Forum Borreliose & Co-Infektionen

Normale Version: Immundefekte
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Ein Thema von dem ich so absolut noch keine Ahnung habe, mich gerade einlese. Der Bericht von Johanna bei dem es ständig um das Immunsystem und Defekte geht hat mich zum nachdenken gebracht, denn immunstark war ich noch nie und ich hatte so jeden Infekt der irgendwo rumschwebt immer auch.
Jetzt möchte ich dem auch mal auf den Grund gehen und mich bevor ich zum Hausarzt gehe noch etwas informieren. Könnt ihr mir sagen, welche Kassentests es gibt um Immundefekt zu bestimmen?
Wäre der Gang zum Immunologen wohl gut?
Grüße euch
Deina
bei mir wurde mal ein großer Immunstatus gemacht. Da wurden zig Liter Blut abgenommen und das Ergebnis hat auch ca 4 Wochen gebraucht. Habe ich als Kassenleistung bekommen. Ein Immundefekt wurde aber nicht festgestellt...
Bei mir wurde der Immunstatus 2x auf Kasse gemacht.
Siehe: http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=3996
Da ein Link nicht mehr geht:
http://www.igl-labor.de/de/content/lymph...ypisierung
(Auf die Punkte, verstärkte Infektanfälligkeit und Fatique-Syndrom hin, hatte mir der HA dafür eine Überweisung ausgestellt!)

Der erste Stauts erfolgte in einem Onkozentrum. (Ich hatte mehrere Fachärzte vorher telefonisch danach gefragt, ob es dort eine Möglichkeit gibt).
Der 2. Status erfolgte in der Uni Abt. Rheumatologie/immunologie. Den Befund bekam ich lange nicht ausgehändigt. Mittlerweile liegt er vor, aber es wurde keine hilfreiche Stellung dazu genommen.
Siehe:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...7#pid90027

Somit bin ich damit bis jetzt nicht so richtig weitergekommen. Auch da scheint es darauf anzukommen, an welchen Arzt man gerät?!
LG FreeNine
Das hängt auch davon ab, was für ein Immundefekt vermutet wird (angeboren oder erworben; humoral oder zellulär).
Rezidivierende Infektionen können schon einen Hinweis darstellen, dass man mal nachschaut.

Die Diagnostik sollte bei entsprechender Indikation auf Kasse gehen. Ob ein Hausarzt das machen wird, ist anzuzweifeln (auch wegen dem Budget...), aber vielleicht überweist er dich. Meist sind Unikliniken gute Ansprechpartner mit entsprechenden Experten auf dem Gebiet, bei mir hat ein Umweltmediziner und meine Spezi viel auf Kasse untersucht.

Bei einem ersten Verdacht wird meines Wissens in der Regel Differentialblutbild, Immunglobuline (wenn man Glück hat gleich mit Subklassen), Komplementsystem und Lymphozytendifferenzierung gemacht, es gibt aber noch weitere Untersuchungen.
(29.07.2016, 22:00)Valtuille schrieb: [ -> ]Bei einem ersten Verdacht wird meines Wissens in der Regel Differentialblutbild, Immunglobuline (wenn man Glück hat gleich mit Subklassen), Komplementsystem und Lymphozytendifferenzierung gemacht,

Welche Untersuchungen bzgl. eines zellulären Immundefekts macht man, wenn dies alles schon gemacht wurde und keine bzw. nur sehr geringe, unspezifische Abweichungen zeigt?

http://www.imd-berlin.de/spezielle-kompe...fekte.html
Diese Übersicht vom IMD finde ich sehr hilfreich. Für dich wäre dann eher der Zweig "Zellulärer Immundefekt" von Interesse. Im Prinzip ist das alles Kassenleistung, ich habe aber nachdem ich zwei Immunologen verschlissen habe das meiste privat bezahlt.

Bisher habe ich bestimmen lassen: MBL, Diff Blutbild, Immunglobuline inkl. Subklassen, C3/C4 Komplement, Lymphozytendifferenzierung, LTT Immunfunktion. Das einzige was bisher auffällig war, sind zum Teil extrem niedrig CD57+ Zellen. LTT Immunfunktion könnte auch besser sein. Was noch ausstehen würde wäre die Funktion der NK-Zellen zu testen.

http://www.imd-berlin.de/spezielle-kompe...fekte.html
Wenn das in dem Link alles gemacht wurde, wird ein Immundefekt wohl unwahrscheinlich, mir fällt da jetzt nichts ein, was man machen könnte und auch hilfreich wäre. Bei Spezialisten könntest du es probieren, aber ich weiß nicht, ob die dann weiter suchen würden... eher nicht.
In der vom IMD erwähnten AWMF Leitlinie oder der Fortbildungsseite des IMD könntest du mal stöbern, Heinzi.
http://www.inflammatio.de/fortbildung/ar...ystem.html

Die Basisdiagnostik (Differentialblutbild und Immunglobuline) schließt aber nicht alle Immundefekte aus.

Aber ein Immundefekt ist nicht mit einer gestörten Immuntoleranz gleichzusetzen, die bei vielen chronischen Erkrankungen mitreinspielt.
Wenn das Immunsystem zu stark arbeitet (also nicht mehr toleriert), ist das auch nicht optimal.
Zytokinprofil wäre hier eine Möglichkeit, wobei das Thema auch nicht unumstritten ist.
Zum einen weil die Tests eher für Forschung als die Praxis sind (unklar wie anfälig die Tests sind und wie schnell sich das Ergebnis ändern kann) und man Schwierigkeiten hat, das richtig einzuordnen (was macht man nun mit den Ergebnissen...? Gilt aber auch für einige der anderen Untersuchungen. Beim MBL ist auch noch nicht so ganz klar, was das nun bedeutet).

Das Zytokinprofil hab ich damals selbst bezahlt (war aber auch das einzige, das nicht auf Kasse ging) und wurde nicht gerne gesehen von einigen Ärzten, wenn sie denn damit was anfangen konnten.
Mein Buhnerprotokoll wurde damals aber darauf angepasst, zumindest wollte die Phytotherapeutin, die mir das erstellt hat, die Ergebnisse haben und war dann überrascht, als ich ihr gesagt habe, dass alle meinten, damit könne man nichts anfangen.
Das Ergebnis war, dass ich nach Jahren wieder 40°C Fieber hatte und mehrere Strep-Infektionen im Jahr. Dafür ging ging meine chronische Pharyngitis weg, die mich fast 3 Jahre begleitet hatte.
Die Frage bei diesen Immununtersuchungen ist auch: Welche therapeutischen Konsequenzen haben sie und was lernt man aus Werten, die leicht außerhalb der Norm liegen. So schreibt zum Beispiel Horowitz, dass er bei chronischen Infekten oftmals erniedrigte IgM beobachtet, er sieht dies als einen Puzzlestein in der Diagnose, von einem Spezialist für entzündliche Systemerkrankungen wurde mir gesagt, dass ein leicht erniedrigter IgM gar nichts zu bedeuten hat ("vergessen Sie den"). Gleiches gilt oft für isolierte leichte IgG-Subklassenabweichungen. Angeblich, laut IMD, haben viele "Gesunde" (laut IMD 6 %) einen isolierten IgG4-Mangel, der dann "ohne klinische Relevanz" ist.
Meine Ärztin hat standardmässig immer die Immunglobuline gemacht, weil man da eben auch therapeutisch was machen kann... Bei anderen Untersuchungen sieht's halt schwieriger aus. Das ist halt die Frage, ob man sich nur mit Antworten begnügt.
Bei Zytotkinprofilen gibt's ja zumindest anschließend die Möglichkeit der Hemmtests.

Bei allen Befunden ist es doch immer so, dass es welche geben wird, die sagen, dass sei halb so wild oder irrelevant und andere das Gegenteil sagen. Das macht es nicht einfacher. In erwähnten Brief von Johanna haben sie ja zumindest die Immunschwäche thematisiert und damit die Infektanfälligkeit erklärt (außer natürlich bei Borreliose. Auch bei bakteriostatischen AB mit Mino sind da immer alle Borrelien tot, egal wie es mit dem Immunsystem aussieht....)

Es gibt auch unterschiedliche Grenzwerte teilweise, die werden ja auch irgendwie durch entsprechende Stichproben festgelegt. Bei vielen Untersuchungen gibt's auch staitistsche Ausreißer nach oben und unten, ohne dass da eine Krankheit vorliegt. Vieles ist unklar, das Immunsystem als solches hat man ja auch noch nicht wirklich verstanden und gezielt "eingreifen" ist da kaum möglich.

Laut AWMF-Leitlinie kein ein primärer Immundefekt auch bei fehlender Infektanfälligkeit vorliegen... Alle Antworten kennt man nicht, dafür ist vieles noch zu unklar bislang.

Ob ein leicht erniedrigter IgM vergessen werden soll, kann ich nicht sagen, aber mir wäre wohler, wenn ab und zu geschaut wird, dass kein stark erniedrigter daraus wird...
Bei den Subklassen ist es so eine Sache für sich... ich hatte erhöhte IgG4 Werte, da konnte kein Arzt was dazu sagen (ebenfalls, ich soll das vergessen). Bis ich darauf gestoßen bin, dass das mit einer TH2 Dominanz zusammenhängen kann, das Zytokinprofil hat dann einen entsprechenden Verdacht geliefert.
(29.07.2016, 22:09)Heinzi schrieb: [ -> ]Welche Untersuchungen bzgl. eines zellulären Immundefekts macht man, wenn dies alles schon gemacht wurde und keine bzw. nur sehr geringe, unspezifische Abweichungen zeigt?

Ob die Zellen zahlenmäßig im Normalbereich liegen ist eine Frage, ob die Funktion regelrecht ist, eine ganz andere. Hast du auch schon Funktionsteste machen lassen, also LTT-Immunfunktion und NK-Zytotoxizitätstest?

Da würde sich dann nämlich eine Therapie daraus ableiten, da man gleich Präparate mittesten kann, die stimulierend wirken. Wie sich so eine in vitro Testung dann ins reale Leben übertragt, weiß ich nicht. Der Heilpraktiker Hollmann legt ja großen Wert auf den NK-Zytotest und sieht die Stimulierung der NKs als sehr wichtig an. Ich kenne aber niemanden, der das bisher versucht hat und berichten könnte.
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