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Test auf Borrelia miyamotoi
#11

Wie hoch ging denn das Fieber bei deinen Schüben? Ich halte das auch für unwahrscheinlich, dass du B. miyamotoi hast, zumindest auf Basis eines Elispot diagnostiziert (ich würde diese Tests wie Valtuille auch nicht machen, vermutlich noch nicht mal, wenn sie kostenlos wären).

Im akuten Fieberschub hätte sich eine PCR angeboten, was das NRZ in meinem Fall auch kostenlos gemacht hätte. Mein Fieber hat sich aber anderweitig aufgeklärt. Es ist so unwahrscheinlich, dass man in Deutschland B. miyamotoi hat, dass da wohl direkt eine Publikation herausspringen würde. U.a. deshalb hätte das NRZ den Test bei mir auch kostenlos unter dem Label "Studie" gemacht.
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#12

(10.06.2017, 10:05)Markus schrieb:  Es ist so unwahrscheinlich, dass man in Deutschland B. miyamotoi hat...

Wieso sollte das unwahrscheinlich sein? Der Erreger kommt doch hier vor, man weiß nur noch nicht viel darüber. Horowitz schreibt in seinem letzten Buch auch viel über den Erreger ohne konkrete Aussagen allerdings...
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#13

Fingerle meinte, dass wenn man bei mir via PCR Rückfallfieber diagnostizieren würde, dann hätte er eine Publikation. Daraus schließe ich, dass es Nachweise in Deutschland auf wissenschaftlicher Basis bisher nicht oder kaum gibt. In den USA mag das vielleicht anders sein, keine Ahnung. Ich sage auch nicht, dass niemand daran erkrankt ist, aber die Diagnose aufgrund eines Elispots, zu dem es keine Validierung gibt, zu stellen, halte ich für nicht zielführend. Zumindest würde ich persönlich auf so ein Testergebnis, positiv oder negativ, nicht viel geben. Hängt natürlich auch vom klinischen Bild ab. Die Fieberschübe beim Rückfallfieber sollen ja recht charakteristisch sein. Daher meine Nachfrage dazu. Wenn es einem unter AB besser geht, ist das gut. Ein Beleg für eine Borreliose ist das imho nicht, da die meisten Wirkstoffe wie etwa Doxycyclin sehr breitbandig wirksam sind und letzten Endes auch immunsuppressiv wirken (falls es autoimmunbedingt sein sollte).
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#14

Auf Fingerle würde ich gar nichts geben! Für den ist eh alles harmlos. Stimmt B. miyamotoi ist in Deutschland selten. Es ist aber auch selten, dass Leute so schwer erkranken wie viele hier im Forum, in sofern kann man nichts ausschließen. Es wird auch noch zig andere Borrelienstämme geben, die man bisher einfach nicht nachweisen kann, weil die nötigen Tests fehlen.

Zitat:Prevalence of B. miyamotoi in Europe and the United States

I. ricinus ticks from the Czech Republic and Germany in Europe and I. scapularis and I. pacificus ticks from 5 states in the United States were screened for B. miyamotoi by PCR/ESI-MS. B. miyamotoi was found in all regions examined in varying degrees (Table 1) and in all 3 Ixodes species examined. Germany had a low incidence rate; only 4 of the 226 ticks tested were infected (1.8%). Incidence of B. miyamotoi infection of ticks from the Czech Republic varied by region and ranged from 0% to 3.2% with an average infection rate of 2%. In North America, the infection rates of ticks varied from 0% to 15.4%. All negative controls were negative and all positive controls were positive.

Zitat:Abstract

Borrelia miyamotoi, a relapsing fever-related spirochete transmitted by Ixodes ticks, has been recently shown to be a human pathogen. To characterize the prevalence of this organism in questing Ixodes ticks, we tested 2,754 ticks for a variety of tickborne pathogens by PCR and electrospray-ionization mass spectrometry. Ticks were collected from California, New York, Connecticut, Pennsylvania, and Indiana in the United States and from Germany and the Czech Republic in Europe from 2008 through 2012. In addition, an isolate from Japan was characterized. We found 3 distinct genotypes, 1 for North America, 1 for Europe, and 1 for Japan. We found B. miyamotoi infection in ticks in 16 of the 26 sites surveyed, with infection prevalence as high as 15.4%. These results show the widespread distribution of the pathogen, indicating an exposure risk to humans in areas where Ixodes ticks reside.

https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/20/10/13-1583_article
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Thanks given by: Klaus
#15

B. miyamotoi ist deswegen unwahrscheinlich, weil die Spirochäten in Zecken sehr viel seltener vorkommen als Borrelia burgdorferi s. l. (in einer Studie wurde bei 4 von 226 Zecken B. m. gefunden, also 1,8 %). Wenn man dann noch bedenkt, dass im Mausmodell bei einer Saugdauer von unter 24 Stunden bei B. miyamotoi eine Übertragungswahrscheinlichkeit von 10 % festgestellt wurde (nach 48 Stunden 31 %; nach 72 Stunden 62 % und beim "complete feed" 73 %), ist das schon ein deutlich geringeres Risiko als bei den Erregern der Lyme-Borreliose.

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Thanks given by: KeyLymePie
#16

Die Frage, die mich bewegt, sind B.m. wirklich ausschließlich an Zecken gebunden? Andere Rückfallfieberborrelien haben noch andere Vektoren. Ich denke, da ist noch nicht so viel Grundlagenforschung dazu passiert.

Dann haben wir auch noch die Dentalborrelien, Borrelia vincenti. Keiner weiß doch, wie die sich bei den Tests verhalten oder inwieweit sie nicht auch an systemischen Erkrankungen beteiligt sind.

Ansonsten traue ich dem NRZ schon zu, die Arten zu unterscheiden. Jedenfalls im mikrobiologischen Bereich traue ich diesem mehr zu als sonstigen Institutionen, die mittels Dunkelfeld und sonstigen Tests einen Markt bedienen. Insbesondere finde ich es sehr bedauerlich, dass da so wenig zusammengearbeitet wird. Man darf fragen, warum.

@Markus, ich bin natürlich neugierig, was bei dir das Fieber ausgelöst hat. Dürfen wir es erfahren? Schade, dass es keinen neue Publikation gibt mit deinem Fall Wink .

Liebe Grüße Urmel

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#17

(10.06.2017, 15:32)urmel57 schrieb:  Man darf fragen, warum.

Weil man, nach den Aussagen beim NRZ, Studien von Miklossy und MacDonald "in die Tonne klopfen kann". Da man dort über diese Themen aber "nicht diskutieren" will, bleibt man in punkto sachliche Argumente im Unklaren.

Das ist dann so wie damals bei der katholischen Kirche, als man die Messe auf Latein gehalten hat, und das Volk musste Amen (= so sei es) sagen, ohne über den Inhalt bescheid zu wissen. Das ist Schade, da man sich auf diese Weise Leute vergrault, die zwar für sachliche Argumente zugänglich sind, aber von blindem Autoritätenglauben nichts halten.

Aber Urmel, du kannst da ja bei Gelegenheit nochmals diesbezüglich nachfragen, und auch wie man den Studien von Zhang et al. gegenüber steht, denn darauf bekam ich auch keine Antwort. Angesichts der in vitro Ergebnisse von Zhang und auch anderen verwundert es mich etwas, mit welcher Absolutheit in gewissen Kreisen die Sicht zur chronischen Borreliose vertreten wird. Ich fürchte nämlich, dass sollte da irgendwann Handfestes auf dem Tisch liegen, man ohne (vermeintlichen) Gesichtsverlust aus der Nummer nicht mehr wird rauskommen und dann zum Schaden der Patienten dogmatisch wird, was die Geschichte des Wissenschaftsbetriebs ja zu genüge zeigt.
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Thanks given by: urmel57 , Filenada
#18

Hallo Markus,

wir haben ja diesen Thread hier https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...?tid=10354, der muss sich ja nicht alleine auf Neuroborreliose beziehen, da könnten auch solche Fragen gesammelt werden.

Ich wäre dir dann aber dankbar, wenn du die konkrete Fragestellung kundtust, damit wir nicht nicht bei Goethe und der Gretchenfrage hängenbleiben, wobei man manchmal schon den Eindruck bekommt, dass es darauf bei manchen hinausläuft. Ich denke die Patienten haben ehrliche Antworten verdient und nicht so ein Herumgedruckse.

Liebe Grüße Urmel

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