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Borreliose auch nach Zeckenstich vor ca. 33 Jahren möglich?
#1

Hallo,

habe durch Zufall beim Orthopäden erfahren, dass in dem Bluttest, der eigentlich Rheuma belegen sollte ich beim Borrelien IgM-AK (LIA) positiv bin. Der andere Line-Blot/LIA) war negativ. Ebenfalls kam noch ein Steptokokkenverdacht raus, ebenfalls mit dem Zusatz einen weiteren Test zu machen. Plus der Satz, dass Borreliose nicht ausgeschlossen werden kann und der Test in 3-4 Wochen nochmals gemacht werden sollte. Dies hat mein Hausarzt auch vor, aber er glaubt nicht so daran. Warum ich davon überzeugt bin, vor ca. 30 Jahren wurde eine Zecke am Oberarm mit Öl rausgequetscht, dh. das Gift konnte das Biest noch in mein Blut stechen. 20 Jahre später wurde mit Anfang 30 Arthrose im fortgeschrittenen Station an beiden Schultergelenken diagnostiziert, ein paar Monate bekam ich eine Baker-Zyste im linken Knie weil ich 3 x die Woche joggte (ca. 45 min). Darauf hin lies ich dies, es waren nur ein paar Wochen Lauffreude. Jetzt ist nach etwas sportlicher Betätigung mit 45 Jahren nach einer Fitnesstunde von 60 min wieder mein linkes Bein dran, erst Verdacht auf Innenmeniskusentzündung, dann aber Gänsefuss/Sehnenentzündung. Da mir Sport seit über 4 Monaten verboten wurde bin ich jetzt wieder gut spazieren gegangen - 2 Tage hintereinander ca. 3-4 Std und beide Füsse taten weh - links mehr. Die Sehne ist jetzt bis zum Fuss entzündet - immer noch - auch nach Cremen und Physio.

Mein Arzt ist überzeugt, dass nach so langer Zeit keine Borreliose sein kann - ich bin aber überzeugt, dass es Lyme-Borreliose sein könnte, die durch einen Autounfall den ich 1993 hatte aktiviert wurde und langsam negative Symptome wie Gelenkschmerzen und Weichteilprobleme auslöste. Kann dies nach so einer langen Zeit möglich sein? Und wenn ja, ist ein Gang zum Rheumatologen ebenfalls sinnvoll oder eher sinnlos? Freue mich auf Feedback, danke schön.

PS: durch den Autounfall 93 bin ich chronisch krank - Wirbelsäule und Magen/Darm/Reizdarm. Davor war ich kerngesund!
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Thanks given by:
#2

Diese Bakterieninfektion bekommt man mit viel Glück nur im Frühstadium völlig aus dem Körper. Es gibt bei diesen Bakterien mehrere L-Formen, die äußerst überlebensfähig, sich unter anderem im Gewebe zellulär einlagern können. Hier ist der NW äußerst schwer! Borreliose ist die Erkrankung, eine "stille" Infektion wäre schon denkbar.
Der erhöhte IgM-Wert zeigt die schnelle Immunantwort, also das vor wenigen Wochen ein Infekt stattfand. Der kann auf auch alle anderen Infekte hinweisen. Also ist das wohl nicht der Beweis für den länger zurückliegenden B-Infekt. Hier müßte der Arzt weitere Test veranlassen. Auch ein Abklären/Ausschluss beim Rheumatologe ist sehr sinnvoll.

Ich selbst war immer regelmäßig sportlich unterwegs und habe seitdem krasse Gelenkprobleme (Gelenkschmerz, keine Kraftübersetzung, Schwellungen, Sehnenschmerz) und bin nur unter großer Überwindung nur noch im Bumelschritt kleine Strecken unterwegs. Ärzte labern von Geduld und geht doch, ... widerlich. Glück hatte ich wohl, das ich vor der Borreliose sportlich gut trainiert war.
Grüsse
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Thanks given by: Bärenfan72
#3

Hallo Bärenfan72,

Heart lich Willkommen hier im Forum.

Da ich ebenfalls eine lange Geschichte hinter mir habe, versuche ich mal zu antworten. Das Borreliose erst nach Jahren ausbrechen kann ist wohl möglich. Ob es mit einem Zeckenstich von vor 30 Jahren zusammenhängt, ist schwer zu sagen. Bist du viel in der Natur unterwegs? Auch die kleinen Zeckennymphen, die man auch mal übersehen kann, könnten eine Borreliose auslösen. Ich will damit sagen, vielleicht hattest du auch später mal einen Stich, den du gar nicht bemerkt hast?

Der Bluttest muss immer im Zusammenhang mit den klinischen Symptomen gesehen werden. Was vielen Ärzten aber sehr schwer fällt. Gerade in einem Spätstadium ist es wohl aus meiner eigenen Erfahrung heraus schwer die Symptome der Borreliose zuzuordnen. Man kann nur eins machen, alle anderen Erkrankungen ausschließen, die ähnlichen Symptome bereiten. Und das ist genau das Problem.

Die Labortests sind nicht genügend aussagekräftig: Schau auch mal hier dazu die Erstinformation (hier Klicken)


(12.02.2018, 13:12)Bärenfan72 schrieb:  Mein Arzt ist überzeugt, dass nach so langer Zeit keine Borreliose sein kann - ich bin aber überzeugt, dass es Lyme-Borreliose sein könnte, die durch einen Autounfall den ich 1993 hatte aktiviert wurde und langsam negative Symptome wie Gelenkschmerzen und Weichteilprobleme auslöste. Kann dies nach so einer langen Zeit möglich sein? Und wenn ja, ist ein Gang zum Rheumatologen ebenfalls sinnvoll oder eher sinnlos? Freue mich auf Feedback, danke schön.

Hattest du nach dem Autounfall z.B. Operationen oder irgend etwas z.B. großen psychischen Stress, wodurch dein Immunsystem stark beeinträchtigt war? - Ein geschwächtes Immunsystem könnte eine Borreliose aktivieren.

Bei Borreliose ist vieles möglich. Jeder Krankheitsverlauf kann anders verlaufen. Ich hatte z.B. nie diese schubartigen Anfälle, die viele beschreiben. Und da ich nie eine Wanderröte hatte, bin ich bei meinen schleichenden Gelenkbeschwerden auch nie auf den Gedanken gekommen, dass es eine Borreliose sein könnte. D.h. meine Borreliose hat im Prinzip letztendlich ein Prof. der Infektionsmedizin in einer Uni nach ca. 8-10 Jahren Ärztemarathon festgestellt. Mein Hausarzt und mein Rheumatologe reagierten im Vorfeld genauso, wie du es von deinem Hausarzt beschreibst.

Der Auslöser zum Zeitpunkt der Diagnose waren starke Kniebeschwerden, so dass ich kaum noch Treppen steigen konnte und alles nur noch mit mehreren Schmerzmitteln ging. Ich habe eine Antibiotikatherapie bekommen über ca. 4 Wochen und meine Knie waren wieder beschwerdefrei - leider nur ca. 2 Monate und es begann alles wieder schleichend.

Darauf erklärte mir der Prof. der Infektionsmedizin, ich solle mich doch rheumatologisch durchchecken lassen und wenn da nichts gefunden wird, dann kommen die Beschwerden wohl von der Borreliose. Das habe ich damals getan und letztendlich wurde sogar eine Muskelbiopsie gemacht, aber auch kein rheumatologischer Befund festgestellt. - Also rheumatologisch alles ausgeschlossen.

Also für eine Ausschlussdiagnostik ggf. auch von möglichen Co-Infekten wäre der Rheumatologe schon gut. Ob du eine Behandlung der Borreliose dort bekommst, bezweifle ich jetzt mal stark. Meist wird nur symptomatisch und nicht ursächlich behandelt. Und bei vielen Ärzten wird bei einer komplexen Symptomatik auch schnell eine psychische Diagnose gestellt. Undecided

In einer Spätphase ist die Borreliose schwieriger festzustellen und zu behandeln, da solltest du dich hier dann noch etwas umfangreicher belesen oder befragen und einen Arzt suchen, der ggf. auf Borreliose spezialisiert ist bzw. Erfahrung gesammelt hat. Da musst du aber gut sortieren, da viele nur noch privat behandeln ...

Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen und wünsche Dir alles Gute
LG FreeNine

“Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.” Mahatma Ghandi

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#4

@ Bärenfan
hier spricht man von max. 8 Jahre bis zum Ausbruch. Ich persönlich war nie so richtig gesund, aber eben auch nicht schwer krank viele Jahre, mein Immunsystem hat es wohl immer so in WAAGE gehalten. Dann kam eine Stresszeit (andere berichten von Impfungen, Narkosen, ...) die Borellien übernahmen den "Laden". Ich alterte in kurzer Zeit um über 30 Jahre.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...58170.html

https://www.aerztezeitung.de/medizin/kra...-wald.html
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Thanks given by: borrärger , katze
#5

@ Bärenfan,

danke für die ausführliche PN. Ich bin zur Zeit auch gesundheitlich etwas mehr angeschlagen. Habe diese Woche noch ein paar Termine, d.h. darf Arztpraxen testen und genießen!
Und antworte Dir demnächst noch etwas ausführlicher. Muss aber mein Postfach erst mal etwas räumen, denn es ist jetzt 100% voll.
LG und auch von mir aus aktuellem Anlass Icon_party

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