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Horowitz: Dapson als neues Persistermedikament bei chronic Lyme/PTLDS
#1

Erste Studie von Horowitz zu Dapson bei 100 Patienten (mit klinisch diagnostizierter Borreliose), die auf vorherige Antibiosen nicht angesprochen haben (davon hatten 56 Hinweise auf Babesien).

Es gab statistisch signfikante Besserungen bei den aufgeführten Symptomen.

Da aber alle Patienten Dapson und, wenn ich diese sehr konfus geschriebene Regimebeschreibungen richtig interpretiere, alle auch zusätzliche Treatments (unterschiedliche ABs, Medikamente, NEMs oder Kräuter, Ernährungsumstellung) erhalten haben, lässt sich nicht der von Horowitz gezogene Schluss ableiten, dass die Besserungen tatsächlich kausal auf Dapson oder sogar die antibiotische Wirkung von Dapson zurückzuführen sind (Dapson wirkt auch antirheumatisch).

Zwischen den unterschiedlichen Therapieformen (keine Ahnung, wieviele Gruppen es gab, bei den gelisteten Medikamenten anscheinend so einige) gab's keine statistisch signifikanten Unterschiede.

Aus der Studie ist mir einiges nicht so ganz klar geworden, aber ich finde es auf den ersten Blick fragwürdig, wie da vorgegangen wurde. Die gezogenen Schlüsse lassen sich, wie gesagt, so nicht ableiten. Dass diese Studie ohne Kontrollgruppe den Ansprüchen der "offiziellen Seite" genügt, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Publizierte in vitro Ergebnisse zur Wirkung von Dapson auf B.b. sind mir keine bekannt, wobei es natürlich sein kann, dass er Insider Infos hat.

http://www.omicsonline.org/open-access/t...000345.pdf

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#2

Dapson hört sich auf den ersten klick ja ganz schon gefährlich an

https://de.wikipedia.org/wiki/Dapson

liebe Grüße borrärgerIcon_winken3
Glücklich ist der, der hinter den schwarzen Regenwolken auch die Sonne sieht.

^^Mitglied werden^^ und dabei helfen das Forum zu erhalten !!!!!!
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Thanks given by: Filenada , Valtuille , leonie tomate
#3

Oh Weiha, was dürfen wir uns da noch so alles reinziehen - nimmt das denn nie ein Ende .... - doch irgendwann schon ...
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Thanks given by: borrärger , Valtuille , Waldgeist , AuchDa
#4

Ein neuer Fallbericht von Horowitz mit einer "MSIDS"-Patientin (Morbus Behçet, V.a. intrazelluläre Infektionen, Zinkmangel etc.; seit 20 Jahren Beschwerden), bei der mehrere Therapien (auch Kombi-Antibiosen) nicht gewirkt haben, die jedoch auf zwei unterschiedliche Kombinationen mit den Persister-Medikamenten Dapson und Pyrazinamid angesprochen hat.
https://www.jscimedcentral.com/Arthritis...1-1008.pdf

Pyrazinamid gehört zur Standard-TBC-Therapie und wirkt nur auf nicht wachsende Bakterien.
Einer der führenden Forscher, der zum Verständnis des Wirkmechanismus beiträgt, ist Ying Zhang (siehe dieser Thread: http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=7565 ).
Studien zur Wirksamkeit auf B. b. sind mir keine bekannt, welche Rolle Borrelien in dem konkreten Fall gespielt haben, ist auch sehr schwer einzuschätzen (negativer C6 Elisa, positiver IgM Blot)

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#5

Wurde inzwischen schon mal jemand mit einer Dapson Kombinationen behandelt? Ich weiß, dass es einige wenige Ärzte mittlerweile auch in D verschreiben. Mein Spezi meint, damit hätte ich die beste Chance auf eine baldige Besserung. Ich bin da eher skeptisch Huh, allerdings fehlen die Alternativen, die Zeit drängt massiv und die Diagnose ist unklar. Borrelien scheinen nicht mehr mein Problem zu sein. Im Verdacht sind Bartonellen, allerdings ließen sich die bisher nicht nachweisen. Sympthatischer ist mir momentan eher das Mozayeni Schema, Claritromycin + Rifa, wobei ich letzteres schon bekomme. Aber auch da sind ja die Erfolge eher fraglich...
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Thanks given by: Regi , Valtuille , borrärger
#6

Wieso drängt die Zeit massiv?

Der Spezi hier hatte das wohl schon verwendet, und so wie ich gehört habe, sind die Ergebnisse nicht berauschend. Man sollte vor der Therapie ein Enzym bestimmen, glaube Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase. Wenn das im Mangel vorliegt (ist selten), darf man Dapson nicht bekommen.

Kannst du was zu dem "Mozayeni Schema" sagen? Normalerweise sollte Clari nicht mit Rifa kombiniert werden, weil das zum Wirkverlust des Clari führen kann. Einige Patienten mit der Kombi mussten länger therapiert werden als die Kontrolle mit Clari allein (war irgendeine Mykobakterien-Infektion) und bei Fohlen fiel der Wirkspiegel des Clari massiv ab unter Rifampicin - ich glaube bis auf 10% oder so. Deshalb hatte ich die Kombi dann doch nicht genommen. Deswegen interessiert mich dieses "Mozayeni Schema" (ggfs. per PN, wenn hier OT).
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#7

(11.07.2017, 20:07)Markus schrieb:  Normalerweise sollte Clari nicht mit Rifa kombiniert werden, weil das zum Wirkverlust des Clari führen kann. Einige Patienten mit der Kombi mussten länger therapiert werden als die Kontrolle mit Clari allein (war irgendeine Mykobakterien-Infektion) und bei Fohlen fiel der Wirkspiegel des Clari massiv ab unter Rifampicin - ich glaube bis auf 10% oder so.

Beim Drug Interactions Checker heißt es, dass in dieser Kombination die Wirkung von Clari um ca. 90% vermindert wird und die Wirkung von Rifa und damit die Toxizität erheblich erhöht werden kann.
Symptome dafür können sein: Uveitis, Übelkeit, Diarrhoe.

http://www.drugs.com/interactions-check....ssional=1]

LG, ticks
________________________________________________________
OnLyme-Aktion.org
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#8

Zum Thema Dapson:
Wie auch immer Horowitz auf Dapson als Alternative zu Daptomycin gekommen ist (beide beginnen mit D?), in vitro hatte Dapson ja keinerlei Wirkung auf Borrelien:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...#pid115872
Zu Rifa schließe ich mich an.
Wenn die Diagnose unklar ist, würde ich eher in die Richtung weiterforschen nach anderen Ursachen denken, insbesondere wenn bisherige Antibiosen keinen Durchbruch gebracht haben.

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#9

(11.07.2017, 20:07)Markus schrieb:  Kannst du was zu dem "Mozayeni Schema" sagen?

Eigentlich nur das, was im Townsend Letter steht:

Zitat:Mozayeni generally uses clarithromycin or azithromycin, though there is a higher resistance to azithromycin in animals. He later adds rifampin with clarithromycin. If a patient is on other medications whose metabolism may be impacted by rifampin, he may then use Rifabutin. He has not found a need to treat any of his Bartonella patients with IV therapies except in rare cases where patients cannot take pills. He has noted that antibiotics used for the treatment of Borrelia burgdorferi, the causative agent in Lyme disease, may push Bartonella organisms further into the cells making treatment more challenging...

Es gibt auch ein neues Buch von: Sharon E. Rainey und B. Robert Mozayeni
Lyme Savvy: Treatment Insights for Lyme Patients and Practitioners
ISBN-10: 0983086826

Vielleicht gibt es dort aktuellere Behandlungsstrategien.

Hattest du Rifa als Monotherapie? Wie könnte man denn Rifa sonst noch sinnvoll kombinieren? Bei Doxy wird doch der Wirkspiegel auch gesenkt, oder?


(12.07.2017, 16:05)Valtuille schrieb:  Zum Thema Dapson:
Wie auch immer Horowitz auf Dapson als Alternative zu Daptomycin gekommen ist (beide beginnen mit D?), in vitro hatte Dapson ja keinerlei Wirkung auf Borrelien:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...#pid115872
Zu Rifa schließe ich mich an.
Wenn die Diagnose unklar ist, würde ich eher in die Richtung weiterforschen nach anderen Ursachen denken, insbesondere wenn bisherige Antibiosen keinen Durchbruch gebracht haben.
Das hast du glaube ich falsch verstanden, gegen Bartonellen wurde ich bisher noch nicht behandelt. Rifa bekommen ich erst seit einer Woche. Noch zu früh, um ein Urteil zu fällen, aber bisher habe ich schon den Eindruck, dass es anspricht.

Bartonellen gehen wohl auch gerne in die Augen, das war bei mir auch ein Problem, wogegen nichts richtig half. Dafür bekam ich jetzt Floxacin Augentropfen, die sofort gut ansprachen. Könnte ein möglicher Hinweis auf Bartonellen sein, da diese ja empfindlich auf die Floxacine reagieren.
Ansonsten läuft die Ursachen Forschung weiter, aber oft kommt man um einen Behandlungsversuch nicht drumherum.

Dapson war glaube ich auch eine Idee, da es potentiell gegen Babesien wirken könnte. Ich meine gelesen zu haben, dass es gegen Protozoen wirksam ist.
In den USA sind Babesien vermutlich weitaus häufiger als bei uns, insofern scheint mir die Idee von Horowitz nicht ganz abwegig. Er sagt aber selbst, dass es bei 1/3 der Patienten zu Nebenwirkungen kommt, viele müssen abbrechen.
Eigentlich halte ich bei Babesien bei mir aber für unwahrscheinlich und Borrelien sind wahrscheinlich auch austherapiert. Irgendwas bakterielles ist aber noch da, das ist ziemlich sicher.
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Thanks given by: Markus , borrärger
#10

Zitat:Das hast du glaube ich falsch verstanden, gegen Bartonellen wurde ich bisher noch nicht behandelt. Rifa bekommen ich erst seit einer Woche. Noch zu früh, um ein Urteil zu fällen, aber bisher habe ich schon den Eindruck, dass es anspricht.

Bartonellen gehen wohl auch gerne in die Augen, das war bei mir auch ein Problem, wogegen nichts richtig half. Dafür bekam ich jetzt Floxacin Augentropfen, die sofort gut ansprachen. Könnte ein möglicher Hinweis auf Bartonellen sein, da diese ja empfindlich auf die Floxacine reagieren.
Ansonsten läuft die Ursachen Forschung weiter, aber oft kommt man um einen Behandlungsversuch nicht drumherum.

Dapson war glaube ich auch eine Idee, da es potentiell gegen Babesien wirken könnte. Ich meine gelesen zu haben, dass es gegen Protozoen wirksam ist.
In den USA sind Babesien vermutlich weitaus häufiger als bei uns, insofern scheint mir die Idee von Horowitz nicht ganz abwegig. Er sagt aber selbst, dass es bei 1/3 der Patienten zu Nebenwirkungen kommt, viele müssen abbrechen.
Eigentlich halte ich bei Babesien bei mir aber für unwahrscheinlich und Borrelien sind wahrscheinlich auch austherapiert. Irgendwas bakterielles ist aber noch da, das ist ziemlich sicher.
Du hast ja hier konkret nach Dapson gefragt, da ist eine Wirkung auf Bartonellen (oder Babesien) reine Mutmaßung, die Studie von Horowitz ist hierzu frei von jeglicher Aussagekraft. Bei Borreliose ist eine Wirkung extrem unwahrscheinlich angesichts der in vitro Ergebnisse.

Du hast doch sicher Tetracycline oder Makrolide erhalten bei Verdacht auf Borreliose. Die wirken ja auch bei Bartonellen, teilweise selbst bei komplizierteren Fällen wie immunsupprimierte Patienten.

Wenn keine guten Hinweise auf Bartonellen vorhanden sind, wäre ich auch mit den längeren Kombi-Therapien vorsichtig, insbesondere wenn die Besserung ausbleibt, was sich aber bei dir ja erfreulicherweise anzudeuten scheint. Mir hat Rifampicin (in Kombi) damals nichts außer Nebenwirkungen gebracht und ich würde das Zeug heute nicht mehr nehmen.

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Thanks given by: Regi , borrärger , leonie tomate


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