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Blog Notaufnahmeschwester: Ihr Lappen!
#1

Netter Blogbeitrag...

Vielleicht erklärt das auch teilweise, warum wir so oft nicht ernst genommen werden.

Zitat:Was haben folgende Patienten gemeinsam?

Ein Mann wird vom Rettungsdienst gebracht. Er hat Schmerzen im Zeh. Seinem Kumpel hat er in den Hintern getreten und jetzt tut es total weh. Den Rettungsdienst hätte er gebraucht, weil er nicht wusste, wie er sonst hätte in die Notaufnahme kommen sollen.

Eine Frau hat „Rücken“. Sie kommt laufend (!) mit dem Rettungsdienst. Drei Minuten später klingelt der Freund, der mit dem Auto jetzt ebenfalls da ist.

Ein Pärchen möchte sich seine Übelkeit behandeln lassen und eine Krankmeldung. Das Kettenkarussell auf dem Volksfest ist ihnen nicht bekommen. Sie möchten dafür modernste Medizin in Anspruch nehmen.

Ein Mann , der fünf Tage zuvor einen Sportunfall hatte, kommt um 23 Uhr. Röntgen bräuchte es nicht. Schließlich wäre nichts gebrochen – das weiß er bestimmt.

Eine Frau kann seit zwei Tagen nicht aufs Klo. Jetzt ist sie besorgt, ob sie nicht vielleicht „platzt – oder so“ und möchte einen Einlauf „to go“.

Einem Mann war morgens schwindelig. Abends kommt er, um es abklären zu lassen – schließlich weiß man nie! Ob es vielleicht daran liegen könnte, dass er noch nichts gegessen hätte und ob er sich auch in die Notaufnahme eine Pizza liefern lassen kann?

Frauen bringen ihren betrunkenen Freund. „Er ist betrunken und ihm ist kalt! Da haben wir ihn gleich mal in die Notaufnahme gebracht!“

Freunde – ich könnte Stunden weiterschreiben. Stunden!

[...]
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Thanks given by: Regi , urmel57 , katze , Amelie 46 , ticks for free , Niko
#2

Drum gibt es in einigen (zu wenigen) Notaufnahmen mittlerweile eine Art Vorauswahl. Eine Schwester muss entscheiden in welche Stufe der Patient eingeteilt wird (dringend, oder kann 1-3 std. warten etc). Für Dinge die ein Hausarzt machen könnte, gibt es eine extra Praxis in der Notaufnahme, wo solche Fälle abgearbeitet werden.

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Regi , urmel57 , Amelie 46 , ticks for free
#3

Es gibt sicher viele Fälle, bei denen man sich an den Kopf fassen muss, wenn Leute in die Notaufnahme kommen. Ja. Oben stehen einige Beispiele. Es liegt dann aber auch in der Verantwortung der Krankenhäuser, diesen Missstand zu beheben. Eine Vorauswahl, wie von Jo geschrieben, ist eine sinnvolle Maßnahme. Ein generelles Patienten-Bashing gefällt mir gar nicht. Denn es wird von Patienten genau das erwartet, was viele Ärzte so stark ablehnen: die Selbstdiagnose. Plötzliche Bauchschmerzen: Nur starke Blähungen oder doch ein Nierenstein? Sehstörungen: Nur Kreislaufprobleme oder ein leichter Schlaganfall? Es ist mir selbst schon einmal passiert, dass ich mitten in der Nacht in die Notaufnahme gegangen bin, da ich völlig verwirrt war kaum mehr den Weg im Krankenhaus gefunden habe. Im Nachhinein bin mir fast sicher, dass dies eine starke Nebenwirkung eines stark liquorgängigen Medikaments war und ich eventuell eine Überdosis erwischt habe. Ich war so verwirrt, dass ich auf die Frage, ob ich denn Medikamente nehme, mit Nein geantwortet habe. Überfüllte Notaufnahmen sind ein Systemproblem: die Schwester sollte sich bei ihrem Arbeitgeber und der Politik beschweren.
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Thanks given by: Regi , Niko
#4

Frage: Wo geht ihr hin, wenn ihr euch am Freitag Nachmittag vermutlich den Zeh gebrochen habt und alle Ärzte bereits zu haben? Bis Montag warten, um einen Termin beim Facharzt anzufragen, am Mittwoch einen bekommen, der einen dann zum Röntgen überweist, welches am Freitag durchgeführt wird, so dass man am darauffolgenden Montag oder Dienstag wieder beim Arzt vortanzt?
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Thanks given by: leonie tomate
#5

(01.02.2018, 21:58)Heinzi schrieb:  Frage: Wo geht ihr hin, wenn ihr euch am Freitag Nachmittag vermutlich den Zeh gebrochen habt und alle Ärzte bereits zu haben? Bis Montag warten, um einen Termin beim Facharzt anzufragen, am Mittwoch einen bekommen, der einen dann zum Röntgen überweist, welches am Freitag durchgeführt wird, so dass man am darauffolgenden Montag oder Dienstag wieder beim Arzt vortanzt?

Bei uns gibt es eine unfallchirurgische Gemeinschaftspraxis mit Notdienst. Neverever würde ich mit so was ins normale Krankenhaus gehen, vielleicht noch in die BGU Unfallklinik.
Aber wenns einem schlecht wird, weil man nichts gegessen hat oder Karusell gefahren ist, da fehlen mir die Worte...

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Regi
#6

(01.02.2018, 21:58)Heinzi schrieb:  Frage: Wo geht ihr hin, wenn ihr euch am Freitag Nachmittag vermutlich den Zeh gebrochen habt und alle Ärzte bereits zu haben?

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Hihi, als Pferdehalter und regelmäßig hirnnebelnderweise durch-die-Wohnung-taumelnd-an-Sesselbeinen-hängenbleibender Lymie sieht mich normalerweise kein Arzt (und schon gar keine Notaufnahme), wenn wieder mal ein Zeh gebrochen ist.... Sleepy

LG, ticks
________________________________________________________
OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: Regi , judy , maurilos , Nala , Niko
#7

Ihr müsst den gesamten Blogbeitrag lesen. Hab ja nur den Anfang gepostet. Es geht dort primär um die Generation Facebook, und das wird denke ich treffend beschrieben.
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Thanks given by: Zotti , urmel57
#8

(02.02.2018, 09:04)Markus schrieb:  Ihr müsst den gesamten Blogbeitrag lesen...

Und möglichst nicht nur den.
Es finden sich dort einige warmherzige, humorvolle und auch selbstkritische Texte.

Von
Zitat: Ein generelles Patienten-Bashing gefällt mir gar nicht.
ist nach meiner Auffassung nichts zu finden, wenn man den Kontext beachtet.

Danke Markus, für den erfrischenden Blog.
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Thanks given by: Markus , urmel57 , katze , Nala , Niko
#9

@Heinzi
Zitat:Ich war so verwirrt, dass ich auf die Frage, ob ich denn Medikamente nehme, mit Nein geantwortet habe.
War wohl besser so.
Habe im Krankenhaus oder bei Fachärzten nach einer nicht vermeidbaren Erklärung, dass man AB wegen Borreliose-und-Co nimmt, erfahren:
- manchmal wird reagiert, alsob man nichts gesagt hätte (ist mir fast die liebste ReaktionWink)
- manchmal wird vorwurfsvoll reagiert, alsob man sich vergifte.
Dabei können sich die wenigsten Patienten Antibiotikum selber verschreiben und bekommen es von ausgebildeten Ärzten/Kollegen verschrieben, denen der Kollege eigentlich Wertschätzung entgegenbringen sollte.
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Thanks given by: mikky
#10

Es gibt aber auch das Gegenteil, und zwar nicht nur bei Borreliose. Ich hatte mir vor ein paar Jahren an einem Sonntag nachmittag den Fuß gebrochen. Natürlich wußte ich da noch nicht, daß er gebrochen war. Ich wußte nur, daß er weh tat, und ich nicht mehr auftreten konnte. Den Leuten, mit denen ich unterwegs war, habe ich das gesagt. Daraufhin meinten die, ich solle halt mal eine Weile da sitzen bleiben und mich ausruhen. Das würde dann schon wieder werden. Die sind dann weitergegangen und haben mich da alleine gelassen. Ich bin gut eine Stunde da gesessen, habe immer wieder versucht aufzustehen, aber habe es nicht geschafft. Langsam fing ich an, mir darüber Gedanken zu machen, wie lange ich denn da sitzen bleiben sollte.

Da endlich kam ein junges Mädchen vorbei. Sie hatte beobachtet, daß ich da schon so lange saß und sprach mich an. Ich erzählte ihr, daß ich nicht mehr laufen konnte. Daraufhin holte sie ihr Auto, half mir rein und fuhr mich in die nächste Notaufnahme. Während der Fahrt erzählte sie mir, daß sie auch in einem Krankenhaus arbeitete, aber in einem anderen, in dem es keine Chirurgie gab. Sie wäre auf dem Weg zu ihrer Schicht und müßte sich deshalb beeilen. Beim Krankenhaus angekommen, sprang sie schnell rein, kam gleich wieder raus und rief mir zu, sie hätte Bescheid gesagt, da würde wohl gleich jemand kommen, um mir reinzuhelfen. Und schon war sie weg.

Ich stand dann da alleine, aber es kam niemand. Nach einer gewissen Zeit sprach ich dann Passanten an und fand einen, der mir einen Rollstuhl brachte. Damit konnte ich dann endlich in die Notaufnahme fahren. Ich habe in der Notaufnahme nicht danach gefragt, warum denn niemand gekommen ist. Aber die Schwester kam von sich aus darauf zu sprechen: "Wir haben ihrer Begleitung gesagt, daß sie einen Rollstuhl holen soll. Wir dürfen das Krankenhaus nicht verlassen." Daß meine "Begleitung" nicht zu mir gehörte, sondern es sich um einen fremden Menschen gehandelt hatte, der mich aus reiner Nächstenliebe da hingefahren hatte, schien sie nicht zu ahnen.

Ich empfand das Verhalten von Schwestern und Arzt als unfreundlich, auch nachdem ich nun im Arztzimmer angekommen war. Ich hatte das Gefühl, daß die alle dachten: "Schon wieder so eine, die Sonntag nachmittag ins Krankenhaus kommen muß, nur weil sie sich den Fuß gestoßen hat." Erst nachdem der Fuß geröntgt wurde, änderte sich das Verhalten. Jetzt wurde ich auf einmal sogar im Rollstuhl gefahren: Zwei Fußmittelknochen waren gebrochen.
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Thanks given by: Waldgeist


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