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Borrelien-AK (IgM) 30, Immunoblot) negativ. Was tun?
#1

Hallo,

Anfang Mai wurde ich während eines Badeausflugs bei einem Berliner See von einer Zecke gebissen. Entdeckt habe ich sie erst nach 10-12 Stunden, habe sie dann sofort problemlos entfernt, aber sie war da schon tot. Höchtswahrscheinlich ertrunken, jedenfalls nicht zerquetscht. Die Zeckenbisswunde hat sich nicht entzündet und es entwickelte sich auch keine Wanderröte, auch keine anderen eindeutigen Symptome einer Borreliosen-Erkrankung. Drei Wochen nach dem Biss habe ich ein Borerreliosen AK-Test gemacht mit folgendem etwas uneindeutigem Ergebnis

Blutest:

Borrelien-AK (IgM) (CLIA) <18 / mein Wert 30 +
Borrelien-AK (IgG) (CLIA) <10 / <5. keine
Borrelien-AK (IgG-Immunoblot) negativ /
Borrelien-AK (IgM-Immunoblot) negativ /
Positive Banden: P41 (1,4)

„Beurteilung:
Mit dem sensitiven Screeningtest wurden ausschließlich Antikörper der Klasse IgM gegen Borrelien diagnostiziert, die jedoch im spezifischen Immunoblot nicht bestätigt werden konnten. Hierbei könnte es sich um einen frühen Hinweis einer frischen Infektion oder um eine unspezifische Reaktion handeln. Sollten Klinik bzw. Anamnese weitrehin den Verdacht einer Borrelieninfektion erheben, so ist in diesem Fall eine Kontrolluntersuchung in 2- 4 Wochen empfohlen.“

Weil ich keine eindeutigen Anzeichen einer Borrelliose-Erkrankung hatte, riet mir der Haussarzt zum Abwarten und einem neuerlichen Test nach 6 Wochen. Dieser kam diese Woche und ist quasi identisch mit dem ersten Test (IgM diesmal 31 +/IgM-Immunoblot) negativ). Auch die Beurteilung war diesselbe („…Kontrolluntersuchung in 2- 4 Wochen empfohlen.“)

Nun war der Rat des Hausartzes aus Sicherheitsgründen eine dreiwöchige Doxycyclin Antibiotika-Behandlung zu machen, die endgültige Entscheidung aber überließ er mir allein.

Da ich bei Antibiotika-Behandlungen schon oft mit schweren Nebenwirkungen (schwerer Durchfall, stark Hautauschläge, Herzrhytmusstörungen, etc) zu kämpfen hatte, bin ich noch etwas zögerlich eine möglicherweise überflüssige Antibiotika-Behandlung zu machen.

Leider gibt es noch eine anderen Aspekt, der meine diesbezügliche Enscheidungsfindung erschwert. Seit über zwanzig jahren leide ich am Chronischen Erschöpfungssyndrom und viele der Symptome dieser Krankheit (Bleierne Müdigkeit, schwere Schlafstörungen, häufige Infekte, Muskel- und Gelenkschmerzen, Konzentrations- und Gedächstnisstörungen) manifestieren sich auch bei Borreliose.

Dazu kommt noch, dass ich seit März diesen Jahres immer wieder unter Nachtschweiss leide. Bei Blutuntersuchungen (Enzündungsparameter, Schilddrüse, ect) gab es aber keine aufälligen Werte und der Grund dafür ist bislang unbekannt.

Wie bewertet ihr einen negativen Immunoblot bei gleichzeitig pos. IgM und keine eindeutigen Symptome einer Borreliose-Erkrankung?
Auf einer Website (http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef3...eliose.htm) gibt es folgende Einschätzung dazu: „Ist der Immunoblot negativ, dann war der ELISA-Test höchstwahrscheinlich falsch positiv und es sind keine Borrelien-Antikörper und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keine Borrelien-Erkrankung vorhanden. „

Ist es über 7 Wochen nach dem Zeckenbiss nicht eh zu spät für ein Doxy-Kur?


LG,
Alexos
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Thanks given by:
#2

Der ELISA kann auch bei anderen Krankheiten positiv ausfallen, weshalb ein Blot nachgeschoben werden muss. ELISA und Flagellin (p41) ist kreuzreaktiv bei z.B. Ebbstein Barr- und Cytomegalie-Virus sowie Syphilis, Leptospirose und Treponema denticola. Ein Spezi behauptete mal, es seien auch Kreuzreaktionen bei Autoimmunkrankheiten möglich (frag mich nicht mehr, welche).

Ich weiss jetzt nicht, welche Ausschlussdiagnostik bei dir bezüglich CFS/ME gemacht wurde. Aber vielleicht ist der postive IgM ein Hinweis auf z.B. EBV und du möchtest dem nachgehen. EBV wird ja schon länger als Auslöser von CFS/ME diskutiert.

Ansonsten kann ich dir aus eigener Erfahrung berichten, dass damals auch mein IgM positiv, jedoch im Blot nichts Gescheites nachweisbar war. Auch bei mir gabs u.a. die Diagnose CFS. Trotzdem konnten schlussendlich aus einer Probe von einer Hautveränderung des Stadiums 3 Borrelien mittels PCR direkt nachgewiesen werden. Aus Geschichten von chronisch Betroffenen lese und höre ich immer wieder von positivem IgM bei ansonsten unauffälligen Werten. Das ist aber nichts wissenschaftliches sondern ein rein subjektiver Eindruck.

Was würde ich an deiner Stelle tun? Erstmal würde ich wissen wollen, ob die starken Durchfälle als Reaktion auf AB-Therapien etwas mit einer Superinfektion mit Candida und/oder Clostridien (pseudomembranöse Colitis) zu tun haben könnte. Vielleicht ist bei dir chronisch was am Kochen, das dann bei AB-Therapien explodiert. Candida wird teilweise auch in Zusammenhang mit CFS/ME gebracht. Da könnte eine Stuhluntersuchungen vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen. Dann würde ich wissen wollen, welche AB genau (Wirkstoff) in welcher Dosierung zu den genannten NW führen. Ausserdem würde ich bei Hautausschlägen einen Allergietest machen wollen, um zu sehen, welche AB mir tatsächlich gefährlich werden können. Ausserdem würde ich auch die Möglichkeit einer Herxheimer Reaktion statt NW auf Antibiotika in Betracht ziehen.

Das alles würde ich tun, weil bei CFS/ME eine AB-Therapie eine Chance sein kann. Mir ging es jedenfalls so. Wenn auch die Schmerzen kaum auf die AB ansprechen, habe ich wenigstens Besserung beim CFS.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Waldgeist , Zotti , borrärger , Filenada


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