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Hallo, bin Neuling im Forum, ich grüße Euch und habe eine Frage:
Ich wurde vor einigen Monaten mit Ceftriaxon über 2 Wochen behandelt, wonach alle meine Symptome (Missempfindungen aller Art, Taubheitsgefühle, Erschöpfung, schlechtere Sehschärfe, ausstrahlende Schmerzen im Arm...) für einige Wochen verschwanden, dann aber schubweise wiederkehrten. Die Diagnose war damals akute (Neuro)borreliose, aufgrund eines Zeckenstichs einige Wochen zuvor, Serologie und Liquordiagnostik sprachen dafür. Die meisten Symptome bestanden allerdings schon Monate vorher, nur die fiesen Schmerzen waren neu, die kamen jetzt auch nicht wieder. Habe jetzt aber noch zusätzlich (s.o.) kalte/taube Finger/Füße, Geruchs- und Geschmackssinn haben abgenommen, Tinnitus... alles recht ätzend, ich fühl mich wie ein Wrack!
Habe gehört, dass Ceftriaxon später nicht wieder funktioniert, wenn man es scho einmal hatte, was meint Ihr dazu??
Könnte von einem Spezi für 5 Wochen cef.- infusionen bekommen, alternativ von einem anderen über längere Zeit Minocyclin 150 mg, evtl plus Tinidazol...
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[quote='ExGärtner' pid='145736' dateline='1549208070']
Könnte von einem Spezi für 5 Wochen cef.- infusionen bekommen,/quote]
Auf Kasse? Dann würde ich es mitnehmen, zumindest mal drei Wochen. Das Mino kann man dann ggfs. noch hinterher schieben.
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... Würde ich mir gut überlegen, ob ich das "mitnehmen" würde:
Beipackzettel gründlich lesen und überlegen, was du riskieren willst, ExGärtner. Wochen und Monate Antibiosen hatte ich auch (nur ohne Infusionen, die ich wegen breiter Medi-Unverträglichkeit nicht mehr riskieren will); eine einzige der Antibiosen würde ich in der gleichen Situation heute wieder machen (Kombi Mino-Tini nach einer bestimmten Ärztin, die hier bekannt ist). Die Antibiose war grausig, half mir aber weiter. Restliche ABs von/nach anderen Ärzten = halfen nur bedingt, nur kurzfristig oder gar nicht; Nebenwirkungen aber durchaus vorhanden - über Langzeitfolgen denke ich lieber gar nicht nach.
Seit ich aber auf Naturheilkunde setze, komme ich dagegen wieder besser klar.
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Hallo ExGärtner,
An den beiden obigen Kommentaren kannst du erkennen, dass die weitere Vorgehensweise, wenn Beschwerden wiederkommen bzw. neu hinzukommen oft mehr ein Versuchsballon sind. Die Erfahrungen zu weiterer Behandlung sind dann auch leider sehr unterschiedlich.
Anscheinend warst du bei mehreren Ärzten. Ohne Kenntnis der kompletten Diagnostik und dazu für den Laien, die wir nun mal sind, lässt es sich schwer abschätzen, was richtig für dich ist. Warst du denn auch nochmal beim Neurologen?
Anscheinend kommen zwei Ärzte auf die Idee antibiotisch weiterbehandeln zu wollen. Dem würde ich dann wahrscheinlich zunächst auch folgen. Ceftriaxon gilt als Mittel der Wahl bei Neuroborreliose bei längerer Behandlung läuft man vor allem Gefahr für Gallensteine. Da sollte man regelmäßig Kontrolluntersuchungen machen, um das rechtzeitig zu erkennen, auch Erhöhung des Gallenflusses mit Begleitmedikamenten wäre zu überlegen.
Minocyclin wird von Spezis häufig verwendet, hier greifen diese auf ihr Erfahrungswissen zurück. Bei MS-artigen Beschwerden soll Minocyclin nach einer Studie auch Erfolge gezeigt haben, inwieweit Tinidazol dazu beiträgt, nun dazu gibt es noch weniger nachzulesen. Manche profitieren davon, manche nicht.
Leider steckst du in dem Dilemma, dass Probleme der von dir geschilderten Art oft nicht sauber definiert werden können. Ob sich für dich dadurch was verbessert, kannst letztlich nur du durch Ausprobieren herausfinden. Ich glaube schon, dass man schon noch profitieren kann von weiterer antibiotischen Behandlung, aber es gibt keine Garantie dafür. Die Therapie mit Ceftriaxon ist mit Sicherheit die teurere Variante. Wie lange man dann therapiert ist die zweite Überlegung, da gibt es leider keinen Königsweg.
Falls du irgendwelche Vitamin- oder Mineralstoffmängel haben solltest oder andere Infektionen, die aktiv geworden sind, oder ein weiteres Krankheitsgeschehen in Gang gekommen ist, dann würdest du ggf. weniger von antibiotischer Behandlung profitieren und daher wäre es auch richtig danach zu schauen und in die Überlegung für weitere Behandlung einzubeziehen.
Letztendlich kommt es sicherlich auch auf deinen persönlichen Leidensdruck an, welchen Weg du gehen möchtest und ich wünsche dir, du findest diesen für dich. Vielleicht magst du uns über deine weiteren Schritte berichten. Das ist derzeit das Einzige, womit sich Erfahrungswissen mehrt.
Liebe Grüße Urmel
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04.02.2019, 14:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.02.2019, 14:27 von
biblio.)
Zitat Urmel:
"Das ist derzeit das Einzige, womit sich Erfahrungswissen mehrt."
Hallo Exgärtner, meine Erfahrungen nur mit Ceftriaxon könntest Du vielleicht mit in Erwägung ziehen? Ich habe eine sehr alte Infektion (seropositiv), die 40 Jahre nicht behandelt wurde, dann 2010 erst mit Doxy und anschließend mit 15 Tagen Ceftriaxon. So wurde es damals vom RKI empfohlen. Kurze Zeit ging es mir besser, dann ging es wieder bergab. Der Arzt lehnte jede weitere Behandlung ab: Seronarbe.
Erst am neuen Wohnort fand ich eine Ärztin, die zu neuer Ab mit Ceftriaxon bereit war, sogar mit Wiederholung 2015. Immer ging es mir viel besser, es war nicht auf Dauer. Sie ging in den Ruhestand und kein anderer Arzt war bereit mich weiter zu behandeln, obwohl es mir immer schlechter ging. Nach den Leitlinien hatte ich ja schon mehr als genug Ab bekommen. 2017 im Khs wurde nach Rheuma gesucht, über ein Jahr dauerte die Abklärung, nicht bestätigt. Ist es vielleicht Glück, dass meine Entzündungswerte immer erhöht oder sehr hoch sind? Der Rheumatologe ist meiner Bitte um ein Versuch mit Ab gefolgt und hat mir, na was??? Ceftriaxon verschrieben. Und wieder fühle ich mich viel besser und glaube dran. Erst wollte ich auch ein anderes Ab probieren, weiß zu wenig drüber. Und nun kam für mich die große Überraschung:
Am 10 Tag setzte eine nie gekannte Reaktion ein (Herxheimer?) unter der ich zwar gelitten, aber über die ich mich sehr gefreut habe.
Man kann sie als Bestätigung für die Richtigkeit der Therapie sehen.
Noch habe ich mit Ärzten nicht darüber sprechen können,etwas Reaktion ist noch zu spüren, in drei Tagen ist Schluss.
Und das bei einer austherapierten Patientin! Kann das jemand erklären?
Die Geschichte war in den Jahren noch viel mehr durcheinander, ich hoffe, das Wesentlich konnte ich darstellen. Mit Probiotikum habe ich die Infusionen bauchmäßig gut verkraftet.
Alle guten Wünsche für Dich
biblio
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danke Euch für eure Überlegungen, Hinweise und Erfahrungen!
Der eine Arzt würde, wie gesagt, C.- Infus. verabreichen, kombiniert mit 10x Blut-Sauerstoffanreicherung (die privat zu zahlen wäre, also doch Kosten, etwa 540,-, dazu einige Fahrtkosten), das scheint so eine Standard-Therapie von ihm zu sein, danach müsse aber erst mal Schluss sein mit AB für einige Monate, der Körper müsse sich regenerieren...
Könnte es aber sein, dass Ceftriaxon, für ein paar Wochen verabreicht, zwar kurzfristig sehr wirksam sein kann, aber eben nicht auf Dauer? Dann wäre ja der Gedanke reizvoll, Minocyclin anzuschließen. Müsste mal fragen. ob der eine Arzt mir dann noch Mino verschreiben würde, wenn ich vorher bei dem anderen die iv- Therapie hatte...
ein dritter Arzt/Spezi hätte mich übrigens genau so behandelt (erst Ceftriaxon, dann Mino.), wenn nicht der LTT negativ gewesen wäre. Die beiden anderen hielten darauf nix, sondern entschieden aufgrund von Serologie (CLIA und Blot) und Symptomatik/Vorgeschichte...
Am einfachsten und günstigsten wäre es natürlich, jetzt einfach mit Mino. zu beginnen. Nur: ob das wirksam genug ist bei meinem jetzigen "Zustand" (Leidensdruck)...? Entschuldigt bitte, ich spekuliere hier gerade so vor mich hin und weiss, dass keiner mir letztlich eine Garantie für irgendwas geben kann! Ich spekuliere mal weiter: Warum war eigentlich der LTT negativ, doch keine Borreliose (mehr)...? Ceftr. hatte aber zwischendurch gut geholfen. Ich hatte in meinem Leben VIELE Zeckenstiche (Exgärtner, höhö!). CO-Infektionen? Wiederholt wurde Yersien- IgG und IgA nachgewiesen, sonst war Bartonella-h. IgG mal leicht positiv, dann wieder negativ, Mykoplasmen genauso.
Urmel, ich war in der Neurologie, dort hiess es, ich sei ausreichend behandelt, hätte nur eine ganz leichte Polyneuropathie (NLG-Werte gemessen), es wurde noch was von psychosomatisch, Somatisierung und CFS gemurmelt. Ach ja, MS schlossen sie offenbar aus (anhand von Kopf-MRT und Liquor-Diagnostik). War jetzt noch bei anderem Neurologen, der will Liquor-diagn. wiederholen (frage mich, ob ich mich dem aussetzen sollte, hatte zuvor sehr schlechte Erfahrung mit Punktion gemacht).
Habe Angst, Fingergefühl und Geruch-/Geschmacksinn ganz zu verlieren, muss irgendwas unternehmen!
Sorry, alles etwas wirr, entspricht meinem geistigen und körperlichen Zustand...
schöne Grüße, ExGärtner
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Hallo,
ob Ceftriaxon auch erneut wieder hilft, (ich schreibe extra hilft nicht heilt) wurde ja schon beantwortet.
Manche nehmen es über Jahre, ob oder wann sie letztendlich gesunden?
Aber es ist eine Anteilnahme am Leben so für sie möglich, häufig.
Gehofft wird dabei auch, dass es keine Verschlechterungen gibt.
Vielleicht eine Dezimierung der Borrelien eintritt, so niedrieg das das eigene Immunsystem die Sache übernimmt.
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=6463
Ich möchte aber hier die
alten Hasen bitten meinen folgenden Hinweis zu kommentieren.
Wenn ich die Kosten sehe, vom Ex Gärtner, warum nicht einen Versuch mit DOXI?
Ab 300 mg
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.d...7/uid-2449
Hier .5
http://www.dieterhassler.de/index.php?id=165
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Aus #1
Zitat:Die Diagnose war damals akute (Neuro)borreliose, aufgrund eines Zeckenstichs einige Wochen zuvor, Serologie und Liquordiagnostik sprachen dafür.
Aus #6
Zitat:War jetzt noch bei anderem Neurologen, der will Liquor-diagn. wiederholen
Was wenn quasi als Erfolgskontrolle dieser Test gemacht würde?
Zitat:Nicht nur als Diagnostik-Werkzeug, sondern auch als Marker eines Therapieerfolges und der Krankheitsaktivität könnte CXCL 13 geeignet sein, sagte Professor Hans-Walter Pfister von der Ludwig-Maximilians-Universität München beim Neuro Update 2011 in Wiesbaden. Das von den Monozyten sezernierte chemotaktische Zytokin lockt B-Lymphozyten an.
Aus:
https://www.aerztezeitung.de/medizin/kra...liose.html
Die Frage stellte NIKI 2015 und ich 2019
Zitat:ist jemand hier im Forum, der im Zuge einer Neuroborreliose-Liquor-Diagnostik CXCL13 positiv war?
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=7819
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Hallo fischera,
habe auch schon an Doxy-Versuch gedacht, das wäre für mich auch verfügbar; da ich aber u.a. an Rückgang des Geschmacks- und Geruchssinns LEIDE (gerade in letzter Zeit verstärkt), bin ich da skeptisch: Ein Freund von mir hatte erst DURCH bzw. WÄHREND der Einnahme von Doxy solche Probleme und konnte das auch von jd. anderen berichten. Im Beipackzettel steht: "SELTEN: Störung bzw. Verlust der Geruchs- und Geschmacksempfindung, welche nur in einigen Fällen und auch nur teilweise rückbildungsfähig war". Da mein Nervensystem in der Hinsicht jetzt schon irgendwie gestört ist....
Habe jetzt Termin für Liquorpunktion für Ende April, so lange kann ich eh nicht abwarten, muss jetzt AB- oder sonstige Therapie versuchen (sagt mir mindestens mein Bauchgefühl)...
schöne Grüße!
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Also wenn, dann würde ich Minocyclins statt Doxy nehmen, wenn das Nervensystem betroffen ist. Cef ist von den Nebenwirkungen her schon eine andere Kategorie. Man hat es halt ganz selten, dass einem das auf Kasse angeboten wird. Von daher würde ich das wie gesagt zumindest mal drei Wochen mitnehmen und dann weitersehen. Wenn es gut anschlägt, aber noch Beschwerden da sind, kannst du es ja verlängern. Man sollte in der Tat auf die Galle achtgeben, d.h. mir Ursofalk flankieren.
Die Sauerstoffanreicherung würde ich nicht machen. Die Frage ist, ob der Arzt seine Kassentherapie mit Cef auch macht, wenn du die Sauerstofftherapie nicht machst. Falls nicht, wäre das Thema dann ja eh durch.
Das mit der LP würde ich mir gut überlegen. Was soll dabei rumkommen? Wenn du eine negative LP hast, wird es dein Arzt dann auch schwer haben, die Kosten einer Cef-Therapie ggü. der Krankenkasse verargumentiert zu bekommen.