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In diesem Interwiew, dass ich jetzt nur überflogen habe, geht hervor, dass die Studiendesigns das größte Problem bei medizinischen Studien sind. Das sehe ich durchaus auch so und sehr kritisch. Das ist aber nicht nur bei Antidepressiva so, sondern durchzieht die komplette medizinische Landschaft. Je komplexer das Krankeheitsbild und je mehr nichteindeutige Überschneidungen mit anderen Krankheitsbildern, desto mehr kann durch das Studiendesign sprich Einschluss- und Ausschlusskritierien manipuliert werden, bis man das gewünschte Ergebnis erhält.
Da darüber hinaus auch oft auch nur mit eins kleine Kollektiv an Patienten anzutreffen ist, sind viele Studien dann nicht wirklich aussagekräftig.
Liebe Grüße Urmel
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Ich hab jetzt leider nicht den Nerv, mir alle Studien im Detail anzuschauen. Was nun neben den ganzen Studien aber sicherlich nicht abzusprechen ist, dass es Patienten gibt, die mit Antidepressiva eine Verbesserung der Lebenssituation erleben. Das sagt die Metastudie dann nach meinem Verständnis durchaus aus und davon berichten ja auch Betroffene.
Dass es nicht allen hilft - nun das kennen wir ja aus allen Bereichen der Medizin. Etwas mehr auf das Individuum geschaut, was diesem tatsächlich fehlt und hilft, statt auf schräge Studien, könnte dabei einen hohen Erkenntnisgewinnn im Individualfall bringen.
Grüße vom Urmel
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Wenn man Goetzsche gelesen hat, weiß man wie extrem manipulativ und daher unbrauchbar viele Studien sind. Das müssen Leute bewerten die kompetent und integer sind, das können nicht Laien machen. Aber im Grunde haben Pfizer, Lilly und Co. in der Vergangenheit sattsam bewiesen von welchem Geist da das Management beseelt ist. Wer verständig ist, kann daraus seine Schlüsse ziehen.
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27.02.2018, 15:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.02.2018, 15:58 von
moritz.)
Deshalb sind ja Meta-Studien so interessant. Und ist doch super, wenn Konflikte wenigstens benannt werden (bestimmt findet man doch immer noch vieles mehr). Bei 522 Studien hat man natürlich eine recht große Aussagekraft (allerdings muss man es immer genau angucken und hinterfragen). Das war heute auch Thema im Deutschlandfunk.
Ich finde einzelne Studien für die Wirkung von Medikamenten immer noch viel angreifbarer. Und das gilt natürlich genauso für Antibiotika, Schmerzmittel, etc.
Noch schlimmer sind Behauptungen, wenn es gar keine Studien gibt. (und dieser Markt ist auch riesig und sogar völlig unkontrolliert)
lg moritz