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Überlegungen zur Behandlung von Co-Infektionen der Borreliose
#1

Hier ein Artikel von Stephen Buhner zu Co-Infektionen:
http://www.publichealthalert.org/pdf/2013/2013_2.pdf

Dazu eine relativ freie, laienhafte Übersetzung(ohne Überarbeitung, einfach nur während dem Lesen auf die Schnelle parallel einige Stellen übersetzt ohne großartig nachzuschlagen) einiger Teile, die mir beim Lesen besonders interessant vorkamen:

Obgleich noch im 20sten Jahrhundert vom Ende der Infektionskrankheiten gesprochen wurde, ist dies nicht mehr zutreffend. Infektionskrankheiten werden von Jahr zu Jahr zu einem größeren Problem in der industrialisierten Welt. […]
Es wird deutlich, dass viele neue Infektionen, auch solche, die nicht als Infektionen erkannt werden (beispielsweise Arthritis durch Borreliose und Endocarditis durch Bartonellen), mit immer größerer Häufigkeit und Virulenz in der Bevölkerung auftreten. Eine größere Gruppe davon sind Co-Infektionen von Borreliose, was unter anderem Erreger wie Babesien, Bartonellen, Ehrlichien, Anaplasmen, Mycoplasmen, Coxiella und Rickettsien umfasst.
Was man zuerst begreifen muss, ist die ungemeine genetische Flexibilität der Erreger.
[…]
Studien zeigten, dass Bartonellen innerhalb der infizierten Wirte als ein Mosaik von verschiedenen genetischen Variationen existiert. Diese Variationen finden sich nicht bei In Vitro Studien, sondern nur beim lebenden Wirt. Als Antwort auf das Immunsystem des Wirts generieren Bartonellen, ganz ähnlich wie Borrelien, eine Anzahl verschiedener genetischer Variationen, um die Überlebenschancen im Wirt zu maximieren. […] Simple Umgestaltung von bestimmten Teilen der Genome kann bis zu 420.000 Variationen einer Bakterienspezies innerhalb einer kurzen Zeitspanne hervorbringen. Wie Chomel et al festgestellt haben: “Wenn der Wirt Antikörper gegen die eingedrungenen Mikroorganismen produziert, wird der infektiöse Erreger normalerweise vernichtet. Wenn der Erreger jedoch die ausgeschütteten Proteine verändert (antigenetische Variation) oder das Protein nicht mehr an seiner Oberfläche ausschüttet ( Phasenvariation), kann der Mikroorganismus im Wirt überleben und sich vermehren“ (Chomel, 2009). Bei persistierenden und chronischen Baronelleninfektionen scheinen sowohl antigenetische Variation als auch Phasenvariation die Norm zu sein, wobei das Immunsystem nicht mehr mithalten kann. […]
Bartonellen können, wie die meisten Bakterien, Plasmide erhalten und übertragen. Im Prinzip können sie ihre physische Form so verändern, dass sie resistenter gegen Antibiotika, virulenter oder resistenter gegen die Immunantwort werden. Generell sind 25% aller Säugetiere, einschließlich des Menschen, die als Wirt für Bartonellen dienen können, infiziert., nur ein kleiner Teil davon wird symptomatisch. Viele der Vektoren von Bartonellen (Zecken, Flöhe ) enthalten eine Vielzahl von Spezies der Bakterien, die alle DNA-Segmente austauschen, um die Anpassung an den neuen Wirt zu erleichtern. […] In anderen Worten gibt es innerhalb der Katzen humanpathogene Bartonellen, die innerhalb der Katze generiert werden, um den Besitzer der Katze zu infizieren (B. Quintana, die als spezifisch für Menschen gilt, ist ein Ableger von B. Henselae, eine katzenspezifische Spezies, die sich angepasst hat, um Menschen zu infizieren). Die Infektion ist weit verbreitet, weit mehr, als von Medizinern bisher angenommen. „Die Prävalenz von Bartonellose bei Menschen in Deutschland scheint hoch zu sein und schwere klinische Fälle wurden beschrieben“ (Mietze, 2011) […]
Co-infektiöse Erreger, die sich innerhalb von Zecken oder anderen Vektoren ansammeln, tauschen Informationen unter einander aus, unter anderem, wie man DNA verändern kann, um sowohl Antibiotika als auch der Immunantwort zu entgehen.
Behandlungen müssen ausgefeilter werden, um erfolgreich zu sein. Ein Blick auf Zytokinausschüttungen ist ein Weg zu einer ausgefeilten Behandlung. […]
Wenn man eine Co-Infektion behandelt ist es notwendig, sich die Zeit zu nehmen, um die Zytokinausschüttung zu verstehen, die bei jedem Organismus entsteht. Dies bestimmt viele der effektivsten Ansätze, um den Zustand zu behandeln.
[…]
Es ist relativ einfach, die Zytokinausschüttung, die der einzelne Organismus anstößt, zu untersuchen, aber wenn zwei oder mehr Bakterien an einer Infektion beteiligt sind, die alle einzigartige Zytokinausschüttungen bewirken, wird die Dynamik um ein Vielfaches komplexer. Die meisten Bakterien haben gelernt synergistisch zusammenzuarbeiten. Das heißt, dass das Ergebnis nicht einfach eine Addition darstellt; die Bakterien arbeiten zusammen und, wie bei Menschen, die zusammen arbeiten, produzieren ein stärkeres Ergebnis als wenn nur eine einzelne Bakterienart involviert wäre. Zudem haben die meisten Bakterien gelernt, die Zytokin-Immunantwort des Wirts zu ihren Gunsten zu nutzen.
[…]
Nach meiner Erfahrung spielt die schulmedizinische Ärzteschaft die Auswirkungen und Häufigkeit der Co-infektiösen Erreger bei ihren Patienten herunter, während alternativ-medizinische Therapeuten sie übertreibt. Merkwürdigerweise verstehen die meisten Ärzte bakterielle Erreger und ihre Behandlung nicht wirklich gut, trotz ihrer Ausbildung. Normalerweise schauen sie einfach nach einem Medikament, das auf das entsprechende Bakterium wirkt und wenden es an; ein oberflächlicher Ansatz, der in der Praxis zunehmend scheitert. Wenn die Ursache des Zustands nicht wirklich erkannt wird, wird einfach ein Breitbandantibiotikum verschrieben, das genauso oft, wie es hilft, mehr schadet, als es nutzt. Die alternative Ärzteschaft scheitert oftmals an der strengen Analyse und dem Fokus und Mut, der benötigt wird, um tödliche oder lebenseinschränkende Erkrankungen entgegenzutreten. Beide machen jedoch zu viel Geld mit dem Leiden der Patienten, fairerweise sei gesagt, dass der Großteil der alternativen Ärzteschaft viel weniger Geld damit verdient – ich sehe einfach nicht so viele Phytotherapeuten mit Privatflugzeugen. […]
Die bakteriellen Infektionen müssen identifiziert werden und dann ein entsprechendes Behandlungsschema gestartet werden. In einigen Fällen sind Antibiotika sehr effektiv und bei so einschränkenden Krankheiten wie Borreliose und Co-Infektionen sollten sie in Erwägung gezogen werden. Wenn dieser oberflächliche Ansatz jedoch scheitert, muss ein tiefes Verständnis für die Zytokinausschüttung und die möglichen Interaktionen erfolgen und eine Behandlung erfolgen, die dies angeht. Am wichtigsten ist die Hemmung der entzündlichen Prozesse, die von den Bakterien hervorgerufen werden und die Zytokinausschüttung zu reduzieren. Dies reduziert den Großteil der Symptome […]. […]
Antibakterielle Präparate können helfen, aber umfangreiche Behandlungsschemas machen folgendes: Zytokinausschüttung reduzieren; die exakte Immunfunktion, die erniedrigt ist, erhöhen und die jeweiligen Symptome behandeln.
Sich auf die „Tötet die Eindringlinge“-Ansätze zu verlassen wird im Laufe der Zeit extrem ineffektiv werden. Eigentlich scheitern sie bereits. Die Bakterien entwickeln sich weiter. Wir sollten das auch tun.
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Überlegungen zur Behandlung von Co-Infektionen der Borreliose - von Valtuille - 03.01.2013, 16:54

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