Das "wenig Nachgewiesene" kann alles sein und nichts. Positive IgM bedeuten bei Borrelien nicht zwangsläufig eine aktive Infektion, wie das bei anderen Infektionen üblich ist.
Mehr grundsätzliche Infos über die Antikörpertests findest du hier:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Lies dir das durch, damit du meine untenstehende Interpretation verstehen kannst.
Der Wert, wo hinter der Zahl MOC steht, bezieht sich auf den ersten Suchtest (ELISA, EIA u.a.). Restliche Werte betreffen Ergebnisse des Bestätigungstests (WesternBlot, Immunoblot). Dort wo nur ein Plus- oder Minuszeichen als Ergebnis steht, stehen die Ergebnisse der einzelnen Banden im Blot. Positiv/Negativ in Buchstaben ausgedrückt, bezieht sich auf die Interpretation des Blots aufgrund der nachgewiesenen Banden. OspC und 41er Bande im IgM ist bei dir positiv. OspC ist spezifisch und beweist den Kontakt des Immunsystems mit Borrelien. Ob das von einer früher durchgemachten oder aktiven Infektion stammt, kann nicht beantwortet werden. Die 41er-Bande ist unspezifisch, das heisst, sie ist auch bei anderen Infektionen nachgewiesen werden. Man sagt dem Kreuzreaktion. Der erste Suchtest IgG ist bei dir positiv, kann aber durch den Blot nicht bestätigt werden, was deshalb nicht verwertbar ist. Grundsätzlich sind die Borreliose-Antikörpertests (Serologien) meiner Meinung für den Müll. Sie können eigentlich gar nichts Definitives aussagen.
Wenn die Tests nichts können, müssen die Symptome mit einbezogen werden. Lagerungsschwindel gilt nach geltender Lehrmeinung nicht als Borreliosesymptom. Unsere "Spezis" könnten das anders sehen. Ich selbst hatte das schon zweimal, seit ich Borreliose habe. Ob ein Zusammenhang besteht oder nicht, weiss ich nicht. Das zweite Mal habe ich es wieder in den Griff gekriegt mit einer Youtube-Anleitung zur Einrenkung dieses Kügelchens im Ohr.
Wenn ein Symptom nicht exklusiv für eine Krankheit steht und Diagnostika auch nichts aussagen, müssen erst andere mögliche Ursachen ausgeschlossen werden, bevor man eine Therapie auf Verdacht in Betracht zieht. Warst du schon bei einem HNO und Neurologen wegen dem Schwindel, um andere mögliche Ursachen auszuschliessen? Welche Untersuchungen mit welchem Ergebnis wurden gemacht?
Da du die Therapie schon begonnen hast, würde ich sie auch durchziehen. Wenn die Symptome weiterbestehen, würde ich auf eine Untersuchung beim HNO und Neurologen bestehen, um andere mögliche Ursachen auszuschliessen. Die Borreliose würde ich dabei nicht erwähnen, weil es Neurologen gibt, die einem dann postwendend in die Psychoschublade stecken, bevor sie etwas untersuchen. Nicht alle, aber es hat schon solche darunter. Wenn andere mögliche Ursachen für den Schwindel ausgeschlossen wurden, würde ich die Antibiotikatherapie auf Verdacht wiederholen, jedoch höher und länger dosiert, als geltende Lehrmeinung vorschreibt. Mit dem Argument, dass geltende Lehrmeinung versagt hat, würde ich dabei auf die Leitlinien der DBG verweisen und darauf bestehen, entsprechend therapiert zu werden.
Leitlinien DBG
Damit du bei deiner suche nach Infos nicht wahnsinnig wirst, möchte ich dich darauf hinweisen, dass sich Experten weder zur Diagnostik noch Therapie der Borreliose einig sind. Deshalb wirst du viele unterschiedliche Infos im Internet finden. Hier eine grobe Übersicht zu den strittigen Punkten:
Fachkontroverse
LG, Regi