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Beweist starker Herxheimer eine Borreliose?
#1

Ich möchte gerne folgende Frage in den Raum werfen, da ich dazu nichts Stichhaltiges im Netz fand:

Ist eine starke klassische Herxheimer-Reaktion am Beginn der Ceftriaxon-Therapie (bei einer aus Versicherungssicht unklaren Diagnose) beweisend für eine Borreliose?

Gibt es dazu Literatur?
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#2

Hallo Marilou,

beweisend ist eine Herxheimer-Reaktion nicht für eine Lyme-Borreliose, da diese auch bei anderen bakteriellen Erkrankungen auftreten kann.

Abzugrenzen sind dazu auch noch Nebenwirkungen. So im Nachhinein wird das schwierig einen Nachweis zu führen, dass die Reaktionen durch den Zerfall von Borrelien verursacht wurde.

Siehe auch Jarisch-Herxheimer-Reaktion

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: micci , biblio , Marilou , johanna cochius , Filenada
#3

Hallo, Marilou,
das scheint ein ganz schwieriges Thema zu sein. Ich suche auch schon lange, obwohl ich total seropositiv bin oder war. Bei Wikipedia steht oder stand sogar, dass diese Reaktion ein Beweis für die Richtigkeit der Diagnose und Therapie ist. Fachliteratur habe ich nicht gefunden. Ist ja auch nicht gerade üblich, erst Therapie und dann Diagnose?
Bei mir war die Reaktion nach drei Jahren Pause SEHR stark, dabei hatte ich vorher als austherapiert gegolten, so dass keine Reaktion mehr erwartet werden konnte. Glaub aber nicht, das ich darüber mit jemanden
sprechen konnte.
Gute Nacht und l.G. biblio
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Thanks given by: Marilou
#4

@ Marilou:

Viel Glück für dich - deinen wenigen Worten ist zu entnehmen, dass auch du an einer Borrelien-Nebenfolge leiden könntest. Angeblich gesund, da von Weißkitteln am Problem vorbei untersucht, trotzdem krank - und niemand will zuständig sein...
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Thanks given by: Marilou
#5

Hallo Marilou,

ob eine starke Herxheimer-Reaktion beweisend ist für eine Borreliose, kann ich nicht sagen. Ich kann dir nur sagen, was mein Arzt (ein wirklich erfahrener Borreliose-Arzt) bei mir dazu sagte.

Nachdem ich 2016 auf 24 Jahre bestehende Borreliose-Leidenszeit zurück blicken konnte, besuchte ich diesen Arzt. Hab dann 7 Wochen lang Antibiotika genommen und siehe da: Die Schmerzen im linken Knie waren weg, der Nebel im Gehirn war weg und die Schleimbeutelentzündung in beiden Hüften war ebenfalls vorbei.

Da ich aber noch andere Beschwerden hatte, hab ich es 2017 noch mal mit Antibiotika versucht. Nach ein paar Wochen hatte ich eine sehr starke Herxheimer-Reaktion, mir gings richtig schlecht. Dieser Arzt sagte: "Je schlechter es Ihnen geht, umso mehr Borrelien werden vernichtet." Er sagte, es wäre ein Zeichen, dass noch ganz viele Borrelien da wären. Die Herxheimer-Reaktion hielt 4 Wochen an. Ich nahm die Antibiotika 4 Monate lang. Direkte Schmerzen hatten sich nicht mehr verbessert, nur mein Allgemein-Befinden. Danach hatte ich den Eindruck, meine Borreliose könnte/müsste jetzt vorbei sein.

Einige Zeit später zeigten sich dann andere Gelenkbeschwerden (davon hab ich in einem anderen Thread geschrieben), die aber evtl. nichts mehr direkt mit der Borreliose zu tun haben, vielleicht aber eine Folge davon sind. Wer weiß das schon.
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Thanks given by: biblio , Marilou , O-mama
#6

Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Meine Borreliose ist von verschiedenen echten Borre-Spezis lupenrein diagnostiziert, mit LTTs und IFTs mehrfach belegt und von den Symptomen und der Chronologie nach Zeckenbiss gar nicht zu sprechen. Aber da ich nur schwach positive Antikörper im ELISA habe, was bei einer verpatzten Doxy-Gabe im Frühstadium im Grunde die Regel ist, wird darüber gerne von "normalen Ärzten" gestritten - trotz hochpositivem Westernblot. Das ist so ein entsetzlicher Irrsinn.

Ich meinte daher, irgendwo gelesen zu haben, dass der Herxheimer gerade bei Ceftriaxon-Infusionen die Borreliose bestätigt und ein ausbleibender Herxheimer sie womöglich gar infrage stellt. Ich dachte, ich könnte das als Argument mit ins Spiel bringen, da ich aktuell unter Ceftriaxon extrem herxe...

@Mari: Was meinst du genau mit Borrelien-Nebenfolge? Co-Infekte? Viren? Antibiotika-Nebenwirkungen oder Spätfolgen?

Danke euch jedenfalls <3
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Thanks given by: urmel57
#7

@ Marilou:

mit Nebenfolge meine ich, dass du ggf. für gesünder erklärt wirst von etlichen Ärzten, als du real noch bist. Denn nicht nur Bakterien, Viren, Pilze, Antibiotika und die Borrelien selber hinterlassen Schäden - sondern auch Ärzte, die "bagatellisieren", weil sie aus Unwissenheit oder gezielt an der "Leidlinie" kleben... Tja, und dann bekommst du eben ein Versicherungsproblem...

Frage an dich zurück:

Wo steht das, dass eine "versemmelte" Doxi-Antibiose die Titer im weiteren Verlauf niedrig halten kann? Bitte Quelle nennen!!! Denn:

Ich hatte eine mit 100 mg völlig unterdosierte Erst-Antibiose im siebten Infektionsmonat, danach immer nur noch niedrige Titer auf oder knapp über dem Grenzwert. Diese Info ist also wichtig für mich, wenn du noch weißt, woher du sie hattest!!!

Beste Grüße.
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Thanks given by: urmel57
#8

@Mari: Dann hast du einen ähnlichen Irrsinn erlebt wie ich.

Frühe Doxy-Gabe (5-6 Wochen nach Stich bei plötzlich schwersten Grippesymptomen und Erythema Migrans) für NUR für 10 (!!) Tage. Wäre ich damals bloss schon so schlau gewesen wie heute und hätte gewusst, dass das ein Witz ist. ILADS empfiehlt hier schon 6 Wochen Doxy. Aber man muss ja klüger sein als die hiesigen Ärzte, um nicht krank zu werden und zu bleiben. Mir wurde damals im Notfall versichert, dass 10 Tage reichen.

Dass es in diesem Fall aber häufig zur weiteren Ausbreitung der Borreliose und dabei keiner oder nur schwacher Antikörperbildung kommt, weiss ich von meinen Spezis, die das allesamt immer wieder betont haben.

Aber dich interessieren die offiziellen Angaben: In den Schweizer Guidelines für Infektiologen steht es drin. Das wissen aber nicht mal die Infektiologen selbst. Man muss es Ihnen erst unter die Nase halten.

http://www.sginf.ch/files/epidemiologie_...nostik.pdf

S. 2336: "Falsch-negative Suchtests finden sich, wenn die Serokonversion noch nicht stattgefunden hat (z.B. bei Erythema migrans) oder wenn eine Antibiotikatherapie früh nach Infektion durchgeführt wurde."

Die Wahrscheinlichkeit einer Seronegativität bei vorhandener Borreliose wird hier zwar als gering eingestuft, aber immerhin ist sie hiermit auch im Spätstadium und für den Fall einer frühen Antibiose offiziell anerkannt.
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Thanks given by: urmel57 , mari , Filenada
#9

Hallo Marilou,

dass der Elisa-Test oft nicht aussage-fähig ist, stellen ja viele fest.
Bei mir hat 1996 nach einem Elisa-Test der Arzt gesagt "Ihre Borreliose ist vorbei" und dann geschah natürlich nichts. Mir war klar, sie ist nicht vorbei und danach wurds noch viel schlimmer.

Die Herxheimer-Reaktion hatte ich bei der 3. Antibiotika-Behandlung zum ersten mal, vorher nie.
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Thanks given by: biblio
#10

(01.05.2019, 14:36)Marilou schrieb:  Ich dachte, ich könnte das als Argument mit ins Spiel bringen, da ich aktuell unter Ceftriaxon extrem herxe...
Gegenüber wem willst du das als Argument anbringen und was willst du damit erreichen? Glaubst du, dass die Leute, die dir noch nicht einmal deine Symptome glauben, irgendwie beeindruckt sind, wenn du jetzt eine Herxheimerreaktion "fühlst", die du nicht objektiv belegen kannst?
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