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Der Zeckenkrieg in Frankreich
#1

Der Zeckenkrieg in Frankreich

Nach der Veröffentlichung neuer Leitlinien zu Lyme-Borreliose durch NICE (National Institute for Health and Care Excellence) in Groß-Britannien im April diesen Jahres, die sich ausdrücklich zu Forschungsbedarf und der schwachen Evidenz der vorliegenden Studien zu Diagnostik und Therapie äußern, wurden im Juli 2018 nun auch in Frankreich durch die HAS (Haute Autorité de Santé), neue Leitlinien veröffentlicht. In Frankreich werden Leitlinien im zweijährigen Turnus überprüft. Ein Kompromiss, der mit Hilfe von Prof. Peronne erarbeitet wurde, wird von den einen bejubelt als Durchbruch, von anderen verdammt als Erpressung oder gar als Verrat an den Patienten, birgt Stoff für die schon lange schwelenden Konflikte in Frankreich.

Einig ist sich die Fédération um Prof. Peronne mit der HAS, dass Patienten mit persistierenden Beschwerden profitieren sollen - viele weitere Zeckenarten und deren Verbreitungsgebiete sowie deren übertragbaren Erreger werden zusätzlich neu aufgeführt und teilweise beschrieben.

Werden die Patienten nun durch Erweiterungen, die sich kaum von den bisherigen Behandlungsstrategien der Lyme-Borreliose unterscheiden, in der Praxis profitieren?

Prof. Christanne Peronne
erklärt: Für Patienten und Ärzte ist dies "ein großer Schritt nach vorne“.
Peronne gilt in Frankreich als einer der besten Spezialisten für Infektions- und Tropenkrankheiten. Mit seiner langjährigen Praxis im Umgang mit der Lyme-Borreliose ist er zu einem Schluss gekommen: Die chronische Form existiert wirklich.
Er ist überzeugt, dass die Leitlinie die Versorgung der Patienten verbessern wird. Das war auch das Ziel der Behörden, Ärzte und Fachgesellschaften bei der Einführung des Lyme-Plans: dass wir gemeinsam vorankommen können, dass wir aufhören zu sagen: "Was der andere tut, ist Unsinn" und vor allem, dass wir erkennen, dass es Patienten mit großen Schmerzen gibt. Neue wissenschaftliche Daten werden eintreffen.
Wenn die Ärzte sehen, dass sie in einem bestimmten Rahmen vorankommen können, dass sie aus dem Versteck kommen können, dass sie kein Problem mit ihren Kollegen haben werden, weder mit dem Rat der Ärztekammer noch mit der Krankenkasse, werden sie sich bewegen. Dieses neue Protokoll ist ein großer Schritt nach vorn. Es ist alles andere als perfekt, es mag an diesem oder jenem Punkt Kritik geben, aber es ist ein dynamischer Prozess im Gange. Es wird alle zwei Jahre überprüft."


Begriffe "ohne Zweck", so die Akademie für Medizin. Den Ärzten für Infektionskrankheiten geht die Leitlinie zu weit. Die verwendeten Begriffe sind aus ihrer Sicht irrelevant. Die Akademie drückte in einem Statement "ihre tiefe Enttäuschung" aus. Die HAS "erkennt implizit die Existenz einer solchen Pathologie ohne den geringsten Beweis an, mit der Folge zahlreicher, kostspieliger und oft nutzlosen Untersuchungen", schrieb die gelehrte Gesellschaft.

"Weit davon entfernt, die Situation zu klären", fügte sie hinzu, "das HAS, das allen gefallen will, befriedigt niemanden."

Die Academy of Medicine geht weiter und sieht auch eine "Erpressung von Interessengruppen" und "Fehlinformationskampagnen von Proselyten der Doktrinen einer amerikanischen Vereinigung, der ILADS (International Lyme and Associated Diseases Society)".

Nun wie sehen es die französischen Patienten, wenn man sie fragt:

Ein Durchbruch wird durch eine der der Patientenverbände, ChroniLyme, gesehen. Dieser hält die HAS-Empfehlungen für gleichwertig mit der Anerkennung einer möglicherweise chronischen Borreliose, so das französische Fernsehen in franceinfo.

Ein weiterer Patientenverband, der sich „Le droit de guérir“ nennt, schildert jedoch die momentane Situation in Frankreich auch weiterhin als desolat für die Patienten. Le droite de guérir versteht nicht, wie Peronne sich auf diesen Kompromiss einlassen konnte und sieht in der Leitlinie eher ein Instrument, Patienten mundtot zu machen als tatsächliche Hilfestellung bieten zu können. Nach ihren Angaben wurden gerade auch in letzter Zeit einige ILADS-Ärzte von Laboratorien bei der Ärztekammer angeschwärzt, die daraufhin keine Lyme-Borreliosepatienten mehr annehmen. Die Hoffnungen werden auf Gerichte gesetzt. Die Patientenorganisation verklagt einige Labore wegen Betrugs, einige Schlüsselpersonen wegen Verweigerung des Zugangs zu Behandlungen, wegen Verbreitung von gefälschtem wissenschaftlichem Material an ihre Kollegen, wegen der Meldung der ILADs-Ärzte an Ärztekammern usw. in der Hoffnung ihren betroffenen Freunden den Zugang zu Therapien zu ermöglichen.

Mehr als 120 Beschwerden sollen dazu beim französischen Verwaltungsgericht eingereicht werden.

Le droit de guérir ruft zu Solidarität und zu Beteiligung an künftigen Protestveranstaltungen auf. Das Ziel weiterer Aktionen ist vielfältig: globale Demonstrationen vor Ministerien, weltweite Mittelbeschaffung für Forschungseinheiten, jährliche TV-Programme zur Förderung der Lyme-Forschung, verschiedene Veranstaltungen, Ideenaustausch, verlockende Bakteriophagenforschung wie am Eliava-Institut oder an der Universität von Leicester, etc.....



https://www.nice.org.uk/guidance/ng95/ch...assessment April 2018

https://www.has-sante.fr/portail/jcms/c_...s-a-tiques Juli 2018

http://www.maladie-lyme-traitements.com/...rrone.html

http://ffmvt.org/la-verite-sur-la-maladi...christian/

https://www.francetvinfo.fr/sante/maladi...33671.html 04.07.2018

Persönliche Information von La droite de guérir (Charles) https://www.ledroitdeguerir.com/

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#2

Von Frankreich kann man was lernen. Mein Bezug geht in die Richtung Begutachtung.
Aus #1
Zitat:Nach ihren Angaben wurden gerade auch in letzter Zeit einige ILADS-Ärzte von Laboratorien bei der Ärztekammer angeschwärzt, die daraufhin keine Lyme-Borreliosepatienten mehr annehmen. Die Hoffnungen werden auf Gerichte gesetzt. Die Patientenorganisation verklagt einige Labore wegen Betrugs, einige Schlüsselpersonen wegen Verweigerung des Zugangs zu Behandlungen, wegen Verbreitung von gefälschtem wissenschaftlichem Material an ihre Kollegen, wegen der Meldung der ILADs-Ärzte an Ärztekammern usw. in der Hoffnung ihren betroffenen Freunden den Zugang zu Therapien zu ermöglichen.

Hier wurde zum Thema ein Bericht aus 2007 in einer Fachzeitung in 03/2018 eingstellt. Die wissen was sie tun, kennen die S3 Leitlinie NB usw.
Sie benutzen Begriffe wie validiert, berufen wird sich wie immer auf Herrn, Frau X und Y .

Den PDF Bericht kann man kaufen, aber selbst mir ist es gelungen ihn im Netzt zufinden, in Gänze.
Ich versuche das einmal zu ermöglichen, oder es jedenfalls zu unterstützen.

https://www.medsach.de/Archiv/Heftarchiv...hter-.html

Zitat:... auch den in Ausgabe 3/2018, 128-13, veröffentlichten Beitrag Herausforderung chronische Borreliose - eine Übersicht für den Gutachter von R.-G. Kladetzky)[quote]
weiter
Editorial
Begibt man sich mit den Begriffen „Borreliose“ oder auch „Begutachtung der Borreliose“ auf die Suche in den Weiten des Internets, so bekommt man einen bunten Strauß an Ergebnissen hierzu präsentiert, deren Aussage hinsichtlich wissenschaftlich abgesichertem Wissen und bloßer Einzelaussage bzw. meinungsgesteuerter Information nur schwer überprüft werden kann:
https://www.medsach.de/Archiv/Heftarchiv...rial-.html


Zitat:PDF - Herausforderung chronische Borreliose - eine Übersicht für den Gutachter ...
(Dieser Link führt SO nicht zu Erfolg! - bestimmte worte in die Suchmaschine der eigenen Wahl schon)
https://www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/..../1803.pdf
von RG Kladetzky - ‎2007 - ‎Ähnliche Artikel
Herausforderung chronische Borreliose. – eine Übersicht für den Gutachter. Zusammenfassung. Kontroverse Diskussionen werden um die chronische Borrelio-.
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Thanks given by: Hydrangea


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