Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Nach fast 1,5 Jahren wieder ziemlich gesund
#1

Vorgeplänkel:

In der Zeit vor dem „Ausbruch“ der Krankheit litt ich eine Weile an Sodbrennen und Magen-Darm-Problemen. Diese bekam ich mit einer leichten Ernährungsumstellung in den Griff (weniger Backwaren, mehr frisches Obst und Gemüse). Trotzdem bemerkte ich in den folgenden Monaten immer wieder folgende Symptome:

Nackensteifigkeit nach dem Aufstehen
Ziehen in den Gelenken
ein allgemeines Unwohlsein

Ich machte mir nichts daraus und ignorierte die Symptome einfach. Sport und Wärme verbesserten meine Befindlichkeit.

Krankheit:

An einem Morgen – am Abend zuvor hatte ich noch ganz normal Fitnesstraining gemacht – wachte ich plötzlich mit grauenvollen Knochen- und Gelenkschmerzen auf. Obwohl ich Schmerzen dieser Art noch nie gehabt hatte, dachte ich an Ursachen wie starken Muskelkater, eine harmlose Infektion oder auch Einbildung. Ich hoffte, der Zustand würde vorübergehen. Er blieb jedoch die ganze nächste Woche mit den folgenden Symptomen:

Knochen-, Muskel- und Gelenkschmerzen von hoher Intensität
Heißes Pochen in den Gelenken
Häufiges Einschlafen der Arme und Beine
Schmerzhaftes Ziehen der Kopfhaut
Vermehrtes Gelenkknacken

Mein Hausarzt nahm mir Blut ab und testete mich auf Borreliose und EBV, beides ergebnislos. Eine Borreliose (Elisa) war nicht nachzuweisen und EBV-Antikörper waren zwar vorhanden, sprachen aber angeblich für eine zurückliegende Infektion.

In den nächsten Wochen kamen weitere Symptome hinzu:

Brennende Haut bei Kontakt mit kaltem Wasser
Taube Fingerkuppen und häufig kaum fühlbare kleine Zehen
Häufige, abrupte Schweißausbrüche
Magen-Darm-Probleme
schnelle Muskelermüdung nach geringer Anstrengung (z.B. Gemüse schneiden)

Besuche bei mehreren Ärzten und einem Physiotherapeuten brachten keine Erklärung ein. Ende des Jahres, also vier Monate nach dem verhängnisvollen ersten Morgen, kam der bisherige Tiefpunkt. Meine Temperaturempfindung war massiv gestört und in meinen Knochen meldeten sich schneidende Schmerzen, insbesondere bei bzw. nach dem Kontakt mit Kälte. Ich nahm jeden Tag ein Bad, um die Schmerzen zu lindern, und ging kaum noch vor die Tür. Kurz vor Weihnachten begab ich mich dann in die Notaufnahme. Es klingt für mich unsensibel, wenn ich das hier anmerke, aber dennoch... Ich dachte mir immer wieder: Ich habe keinen Krebs, aber so muss es sich anfühlen, wenn man welchen hat. Die kurze neurologisch-motorische Untersuchung blieb ergebnislos, sodass ich ohne Befund nach Hause geschickt wurde.

Zusätzliche Symptome in dieser Phase:

Kälte wurde kälter von mir wahrgenommen
auch bei Hitze und Schwitzen fühlte sich meine Haut von innen kalt an
Missempfindungen bei Berührung
Berührungsschmerz
schnelle Ermüdung
das Gefühl von Gewicht auf meinem Nacken
Atemnot
anhaltendes Krankheits- bzw. Versehrtheitsgefühl
Bluthochdruck (mehrfach nachgewiesen; normal war bei mir eher niedriger Blutdruck, da ich schlank/dünn bin und sportlich normalerweise überaus aktiv)
Schlaflosigkeit v.a. in den frühen Morgenstunden

Ich machte mir – viel zu spät – einen Termin beim Neurologen. Hierbei kam heraus, dass ich an

Polyneuropathie und Small-Fibre-Neuropathie

litt. Unter anderem war meine Nervenleitgeschwindigkeit signifikant vermindert. Die anschließenden Untersuchungen brachten jedoch keine Ursache für das Symptom. Die Blutwerte waren unauffällig. Darüber hinaus wurden unter anderem MS, ALS sowie der Verdacht auf eine paraneoplastische Ursache (Begleitsymptome bei Krebs) ausgeschlossen. Der Neurologe war schnell ratlos und schob die Probleme auf meine Gene. Den Folgetermin bei einem Genetiker – 10 Monate später! - sagte ich sofort ab.

Ich beschäftigte mich mit möglichen Ursachen und beschloss, mich erneut auf Borreliose testen zu lassen, diesmal bei einer Expertin, d.h. einer Schulmedizinerin, die alternative Tests und Behandlungen anbot und nicht streng an den ELISA glaubte. Auch diese Blutuntersuchung (weiterer Elisa, Blot und LTT) brachte keine Klarheit. Der Elisa war zwar diesmal positiv, aber die anderen Tests waren eindeutig negativ. Die Ärztin sagte mir, die Anhaltspunkte für eine Borreliose seien sehr überschaubar. Ein gleichzeitiger Viren-und-Bakterien-LTT wies jedoch eine mittelschwere Belastung mit Herpesviren, EBV und Zosterviren nach. Dank der Ärztin lagen mir detaillierte Angaben zu meinem Vitalstoffhaushalt und der Parasitenbelastung vor.

Ich wertete meine Daten aus und formulierte folgende Kausalkette.

Meine „Selbstdiagnose“:

Vor etwa zwei Jahren bekam ich Magenprobleme in Form von wiederkehrendem, unangenehmem Sodbrennen. Die Hausärztin fand keine Ursache (u.a. Magenspiegelung) und verschrieb mir Protonenpumpenhemmer. Diese nahm ich für einen Zeitraum von mehreren Wochen regelmäßig ein (mehrmals täglich). Kurz darauf stand eine mehrmonatige Reise für mich an. In den Wochen vor der Reise durchlief ich einen Impfmarathon, der mein Immunsystem möglicherweise nachhaltig in Mitleidenschaft zog.

Die verringerte Immunabwehr – PPI gegen Magensäure + Impfbelastung + Reisebelastung – trug in der Folge dazu bei, dass sich die latenten Viren wie Herpes und EBV manifestieren konnten. Meine Darmflora war durch die PPI, die Virenbelastung und mögliche Faktoren wie unbekanntes Essen (Reise) massiv gestört. Folglich konnten sich Parasiten wie Candida (40 im LTT) ausbreiten und meinen Magen-Darm-Trakt besiedeln, während die „guten“ Darmbakterien in die Unterzahl gerieten. Zu allem Überfluss litt und leide ich, wie ich schon vor ein paar Jahren beiläufig beim Sport festgestellt habe, an einem Mineralstoffmangel, vor allem Magnesium.

Ich behaupte, dass die Fehlbesiedlung meines Darms, v.a. natürlich des Dünndarms, dafür gesorgt hat, dass die reguläre Darmtätigkeit nicht mehr möglich war, ich also immer weniger Mineralstoffe und Vitamine aufnehmen konnte. Der Vitalstoffmangel einerseits und die Parasitenbelastung sorgten dann in der Folge für eine Abwärtsspirale. D.h. Parasiten fiel es immer leichter, sich zu vermehren. Meinem Körper fiel es immer schwerer, Vitalstoffe zu verarbeiten.

Die alternative Ärztin, bei der ich den Borreliosetest gemacht hatte, wies einen Mangel der folgenden Vitalstoffe nach (Vitamin B1, B2, D; Magnesium), des Weiteren eine Mitochondriopathie (m.E. als Resultat des Mangels). Vitamin B1 und D sowie Magnesium sind für das Funktionieren der Nerven von essenzieller Bedeutung. Vitamin B2 reguliert meines Wissens die Darmtätigkeit. Darüber hinaus ist ein stark verringerter Vitamin-D-Wert (17) ein Indikator für ein arg in Mitleidenschaft gezogenes Immunsystem. Hiermit wären sowohl die PNP als auch das schwache Immunsystem erklärt.

EBV steht im Verdacht, Autoimmunerkrankungen wie MS, Rheuma etc. hervorzurufen. Herpesviren wiederum siedeln sich gerne entlang der Rückenmarksnerven an, wenn mich nicht alles täuscht. Candidapilze fühlen sich bei zucker- und getreidelastiger Ernährung (komme ich später drauf zurück) wohl und sollen laut der Meinung vieler Heilpraktiker für mannigfaltige Beschwerden (hier z.B. interessant: Gelenkschmerzen, Krankheitsgefühl, Schlafprobleme, nächtliche Schweißausbrüche, Verdauungsprobleme, Bluthochdruck) verantwortlich sein.

Das Ganze nochmal im Überblick:

Vitalstoffmangel
Parasitenbefall
konstant geschwächtes Immunsystem

Der lange Weg der Besserung

Nachdem ich monatelang über die Ursachen der Krankheit nachgedacht und mich in verschiedene Heilmethoden eingearbeitet hatte, führte ich verschiedene Heilstrategien ein, von dem sich zahlreiche bewährt zu haben scheinen.

Der spürbare Ausbruch der Krankheit liegt nun 15 Monate zurück. Seit 9 Monaten bessert sich mein Zustand langsam, aber stetig. Ich würde laienhaft behaupten, dass ich mich zu 90 Prozent wiederhergestellt fühle. Ich mache wieder sehr viel Sport, bin genauso belastbar wie zuvor und kann mein Leben wieder genießen. Viele Symptome sind fast verschwunden (u.a. Gelenkschmerzen, Nervenschmerzen, Brennen auf der Haut, Bluthochdruck, Krankheitsgefühl) oder spürbar gelindert (Magenprobleme, Sodbrennen, Schlaflosigkeit). Es sind zu viele Symptome, um jedes einzeln abzuhandeln, aber im Großen und Ganzen fühle ich mich wieder wie ein gesunder Mensch.

Was ich gemacht habe, um zu genesen:

Jetzt kommt natürlich die spannende Frage: Wie geht das?

Um es vorweg zu nehmen: Ich bin nicht hundertprozentig sicher, dass alles überstanden ist, aber alles weist darauf hin. Ebenso wenig glaube ich, eine Patentlösung gefunden zu haben. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle auflisten, was ich gemacht habe, um die fürchterliche Krankheit einzudämmen/loszuwerden.

1. Ich habe über viele Monate mehrere Vitalstoffpräparate zu mir genommen.

Vitamin D für die Immunabwehr und den Darm.
Magnesium für die Regeneration und Beruhigung der Nerven und außerdem unterstützend für die Produktion von Vitamin D. Ich habe Magnesiumcitrat am Besten vertragen, aber auch Magnesiumoxid (in Verbindung mit B-Vitaminen) eingekommen.
B-Vitamine ebenfalls für die Nervengesundheit, z.B. für den Aufbau der Myelinscheide. Bei den B-Vitaminen habe ich einige Präparate nicht vertragen. Letztlich habe ich mich für ein Kombipräparat mit Magnesium (400 mg) entschieden.

2. Ich habe Nahrungsmittel und Präparate gegen Virenbefall angewandt.

Knoblauchzehen. 1 – 3 am Tag.
Grapefruitkernextrakt. Kurweise über ein paar Wochen.

3. Ich habe entgiftet.

Leber-und-Galle-Tee. 1 am Tag.
Algen. Chlorella Vulgaris kurweise zum Grapefruitkernextrakt, um die abgestorbenen Parasiten aus dem Körper zu entfernen.
Brennesseltee gegen den Bluthochdruck. 1 am Tag.

4. Ich habe meine Ernährung umgestellt.

Keinen Zucker!
Kein Gluten.
Keine Fertigprodukte.
Keine Pilze.
Keine Hülsenfrüchte. Komischerweise verschlimmern Hülsenfrüchte die Nervenbeschwerden bei mir.
Ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse, Obst, Nüssen.
Auf Milchprodukte und Fleisch habe ich nicht verzichtet. Ich esse aber ohnehin kaum Fleisch.

Was ich euch damit sagen will:

Meine Aufzeichnungen geben die Meinung eines absoluten Laien wider. Ich habe keine Studien durchgeführt und auch nur wenig Fachliteratur gelesen. Ich bin meine eigene Studie und könnte kaum glücklicher über das Ergebnis sein. Einfach nach meinem Schema zu verfahren, wird wahrscheinlich keinem zu 100 Prozent helfen. Es ist wohl eher so, dass die grobe Richtung stimmt, aber auf jeden Beschwerdenkomplex zugeschnitten werden muss. Es kann natürlich auch sein, dass bei anderen eine „echte“ (schulmedizinisch feststellbare) Krankheit zugrundeliegt. Leider ist es auch wahrscheinlich, dass es viele Leidende gibt, deren Krankheit sich nicht besiegen lässt. Das ist mir klar. Ich selbst kann nicht gewährleisten, dass ich nicht nur die Symptome unterdrücke und die Krankheit eines Tages wieder zuschlägt. Das ist leider das Los derjenigen, für die die Schulmedizin keine Lösung hat.

Meine Botschaft an jeden, der an einer schwere, „unbehandelbare“ Krankheit leidet und sich von der Medizin und vielleicht sogar von der Welt verlassen fühlt: Es lohnt sich zu kämpfen. Gesundheit ist letzten Endes das höchste Gut. Die Suche nach der Wahrheit ist ein beschwerlicher Weg, doch letzten Endes kommt man ihr auch mit jedem Rückschlag näher. Kein Körper ist wie der andere. Euer Körper gehört euch und wenn es da draußen eine Lösung für euren furchtbaren Beschwerdenkomplex gibt, werdet ihr sie mit der Zeit finden. Ihr könnt nur verlieren, wenn ihr es nicht versucht. Es klingt abgedroschen, aber: Gebt euch nicht auf!
Zitieren
#2

Eine Borreliose war/ist das mit den Testergebnissen ziemlich sicher nicht. Trotzdem interessanter Bericht. Kannst du mal die Befunde deiner LTTs (Viren+Bakterien) einstellen?
Zitieren
Thanks given by: Filenada , MrMaeh
#3

Auch von mir ein Danke, vor allem für die Mühe, das alles so ausführlich aufzuschreiben für uns! Icon_thumbs1

Mich würden Deine Vit-D-Werte (also beide) interessieren, in welcher Dosis Du dann substituiert hast und wie die Werte nach welcher Dauer aussahen. Ansonsten noch, wie die Ärztin Mitochondriopathie diagnostiziert hat und womit diese behandelt wurde.

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
Zitieren
Thanks given by: MrMaeh


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste