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Fragen und Sorgen (Borreliose)
#1

Hallo erstmal zusammen!

Ich habe ein paar Fragen, beschreibe euch aber erstmal meinen "Krankheitsverlauf".

Ich wurde mit 11-12 Jahren positiv auf Borreliose getestet. ich weiß nicht mehr wie der Test ablief, aber es war keine Punktion. Ich hatte aber ein angeschwollenes Knie.
Dann habe ich 3-4 Wochen Antibiotika genommen und anschließend wurde nichts mehr getestet oder ähnliches und mit meinen 12 Jahren war es mir noch relativ egal, da das angeschwollene Knie nach wenigen Tagen (maximal eine Woche, so weit ich mich erinnern kann) schon wieder abgeheilt war. Anschließend hatte ich auch keine wirklichen Beschwerden mehr (nach Anstrengung hatte ich zwar ab und zu etwas Knie schmerzen, man kann es aber fast nicht schmerzen nennen sondern eher ein unangenehmes Gefühl in den Knien, als würden sie sich abnutzen/reiben). Kann es sein, dass mein Körper sich selbst von Borreliose geheilt hat? Wie schätzt ihr das mit euren Erfahrungen ein?

Vor einem Jahr, als ich 19 war habe ich mich im Fitnessstudio bei einer Übung an einem Gerät die Schulter "verletzt", zumindest fühlt es sich so an. Bin dann zum ersten Arzt gegangen, der meinte ich sollte einfach 4 Wochen warten und schauen ob es sich bessert, falls es sich nicht bessert wieder kommen. Es hat sich nicht gebessert, bin dann nach 4 Wochen aber zu einem anderen Arzt (aus bestimmten Gründen) gegangen. Der sagte ich soll ein MRT machen. Ein wieder rum anderer Arzt hat sich dann das Ergebnis vor Ort angeschaut. Ergebnis: Alles Normal. Dann bin ich zum Arzt gegangen, welcher das MRT in Auftrag gegeben hatte. Er sagte dann es ist eine Sehnenentzündung, aber harmlos, ich solle mich etwas schonen (4 Wochen lang) und dann wird das schon wieder. Dann habe ich mir aber gedacht "Wollen die mich eigentlich alle verarschen?!" Zu dem Zeitpunkt sind schon 4-6 Monate vergangen. Bin also zum nächsten Arzt und der meinte es ist eine Verspannung. 
-> Daher komme ich jetzt dazu, dass ich mich jetzt selbst heilen muss, wenn 4 Ärzte nicht in der Lage sind etwas zu tun. Deshalb bin ich jetzt hier gelandet. 
Man sieht auf den MRT Bildern laut einem Arzt eine Flüssigkeit. In meinem Knie, als ich Borreliose hatte, wurde ja auch Flüssigkeit festgestellt. Denkt oder wisst ihr (ob) verletzte Sehnen (durch Fitness in meinem Fall) durch Borrelliose befallen werden können? 

Grüße!
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#2

Hallo Privat99,

herzlich willkommen bei uns Icon_winken3



Zunächst Grundsätzliches zu einer behandelten Borrelieninfektion. Wie sich eine einmal erworbene und behandelte Borreliose im weiteren Leben entwickelt ist ganz schwer allgemein zu beantworten. Grundsätzlich können restliche Borrelien auch nach einer antibiotischen Behandlung im Körper verbleiben. Ob und inwieweit diese dann in der Lage sind, weitere Körperteile zu befallen wird kontrovers diskutiert. Grundsätzlich können Borrelien Sehnen und Bänder langfristig schwächen. Falls Borrelien daran beteiligt sein sollten, sind sie dort nur schwer zu bekämpfen.




Aus eigener Erfahrung weiß ich jedoch, dass Sehnen und Bänder nach einem "normalen" Sporttrauma oft ewig brauchen, bis sich diese erholen. Am Oberarm hatte ich mir eine Sehne gezerrt, das dauerte über ein Jahr, bis das verging, dasselbe am Oberschenkel, dort dauerte es eher 1,5 Jahre. Schulter ist dazu ein besonders heikles Thema, da diese sehr kompliziert aufgebaut ist. Ich kämpfe gerade selbst mit der Schulter nach einem Oberarmbruch und habe mich daher noch intensiver mit deren Funktionalität beschäftigt. Alles sehr komplex und alleine ist man da ziemlich aufgeschmissen, finde ich.



Falls noch andere Beschwerden dazukommen, wäre eine weitere Diagnostik, ob eine aktive Borreliose vorliegt vielleicht denkbar. Das gestaltet sich aber leider als nicht ganz einfach, da es hierfür keine standardisierten anerkannten Tests gibt, dazu bräuchtest du die Hilfe zumindest eines Labors und Arztes, der dich dabei unterstützt. Ob sich daraus ableitet, dass ggf. weitere antibiotische Behandlung erfolgen sollte, sollte gut überlegt sein. Eine Punktion der Flüssigkeit und eine Untersuchung auf evtl. vorhandene Borrelien wäre denkbar, allerdings müsste das ein Orthopäde unterstützen. Erfahrungsgemäß sind die dann nicht sehr kooperativ bei dieser Sache.



Falls diese Verletzung die einzige Einschränkung ist, die du ggf. auf Borrelien zurückführen könntest, würde ich eher konservativ an die Behandlung rangehen. Das heißt, ich würde versuchen über einen Physiotherapeuten mehr zu erfahren und zu behandeln. Diese wissen oft mehr als die Orthopäden. Dann würde ich auch versuchen antientzündliche Therapie zu machen. Da gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Ich selbst habe mit hochdosiertem Curcuma und Vitamin C ganz gute Erfahrung gesammelt, teilweise auch mit Ibuprofen, was ich aber nie als Dauermedkation nehmen würde. Wie auch immer, es braucht einen langen Atem, bis das wieder im Griff ist.  Falls dir der Orthopäde Physiotherapie verschreibt, würde ich das wahrnehmen.



Liebe Grüße einstweilen



Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#3

Zitat:Denkt oder wisst ihr (ob) verletzte Sehnen (durch Fitness in meinem Fall) durch Borrelliose befallen werden können?
Es wird wohl eher umgekehrt sein. Von Borrelien befallene Sehnen sind anfälliger auf Verletzungen. Im verlinkten Artikel schreibt ein Spezi etwas dazu. Allerdings handelt es sich um einen Aspekt der Borreliose, der von geltender Lehrmeinung keine Beachtung findet, weil entsprechhende Nachweismethoden fehlen.

http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-...09_m_z.pdf

Ich sehe es wie Urmel. Wenn keine weiteren Symptome bestehen, die deine Lebensqualität beeinträchtigen, machen Antibiotikatherapien nicht viel Sinn, da Sehnen vom Immunsystem und AB schlecht erreicht werden. Ebenfalls ist nicht ganz auszuschliessen, dass durch die Borreliose ausgelöste Autoimmunprozesse zu den Entzündungen führen. Leider gibt es keine Diagnostika, die das eine oder andere sicher nachweisen könnten, da kaum Forschung zu chronischen Verläufen stattfindet. Einige Experten bestreiten gar chronische Verläufe. Leider sind es genau die Experten, die die längst fällige Forschung anstossen könnten.

Schlussendlich könnte es auch eine andere Krankheit sein. Warst du auch schon bei einem Rheumatologen? Wenn ja: was hat er untersucht / ausgeschlossen?

Ich glaube, ich würde an deiner Stelle trotzdem einen Versuch mit einer Antibiotikatherapie machen, wenn andere mögliche Ursachen für die Entzündung so gut wie möglich ausgeschlossen wurden, um zu sehen ob die Beschwerden darauf ansprechen. Dazu bräuchtest du einen Arzt, der das unterstützt, was eher schwierig werden könnte. Wenn du dich dafür entscheiden solltest, würde ich beim Arzt nicht auf die Diagnose pochen, sondern um einen Therapieversuch aufgrund deiner Vorgeschichte bitten.

Nebst den von Urmel genannten entzündungshemmenden Massnahmen gibt es auch noch die Möglichkeit der entzündungshemmenden Ernährung. Google mal danach. Vielleicht reicht es schon, wenn du auf Lebensmittel verzichtest, die Entzündungen befeuern.

Für den Fall, dass du dich eingehender mit der Materie beschäftigen möchtest, möchte ich dir nicht vorenthalten, dass zu praktisch allen Aspekten der Borreliose ein Expertenstreit tobt. Je nachdem, welchen Weg du gehen möchtest, müsstest du einen entsprechenden Arzt aufsuchen. Hier eine Übersicht der strittigen Punkte:
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Lager A spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung, wie sie allgemein in Arztpraxen angewendet wird. Lager B in etwa die Meinung unserer Spezis. Die meisten Spezis rechnen nur noch privat ab und es hat auch Goldgräber darunter, die mit allerlei dubiosen Diagnostika und Therapien die Patienten abzocken.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#4

Vielen Dank erstmal für eure Antworten!

Ich werde bald einen Physiotherapeuten aufsuchen und mich mal etwas nach entzündungshemmender Ernährung erkundigen. Beim Rheumatologen war ich noch nicht, werde mich danach auch mal erkundigen. Vielen Dank auch für die Links und weiteren Anregungen, wodurch ich mich noch etwas besser informieren kann!

Schönes Forum habt ihr hier! Werde mich hier auch mal etwas schlauer machen :-)
@Urmel Dann schauen wir mal, dass unsere Schultern wieder gesund werden!

Grüße,
Privat99
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Thanks given by: urmel57 , Regi
#5

(04.04.2020, 18:24)Privat99 schrieb:  entzündungshemmender Ernährung erkundigen.

Inflammation | Health Topics | NutritionFacts.org

Die meisten Videos verfügen auch über deutsche Untertitel.

Liebe Grüße, Ixodes

Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.
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