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CFS Biomarker identifiziert
#1

Hallo Leute

An der Stanford Universität wurde der Biomarker für Chronisches Fatigue identifiziert. Der Test ist noch in der Pilotphase und basiert darauf, wie Zellen auf Stress reagieren.Im Zuge dessen wird auch die Zellantwort auf entsprechende Medikamente getestet.

Hier der Link:
Zitat:http://med.stanford.edu/news/all-news/20...ified.html

Ich kann nicht beurteilen, ob die Seite seriös ist. Dazu kann vielleicht jemand etwas schreiben.
Wenn es aber stimmen sollte, wäre das ein Riesenschritt für Menschen, die unter dieser Krankheit leiden.
Oder zumindest ein Hoffnungsschimmer.
Gruß von micci

Zusammen bewegen wir mehr!
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Thanks given by: Luddi , Markus , mari , hanni , Extremcouching , krudan
#2

(08.05.2019, 10:48)micci schrieb:  Oder zumindest ein Hoffnungsschimmer.
Eher das. Bisher kleine Fallzahlen und nur CFS vs. Gesunde untersucht, also andere Erkrankungen außen vor gelassen. Kommt aber bestimmt noch. Auf jeden Fall ein begründeter Hoffnungsschimmer was die Diagnostik des CFS anbelangt. Ursachen und Therapie sind damit trotzdem nicht geklärt.
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Thanks given by: micci
#3

Hier eine Präsi von Ron Davis, in der u.a. die Studienergebnisse vorgestellt werden: https://www.youtube.com/watch?v=bXGCQPLUtdQ#t=22m53s

Hier das gesamte Paper zum Thread.

Abstract ins Deutsche übersetzt:

Zitat:Es gibt derzeit keinen etablierten, wenn überhaupt, biologischen Test zur Diagnose myalgischer Enzephalomyelitis/Cchronic Fatigue Syndrome(ME/CFS). Die in zahlreichen Studien an ME/CFS-Blutzellen beobachteten molekularen Aberrationen bieten die Möglichkeit, einen Diagnosetest aus Blutproben zu entwickeln. Hier haben wir einen Nanoelektronik-Assay entwickelt, der als ultrasensitiver Assay konzipiert ist und in der Lage ist, biomolekulare Wechselwirkungen in Echtzeit, kostengünstig und in einem Multiplex-Format direkt zu messen. Um das Ziel zu verfolgen, einen zuverlässigen Biomarker für ME/CFS zu entwickeln und den Nutzen unserer Plattform für die Point-of-Care-Diagnostik zu demonstrieren, haben wir das Array durch Tests von Patienten mit mittelschweren bis schweren ME/CFS-Patienten und gesunden Kontrollpersonen validiert. Die ME/CFS-Proben reagieren auf den hyperosmotischen Stressor, der als eine einzigartige Eigenschaft des Impedanzmusters beobachtet wird und sich dramatisch von der Reaktion unterscheidet, die unter den Kontrollproben beobachtet wird. Wir glauben, dass die beobachtete robuste Impedanzmodulationsdifferenz der Proben als Reaktion auf hyperosmotischen Stressscan uns potenziell einen einzigartigen Indikator für ME/CFS liefern kann. Darüber hinaus haben wir mit Hilfe von überwachten maschinellen Lernalgorithmen einen Klassifikator für ME/CFS-Patienten entwickelt, der in der Lage ist, neue Patienten zu identifizieren, die für ein robustes Diagnosewerkzeug benötigt werden.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator

Anbei noch eine Grafik aus der Publikation.


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Thanks given by: mari , micci , Waldgeist
#4

Ich hab das auch vorgestern im Radio gehört, dass da ein Test entwickelt wird.

Ich finds schon mal einen Fortschritt, dass man, für mich zum ersten mal, von der chron. Erschöpfung was in den Medien hört. Vielleicht bekommt dieses Thema endlich mal mehr Aufmerksamkeit, denn es sind ja so viele davon betroffen.
Und m.E. wird es bei den Ärzten meistens in die Psycho-Ecke geschoben.
Meine Hausärzte hat es bisher kein bisschen interessiert, obwohl die Erschöpfung und Kraftlosigkeit jetzt schon 27 Jahre ganz schlimm ist, auch noch, nachdem manch andere Beschwerden durch Antibiotika besser wurden.
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Thanks given by: micci , mari
#5

Hey, Old-Borri,

du solltest eine Mail von mir erhalten haben. Lieben Gruß!
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Thanks given by:
#6

Ja, ein Hoffnungsschimmer, davon gab es schon einige, deshalb geb ich da noch nicht viel drauf. Solange chron. Infektionen negiert werden, sowieso nicht.

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: micci , judy
#7

Ich geb sehr viel auf die Open Medicine Foundation und besonders das Team in Stanford. Man kann das nicht mit der Charité vergleichen. Stanford ist interdisziplinär, da sind auch Chemieingenieure, Elektroingenieure, Informatiker, Biochemiker, etc. mit dabei. Mediziner sogar eher weniger. Man sieht das ja in den Folien, die Davis präsentiert, dass die da komplett ihre eigenen Testgeräte entwickeln, weil man einfach Sachen messen will, für die es bisher gar keine Technik gibt.

Infektionen hatten sie in der Vergangenheit mit hochsensitiven PCRs aus Blut getestet, weil jeder Erreger (oder Teile davon) irgendwann im Blut auftauchen muss. Man fand bei CFS-Patienten nicht häufiger Erreger als bei Gesunden, sogar eher weniger.

Leider herrscht halt bei vielen noch der Glaube vor, CFS sei gar keine reale Entität bzw. es sei psychisch bedingt. Kurz nach Veröffentlichung des aktuellen Papers - ich glaube es waren nur Minuten - kamen in der englischen Presse schon die ersten Kommentare von den üblichen Verdächtigen. Es gibt in UK eine Gruppe von Psychiatern, die sind wirklich hardcore unterwegs und betreiben massiv Propaganda und Desinformation und spielen sich dabei noch als Opfer auf ("Aktivisten bedrohen uns" - schon mal gehört, oder?). Unter anderem propagieren sie die "Sport-macht-gesund"-Lüge auf der Basis einer methodisch so schlechten Studie, dass die Studie in Berkeley im Kurs Epidemiologie den Studenten als Fallbeispiel für schlechtes Studiendesign dient. Trotz allem scheint The Lancet da keine Notwendigkeit zu sehen, die Studie zurückzuziehen.

Mittlerweile ist auch eine Reanalyse dieser Studie veröffentlicht, und es ist klar, dass es keinerlei Evidenz dafür gibt, dass Sport oder Verhaltenstherapie bei CFS wirksam sind.
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Thanks given by: urmel57 , hanni , Zotti , micci , judy , johanna cochius
#8

Hier der Ober-Psychiater Sir Simon Wessely zu der Studie:

https://de.reuters.com/article/us-health...SKCN1S51X9 schrieb:Simon Wessely, chair of psychiatry at King’s College London’s Institute of Psychiatry Psychology & Neuroscience, who has worked with CFS patients for many years, said the study was the latest of many attempts to find a biomarker for CFS, but had not been able to solve two key issues:

“The (first) issue is, can any biomarker distinguish CFS patients from those with other fatiguing illnesses? And second, is it measuring the cause, and not the consequence, of illness?” he said in an emailed comment. “This study does not provide any evidence that either has finally been achieved.

Zitat:Simon Wessely, Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie am King's College London's Institute of Psychiatry Psychology & Neuroscience, der seit vielen Jahren mit CFS-Patienten arbeitet, sagte, die Studie sei der jüngste von vielen Versuchen, einen Biomarker für CFS zu finden, habe aber zwei Kernfragen nicht lösen können:

"Das (erste) Problem ist, kann ein Biomarker CFS-Patienten von denen mit anderen Ermüdungskrankheiten unterscheiden? Und zweitens, misst es die Ursache und nicht die Folge von Krankheiten", sagte er in einem per E-Mail versandten Kommentar. "Diese Studie liefert keine Beweise dafür, dass beides endgültig erreicht wurde."

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
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Thanks given by: urmel57
#9

In mein Augen ist CFS keine eigene Krankheit sondern ein Symptom einer fiesen Infektion oder ein Syndrom aus mehreren Missständen im Körper und quasi eine Bezeichnung für wir haben keine Zeit und Lust sowie Ahnung was Ihnen wirklich fehlt. Schlimm wie viele Leute dahin vegetieren, ich könnte mir vorstellen jeder dieser Menschen bräuchte jemand der alle Missstände bereinigt und prüft und sie wären wieder fit mit der Zeit. Kann natürlich niemand zahlen.
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Thanks given by: johanna cochius , judy , FreeNine
#10

@Tobias30

Zitat:In mein Augen ist CFS keine eigene Krankheit sondern ein Symptom einer fiesen Infektion oder ein Syndrom aus mehreren Missständen im Körper und quasi eine Bezeichnung für wir haben keine Zeit und Lust sowie Ahnung was Ihnen wirklich fehlt.

CFS ist sehr wohl eine eigenständige Erkrankung und wird durch die kanadischen Kriterien bestätigt. Aber: Fatigue ist auch immer (oder oft) eine resultierende Begleiterscheinung, wenn heftige Erkrankungen des Zellgeschehens mit Verlust vom Immungleichgewicht einhergehen, zB Krebs, Borreliose, Co-Infektionen.

Bisher ist es fast unmöglich das Eine vom Anderen zu trennen, bzw. eine punktgenaue Diagnose zu stellen.
Leider fehlt auch hier, wie viele schon geschrieben haben die Erkenntnis und der Wille bei den Ärzten, dass es diese Erkrankung wirklich gibt. Außerdem gibt es bislang nicht wirklich Medikamente gegen CFS, sondern lediglich Empfehlungen, wie man mit dem Verlust der Energie umgeht und haushalten kann.

Deshalb wäre der Schritt zur Erkennung des Biomarkers ein entscheidender Durchbruch, da man CFS endlich nicht mehr weg leugnen und zudem noch behandeln könnte.

Schönen Tag euch allen

Zusammen bewegen wir mehr!
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