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Borreliose VS HWS
#1

Hallo zusammen,

ich hätte gerne eure Einschätzung bei folgender Problematik. Mir ist natürlich klar, dass hier keine Ferndiagnosen erstellt werden können, jedoch können die Ärzte dies ja scheinbar auch nicht...

- Los gings bei mir Ende 2016 mit beidseitigen Handgelenksbeschwerden, die scheinbar keinen orthopädischen Grund hatten (MRT wurde gemacht)
- 2017 nach einem USA-Aufenthalt bei dem ich auch einige Wanderungen unternommen habe, gings aber richtig los:
- Ich bekam von einem Tag auf den anderen plötzlich ein Flimmern auf beiden Augen, leichten Schwindel sowie Kopfschmerzen (Gefühl von Druck im Kopf)
Abklärung im Krankenhaus mit Verdacht auf Schlaganfall hat jedoch nichts ergeben.

Ab da begann dann meine Ärzte-Odyssee, wobei natürlich in den letzten Jahren noch einige Beschwerden hinzukamen.
Zusammenfassend folgende Beschwerden sind vorhanden:
- Ständiges Augenflimmern
- Starkes Knacken von BWS & HWS und starke Schmerzen die phasenweise mal besser und schlechter sind
- HWS-Schmerzen werden schlimmer wenn ich lange nach unten schauen muss
- Leichtes Krankheitsgefühl
- Weniger Belastbarkeit
- Manchmal Tinitus & Druck auf den Ohren
- Manchmal leichter Schwindel
- Manchmal das Gefühl neben mir zu stehen
- Kribbeln und Muskelzuckungen
- Druck im Kopf
- ...

Abgeklärt wurde eig. so ziemlich alles was die gesetzl. Krankenkasse hergibt und darüber hinaus auch einiges private. Ohne hier jetzt einen Mega-Roman zu verfassen, sind für mich eig. 2 Möglichkeiten übrig geblieben (worst case natürlich beides):
- Chronische Borreliose
- ELISA 2017: Negativ: IgG <5 ; IgM 5.8
- Lumbalpunktion:
Eiweiß im Liquor erhöht, Borreliose negativ, aber: Grenzwertige Störung der Blut-Liquor-Schrankenfunktion Albuminquotient: 8.4
- Blutwerte von April 2019 beauftragt bei Borreliose-Experte:
Immunfluoresezenztest (IFT): mehrere grenzwertig positiv (siehe Anhang)

   

-> Daraufhin habe ich mich entschlossen eine ca. 4 Wöchige AB-Therapie mit Metronidazol, Azithromycin, Minocyclin auszuprobieren
-> Erfolg blieb erst aus, wobei es mir zwischendrin sehr schlecht ging (ob das jetzt Herxheimer-Reaktion war oder nicht...)
--> Nach Absetzen von AB verbesserte sich mein allg. Zustand immer mehr. Ich fühlte mich für einige Wochen echt wieder in Ordnung. Natürlich nicht perfekt. Flimmern war vllt weniger, aber nach wie vor da, aber die Nackenschmerzen und vor allem das ständige Knacken der BWS und HWS waren kaum noch wahrnehmbar bzw. sogar verschwunden.
Leider hielt das nicht lange an. So ca. im September gings wieder bergab und jetzt sind die Symptome eig. wieder komplett da. Insbesondere die starke Problematik mit der HWS und BWS sowie die wahrscheinlich dazugehörigen Symptome (Schwindel, usw) belasten natürlich stark.
- Da insbesondere Minocyclin ja aber auch bei einer Entzündung im HWS-Bereich helfen würde, wollte ich doch nochmals einen anderen Experten befragen. Also wieder teure Untersuchungen in Ettlingen mit grenzwertigem Befund:
- ELISA negativ
- Borrelien-LTT Wildtyp-Mischantigen: 2.81
- OspC (p25) rekombinant: 2.9
- DBPA: 2.9
- CANDIDA stark positiv mit 1:1280 IgG (Ich vermute wegen der langen Antiobiose im April / Mai)
- Schwermetallbelastung mit Blei

Empfehlung des Arztes: 10x Chelat-Infusionen (DPMS), um Schwermetall auszuleiten und anschließend nochmals 2x die Woche AB-Infusionen mit Cefotaxim über 4 Wochen.

- Instabile Kopfgelenke (HWS-Problematik)
- Normales MRT der HWS im Liegen: Lediglich Streckfehlhaltung (2017)
- Upright MRT in München: Mehrere Protrusionen und starke kyphotische Streckfehlhaltung bei S-förmiger Zervikalskoliose
--> Habe natürlich probiert über Osteopathie und gezieltes Training das zu verbessern. Hat aber bislang nicht geklappt. Ganz im Gttl: Meist habe ich das Gefühl, dass Sport (sogar leichter) mir nicht mehr gut tut.


So jetzt hätte ich einfach eine Einschätzung von euch, ob meine Serologie und Differentialdiagnose wirklich ausreichend für eine Borreliosebehandlung mit AB ist, oder, ob ich evtl. doch lieber die HWS-Problematik weiter verfolgen sollte, die aber wahrscheinlich nicht jedes Problem ohne weiteres erklären könnte...
Bei mir springen jedoch die Gelenkprobleme nicht von Gelenk zu Gelenk, sondern beschränken sich größtenteils auf die WS. Klar zwickt auch mal das Knie, aber nicht vergleichbar.. Nur als Hinweis, da dies ja oft als Bedingung für Borreliose angeführt wird. Zeckenstich und erythema migrans sind mir auch nicht aufgefallen, oder liegen schon so lange zurück, dass ich mich nicht erinnern kann (BTW: Bin erst 30..)

Vielen Dank schon mal =)

Grüße und schönen Rest-Sonntag.
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#2

Hallo Unbekannter. Willkommen bei uns.

Ich kann dir leider nur meine ganz persönliche Meinung dazu geben.

Sehr, sehr schwierig zu sagen, ob und in wieweit eine Borreliose bei dir zum Tragen kommt. Die Anhaltspunkte, die du nennst, incl. der Laborwerte sehe ich nur als schwache Indizien, da diese Beschwerden nicht spezifisch für Borreliose sind, wie die meisten Borreliosesymptome und die Tests Schwachstellen haben. Die Symptome, die du bei einer evtl. Frühphase deiner Beschreibung nach hattest, könnten durchaus zu einer Neuroborreliose passen aber auch zu anderen Infektionen. Deine HWS Problematik macht das in der Tat dann nicht einfacher.

Antibiotika sind dann oft Behandlungsversuche. Wenn es zu Verbesserung dadurch kommt, dann haben sie auch was bewirkt. Welcher Mechanismus bei dir dabei zum Tragen gekommen ist, ist nicht ganz klar. Herxheimer und Nebenwirkungen lassen sich oft nur schwer unterscheiden. Durch die Kombi sind auch viele Erreger abgedeckt worden.

Ob du weitere antibiotische Behandlung machen willst, würde ich auch vom Leidensdruck abhängig machen. Wenn du die Möglichkeit hast, mit Cefotaxim eine Therapie zu machen, würde ich das dann durchaus als eine gute Option sehen. Ich halte es aber auch für möglich, dass andere Faktoren eine größere Rolle spielen. Das können andere Erreger, sein durchaus auch Viren, die mit Antibiotika nicht greifbar sind, oder auch ganz andere Ursachen. Das Problem diese festzuziehen, gibt es leider sehr oft und nicht nur bei Borreliose.

Das zu entscheiden ist sehr individuell und sicherlich nicht einfach und wir können dir diese Entscheidung leider nicht abnehmen. Es ist zum Mäusemelken denn manchmal kann man dann auch eine Münze werfen...

Es würde mich interessieren, wie du weitermachst und was dabei rauskommt. Vielleicht meldet sich auch noch jemand mit vergleichbaren Erfahrungen, die er teilen mag.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: borrärger , Ixodes
#3

@ Unbekannter
Dein Wissen ist ja schon sehr umfassend.
http://www.borreliose-lorenz.de/

Ganz häufig hier beschriebenes Problem. HWS
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=7001

Ist die Belastung mit Blei hoch bei Dir?
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/a...st-giftig/
Ich bekomme hier immer Gänsehaut, würde es nicht wirklich machen wollen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chelat-Therapie
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Thanks given by: borrärger
#4

Evt. ist DMSA etwas besser als DMPS zur Bleiausleitung geeignet. Kommt auch drauf an, was sonst noch ausgeleitet werden muss. (Quecksilber, Aluminium???)
DMSA kann oral eingenommen werden. Ist kostengünstiger und wie ich finde weniger fordernd, als Infusionsbehandlungen.

https://microtraceminerals.com/de/chelattherapie/dmsa/

Gruß, Karl
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Thanks given by:
#5

Hallo Unbekannter,

Dr. Hopf-Seidel schreibt im Buch "Krank nach Zeckenstich", S. 170 - Starke Schmerzen: Bannwarth Syndrom : ...[Die Schmerzen können auch nur in der Nackenregion oder in der unteren LWS lokalisiert sein und nicht bis in die Extremitäten ausstrahlen. Dies werden häufig als HWS- oder LWS Schmerzen behandelt und dem Älterwerden zugeschrieben, also als degenerative Veränderung fehlinterpretiert.]
An Deiner Stelle würde ich weiter in die Richtung Borre forschen und ggf. einen Spezialisten aufsuchen. Und wenn sich keiner findet, mit Kräuter und NEM's in diese Richtung starten.

LG, Boembel
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#6

Hallo zusammen,

ist ja toll, dass sich hier so viele melden :)

Ja ist echt nicht leicht. Die Chelat-Therapie werde ich jetzt erstmal fertig machen. Die Leute bei dem Arzt sind da regelrecht begeistert.. Wird mich schon nicht umbringen. Die Antibiose war ja auch nicht ohne. Ich bin halt etwas hin und her gerissen wie ich weiter machen soll. Bin nicht ganz überzeugt von der Borreliose aber ich kenne z.b. auch die Veröffentlichungen die die instabile Kopfgelenke damit in Verbindung setzen..

Bei einem Borreliose-Experten war ich ja schon (deshalb auch die Antibiose). Der wäre hier sicherlich auch nicht unbekannt, zumal er schon selbst einige Abhandlungen zu dem Thema verfasst hat. Ich hatte jedoch schon das Gefühl, dass die Differentialdiagnose gar keine andere Krankheit mehr zugelassen hätte. Aus diesem Grund jetzt der neue Versuch bei einem sehr ganzheitlich denkenden Arzt. Hätte mir natürlich schon gewünscht, dass die Blutwerte ausschlaggebender wären..
Bleibt einem ja echt fast nichts anderes mehr übrig als eine Münze zu werfen..

Aber meint ihr dass 8 Infusionen überhaupt Sinn machen oder wäre das ohnehin zu wenig für einen Erfolg?

Grüße
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#7

Unbekannter schrieb:Aber meint ihr dass 8 Infusionen überhaupt Sinn machen oder wäre das ohnehin zu wenig für einen Erfolg?

Grüße

Du meinst acht Infusionen mit Cefotaxim, das wären vier Tage bei regelhafter Anwendung mit zwei Infusionen pro Tag. Das wäre in der Tat für Borreliose zu kurz.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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#8

Wenn es sich um Borreliose handelt,
diese auch mehr als sagen wir mal 8 Wochen unbehandelt in Dir "schmorrte" dann solltest Du das ernst nehmen, Unbekannter.
https://www.borreliose-nachrichten.de/14...nerhebung/
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#9

Ich denke, dass sich deine Beschwerden gut durch den Zustand deiner HWS erklären lassen. Ob dazu eine Neuroborreliose "notwendig" ist, vermag ich nicht einzuschätzen. Die Eiweißerhöhung im Liquor solltest du dennoch abklären und dich bezüglich deiner HWS in physiotherapeutische Behandlung begeben.

Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.
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