existiert allerdings auch keine chronische Bartonellose. Deswegen wundert es mich, dass er mit Dr. Breitschwerdt zusammengearbeitet haben soll, denn dann müsste er eigentlich schlauer sein!!
Und sie sind auch nicht gut zu diagnostizieren, bei über 30 Spezies auch kein Wunder.
Ich habe in dem Referenzlaboratorium für Bartonellen in Frankfurt alles testen lassen was möglich ist:
Antikörper-Test, PCR aus Blut und aus Haut sowie Blutkultur über einige Wochen. Mit der Blutkultur hätte man auch andere Erreger erkennen können.

Bei mir waren alle Test negativ, aber das war nach langer Therapie mit Rifampicin + Anderem als Kontrolle, ob die im Mikroskop in Norwegen gesehenen Bartonellen noch da sind (Kontrolle in Norwegen war nicht möglich, weil das Labor pleite ist).

Ich hatte in dem Frankfurter Labor Kontakt zu mehreren sehr freundlichen Ärzten, aber man darf nicht vergessen, dass dort Laborärzte sind, die sich vorrangig mit der Labor-Diagnose beschäftigen. Die wissen über Symptome und Therapien nur das, was in Büchern oder Forschungsergebnissen steht und haben natürlich keine Erfahrung mit Patienten, die verschiedene Symptome haben. Dafür sind sie auch nicht zuständig.

Vielleicht kann man (nicht selber, aber ein Arzt) von diesem Labor erfahren, ob in der Infektiologischen Ambulanz der Uniklinik Frankfurt ein Arzt ist, der sich speziell mit Bartonellen auskennt. Ich denke, da muss man zuerst hin, bevor man stationär aufgenommen werden kann. Vielleicht gibt es aber nur auf der Station einen Arzt, der sich gut damit auskennt. Das ist aber nur sinnvoll, wenn man ein positives Testergebnis hat. Ohne positives Testergebnis nur aufgrund von Symptomen hat man nur bei wenigen Spezis die Chance auf Behandlung.

Grüße von Ursula
@Amy
Zitat:Deswegen wundert es mich, dass er mit Dr. Breitschwerdt zusammengearbeitet haben soll, denn dann müsste er eigentlich schlauer sein!!
Möglicherweise hat Dr. Breitschwerdt ihm nicht den folgenden Flyer gegeben Bartonella Broschüre
Sonst müsste er eigentlich wissen, dass man die Erfahrung gemacht hat, dass die IFA-Serologie bei chronischem Verlauf der Erkrankung bis 85% falsch negative Resultate ergibt. Mit der IFA-Serologie ist laut http://www.betterhealthguy.com/images/st...y_2015.pdf die Bartonelleninfektion durch 2 (B.henselae, B.quintana) von 15 humanpathogenen Spezies zu erkennen. Die IFA-Serologie kann keinen Hinweis auf 13 von 15 humanpathogene Bartonellen-Infektionen geben!
Das die hohe Anzahl an humanpathogenen Spezies ein Problem beim Nachweis darstellt hat Johanna cochius vorab schon angedeutet.
Eine weitere interessante Information der Broschüre ist, dass die Standard-PCR-Untersuchung bis zu 90% falsch negative Ergebnisse liefert, wenn die Infektion geringradig ist.
Eine geringgradig verlaufende Bartonelleninfektion kann auf lange Sicht gesehen vermutlich schwerwiegende Krankheitsbilder nach sich ziehen - entsprechende Forschung wird in den nächsten Jahrzehnten hoffentlich intensiviert und ist von der Nachweismöglichkeit der Krankheitserreger und der Möglichkeit, die Aktivität der Erkrankung einschätzen zu können, abhängig.

Angesichts dieser Tatsachen kann ich nicht finden, dass die Erkrankung leicht nachzuweisen ist und wenn man die Erkrankung nur schwierig nachweisen (beweisen) kann, dann ist nicht zu beurteilen, ob die Erkrankung leicht mit Antibiotikum zu behandeln ist (leicht zu behandeln = leicht heilbar).
Angesichts der bestehenden Bartonellen-Literatur ist leider zu vermuten, dass eine Bartonelleninfektion auch für immunkompetente Menschen eine ernstzunehmende gesundheitliche Gefahr darstellen kann.

@Ursula
vielen Dank
Zitat:Das ist aber nur sinnvoll, wenn man ein positives Testergebnis hat. Ohne positives Testergebnis nur aufgrund von Symptomen hat man nur bei wenigen Spezis die Chance auf Behandlung.
Leider scheint es (siehe Galaxy-Broschüre) bei chronischen Verläufen häufiger noch problematischer zu sein, als ohnehin schon, die Erkrankung medizinanalytisch nachzuweisen.
Ich vermute auch, dass bei negativer Serologie im Krankenhaus keine Behandlung erfolgen kann.

LG Niko
Wie Johanna schon schreibt: Bartonellen sind so schwer nachzuweisen. Selbst seropositive Patienten wurden z.B. am Montag negativ, Mittwoch positiv, Freitag negativ getestet. Siehe auch in meinem Thread die Infos über den Galaxy ePCR, welcher z.B. deutlich mehr Spezies sequenziert, bzw. bei Youtube das Video von Breitschwerdt und Mozayeni.
Diejenigen also, die positiv getestet wurden, können sich über einen echten "Glücksfall" freuen. Das soll jetzt nicht blöd klingen, aber einen positiven Bartonellen Test zu haben, ist schon mal sehr viel wert! Einen Feind zu kennen, ist besser, als blind zu kämpfen.

Schulmedizinisch ist Deutschland bzgl. Bartonellen im vorigen Jahrhundert.
Da sind uns USA, Kanada, Skandinavien weit voraus. So ein Zufall, dass auch genau diese Länder bzgl. ME/CFS weit voraus sind. Oder wie es ein Spezi formuliert hat: Deutschland gleicht einer "Infektiologischen Wüste".

Selbst die Charité, die ja in Artikeln bzgl. ME/CFS die Bartonellen zumindest mal erwähnt, widmet den Bartonellen kein wirkliches Gewicht bzgl. der ME/CFS Symptomatik:
Bei entsprechender Anamnese und Klinik sollten weitere Erreger, wie Coxiella burnetii, Legionellen (Beginn mit Husten), Denguevirus, Rickettsien (Auslandsaufenthalt), Bartonellen (Katzenkratzkrankheit), Chlamydien oder Enteroviren, serologisch ausgeschlossen werden.

Die Antwort ist also: ich glaube nicht, dass Du in Deutschland fündig wirst. Ggf noch Tübingen Tropenmedizin? Aber komm da erstmal rein. Und ob die wirklich was können, keine Ahnung, kenne keinen der da Erfahrung posten könnte. Wahrscheinlich wirst du da mit Ebola besser behandelt als mit Barts. Breitschwerdt nennt in seinem Video, was genau die Barts so "erfolgreich" macht.

Und ich bin mittlerweile überzeugt, dass nur der Erreger alleine nur ein Bruchteil ist. Der Rest ist Genetik, Pestizide, sonstige "Gefahrstoffe" (man nimmt z.B. Antibiotika sogar übers Trinkwasser auf!), Schwermetall, Funknetze, sekundäre Mitochondriopathie, etc. etc. etc. beliebig fortführbar. D.h. nur mit Barts-Therapie alleine wird man das Problem nicht lösen.
Hallo Niko

(08.01.2016, 16:17)Niko schrieb: [ -> ]Gibt es positive Erfahrungen von Bartonelleninfizierten im Zusammenhang mit einem Krankenhaus- oder Ambulanz-Aufenthalt?

Da es das noch nicht mal für chronisch Borreliosekranke gibt, fürchte ich, wirst du solch eine Möglichkeit erst recht nicht für chron. Bartonellose finden. Denn diese ist meiner Erfahrung nach schlichtweg nicht existent bei den Medizinern. Gründe und Umstände dafür wurden oben schon einige erwähnt.

Zitat:Hat jemand eine Infusionsbehandlung aufgrund einer durch Bartonellen verursachten Erkrankung bekommen?

Mir ist nicht bekannt, welche Mittel iv. angewendet werden (könnten) für Barts. Rifa? Cotrim?

Zitat:Es wäre schön, wenn es positive Beispiele zu lesen gäbe.

Von mir leider keine Sleepy
@ticks
Zitat: Mir ist nicht bekannt, welche Mittel iv. angewendet werden (könnten) für Barts. Rifa? Cotrim?
ja
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