(31.07.2021, 21:23)dnight schrieb: In deinem Profil geht es ja "nur" bis 2015. Wirst du derzeit noch behandelt und wie geht es dir?
Ups, ist mir noch gar nicht aufgefallen.
Krieg ich alles so auch nicht mehr zusammen; dazu müßte ich mal in Ruhe meine Symptomtagebücher (schreib ich jeden Abend) durchgehen. Mach ich mal, wenn ich Zeit hab - also so in ca. fuffzig Jahren.
Im Telegrammstil: Mir geht's jetzt im Gegensatz zu vor zehn Jahren richtig gut. Im Gegensatz zu früher allerdings... Nein, ich will nicht jammern, denn ich sehe, was ich alles geschafft hab in diesen zehn Jahren seit endgültigem Ausbruch der Borreliose. Von Jahr zu Jahr ein Stückchen besser. Nur die kalte Jahreszeit (für mich richtig schlechte sieben bis acht Monate jedes Jahr) macht mir immer üble Probleme in meinen Sehnen - ständig Entzündungen und Verkürzungen. Meine Dauererschöpfung und Kraftlosigkeit gehen von Jahr zu Jahr Stück für Stück zurück - mir und meiner oft fehlenden Geduld leider nicht schnell genug. Aber es wird!
In ärztlicher Spezi-Behandlung bin ich schon seit einigen Jahren nicht mehr, seitdem unsere hiesige geliebte Spezi in Rente gegangen ist. Seitdem versuchen mir sämtliche Ärzte wieder Rheuma einzureden, wenn sie meine Hände sehen. Also immer und immer wieder dieselben Untersuchungen *gääähn* - MRT, Röntgen, Blutspenden für diverse Labore. Letztes Jahr hat mich eine Frau Prof. Rheuma komplett auf den Kopf gestellt; sie glaubte den älteren Befunden nicht und hat noch zig andere Sachen durchtesten lassen. Ergebnis: zum Glück immer noch KEINE rheumatische Erkrankung in egal welcher Richtung. Also stehe ich weiterhin "ohne Diagnose" da. Keiner kann mir sagen, was ich hab.
Da sich meine Symptome unterm Strich aber nicht verschlechtern, ist mir das inzwischen egal. Nur meine Hände machen mir Sorgen. Aber darüber denke ich erst nach, wenn's gar nicht mehr geht. Da ich weiß, was bei den OPs dann gemacht wird, schieb ich das noch seeehr viele Jahre raus...
Ansonsten nasche ich einiges an NEMs und lasse das alles regelmäßig per Blutwerte überprüfen. Kostet mich zwar alles ein Vermögen (weil ja kein Arzt blablabla...), aber ohne Ärzte schont es die Nerven und ich bin auf der sicheren Seite in Sachen Unter-/Überdosierungsgefahr.
ABs hab ich immer griffbereit hier, aber seit Jahren keinen Gebrauch davon gemacht, da in Sehnen eh nüscht ankommt. Und die Gelenke sind, nachdem ich damals zwei Jahre Antibiose hinter mir hatte, nach wie vor alle ok - keine Entzündungsrückfälle o. ä., obwohl mir das viele prophezeit hatten, weil ja ABs auch eine entzündungshemmende Wirkung hätten und ich würde schon sehen, wenn ich die absetze, denn bei Rheuma ist das eben blablabla...
Ich kann zwar immer noch vieles nicht tun und machen, was ich früher gemacht hab, aber erstens ist das Leben auch auf anderen Seiten bunt genug und zweitens gehört Hoffnung aufgeben nicht zu meinen bevorzugten Eigenschaften. Ich "kämpfe" weiter.