Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Frage zu Laborwerten
#1

Ich habe mal eine Frage zu Laborwerten im Hinblick auf Borrelien. Kenne mich damit wirklich gar nicht aus, also sorry schonmal wenn die Frage blöd klingt...;)

Bei meiner Freundin bestand Verdacht auf Borreliose nach einigen Zeckenbissen. Ihr Arzt veranlasste direkt einen Westernblot. Vom Labor hat sie jetzt die Mitteilung bekommen, dass dieser negativ ist, IgG als auch IgM. Mehr aber auch nicht. Müssten bei negativem Testergebnis nicht trotzdem irgendwelche Banden nachweisbar sein oder kann das auch so klar negativ sein, dass da überhaupt nix anzeigt?

Sie überlegt halt, ob sie im Labor nochmal konkreter nachhaken sollte aber wollte dazu nicht "komplett unwissend" dastehen.
Zitieren
Thanks given by:
#2

Hallo Susanne,

ich will mal meine Sicht zum Stand der Sachlage wiedergeben.

Es kommt bei frühzeitiger antibiotischer Behandlung einer Lyme-Borreliose, insbesondere bei Erythema Migrans nach Zeckenstich häufig vor, dass keine Antikörper auf Borrelien im Blut zu finden sind. Trotz relativ eindeutiger Diagnose der Wanderröte.

Das kann verschiedene Ursachen haben.

Zu den Möglichkeiten, warum ein Test trotz gehabter Borreliose negativ sein kann:

1. Antikörper auf Borrelien bilden sich in der Regel frühestens ab der dritten Woche nach einer Borrelieninfektion. Wird eine frühzeitige Antibiose eingeleitet, sterben die Borrelien in der Regel ab und dann sind u.U. überhaupt nur wenige Antikörper gebildet worden.

2. Kein Test ist zu 100% zuverlässig. Es gibt daher je nach Testhersteller die Möglichkeit dass die Empfindlichkeit nicht hoch genug ist. Bei einem anderen Test/Labor kann es ein anderes Ergebnis geben.

3. Es liegt ein Laborfehler bei der Probenbearbeitung vor.

4. Eine weitere Möglichkeit ist auch nicht auszuschließen, dass es ein anderer Borrelienstamm war, der bei den Tests nicht berücksichtigt wird.

5. Es liegt eine andere Erkrankung vor, deren Symptome sich mit denen der Lyme-Borreliose überschneiden, was durchaus gar nicht so selten vorkommt.


Die Frage, die sich eigentlich stellt, ist, wieso eine Lyme-Borreliose vermutet wird und was bereits an anderen Ursachen ausgeschlossen wurde. Gibt es Zusammenhang mit Erkrankungssymptomen und Zeckenstichen, darf man sich die ganze Palette der sonstigen durch Zecken übertragbaren Erreger anschauen.  Die ist allerdings etwas länger und findet noch weniger Anerkennung unter den normalen Arztpraxen als die Lyme-Borreliose. Leider alles andere als befriedigend.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
Zitieren
Thanks given by: Susanne_05 , Regi , Filenada
#3

Hallo ihr Lieben,

nochmal eine weitere Frage zu den Borrelienthemen.

Der oben genannte Westernblot war bei demselben Arzt und Labor bereits zum zweiten Mal negativ, als meine Freundin behandelt wurde. Sie wurde 3 Wochen mit Doxycyclin behandelt und der Westernblot war sowohl vorher als auch nach der Behandlung negativ. Der Arzt behandelte sie trotzdem (auf eigenen Wunsch), weil die Symptome für ihn zudem auch zur Borreliose passten und nichts Anderes gefunden werden konnte. Ihr ging es während der Behandlung auch zunehmend besser. Nach ein paar Wochen treten aber jetzt wieder zunehmend mehr Symptome auf, bzw. manche waren auch noch nicht ganz weg, schwächer aber wohl schon.

Sie selbst ist sich ganz sicher, dass es irgendeine von Zecken übertragene Infektion ist, da sie kerngesund war und ein paar Wochen nach mehreren Zeckenbissen plötzlich die Beschwerden begannen. Ein Erythema Migrans hatte sie allerdings nicht. Der Arzt hat wohl auch bzgl. Zecken Etliches getestet aber es war alles negativ.
Meine Freundin will erst einmal schauen, ob es so noch weiter ausheilt, hätte aber zumindest gern irgendeinen Anhaltspunkt in Richtung Borreliose oder nicht.
Urmel hatte es ja oben in Nr. 2 und 4 schon beschrieben, dass evtl. auch bei den Tests etwas schief laufen könnte. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann es also auch sein, dass derselbe Westernblot in einem anderen Labor anders ausfallen würde, weil deren Ergebnisse sensitiver sind?

Heißt das zudem die Labore testen alle möglichen Borrelienstämme einzeln? - Also es gibt keinen allgemeinen Test der bei "Borrelia Burgdorferi" "anschlägt", sondern nur wenn der jeweilige spezielle Borrelienstamm (wie z. B. garinii...) auch direkt mit erfasst und getestet wird und wenn man Pech hat ist es ein seltener Stamm den kaum Einer kennt?

LG
Susanne
Zitieren
Thanks given by:
#4

Liebe Susanne,

zu den Test kann ich nichts sagen, denn ich kenne mich damit gar nicht aus. Aber sicher werden dir schon einige Experten hier im Forum etwas dazu sagen.

Ich wollte nur kommentieren, dass ich es schade finde, und ganz schön ärgerlich, weil es immer wieder passiert, dass deine Freundin die Therapie nur für 3 Wochen verschreiben bekommen hat. Bei unserem Sohn war auch so, dass der 1. Orhopäde, wodurch die 1. Laboruntersuchung veranlasst wurde, die positiv ausfiel, ihn dann nur 3 Wochen verschrieben hat und zu niedrig dosiert (100mg), zumal wir auch auf dem Laborergebnis die ganzen Weihnachtsferien warten mussten!!! Es hat bei ihm nichts gebracht, auch nicht die 2. Therapie, die wir dann 45 Tage gemacht haben (Wahrscheinllich aber auch zu wenig dosiert 200 mg). Auf jeden Fall fragt man sich, warum es noch Ärzte gibt, die nur 3 Wochen verschreiben. Selbst unser Rheumatologe, bei dem mein Sohn die 2. Therapie gemacht hat, meinte, es muss immer mindestens 4 Wochen therapiert werden.
Wenn die Symptome bei deiner Freundin zwischendurch besser wurden, hättte sie auf jeden Fall weiter machen sollen, denke ich.

Ich hoffe, sie kommt weiter bei der Suche!

Ein schönes WE
Zitieren
Thanks given by: Susanne_05
#5

Danke, Esperanca. Ja, sehe ich auch so. Ist halt schwierig, wenn man nichts Eindeutiges im Blut findet.

Wir haben uns jetzt auch schon bissl belesen zu den tests und anscheinend gibt es solche "europäischen Sammeltests", wo man gleich mehrere typische Borrelienstämme testet. Bei ihrem Laborbefund stand auch nur bei dem Test "Borrelia Burgdorferi". Ich vermute die meinen damit diesen Sammeltest. In erster Linie hat meine Freundin neurologische Symptome. Könnte man daher direkt nochmal auf "Borrelia garinii" testen lassen, also gibt's da 'nen Einzeltest dafür?
Zitieren
Thanks given by:
#6

Hallo Susanne,

ich bin zwar kein Experte, aber ich versuche etwas auseinander zu halten:
Prinzipiell kann man sich auf die Resultate der Tests allein nicht verlassen. Wie es mit den einzelnen Banden aussieht, vor-nach Antibiose, wie es mit Symptomen korreliert, ist eine Frage der Interpretation. Zu einer solchen Interpretation gehört aber, dass noch viele andere Parameter miteinbezogen werden, zB. Entzündungs-, Vitamin-, Hormon-, Immunstatuswerte. Das heißt, der positive Test wäre ein Hinweis, aber nur Hinweis. Der negative Test kann eine behandlungsbedürftige Borreliose trotzdem nicht ausschließen. Außerdem wurde die Frage nach möglichen Co Infektionen gar nicht gestellt. Die Abklärung der anderen Infektionen gehört unbedingt zu der Differentialdiagnostik. Du schreibst, der Arzt hätte nichts anderes gefunden. Wonach wurde denn gesucht?..

Da die AB deiner Freundin geholfen haben, wäre das für mich ein viel deutlicherer Hinweis auf eine Infektion als die Tests. Ich würde unbedingt weiter abklären wollen. Ob die Borreliose oder was es auch ist, von selbst ausheilt, wäre für mich ein Risiko. Ich habe da etwas andere Erfahrungen. Andererseits kann ich verstehen, dass man hofft, dass alles gut wird

Leider kann man in diesem Fall nur selbst entscheiden. Auch die evtl. AB Therapiewahl sollte mit einem erfahrenen Arzt abgesprochen werden.

Alles Gute und liebe Grüße!
Ich schreibe dir noch eine pn mit einer Arztempfehlung.
Zitieren
Thanks given by: Susanne_05 , micci
#7

Danke, Claudia.
Gesucht wurde bei ihr v. a. nach etlichen durch Zecken übertragbare Co-Infektionen, die aber alle erst einmal negativ waren.

Ja, sie wird sicher auch weiter behandeln, voraussichtlich mit Ceftriaxon. Der Arzt macht das auch, nur ist das eben alles auch etwas "halbgewalkt", also er übernimmt eben auch nicht wirklich die Verantwortung, schreibt direkt auch so im Befundbericht, dass die Behandlung von ihr so gewünscht wird, keine offizielle Diagnose eben. Sie ist seit dieser ganzen Geschichte arbeitsunfähig und hat eben etwas Bedenken, irgendwann in die Psychoschiene zu rutschen, wenn sich so gar nichts nachweisen lässt und sie immer noch krank ist. Wir kennen da hier ja auch im Forum viele komische Geschichten leider.
Zitieren
Thanks given by:


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste