Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


99% der Spätborreliosefälle durch Cefotaxim geheilt?
#1

Zitat aus der Präsentation eines bekannten Kraichtaler Arztes:

STANDARDISIERTE THERAPIE DER CHRONISCHEN BORRELIOSE
•CEFOTAXIM 2X3G/DIE ÜBER 15 TAGE IV
•VOR DER ERSTEN INFUSION EINMALIG 250 MG SOLU-DECORTIN
•ERGEBNISSE:
•BEI CA 2600 THERAPIEN 94% SANIERUNG IN EINEM ZYKLUS
•6% HABEN EINE ZWEITE THERAPIE BENÖTIGT
•<1% HABEN EINE DRITTE THERAPIE BENÖTIGT
•NACHSORGE: 4X KLINIK/SEROLOGIE IN 6-MONATIGEN ANSTÄNDEN

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=...6UTuv-feeB
Zitieren
#2

Soll man da lachen oder weinen? Huh

Seite 22:
Zitat:Klinisch seither beschwerdefrei, aber Rentenbegehren.
Wie ist das denn möglich? Da wünschte man sich schon mehr Infos, warum das Rentenbegehren gestellt wurde. Den Patienten wieder mal arbeitsunfähig als geheilt entlassen?

Komisch auch, dass 99 % der Frühstadien im Langzeitverlauf geheilt sein sollen, obwohl andere Wisschenschaftler immer mal wieder Therapieversager von 10 bis 20 % erwähnen.

Bei keinem der chronischen Fallberichte wird angegeben, wie lange die schon krank waren. 94 % Sanierung finde ich echt hoch gegriffen, wenn schon im Frühstadium von einigen Wissenschaftlern 10 bis 20 % Therapieversager postuliert werden.

Alles in Allem finde ich die Präsentation sehr absolut wenn nicht gar rechthaberisch gehalten. Finde ich typisch Hassler, auch wenn ich ihn nicht persönlich kenne. Was oder wem soll das Ausklammern der vielen Fragezeichen nützen?

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
Zitieren
#3

Mir fehlen hier die Zahlen, wieviele Patienten sich dann erst gar nicht mehr rückgemeldet haben nach der Behandlung. Z.B. nach der Therapie einen anderen Arzt aufsuchten.

Mir fehlen auch die Angaben, die zum Einschlusskriterium der Patientengeführt haben. Patienten, die keine borrelienspezifischen Antikörper aufweisen, wurden meines Wissens dort eher nicht antibiotisch behandelt. Sprich weitere durch Zecken übertragene Krankheiten fanden dann keine Aufmerksamkeit.

Da chronische Borreliose nicht eindeutig definiert ist, ist die Aussage, diese zu 94% % geheilt zu haben doch etwas vage gehalten - sprich, gehört die Defektheilung dann auch zu "Heilung" und wie wurde "chronisch" genau definiert.

Interessant finde ich die vielen Behandlungen mit Cefotaxim, da diese in der Praxis und ambulant andernorts kaum gemacht werden kann. Mit dreimaligen Infusionen am Tag geht das fast nur stationär.

Ebenso ist es interessant, dass es wohl wiederholte Behandlungen gab. Es gibt aber auch Patienten, die rausgeflogen sind für weitere "Nachbeobachtung".

Alles in allem, sind die ungelösten Fragen dann tatsächlich nicht gelöst. Den multisystemischen Infektionskrankheiten und Fällen, die nicht genau ins enge Raster fallen, ist man damit nicht viel näher gekommen.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
Zitieren
#4

(28.08.2019, 05:44)Regi schrieb:  Soll man da lachen oder weinen? Huh

Seite 22:
Zitat:Klinisch seither beschwerdefrei, aber Rentenbegehren.
Wie ist das denn möglich? Da wünschte man sich schon mehr Infos, warum das Rentenbegehren gestellt wurde. Den Patienten wieder mal arbeitsunfähig als geheilt entlassen?
Bei dem besagten Patienten war der Antikörpertiter auch nach der Behandlung noch recht hoch. Aber gut, ohne genauere Infos lässt sich das Ganze leider nicht wirklich einschätzen.

Ansonsten ist das Ganze in der Tat recht absolut gehalten. Besagter Arzt ist auch für seine spezielle Art bekannt. Dennoch haben mir die zitierten Beobachtungen Hoffnungen gemacht, zumal er ja darauf hinweist, dass er entgegen der "Leitlinien" auch mit mehrmaliger Behandlung Erfolg hatte.
Zitieren
Thanks given by: borrärger
#5

(28.08.2019, 08:20)urmel57 schrieb:  ...Mit dreimaligen Infusionen am Tag geht das fast nur stationär...
Dort steht 2xtgl. 3Gramm (nicht 3x)
Zitieren
Thanks given by: urmel57 , borrärger
#6

Und mit dem Fazit, dass Co-Infektionen keine Rolle spielen sollen (Folie 33) ... NajaDodgy -> spezialisierte Mediziner, die sich auch tiefergündiger mit der Erkrankung befassen, sehen das anderes. Weitere Erregerbelastungen hemmen das Immunsystem schon und können so auch den Borrelioseerkrankungsverlauf beeinflussen oder gar erst ermöglichen (einige gestalten dementsprechend dann auch die Therapie).
Zitieren
Thanks given by: Niko
#7

In meiner SHG waren mehrfach Leute, die zuvor von Hassler behandelt wurden, die aber noch Symptome hatten und sich nun nach anderen Alternativen umschauten. Dennoch, wenn man das Cefotaxim bekommen kann, würde ich das mal für 2 Wochen wie von Hassler beschrieben machen.
Zitieren
Thanks given by: urmel57 , borrärger , johanna cochius , micci , biblio , Amrei , Regi
#8

(28.08.2019, 08:59)Markus schrieb:  ... Dennoch, wenn man das Cefotaxim bekommen kann, würde ich das mal für 2 Wochen wie von Hassler beschrieben machen...
Ich habe mir das jetzt auch abgespeichert.
(27.08.2019, 20:14)Borrelienkriegsveteran schrieb:  https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=...6UTuv-feeB
Und Danke Borrelienkriegsveteran für den Link Icon_2thumbs
Zitieren
Thanks given by:
#9

Mein Vater wurde 14 Tage IV mit Cefotaxim behandelt bei serologisch gesicherter Borreliose. Bei der Nachkontrolle (Titer nahezu unverändert) meinte mein Vater gegenüber seinem behandelnden Arzt, es "ginge so einigermaßen"... mein immer noch völlig kranker Vater (der wie viele ältere Menschen bereits ein ganzes Sammelsurium an Diagnosen hatte) wurde als "geheilt" nach Hause geschickt und taucht jetzt vermutlich auch in irgendwelchen dubiosen Statistiken als Erfolg auf.

Aber: es ist gut, dass es überhaupt noch Ärzte gibt, die IV behandeln und Cefotaxim soll wohl tatsächlicher wirksamer sein als Ceftriaxion (meint ein Arzt im Osten - aber an Meinungen mangelt es ja rund um Borreliose wirklich nicht)

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Alle meine Aussagen sind persönliche Meinungen und ersetzen keinen Arztbesuch!


Zitieren
#10

Ich habe jetzt gestern meine Therapie mit 2x3g iv über 15 Tage Cefotaxim begonnen (nach meiner langen oralen und iv-Therapie mit allen möglichen unterschiedlichen AB in 2016-2017).

3 Infusionen sind schon drin...im Moment merke ich gar nichts, weder positiv noch negativ...

....ich werde berichten wie es weitergeht!
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste