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Interview über den problematischen Erfolg der Antidepressiva
#1

hoffe hier gehört das Thema hin...

"Größtenteils nutzlos und potenziell schädlich"
https://www.heise.de/tp/features/Groesst...77880.html

zu den Nebenwirkungen:
entgegen den VerschwörungsverniedlichernRolleyes... es ist keine Werbung des niederpreisigen EBooks und soll kein "passendes" Bild wiedergeben oder eine Meinungsmache sein.
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Thanks given by: urmel57
#2

In diesem Interwiew, dass ich jetzt nur überflogen habe, geht hervor, dass die Studiendesigns das größte Problem bei medizinischen Studien sind. Das sehe ich durchaus auch so und sehr kritisch. Das ist aber nicht nur bei Antidepressiva so, sondern durchzieht die komplette medizinische Landschaft. Je komplexer das Krankeheitsbild und je mehr nichteindeutige Überschneidungen mit anderen Krankheitsbildern, desto mehr kann durch das Studiendesign sprich Einschluss- und Ausschlusskritierien manipuliert werden, bis man das gewünschte Ergebnis erhält.

Da darüber hinaus auch oft auch nur mit eins kleine Kollektiv an Patienten anzutreffen ist, sind viele Studien dann nicht wirklich aussagekräftig.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Zotti , Waldgeist , Extremcouching
#3

auch interessant (sehr große Meta-Studie):

Zitat:Antidepressiva wirken ohne Ausnahme besser als Placebo

LINK
Aerzteblatt vom 22.02.2018
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Thanks given by: Extremcouching , urmel57 , Markus
#4

(26.02.2018, 21:28)moritz schrieb:  auch interessant (sehr große Meta-Studie):

Warten wir mal ab, was die unabhängigen Fachleute dazu sagen. Es würde allem widersprechen, was ich von denen bisher gelesen habe. Wer sind die Autoren der Metaanalyse? Welche Interessenskonflikte haben sie? Wäre das erste, was ich mir anschauen würde.

Zitat aus dem DÄ-Artikel:

Zitat:Um sicherzustellen, dass die in der Metaanalyse enthaltenen Studien vergleichbar waren, schlossen die Autoren Patienten mit bipolarer Depression, Symptomen von Psychosen oder behandlungsresistenten Depressionen aus.

Liest sich so, dass man die Leute ausgeschlossen hat, bei denen AD nicht gewirkt haben. Mit den Übriggebliebenen macht man dann eine Metaanalyse. Bin da extrem skeptisch, auch weil The Lancet bei Goetzsche gar nicht gut wegkommt.
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Thanks given by: maurilos , urmel57
#5

Das geht ja noch besser weiter:

Zitat:Zu den 522 Studien, die die Metaanalyse berücksichtigt, muss angemerkt werden, dass 409 (78 %) von Pharmaunternehmen finanziert wurden. Die Autoren stufen 46 (9 %) Studien mit einem hohen Verzerrungspotenzial ein, 380 (78%) als mäßig und 96 (18 %) als niedrig.

Hier noch die Interessenskonflikte (Originalartikel):

Zitat:ACi is supported by the National Institute for Health Research (NIHR) Oxford Cognitive Health Clinical Research Facility.

TAF has received lecture fees from Eli Lilly, Janssen, Meiji, Mitsubishi-Tanabe, Merck Sharp & Dohme, and Pfizer; consultancy fees from Takeda Science Foundation; and research support from Mochida and Mitsubishi-Tanabe.

SL has received honoraria for consulting from LB Pharma, Lundbeck, Otsuka, TEVA, Geodon Richter, Recordati, LTS Lohmann, and Boehringer Ingelheim; and for lectures from Janssen, Lilly, Lundbeck, Otsuka, SanofiAventis, and Servier.

NT has received lecture fees from Otsuka and Meiji.

YH has received lecture fees from Yoshitomi.

JRG is an NIHR Senior Investigator. All other authors declare
no competing interests

SL ist übrigens Stefan Leucht von der TUM, also ein Deutscher.
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Thanks given by: maurilos
#6

Ich hab jetzt leider nicht den Nerv, mir alle Studien im Detail anzuschauen. Was nun neben den ganzen Studien aber sicherlich nicht abzusprechen ist, dass es Patienten gibt, die mit Antidepressiva eine Verbesserung der Lebenssituation erleben. Das sagt die Metastudie dann nach meinem Verständnis durchaus aus und davon berichten ja auch Betroffene.

Dass es nicht allen hilft - nun das kennen wir ja aus allen Bereichen der Medizin. Etwas mehr auf das Individuum geschaut, was diesem tatsächlich fehlt und hilft, statt auf schräge Studien, könnte dabei einen hohen Erkenntnisgewinnn im Individualfall bringen.

Grüße vom Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Zotti , Markus
#7

(27.02.2018, 12:52)urmel57 schrieb:  Ich hab jetzt leider nicht den Nerv, mir alle Studien im Detail anzuschauen.

Grüße vom Urmel

hier liegt ein ganz große Mißverständnis vor...
dann kann man nicht objektiv sein und man schaut aus irgendein Grund drüberweg. Das kann man nicht stehen lassen, wenn man argumentiert und beweisen möchte
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Thanks given by:
#8

Wenn man Goetzsche gelesen hat, weiß man wie extrem manipulativ und daher unbrauchbar viele Studien sind. Das müssen Leute bewerten die kompetent und integer sind, das können nicht Laien machen. Aber im Grunde haben Pfizer, Lilly und Co. in der Vergangenheit sattsam bewiesen von welchem Geist da das Management beseelt ist. Wer verständig ist, kann daraus seine Schlüsse ziehen.
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Thanks given by: urmel57 , maurilos
#9

Deshalb sind ja Meta-Studien so interessant. Und ist doch super, wenn Konflikte wenigstens benannt werden (bestimmt findet man doch immer noch vieles mehr). Bei 522 Studien hat man natürlich eine recht große Aussagekraft (allerdings muss man es immer genau angucken und hinterfragen). Das war heute auch Thema im Deutschlandfunk.
Ich finde einzelne Studien für die Wirkung von Medikamenten immer noch viel angreifbarer. Und das gilt natürlich genauso für Antibiotika, Schmerzmittel, etc.
Noch schlimmer sind Behauptungen, wenn es gar keine Studien gibt. (und dieser Markt ist auch riesig und sogar völlig unkontrolliert)

lg moritz
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Thanks given by: maurilos , urmel57


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