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Borreliose Blog - Wo ist das Problem?
#51

Mai ist Lyme Disease Awareness Monat. Lyme Disease ist im deutschsprachigen Raum bekannt unter Borreliose. Borreliose wird von Zecken übertragen. Fiasko-Blog Tag 24.

Gestern habe ich nichts im Blog geschrieben. Es fiel mir einfach nichts ein. Dann habe ich im Forum einen Kommentar zu meinem Blog gefunden. Ein Mitglied bezeichnete meinen Blog als "Frust ablassen". Das im Nachgang zur Feststellung, dass nicht an einem Strick gezogen würde und nicht ernsthaft nach Lösungen gesucht würde. So habe ich heute wieder einen Ansatz für einen Blogeintrag. Die Bemerkung hat im ersten Moment echt weh getan. Aber das Mitglied kann ja nicht wissen, was ich in den vergangen Jahren im Hintergrund an Arbeit und Energie in die Selbsthilfe investiert habe.

Ich hoffe nicht, dass mein Blog als "Frust ablassen" ankommt, denn das ist nicht der Sinn der Sache. Ich möchte mit dem Aufschreiben meiner Gedanken und Sichtweisen zu den Vorgängen in der Schulmedizin, bei den Spezis und in der Selbsthilfe einen kleinen Beitrag zum Verstehen der unglaublichen Vorgänge leisten. Im Stillen hoffe ich, dass der ein oder andere Meinungsführer, Spezi oder extreme Aktivist mitliest und inspiriert wird, wie die kontroverse Diskussion auf eine fruchtbare und effektive Weise fortgesetzt werden kann.

Mehr kann ich, zumindest im Moment, nicht für die Borreliose-Selbsthilfe tun. Nach Jahren mit unzähligen ehrenamtlichen Stunden in der Patientenvertretung, der Beratung und aktiver Teilnahme an anderen Projekten spürte ich, dass der Zeitpunkt gekommen ist, mich in erster Linie um mich selbst zu kümmern. Ich erkannte, dass ich trotz weiter bestehender, invalidisierender Beschwerden austherapiert bin, sowohl aus Sicht geltender Lehrmeinung als auch aus Sicht meines Spezis. Fortan muss ich also lernen, so gut wie möglich mit einem komplett unerforschten und unheilbaren Krankheitsbild zu leben.

Ich will nach Möglichkeiten suchen, trotz der nicht unerheblichen Restbeschwerden ein Minimum an Lebensqualität zu erlangen, um nicht ständig diese Gedanken ans "Sterben wollen" zu haben. Ich schaffe die Entwicklung nicht, wenn ich meine Energie gleichzeitig in die Selbsthilfe investiere, denn diese Entwicklung ist immer wieder mit Rückschlägen behaftet, die ich dann irgendwie verarbeiten muss. Es sind alles nur Gehversuche, wofür es keine Anleitung gibt.

Wo ist das Problem? Ich kann die Herausforderungen klar sehen und habe vermutlich noch nicht alle erkannt.

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#52

Hallo regi,
Es tut mir sehr Leid das zu lesen.
Darf ich fragen wie lange und mit welchen AB du therapiert hast?
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#53

@ Regi: Deinen Blog verstehe ich auch als Tun, das helfen kann! Also weiter so!

@ Amandin: Regis Arbeit schließt deine Pläne nicht aus...

@ Micci: Danke für den neuerlichen Link in # 42. Neulich lief er bei mir nicht; jetzt ging es. Tolle Sache mit der Bilderserie. Sollten wir auch machen, finde ich...
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Thanks given by: micci
#54

(24.05.2019, 06:59)derhorror2 schrieb:  Hallo regi,
Es tut mir sehr Leid das zu lesen.
Darf ich fragen wie lange und mit welchen AB du therapiert hast?

Vor allem täte mich interessieren wann man für einen Spezi als austherapiert gilt. Mein Spezi sagt immer das wird wieder. Auch wenn ich das oft nicht glauben kann.
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#55

Regi, was du bereits getan hast, weiß wirklich kaum einer und wir haben gemeinsam mit anderen schon lange am gemeinsamen Strick gezogen. Zu wenige packen dann mit an- das ist leider dann auch gelebte Erfahrung, die aus deinem Blog spricht Aus all den vielen Jahren, in denen ich nun auch in der Selbsthilfe aktiv bin, sehe ich, dass du vieles auf den Punkt bringst.
Und nicht zu vergessen: auch mich macht diese Arbeit dünnhäutiger, insbesondere wenn sich herausstellt, dass die größten Kritiker an der Arbeit die wenigsten Bereitschaft zeigen Verantwortung für ein Projekt zu übernehmen.
Also mich frustriert das manchmal durchaus ein wenig, noch mehr macht mich es aber sehr nachdenklich, ob ich meine Zeit nicht lieber auch anders verbringen sollte.... Nein, ich denke es sind bereits unsichtbare Prozesse in Gang gesetzt worden durch unsere Arbeit auch mit denen, die man nicht so sieht. Daher für mich kein Frust oder Lust - es muss getan werden und mein Garten lehrt mich, abzuwarten und wachsen zu lassen. Heart .Ich sitze gerade vor der Zistrose, sehe die Bienen darin, wie dicke Pollenklumpen an ihnen hängen und lasse mir die Sonne in den Rücken scheinen. Das ist es was jetzt zählt. Ich nehme an, die Bienen machen Honig, das Gras wächst, mein Vitamin D-Spiegel erhöht sich, ich kann es nicht sehen, glaube aber daran. Irgendwann, wenn die Zeit gekommen ist, springen die Blütenknospen auf. Die einen jetzt, die anderen erst im Herbst. Ich wünsche dir einen schönen hoffentlich warmen und sonnigen Tag.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#56

31.12.2012
Zitat:Ich möchte hier zu meiner Entlastung anmerken, dass nicht ich der Themenstarter bin und deshalb der Inhalt meines Beitrags nicht dem Thementitel entspricht. Moderator hat nun zum Thementitel verlinkt. Danke. Scheint, als wäre der Themenstarter bei der Forumsübergabe nicht mitgekommen.

LG, Regi

Es gab hier schon ein Haufen von Problemen.
Das ist hier kein Frustblog, das können aber User nicht beurteilen die sich hier nur Hilfe holen, 1-10 Monate z.B. austauschen über eigene Erfahrungen, über ...

User die lange dabei sind erkennen auch Veränderungen im Umgang mit der Frühborreliose in den Arztpraxen, in der Presse usw. Ob die Veränderungen wirklich hilfreich sind, das muss abgewartet werden.

Nicht Frust sondern mitunter sehr, sehr anstengend ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Borreliose.
Gerade im Bereich der Forschung die eigentlich nichts neues hervorbringt. X Unis am gleichen Thema arbeiten wegen der Forschungsgelder, der Betriebsgeheimnisse, ...

Dann die Experten die um alles in der Welt ihr Gesicht wahren müssen, obwohl vieles heute auf den Prüfstand gehörte.
Wenn diese Experten, die in der Regel nur sagen, schreiben, was nicht sein kann sonst aber keine Meinung/besseres Wissen haben, wenn diese Experten dann in aktuellen Dissertationen/im Wissenschaftlichem Beirat als Berater, Dr. Vater auftauchen, das ist
schlimm.
Für mich z.B. als sehr persönliches Empfinden aber auch mit dem sehr großem Verdacht der da in mir rumort, Chroniker im Bereich der Borreliose wird es dadurch noch lange geben, leider.
https://www.bundestag.de/resource/blob/5...f-data.pdf

Wenn in der Zusammenfassung (S.127) sowas steht, im Jahr 2016. Quellen genannt werden die mir Albträume bescheren, dann ist das manchmal eben auch frustierend.

Zitat:Eine Überlegung wäre, insbesondere
bei unklaren Fällen mit fraglichem Therapieerfolg,
die Kinetik der Antikörpertiter aufzuzeichnen.
https://mediatum.ub.tum.de/doc/1320372/1320372.pdf

Ich habe da so Spruch im Hinterkopf: Veränderungen in der med. Praxis brauch 2-3 Generationen bis sie Einzug halten. Die Lehrkräfte der Vergangenheit dürfen nicht mehr erreichbar sein, dann bekommen Hinterfragende/Zweifler/Neugierige eine Chance.

Natürlich muss die Politik auch hinterfragen und den Menschen (ihren Arbeitgeber) wieder in den Vordergrund des Daseins (*) stellen!
Unmengen an Beipielen vielen mir jetzt ein wo das nicht so ist. Ich möchte mich auf einen aktuellen Fall beschränken.

Man will als Bürger viel tun um gesund zu bleiben aber wir werden es wohl nie schaffen in den nächsten Jahrzehnten. Was für ein Betrug an Mensch, Tier und Umwelt.

Zitat:Doch ein Forschungsprojekt von Bio-Produzenten hat nun ergeben, dass auch Pflanzen aus Bio-Anbau überall in Deutschland chemisch belastet sind.
Aus:
https://www.br.de/mediathek/video/gift-v...001a2680f4

Aber mir macht das z.B. Hoffnung, die Jungen werden die alten retten und vielleicht auch bestrafen!
https://fridaysforfuture.de/streiktermine/

Es muss sich das Klima in Deutschland ändern und das Klima besteht nicht nur aus Regen, Schnee, Wind, Temperatur, Hochwasser und Dürre!

Zitat:Die jungen Klimaschützer kündigten eine Aktionswoche an, die am 20. September mit einem weltweiten Streik beginnen soll. „Wir bitten Sie, sich uns anzuschließen“, heißt es in dem Beitrag. „Gehen Sie an diesem Tag mit Ihren Nachbarn, Kollegen, Freunden und Familien auf die Straße, damit unsere Stimmen gehört werden und dies ein Wendepunkt in der Geschichte wird.“
https://www.faz.net/aktuell/politik/inla...03875.html

*
"Die Lehrer vom Zwecke des Daseins"
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzs...es+Daseins
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Thanks given by: biblio , mari , Regi , FreeNine , micci
#57

Danke, liebe fischera,
und eine Frage:
"Die Kinetik der Antikörpertiter aufzeichnen".
Hat das schon mal jemand gemacht?
Ich weiß zu wenig und bin nicht sicher, welche Werte das sind.
z.B. IgG verringerte sich nach der Antibiose und wuchs danach wieder an. z.B. erst 240 nach der Behandlung 162. Später wieder mehr als 240.
Haben diese Werte eine Bedeutung? Noch kein Arzt hat sie sehen wollen.

Vielen dank Euch allen
biblio
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#58

(24.05.2019, 07:14)derhorror2 schrieb:  
(24.05.2019, 06:59)derhorror2 schrieb:  Hallo regi,
Es tut mir sehr Leid das zu lesen.
Darf ich fragen wie lange und mit welchen AB du therapiert hast?

Vor allem täte mich interessieren wann man für einen Spezi als austherapiert gilt. Mein Spezi sagt immer das wird wieder. Auch wenn ich das oft nicht glauben kann.
Die ersten 7 Jahre praktisch durchgehend beginnend mit Cefotaxim i.V., 6 Wochen, 3x 2 g. Dann folgten orale Therapien mit Cephalosporinen (einmal wochenlang in Kombi mit Tinidazol), Doxy, Rifampicin, Amoxicillin, Azithromycin, Levofloxacin, Clarithromycin mit Quensyl, Benzathin Penicillin i.m, Ceftriaxon i.v. gepulst. Die Dosierungen waren entsprechend dem Körpergewicht relativ hoch. Doxy hatte ich jeweils 600 mg/d (200 morgens, 400 abends) und Amoxi 4500 bis 6000 mg/d.
Nach diesen 7 Jahren hatte ich nochmals ca. 7 Jahre Therapien im Schub. Das heisst, immer wenn ein Schub auftrat, machte ich zwei bis vier Wochen Therapie, hauptsächlich mit Doxy, Amoxi und Azi. Ich habe stets peinlich genau darauf geachtet, die AB regelmässig und in den empfohlenen Abständen einzunehmen. Seit nun etwa einem Jahr habe ich keine Schübe mehr. Schon während der Therapien kam relativ schnell der Punkt, wo keine weitere Besserung mehr eintrat. Wir entschlossen uns aber, weiter zu therapieren, weil bei jeder Therapiepause wieder eine Verschlechterung bei der Belastbarkeit (körperlich, psychisch, geistig) eintrat. Da aktuell weder Verbesserung noch Verschlechterung eintritt, egal ob ich AB nehme oder nicht, sind wir zum Schluss gekommen, dass ich austherapiert bin.
Geblieben ist die verminderte Belastbarkeit, die durch die AB zwar besser wurde, aber nicht genug, dass ich arbeiten könnte. Dazu die fibromyalgieartige Schmerzsymptomatik, die sich die ganze Zeit unter AB nicht besserte.

Zitat aus dem letzten Schreiben von meinem Spezi:
Zitat:Danke für Ihre Nachricht vom 29.04.19.

Ich würde vorschlagen, dass Sie versuchen die Antibiotika wegzulassen, da offensichtlich der therapeutische Erfolg nicht mehr gegeben ist. Ich denke, dass es sich um Folgenzustände der Borreliose handelt, insbesondere die Nervenschmerzen und die Muskelgelenkschmerzen. Ich würde unbedingt als Erhaltungstherapie Kardentropfen mindestens für 1 bis 2 Jahre nehmen und zwar der Firma XXXXX Dipsacus fullonum 3x 3 Tropfen. Mit dieser Erhaltungstherapie habe ich gute Resultate, aber natürlich erst nach antibiotischen Behandlungen. Selbstverständlich bleibt Ihnen meine Praxis offen, falls Sie einen schwereren Rückfall erleiden sollten oder sonstige Fragen besprechen möchten. Ich denke auch, dass ich im Moment keine neuen Impulse geben kann, auch in den Forschungsgruppen ist in den letzten Jahren nichts Neues hervorgekommen.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: mari , micci , Hydrangea , Sabine
#59

@Regi: Levofloxacin ist ja bekanntermaßen übles Zeug. Kann es sein, dass ein Teil deiner Beschwerden damit in Zusammenhang steht? Oder kannst du das ausschließen? Wie lange hast du das genommen und in welcher Dosierung?

Hast du mal Buhner probiert? Orthomolekular-symptomatisch, etwa hochdosiert Q10?
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#60

@ biblio
Zitat:"Die Kinetik der Antikörpertiter aufzeichnen".

Leider kann ich Deine Frage nicht beantworten.

Aus dem Jahr 2008
Zitat:Serologische Therapiekontrolle:
Nach (erfolgreicher) Therapie einer Borrelieninfektion klingen die Antikörper langsam ab. Dabei besitzen IFT-gemessene Titer meist eine andere zeitliche Kinetik als EIA-gemessene. Grundsätzlich hängt das davon ab, welche Proteine der Test erkennt. Erkennt er nur Flagellin, hat er eine völlig andere Abklingkurve, als wenn er OSP oder 94 KD-Protein erkennt. Man kann also nur für jeweils identisch präparierte Tests eine Kinetik angeben.
http://www.dieterhassler.de/index.php?id=73

Meine Botschaft sollte sein: da wird eine Dissertation im Jahr 2016 veröffentlicht die wie seit über 30 Jahren zum Schluss kommt, wenn es um anhaltende Probleme nach 4 Wochen AB Gabe kommt ...

Wir haben keine Ahnung, die Begründungen sind unterschiedlich.
Bringt uns aber nicht weiter.
Ich schiebe dieses nicht weiterkommen zu einem großem Teil auf das sich immer aus der Vergangeheit Aussagen/Studien bezogen wird.

Wer hier im Forum seit 2012 ist für den dürfte es auch nicht schwer sein so eine Veröffentlichung zu erarbeiten.
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Thanks given by: biblio , borrärger , Hydrangea


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