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Normale Version: Biologische Wirkung von EMF ("Elektrosmog")
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Ich beschäftige mich etwas mit der Frage, ob und inwiefern EMF negative Auswirkungen auf den Menschen haben können, insbesondere auf das Immunsystem. Ein paar Sachen konnte ich schon zusammentragen.

Zunächst mal muss man sich bewusst machen, wie die Grenzwerte in D zustande kommen: Hochfrequente Strahlung kann Körpergewebe erwärmen (nutzt man in der Mikrowelle).

Zur Grenzwertermittlung definiert man eine noch tolerierbare Erwärmung, die dazugehörige Sendeleistung inklusive Sicherheitsfaktor ergibt dann den gesetzlichen Grenzwert. Dabei geht man stillschweigend davon aus, dass die Wirkung von EMF auf den menschlichen Körper rein thermischer Natur ist.

Mittlerweile gibt es aber zuhauf Untersuchungen, dass weit unterhalb der Grenzwerte biologische Effekte auftreten können, z.B. Veränderung der Hirnströme. Das ist von allen Seiten unbestritten und kann nicht auf thermische Effekte zurückgeführt werden. Damit ist die Annahme, dass EMF lediglich thermische Effekte beim Menschen verursachen können, widerlegt. Somit sind auch die gesetzlichen Grenzwerte völlig wertlos und müssten eigentlich überarbeitet werden.

Jetzt zu ein paar interessanten Sachen, die ich gefunden habe. Vom RKI gibt es ein Dokument Bedeutung der Bestimmung von Lymphozyten-Subpopulationen in der Umweltmedizin (http://edoc.rki.de/documents/rki_ab/re67...teL6wE.pdf ). Darin heißt es unter anderem:

Zitat:Der Einfluss von elektromagnetischen Feldern auf das Immunsystem wird stark diskutiert, die Datenlage ist aber auch hier widersprüchlich. Dasdag et al. [104] und Bonhomme-Falvre et al. [105] beschrieben eine Erniedrigung der CD4+ und CD8+ T-Zellen sowie der NK-Zellen bei Arbeitern, die entweder 0,1–0,25 mTesla (mT) beziehungs- weise 0,2–6 uT ausgesetzt waren. In einer anderen Studie von Filipic et al. [106] hatte Kurzzeitexposition gegenüber mittelstarken elektrischen Impulsen (100 v/cm, 5 ms) zu einer Aktivierung von CD3-, CD4- und CD8-Oberflächenmarkern geführt. Dagegen konnten Graham et al. [107], Ichinose et al. [108] und Selmaoui et al. [109] weder bei kurzzeitiger (1 und 9 h) noch längerer (3 Tage) Exposition einen Einfluss eines magnetischen Feldes von 60 oder 50 Hz (10 uT) feststellen.
Den Bioinitiative-Report kann man hier herunterladen. Das PDF umfasst weit mehr als 1000 Seiten, und darin werden von verschiedenen Wissenschaftlern die vorhandenen Studien diskutiert. Ich hab nur mal kurz einen Blick reingeworfen, sieht aber vielversprechend aus.

Man muss sich da auch vor Augen halten, dass ein Wissenschaftler, der sich kritisch gegenüber der EMF-Exposition äußert, gegen die "Scientific Correctness" opponiert und von seinen Kollegen praktisch als Trottel und esoterischer Spinner abgestempelt wird. Die Motivation dieser Leute kann also weder Geld noch Ansehen sein, sondern sie sind von dem, was sie sagen, auch überzeugt und nehmen dafür Nachteile in Kauf. Ich denke daher, dass das Dokument besondere Beachtung verdient.
Hier ein Artikel von Dr.-Ing. Martin Virnich zu einem interessanten Vorfall in Oberammergau:

Zitat:Im bayerischen Passionsspielort Oberammergau hatten sich ab August Beschwerden über plötzlich aufgetretene gesundheitliche Symptome – wie extreme Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Herzrasen, Bluthochdruck und viele weitere – rapide gemehrt.

[...]

Die in Oberammergau zeitgleich zur Umrüstung der T-Mobile-Basisstationen aufgetretenen, massiven gesundheitlichen Beschwerden in der Bevölkerung sollten für offizielle Stellen dringender Anlass sein, den Verdacht eines kausalen Zusammenhangs intensiv und mit wissenschaftlicher Begleitung ergebnisoffen zu untersuchen – unabhängig von einem Hinweis auf die Unterschreitung gesetzlich geltender Grenzwerte.

So lange Hochfrequenzsignale mit Pulsstrukturen – insbesondere mit niedrigen Pulsfrequenzen – im Verdacht stehen, besondere biologische Wirkungen auslösen zu können, sollte die – insbesondere flächendeckende – Verwendung solcher Signale von der Betreiberseite aus Vorsorgegründen vermieden werden – zumal wenn es gleichwertige oder nahezu gleichwertige Alternativen gibt.
Im Merkblatt der WHO zu "Elektromagnetische Felder und öffentliche Gesundheit: Mobiltelefone" steht, dass von der WHO im Jahr 2016 eine neue Risikoabschätzung veröffentlicht wird.

Verstrahlt, Die ZEIT vom August 2013: "... stufte die Internationale Krebsforschungsbehörde – eine Einrichtung der WHO – Handystrahlung sicherheitshalber als 'möglicherweise krebserregend' ein ... Die Entscheidung ist umstritten – und wenig hilfreich: Auf der Liste 2B 'möglicherweise krebserregend' stehen 274 Substanzen, darunter Blei, Schiffsdiesel und Chloroform, aber auch Kaffee. Vielleicht können sie Krebs auslösen. Vielleicht aber auch nicht."

Rotkehlchen: Wirres Flattern im Elektrosmog: "Von Haushaltsgeräten verursachte elektromagnetische Felder gelten als unbedenklich. Nun zeigt sich: Der Elektrosmog kann Rotkehlchen komplett orientierungslos machen."

Bizarre Statistikartefakte - Handys schützen Mäßigtelefonierer vor Hirnkrebs, Spiegel, Mai 2010: "Bei jenen 90 Prozent der Handynutzer, die nicht zur Gruppe der Vieltelefonierer gehörten, sank das Krebsrisiko. Bei der Betrachtung der Gesamtzahl der Anrufe - also unabhängig von der Zahl der Stunden - fanden die Forscher den bizarren Effekt sogar bei allen Nutzergruppen: Sie hatten ein geringeres Tumorrisiko als jene Menschen, die nie ein Handy benutzt hatten. Schützen Handys also am Ende vor Krebs? Wohl kaum. Schüz führt auch dieses Phänomen auf statistische Effekte zurück."

Studie mit Hirnströmen bei elektrosensiblen Personen: http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...4#pid97124

EMF-Portal
http://www.emf-portal.de/index.php?l=g

Mein Kommentar: Angst kann krank machen, sehr krank sogar.
Vielen Dank für eure Beiträge!!!

Also meine Ärztin hat mir empfohlen mich gegen Esmook zu schützen. Ob es wahr ist oder nicht mit dem Esmook?
Wenn ja, wie wirkt er sich auf Borreliose aus?
Und falls es was ausmacht wie können wir uns davor schützen?
Mit Maßnahmen die wirksam sind und nicht irgendwas esoterisches.

Sei es mit Baldachin, Silber, Vita chip, Abschirmmaßnahmen, EMF Protector oder irgendwas anderem.

Ich persönlich glaube das Esmook Auswirkungen auf die Borreliose hat und das gewisse Symptome wie Unruhe,.... dadurch schlimmer werden können.
(10.03.2016, 20:32)korri schrieb: [ -> ].. Esmook? ... wie wirkt er sich auf Borreliose aus? ... wie können wir uns davor schützen?

Vielleicht ist es ja auch so, dass Funkwellen die Bakterien schädigen. Wer weiß das schon. Und wir werden es vermutlich auch die nächsten zehn Jahre nicht wissen. Insofern lautet meine Devise zu diesem Thema: Keine Panik auf dem Funkturm.
Der unterschiedliche Ausgang der Studien liegt m.E. daran, dass die Rahmenbedingungen nicht identisch waren. Sprich die Feldstärke ist das Eine, das Frequenzspektrum ein anderer Einflussfaktor von sicher noch Mehreren.
Als in meiner Heimat Windräder gebaut wurden, war die Aufregung um den Infraschall groß.
(10.03.2016, 19:04)Heinzi schrieb: [ -> ]Mein Kommentar: Angst kann krank machen, sehr krank sogar.
Als ich seinerzeit mal in Saarbrücken gewohnt hatte ich aber tatsächlich das Gefühl, dass mich da was "anfunkt", aber wer kann das schon nachweisen.
Fakt ist, dass ich bestimmte Wetterlagen, die mit einer gewissen elektromagnetischen Konstellation einhergehen durchaus spüre (z.B. aufziehendes Gewitter und aufziehender starker Niederschlag - obwohl, ist das der Luftdruck? ;-) In der heutigen Zeit kann man sich in dicht bebauten Gebiet dummerweise dem ganzen WLAN-Dschungel nicht mehr entziehen. Habe tatsächlich mal nach Orgon-Strahler und Towerbuster gegoogelt und mich dann gefragt ob ich noch richtig im Kopf bin. =o) Erster Schritt ist mal das Iphone weglegen - Moment mal, das hat ja gerade meine Frau für WhatsApp.

Ehemaliges Mitglied

In der Auseinandersetzung/Borreliose
http://www.shg-bergstrasse.de/html/elektrosmog.html
(10.03.2016, 19:04)Heinzi schrieb: [ -> ]Mein Kommentar: Angst kann krank machen, sehr krank sogar.

Da hast du zweifelsohne Recht. Angst entsteht aber sehr oft aus Unwissenheit. Meine Devise lautet, sich bei Fragen möglichst ungeschönte Fakten zu besorgen und darauf basierend eine eigene Meinung zu bilden.

Vermutlich liegt bei einem Teil der Elektrosensiblen tatsächlich ein psychiatrisches Problem vor (ich kenne da eine Person), oder eine andere Erkrankung (z.B. Borreliose). Das heißt aber noch lange nicht, dass EMF deutlich unter den Grenzwerten nicht negative Auswirkungen haben können.

Die Position der WHO ist in meinen Augen Bauernfängerei. Krebse haben eine extrem lange Latenzphase von dreißig Jahren und darüber. Wenn wir mal einen breitflächigen Einsatz von Mobilfunk ab ca. 2000 unterstellen, dann wird man auch vor 2030 keine erhöhten Krebsraten erwarten. Zudem ist Krebs ja auch "nur" der GAU. Da treten lange vorher immunologische, endokrinologische, etc. Pathologien auf. Darum geht es mir.

Ich steck da in dem Thema bei weitem noch nicht so drin und kann daher auch kein Urteil abgeben. Für mich persönlich ist jedoch ein Urteil der WHO, wie auch von einem BfR oder der FDA nichts wert, leider. Das BfR ist ja auch der Meinung, dass Glyphosat (Roundup) unbedenklich ist. Jeder mir bekannte unabhängige Wissenschaftler sieht das aber anders. Wenn Kapital und Wahrheit entgegen stehen, gewinnt immer das Kapital und definiert, was Wahrheit ist. Man kommt dann nicht umhin, sich eine eigene Meinung zu bilden.
(11.03.2016, 22:00)Markus schrieb: [ -> ]Angst entsteht aber sehr oft aus Unwissenheit. Meine Devise lautet, sich bei Fragen möglichst ungeschönte Fakten zu besorgen und darauf basierend eine eigene Meinung zu bilden.

Es gibt wahrscheinlich solche und solche Menschen, solche und solche Situationen. Zu viel "Wissen" kann Angst/krank machen (Nocebo-Effekt, z.B. beim Lesen möglicher Nebenwirkungen), zu wenig "Wissen" kann Angst/krank machen (wenn man ständig grübelt). Es ist ein schmaler Grat, den jede und jeder für sich finden muss.
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