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Neurologische Probleme bei frischer Infektion - wann Besserung nach Doxy?
#21

Hallöchen,

ja, ich denke, ich brauche hier auf jeden Fall einen anderen Arzt (wohne im Osten von NRW). Ich war ja heute nochmal bei meinem Hausarzt und der hat sich meine Klagen angehört und im Prinzip dann nur meine Krankschreibung verlängert und mir Überweisungen für den Internisten und den Orthopäden ausgestellt (wobei mir schleierhaft ist, was ich beim Orthopäden soll?). Er kennt sich einfach nicht aus und kann nicht sagen, was normal ist oder welche Alternativen es gäbe.

Mir ging es ja gestern erstmal ganz gut, habe mich noch mit Freundinnen zum Kaffee getroffen und abens kam dann aber wieder der Einbruch, meine Muskeln fühlten sich immer schwächer an und teilweise wie kurz vorm Schlappmachen (vor allem Oberschenkel beim Treppensteigen), ich hatte Schmerzen in den Knien, teils in der Hüfte und den Sprunggelenken und überhaupt so in diversen verschiedenen Muskeln und konnte gar nicht mehr anständig laufen.

Heute bin ich wieder richtig müde und fühle mich wie überfahren. Als wäre jeder Muskel schwach und immer wieder tut was anderes weh oder zuckt oder was auch immer.

Ich versuche gerade, eine internistische Gemeinschaftspraxis zu erreichen, die sich zumindest auf ihrer Homepage damit hervortun, dass sie auch in Spezialistenteams zusammenarbeiten, um komplexe Fälle adäquat behandeln zu können. Schwerpunkt Borreliose ist natürlich nirgends ausgewiesen.

Übrigens habe ich heute dann auch meine Werte mitgenommen, ihr könnt euch das also gerne mal ansehen, ich hänge sie dran.

   

Gerade habe ich beim Internisten jemanden erreicht und zumindest war keiner irritiert, dass ich wegen Borreliose anrufe. Es wurde auch die Dringlichkeit erkannt, aber jetzt ist natürlich Wochenende. Die Sprechstundenhilfe will mich aber zurückrufen, nachdem sie mit der Ärztin gesprochen hat, weil sie eigentlich voll sind, es aber ja dringend ist. Da war ich schonmal froh...
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Thanks given by: mikky
#22

Die Serologie sollte man auf jeden Fall in ein paar Wochen im selben Labor nochmal kontrollieren. Wenn da dann IgG dazugekommen sind, wäre das der nachträgliche Beweis einer jetzigen Borrelieninfektion. Falls aber 2 x 200 mg Doxy symptomatisch nichts bringen, sollte man auch die Diagnose hinterfragen. Alternativ kann man bei akuter neurologischer Beteiligung auch Ceftriaxon einsetzen. Es wäre zu überlegen, ob du in einer Neurologie vorstellig wirst, zumindest sollte man das in Erwägung ziehen, wenn unter Doxy nicht deutliche Fortschritte zu verzeichnen sind.
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Thanks given by: Änns
#23

Wann sollte es denn aufwärts gehen? Es hieß ja bisher, dass man Geduld haben muss und es normal ist, dass es erstmal schlechter wird. Ab wann müsste ich denn stattdessen davon ausgehen, dass das Doxy nichts bringt?

Also dann optional dann doch Neurologie im Krankenhaus?

Wenn es gar keine Borrelliose wäre, würde ich natürlich wieder ganz von vorne anfangen und wüsste dann gar nicht, was es sonst sein könnte...
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Thanks given by:
#24

(31.05.2018, 10:15)Amrei schrieb:  Ich muß Urmel aber Recht geben: Doxy ist zwar nicht schlecht, wenn du es 2x mit 200 mg
nimmst, aber Du solltest anschließend doch noch auf ein anderes AB ausweichen, wenn Deine Beschwerden nicht viel besser werden. Bei mir hat Doxy alleine nicht ausgereicht, s. meine KG.
Es gibt eben sehr viele unterschiedliche Borrelienstämme, nicht jeder ist mit Doxy
auszumerzen.
Notfalls mußt du dir einen anderen Arzt ( Spezi) suchen, der sich hier besser auskennt.
Ich schließe mich Amrei an. Ich finde es nicht ganz richtig, jemandem der so krasse Beschwerden schon im Anfangsstadium hat, erstmal zu 3 Wochen Doxy zu raten. Es gibt bessere Mittel, und 3 Wochen sind viel zu kurz, die meisten brauchen mehrere Monate, bis es ihnen besser geht. Ich würde mir einen Spezi suchen, der eine gescheite Therapie verschreibt. Und dafür würde ich auch lange Anfahrtswege in Kauf nehmen. Da hast du viel mehr von als jetzt wieder nach einem anderen Hausarzt zu suchen, der sich auch nicht mit Borreliose auskennt. Und auch einem Neurologen würde ich nicht trauen und auch nicht dem Krankenhaus.
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Thanks given by: Waldgeist , borrärger , Amrei
#25

Ich suche mir ja keinen anderen Hausarzt, sondern einen Internisten, von dem ich hoffe, dass er sich auskennt.

Wie finde ich denn Spezialisten für Borreliose? Bisher werde ich selbst da nicht fündig. Ich verzweifle langsam, weil ich überhaupt nicht mehr weiß, was richtig ist, wer die richtige Anlaufstelle wäre und wie ich das alles einschätzen muss und dazu kommt der Druck, dass es bei all dem auch noch schnell gehen sollte... und dann soll es vielleicht nicht mal Borreliose sein. Ich bin echt überfordert Confused
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Thanks given by:
#26

Hallo Änns,
das geht jedem so zu Anfang. Ich habe dir eine PN geschickt mit den beiden Borreliose-Spezis, die mir bekannt sind. Mir hat die Therapie, die ich da bekommen habe, geholfen. Ich bin jetzt wieder beschwerdefrei. Das hat aber über 1 Jahr gedauert, und ich werde weiter therapieren, um Rückfällen vorzubeugen.

Hausärzte, Internisten und Neurologen brauchst du nur, um Ausschlußdiagnostik zu betreiben. Da Borreliose sich nie eindeutig beweisen läßt, mußt du den umgekehrten Weg gehen: Solange die anderen Ärzte dir nicht sagen können, was es denn sonst sein soll, gehst du von Borreliose aus und versuchst es mit Antibiotika. Laß dich von diesen anderen Ärzten von Kopf bis Fuß untersuchen, vielleicht finden sie ja doch noch etwas anderes. Aber geh parallel dazu auch zu einem Borreliose-Spezi.
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Thanks given by: Änns , Free , Amrei
#27

Bei einer frischen Infektion sollte sich meines Erachtens schnell was tun. Initial kann es zu Herxheimerreaktionen kommen, das stimmt. Falls es über das Wochenende nicht besser wird, würde ich denke ich ins KH in eine Neurologie gehen; zum Einen, um anderes auszuschließen, zum Anderen um ggfs. auf Ceftriaxon umzusteigen.

Die würden halt aller Wahrscheinlichkeit nach eine Liquorpunktion machen. Die Frage ist dann, was die bei negativem Befund machen, ob sie dich unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken (vermutlich) oder empirisch mit Ceftriaxon therapieren (darauf würde ich bestehen). Das Doxy würde ich bis auf weiteres mit 400 mg weiternehmen. Mach dir nicht so einen Streß, mit 400 mg Doxy bist du nicht so schlecht bedient.
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Thanks given by: Änns , urmel57
#28

Danke! Das hilft mir schon sehr. Zumindest die Blutwerte habe ich ja jetzt hier liegen und kann sie allen unter die Nase halten. Von Borreliose gehen ja bisher sowieso erstmal alle aus, es geht in erster Linie einfach darum, dass das jemand anständig therapiert und nicht hilflos nur gängige Richtlinien verfolgt.

Wenn ich das Doxy weiter mit 400mg nehme, komme ich am Ende nicht auf die drei Wochen, wenn ich kein Anschlussrezept bekomme :/

Jetzt ist ja auch erstmal Wochenende und man erreicht keine Praxen mehr. Krankenhaus bleibt immerhin dann eine Option, wenn was ist...
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#29

Dann gehst du halt zum Arzt und sagst, dass du eigenmächtig 400 mg genommen hast und jetzt noch was brauchst. Er wird dich da nicht sitzen lassen nach zwei Wochen Therapie, denn er hat sonst ein Problem, weil die LL wohl 3 Wochen sagen (weiß es nicht genau). Ich würde aber trotzdem lieber mit ihm drüber reden, weil sonst verscherzst es du dir am Ende noch.

Du könntest ihm auch den Stille ("Antibiotika"; Standardwerk) zitieren: Der empfiehlt bei Neuroborreliose (S. 729) Ceftriaxon 2-4 g über 3-4 Wochen oder Doxy 3 x 100 mg über 3-4 Wochen (bei Doxy: Versagen möglich).
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#30

Das ist aus den Leilinien der Deutschen Borreliose-Gesellschaft;

Zitat:Die vorliegende Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose“ wurde mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit insbesondere von Dosierungsangaben kann aber weder von den Autoren noch von der Deutschen Borreliose-Gesellschaft irgendeine Haftung übernommen werden.

Leitlinien haben Empfehlungscharakter. Sie sollen Ärzten bei ihrer Urteilsfindung helfen. Sie sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben weder haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung.


http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf

Auf Seite 15 steht da:

Zitat:Tabelle 6: Antibiotische Monotherapie der Lyme-Borreliose
Im Frühstadium (lokalisiert)
Doxycyclin 400 mg tägl. (Kinder ab 9 Jahren)
Azithromycin 500 mg tägl.
an nur 3 oder 4 Tagen/Wo.
Amoxicillin
(Schwangere, Kinder)
3000–6000 mg/die
Cefuroxim-Axetil 2 × 500 mg tägl.
Clarithromycin 500–1000 mg tägl.
Dauer abhängig vom klinischen Verlauf mind. 4 Wochen.
Bei fehlender Effizienz hinsichtlich EM höchstens 2 Wochen; dann Antibiotikum wechseln.

Ich weiß nicht, wie Dein Arzt so drauf ist; Ich würde ihn um ein weiteres Doxy-Rezept bitten; Manche Ärzte sind in solchen Dingen nicht offen; Zur Not evtl auf Privatrezept;

LG,

Waldgeist

“Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.“
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Thanks given by: micci , mikky


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