(06.10.2017, 12:00)borrärger schrieb: Filenada und ich zumindest, ich denke ich kann hier ausnahmsweise auch in ihrem Namen sprechen, (Vielleicht äußert sie sich noch) stehen aus sehr guten Gründen voll hinter diesem Einschleichplan. Dabei greifen wir nicht nur auf unsere eigenen Erfahrungen zurück, sondern auch auf die vieler Anderer.
Stimme ich voll und ganz zu.
Im Laufe der letzten knapp fünf Jahre waren etliche Leute in meiner SHG, die Mino genommen haben.
Nur zwei haben es ohne Einschleichen bzw. mit einer maximalen Einschleichdauer von drei Tagen ohne Probleme vertragen. Alle anderen hat es aus den Latschen geholt.
Ich selbst hatte es damals - aus Unwissenheit und weil meine damalige Ärztin es so auf den Therapieplan geschrieben hatte - recht schnell aufdosiert, sodaß ich am dritten Tag 200 mg war. Ich dachte, mir sprengt es das Gehirn weg, welches durch Mino eh nur noch aus durchgekauter Watte bestand. Kopfschmerzen ohne Ende, Schwindel, Schwindel, Schwindel, ganz übler Tinnitus, prismenartiges kunterbuntes Flimmern vor den Augen, was mich fast in den Wahnsinn trieb.
Ich hab diese Zeit nur durchgehalten, weil ich von der Herxheimer Reaktion wußte. Ohne dieses Wissen hätte ich den Rettungswagen oder den Bestatter angerufen, je nachdem, wer grad Kapazitäten hat...
Ohne Spaß, es war wirklich mit großem Abstand die schlimmste Zeit seit Ausbruch der Krankheit. Dagegen waren/sind meine Gelenk-/Sehnenentzündungen echt pillepalle - und ich kann "dank jahrelangen Trainings" inzwischen seeehr viel Schmerzen (v)ertragen.
Die anfängliche Kombi mit Doxy ist eine zugegebenermaßen verführerische Holzhammeridee. In der Theorie.
In der Praxis ist es -
meiner Meinung nach - nicht besonders klug, gleich zu Anfang mehrere ABs gleichzeitig zu nehmen, wenn man diese noch nicht hatte und dadurch nicht weiß, ob und wie man sie verträgt. Unverträglichkeiten machen sich meistens in den ersten 72 Stunden bemerkbar. Hat man dann mehrere Dinge (Medikamente und/oder alternative Sachen und/oder NEMs usw.) intus, kann man nicht rausfinden, woher die Unverträglichkeit kommt. Dann muß man alles absetzen und zurück auf "los" für etliche Tage. Auch doof.
(Gibt natürlich auch Ausnahmen. Bei mir zum Beispiel kam die Unverträglichkeit gegen Mino erst nach drei Wochen durch ein Blutbild zutage. Kann passieren. - Daher weiß ich aber, wie doof o. g. doof ist.)
@ alle neuen/zukünftigen Mino-Einnehmer, vor allem Annapolis:
Ich will damit keinesfalls hier jemandem Angst machen, um Jottes Willen! Die meisten kommen mit Mino nach einer Anfangszeit sehr gut klar (war bei mir auch so) und vertragen es auch. Wichtig ist, daß man - egal was man schluckt oder sich in die Vene jagen läßt - in den ersten Wochen eine engmaschige Blutbildkontrolle machen läßt. Ansonsten viel Ruhe, viel Schlaf, viel Flüssigkeit, leichte Bewegung, ablenken, die Ohren spitzen, aber nicht auf jeden Pups hören. Annapolis, Du schaffst das! Und um Deine beiden Männer mach Dir mal keinen Kopf - die werden garantiert überleben.