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Filgrastim
#1

Guten Morgen an alle!
Ich hab diese Frage schon mal ins Forum.Hat jemand von euch Erfahrung mit Filgrastim?Ich hab dieses Medikament schon im Mai gekauft.Durch einen Spezi bekommen. Ich traue mich nicht, dieses Medikamnet zu nehmen. Wegen den Nebenwirkungen.Sind 5 Spritzen, die erste macht der Spezi.Die anderen dann ich selbst. Ich bin allgemein ein Angsthase, was Medikamente und Nebenwirkungen betrifft.Und nun hab ich auch den Fehler gemacht, die Nebenwirkungen dieses Medikaments zu lesen. Man findet eigentlich keine Erfahrungsberichte mit Filgrastim und Borreliose. Ich weiss echt nicht, was ich jetzt machen soll.Hat jemand einen Rat von euch?
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#2

Hallo Waldfee,

ich habe keine persönliche Erfahrung mit dem Medikament.

Prof. Hartung, Pharmakologe von der Uni Konstanz hat es mal einem Borreliosepatienten verabreicht, der danach symptomfrei wurde. Das ganze hat sich so um die Anfang 2003 abgespielt. Ich denke es wurde in Kombination mit Ceftriaxon verabreicht
Ich denke man hat danach grosse Hoffnungen in das Medikament zur Behandlung von Borreliose gesteckt, welche sich aber wohl leider nicht bewahrheiteten. Ich nehme an, deshalb ist nicht mehr viel darüber zu finden.

Hintergrund des ganzen Versuchs mag gewesen sein, dass angenommen wird, Borrelien sind in der Lage as Immunsystem ihres Wirtes so zu modulieren, dass dieser die Infektion, trotz eines eigentlich intakten Immunsystems nicht eliminieren kann und somit eine persistierende Borreliose entsteht.
Wenn ich es richtig verstanden habe bei dieser Annahme von Prof. Hartung und Frau Dietrich, dann erfolgt bei der chron. Borreliose durch die ständige Stiimulanz der Borrelien eine Desensiibilisierung von weissen Blutkörperchen, genauer gesagt Granzlozyten, die somit ihrer Arbeit, nämlich der Erregerelimination, nicht mehr nachgehen können. Filgastrim ist nun sozusagen der, salopp gesagt, "Arschtritt" den sie bekommen. Einmal in Form von massiver Verstärkung (Mobilmachung, also vermehrte Reifung aus dem Knochenmark und Abgabe dieser in das peripere Blut) und einmal in Form von Verschärfung der schon vorhandenen im Blut. Diese werden bestärkt in ihrer Rolle, doch wieder Bakterien zu bekämpfen.
Beide Strategien dienen letztendlich dazu durch die nach Verabreichung des Mittels in übergrosser Anzahl vorhandenen Fresszellen, Bakterien effektiver bekämpfen, oder gar eleminieren zu könnnen.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15573864

Es gab wohl auch ein Mausmodell darüber und klinische Studien sollten folgen.
Diterich, I., C. Rauter, A. Wendel and T. Hartung. 2003 Experimental therapy of Lyme borreliosis with Granulocyte Colony-Stimulating Factor (Filgrastim). (submitted).
Warum das nicht geschehen ist, weiss ich nicht. War wohl nicht sehr erfolgreich. Jedenfalls findet man nichts mehr darüber. Prof. Hartung ist heute wohl mehr in den USA und bekämpft Tierversuche und wo Frau Dieterich sich befindet konnte ich auch nicht rausfiden.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/article...f/1824.pdf
https://www.researchgate.net/publication...orreliosis

Kurzum:
Das Medikament soll lediglich deine Abwehrzellen boosten und helfen den Erreger zu eliminieren. Es hat einmal funktioniert, warum nicht ein zweites Mal? Nach meinen Erkenntnissen sind die Nebenwirkungen überschaubar, und haben keinen Zusammenhang mit Chemotherapie. Ein Leben mit Borreliose ist ja auch kein Honiglecken.

Mit der Chemotherapie hat bei Krebs hat Filgrastim primär nichts zu tun.
Nur wird das Immunsystem (weisse Blutkörperchen) durch die Chemotherapie herabgetzt, dass man quasi, um einen Infekt vorzubeugen prophylaktisch Filgrastim verabreicht.

Imagine a world where people with Lyme disease are diagnosed and treated correctly and go back to living their lives!
Chronic Lyme disease is real, it’s painful, scary and no one
can tell you if you’ll get better, die or somewhere in between.

Ärzte Strategie bei Borreliose:
„Delay, deny and hope you die“
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#3

Hallo Towanda.Vielen Dank für die Mühe, die du dir mit diesem Beitrag gemacht hast , und vielen Dank für die aufbauenden Worte.Dann hoffe ich, es wird halb so schlimm sein. LG
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#4

Hallo waldfee,

zu Filgrastim kann ich nichts sagen.

Während meiner persönlichen Experimente mit diversen Kräutern / NEMs etc. bzgl Borreliose habe ich am eigenen Leib erfahren, dass man sein Immunsystem auch zu sehr triggern/boosten kann, was starke Schmerzen hervorrufen kann. Ich kam damals aus der Nummer nur noch mit Kortison heraus, welches zur Linderung der Schmerzen führte. Seitdem bin ich vorsichtig, was das Pushen des Immunsystems betrifft.
Sollte als der Versuch mit Filgrastim in noch mehr Beschwerden enden (weil zu viele Abwehrzellen geboostet), hast Du immerhin noch mit Kortison eine Alternative, das IS wieder herunterzufahren.

LG, Boembel
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#5

Hallo Boembel, danke für deine Antwort. Ich hab sehr wenig Kenntnisse darüber, wie der Körper bei Borreliose reagiert, wenn man das Immunsystem anregt. Das ist auch das komplexe an dieser Krankheit.Ich muss es auf jeden Fall versuchen.So ist es auch kein Leben.LG
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#6

Sicher, ich habe mir auch mal Bromelain reingefegt und danach die Schmerzen meines Lebens erfahren. Das ist aber was anderes als Filgrastim. Das darf man nicht verwechseln!

Filgrastim wird gegeben wenn der Körper zu wenig Granulozyten also weiser Blutkörperchen hat.
Diese sind dann nicht in der Lage Infekte abzuwehren weil nicht in genügend grosser Anzahl vorhanden.
Es ist also sehr spezifisch und nicht ein allgemeiner Immunsystem Boost.
Es wird schon sehr lange und sicher verwendet und gehört zu den unverzichtbaren Medikamenten.
Wie gesagt. Man verabreicht es auch Tumorpatienten.
Wahrscheinlich hat dein Arzt einen Mangel an Granulozyten festgestellt. Mir scheint
dann eine solche Therapie sinnvoll. Dass Risiko, dass es damit dann zu einer Überstimmulation kommen soll, halte ich für minimal.
Bitte sprich solches aber mit deinem Arzt ab.
Ich denke er wird dich diesbezüglich beruhigen können.
T.

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Thanks given by: Boembel , waldfee
#7

Danke Towanda, dass du mir Mut machst.LG
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