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Ärztefortbildung "Rheuma"
#21

Doch, solche Geschichten sollten gesammelt werden, weil viele Ärzte sich eben mit dem Thema noch nicht befasst haben und nur an die Seronarbe glauben. Die meisten haben keine Zeit zum Lesen oder denken, der Patient spinnt.10 Jahre wurde bei mir Rheuma behandelt mit Metex und Kortison, obwohl nach fünf Jahren die Borreliose bekannt und therapiert wurde.
Sehr hohe Entzündungswerte im letzten Jahr haben dann im Khs. einen Arzt veranlasst, noch einmal Rheuma anzudenken. Die ambulante Rheumatologin hat das verneint, wieder wurde Rheuma untersucht und verneint. Das dauerte wieder ein Jahr, dann war der Arzt offen für eine Antibiose, die bei mir gerade läuft, nicht privat. Die Herxe war am 10. Tag so stark, dass ich mich frage, wie das bei einem "austherapierten" Patienten wohl sein kann. Ich hoffe auf ein gutes Ende und werde dann berichten.
LG biblio
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Thanks given by: urmel57 , hanni , judy , borrärger , FreeNine , Hydrangea
#22

Antibiotika können aber auch positiv (bzw. negativ) wirken, weil dadurch die Darmflora (und damit das Immunsystem) verändert wird. Gerade bei den ganzen Autoimmunerkrankungen scheint ja die Darmflora eventuell eine entscheidene Rolle zu spielen. Wenn Antibiotika bei einem Rheumapatienten wirken, muss also nicht unbedingt eine Infektion vorliegen. Auch in der Schulmedizin gehört inzwischen eine Ernährungsberatung zum Standard in Rheuma-Kliniken. Das wäre dann noch ein anderer Weg die Darmflora zu beeinflussen.
Dazu kommt noch, dass einige Antibiotika auch entzündungshemmend wirken und alleine deswegen positiv wirken können.

Ich hatte nachweislich Borreliose (Wanderröte und positive Blutwerte) und habe auch nachweislich Rheuma (hoch positive Antikörper). Ich sehe die Infektion als Auslöser für meine Autoimmunerkrankungen. Ich kann nicht sagen, ob noch Borrelien in meinem Körper leben - aber unabhängig davon ist nun mein Immunsystem "verdreht".
lg moritz
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Thanks given by: urmel57 , borrärger , ticks for free , Waldgeist
#23

Ich möchte mich an dieser Stelle einfach mal bei pitus für sein Engagement bedanken. Seine Beiträge machen mir klar, wie schwierig es nicht nur für uns Patienten, sondern auch für die Ärzte ist, mit der Situation umzugehen. Hast du wirklich deine Bleibe verloren und alles, was du besessen hast? Das kann bzw. will ich gar nicht glauben. Ich finde es sehr wichtig, daß in diesem Patientenforum auch mal die Geschichte aus der Sicht eines Arztes erzählt wird.

Und du hast selber Borreliose gehabt und bist gesund geworden? Das würde mich mächtig interessieren. Welche Medikamente hast du genommen und wie lange?

(13.01.2019, 20:08)pitus schrieb:  Eigene Beobachtungen (und ich behandle seit ca. 30 Jahren Patienten mit Borreliose) zeigen aber, dass eine lange und ausreichend hohe Antibiotikatherapie, in Kombination mit Begleittherapien die besten Ergebnisse liefern. Nur einige, wenige Patienten profitieren nicht (warum? - evtl wurde irgendetwas nicht berücksichtigt oder die Dosierung hat nicht gepasst).
Ich finde durchaus, daß man alle diese Geschichten aufschreiben sollte. Umso mehr es sind, umso weniger läßt sich die Mär vom tragischen Einzelfall halten. Und zwar sollte man es so schreiben, daß es auch für Laien verständlich ist, damit auch Nichtbetroffene es lesen und für das Problem sensibilisiert werden.

Ich hoffe sehr, daß pitus nicht aufgibt und uns Patienten weiterhin hilft, soweit es eben in seiner Macht steht. Und ich finde, daß jeder Schritt, den man unternimmt, ein Schritt voran ist, auch wenn er noch so klitzeklein ist und für sich alleine das Problem nicht lösen wird.
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#24

Zitat Urmel:
"Handlung geht jedoch immer das Risiko des Irrtums ein. Je dünner das Eis..... Untätigkeit ist aber oft auch keine Lösung und das ist leider das, was viele Patienten erfahren müssen, wenn sie auf dem dünnen Eis stehen und auf Hilfe hoffen.....
Ohne strukturierte Erfassung lassen sich leider nur wenig strukturierte Erkenntnisse gewinnen.Vielleicht gelingt das hier ja nun ein wenig im Ansatz. Ich würde ergebnisoffene Erkenntnisse begrüßen."

Urmel und alle,
Ja, nach einer wiederholten Antibiose kann ich die Beobachtung von Pitus bei mir bestätigen, kann aber noch nicht wissen, wie lange. Aber wo lasse ich meine Erkenntnis, wenn es keine Erfassung gibt? Kann man sie vielleicht bei anderen "späten" Patienten verallgemeinern? Darf man einen Professor bitten, Doktoranden anzusetzen, wie es Prof. Hofmann getan hat? Wo findet man diese Arbeit an der LMU? Den Namen des Autors kenne ich nicht. Ein richtiges öffentliches Fazit muss man sich selbst suchen: es gibt doch eine späte? (früher chronische) Borreliose. Darüber hatte ich vor Jahren eine heiße Diskussion: alles psychisch!
Wieso bekommt ein "austherapierter" Patient starke Herxheimer Reaktionen" ? Vermutlich ist jetzt spürbar, dass ich auch gefühlsmäßig bei der Sache sehr beteiligt bin. Wir bleiben dran.
Gruß biblio
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Thanks given by: urmel57


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