Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Methylenblau (Methylthioniniumchlorid )
#1

Hat jemand Erfahrungen mit Methylenblau als Medikament ?

Hier im Forum wird es erwähnt in einer Studie von Zhang als eines von 41 Medikamenten, die gegen die stationäre Phase, also die Dauerformen von Bartonella wirkten (in vitro)
https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...thylenblau
https://www.mdpi.com/2079-6382/8/2/50
In der Studie werden auch Wikrungen gegen Borrelien genannt sowie gegen Malaria, Harnwegsinfekte und gegen Pilze

Gegen Borreliose wird es in folgendem link genannt (ist wohl Reklame)
https://iwofr.org/de/antimikrobielle-beh...orreliose/

Man kennt es als Desinfektionsmittel für Aquariumfische, als Färbemittel u.a. beim Mikroskopieren. In der Schweiz bis 2021 zugelassen als Augentropfen gegen Bindehautentzündungen. 
Es wird noch pharmazeutisch genutzt als Infusion gegen Methämoglobinvergiftung.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.d...-qualitaet
und als Mittel gegen Malaria gerade wieder entdeckt:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/i...m2_39_2004
https://www.aerzteblatt.de/archiv/198905...ei-Malaria
und gegen Babesien bei Rindern.
Es ist wasserlöslich, wird auch oral gut aufgenommen, relativ wenig giftig, färbt alles blau, Urin, Augen...

Sabine
Zitieren
Thanks given by: borrärger , Boembel , hanni , ticks for free
#2

hallo Sabine, 

hast du einen link zum thema rinder/babesien + methylenblau als therapie ?
das würde mich sehr interessieren, weiiiil....ich einen kränkelnden ziegenbock mit nachgewiesener babesieninfektion habe....Rolleyes

würde mich freuen !
 
hanni

OnLyme-Aktion.org
Zitieren
Thanks given by: micci
#3

Hallo hanni,

laut Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Methylenblau :
- Methylenblau wirkt in bestimmten Konzentrationen neurotoxisch
- Die Behandlungsmethode ist nicht zugelassen.
Was immer Du finden wirst, bewegt sich außerhalb der medizinischen Zulassung.
Ich persönlich wäre vorsichtigt mit solchen Experimenten...

LG
Boembel
Zitieren
Thanks given by: micci , Filenada , hanni , Sabine , urmel57 , berta
#4

Sicher sollte man nicht alleine Experimente mit Methylenblau aus dem Chemiehandel machen...
In den USA gibt es wohl Ärzte + Patienten, die es verwenden, z.B. hier tauschen sich welche dazu aus:
Zur Giftigkeit - wie immer, wird die Dosis das Gift machen. Produktionstechnisch sind wohl meist auch Anteile von Schwermetallen enthalten, jedenfalls wirbt eine französische Firma mit einem Verfahren, das ohne Schwermetalle auskommt. s.o. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.d...-qualitaet
Ich konnte aber nicht herausfinden, wie hoch die Anteile sind bei den anderen Produkten (den zugelassenen Infusionen, nicht bei irgendeinem Pulver, das man zum Färben kauft).
- Als Malariamittel ist es allerdings schon lange in Verwendung, kam dann außer Gebrauch und wird gerade wieder neu in Kombinationsbehandlugen offenbar mit Erfolg erprobt.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5979000/ fasst alte und neue Studien zusammen. Demnach wurde in historischen Untersuchungen Methylenblau oral, oft in hohen Dosen und für längere Zeiträume verabreicht, ohne dass größere Probleme berichtet wurden. Im 1. Weltkrieg bekamen europäische Soldaten über 400 g MB über mehrere Wochen ohne größere Nebenwirkungen außer moderaten urogenitalen Symptomen. Brasilianische Kinder vertrugen 20–50 mg/kg Körpergewicht prot TAg sehr gut über lange Zeiträume. Intravenös scheint ein höheres Risiko zu bestehen.
Für den Ziegenbock - schwierig. Ich habe noch einmal den Artikel mit den Rindern angeschaut, die guten Effekte waren wohl nur in vitro, in vivo bei Mäusen nicht so toll (Habs aber nur überflogen). Es scheint auch in der Veterinärmedizin kein aktuell gängiges Mittel gege Parasiten zu sein, sondern nur als Notfallmedikament bei Vergiftungen. Würde zum Tierarzt gehen. Dr. google sagt Imidocarb wäre ein Mittel.
Grüße
Sabine
Zitieren
Thanks given by: hanni , borrärger , Boembel , berta
#5

Danke für Eure inputs !
Alles schwierig......

Icon_winken3

OnLyme-Aktion.org
Zitieren
Thanks given by: borrärger
#6

Hallo Sabine,

ich habe zwar keine Erfahrungen damit, aber der amerikanische Borreliosespezialist Marty Ross
macht eine Dosisangabe. Er gibt 1 bis 2 Tabletten zu 50 mg Methylenblau am Tag gegen Bartonellen an.
Es sollte mit Oreganoöl kombiniert werden.

https://www.treatlyme.net/guide/kills-ba...rief-guide

MFG Alex25

Kräuter muss man nicht 4 Wochen lang täglich nehmen und fest daran glauben damit sie wirken. Es gibt auch stark wirksame Kräuter und pflanzliche Wirkstoffe, z.B.: Marihuana, ASS, Codein, Morphin, Digitalis, Chinin und Artemisinin.

Die Pharmaindustrie ist so sehr an der Volksgesundheit interessiert, wie die Waffenindustrie am Weltfrieden.
Zitieren
Thanks given by: micci , berta , Sabine
#7

[quote pid="182504" dateline="1657057007"]
Er gibt 1 bis 2 Tabletten zu 50 mg Methylenblau am Tag gegen Bartonellen an.
Es sollte mit Oreganoöl kombiniert werden.
[/quote]

Wenn es dann zu einer Vergiftung kommt mit neurologischen Ausfällen, sollte man sich sehr gut überlegen, was man dann im Krankenhaus auf die Frage angibt, was man eingenommen hat. Bei einer Untersuchung kommt die Ursache (Methylenblau) sowieso raus.
Die Wahrheit, dass ein chemischer Stoff, eingenommen wurde, wird mit Sicherhaut auf Unverständnis der behandelnden Ärzte in der Notaufnahme treffen.

Man kann zwar Methylenblau in einer Versandapotheke kaufen, aber die Anwendung ist nicht für die innerliche Einnahme vorgesehen, sondern für Dichtheitsprüfungen von Nähten in der Chirurgie.

LG
Boembel
Zitieren
Thanks given by:
#8

@ Hanni
Hallo,
vielleicht gibt es hier einen Behandlungsansatz für Deinen Ziegenbock.

Behandelt wird die Babesiose mit einem nur für Tiere zugelassenen und gegen Babesien wirksamen Medikament mit dem 
Wirkstoff Imidocarb. 
Dieses wird dem Patienten in der Regel 2 mal im Abstand von 2 Wochen unter die Haut gespritzt. Durch das Medikament sterben die Parasiten ab und der Patient kann sich vollständig erholen.
Aus Link:
Babesiose beim Hund - Tierklinik St. Pölten (tierklinik-stp.at)

Die Ziegenartigen (Caprini) sind eine Tribus der Hornträger (Bovidae). 

Siehe hier:
Tierarzneimittel: Carbesia® ad us. vet., Injektionslösung (uzh.ch)

Gruß fischera
Zitieren
Thanks given by: berta
#9

Hier ist noch mal eine Studie zur Kombination von Medikamenten gegen Bartonellen, hab sie auch oben bei der Linksammlung eingestellt
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7149919/
Dort scheint Methylenblau wieder ganz gut abzuschneiden.

Ich zitier ein bißchen, mit Google-Übersetzer:
Die Arzneimittelkombinationen, die Methylenblau enthielten, einschließlich Azithromycin/Methylenblau und Rifampin/Methylenblau, waren die aktivsten, die alle B. henselae-Zellen in der stationären Phase nach einer kürzeren Zeit einer 3-tägigen Arzneimittelexposition schnell abtöten konnten (Abb. (Abb. 2),2), was darauf hindeutet, dass unsere neuen Arzneimittelkombinationen wirksamer sind als die derzeit empfohlene Behandlung mit der Doxycyclin/Gentamicin-Kombination.

In unserer vorherigen Studie fanden wir heraus, dass Methylenblau eine gute Aktivität gegen B. henselae in der stationären Phase hat [26]. Methylenblau ist ein Medikament und Farbstoff. Als Medikament wird es hauptsächlich zur Behandlung von Methämoglobinämie eingesetzt [31]. Es wird auch als Malariamittel und zur Behandlung von Harnwegsinfektionen (HWI) eingesetzt [32]. Neuere Studien haben gezeigt, dass Methylenblau durch Redox- und Membranzerstörung eine antimykotische Wirkung hat [33]. Während die Membran ein Ziel von Persister-Medikamenten ist, stimmt unser früherer Befund, dass Methylenblau auch gegen Borrelia burgdorferi-Zellen in der stationären Phase aktiv ist, mit diesen überein [25]. Es bleibt abzuwarten, ob Methylenblau die Membranen von B. henselae als Grundlage für die Abtötung von B. henselae in der nicht wachsenden stationären Phase zerstören könnte.

Ich würde es eigentlich fast mal ausprobieren wollen, das Problem scheint zu sein, dass es dazu keine passende Medikamentenform hier gibt. Und dann gibt es dubiose Webseiten, die den Stoff auch wieder als Wunderheilmittel für alles anpreisen.
Zitieren
Thanks given by: micci
#10

Hallo Alex 25, danke!
Das Problem scheint, dass man diese Tabletten hier in Deutschland nicht bekommt.

Die Substanz ist ja leicht erhältlich, aber nicht in medizinischer Qualität. In einem Interview in der Alzheimerforschung sagte ein Wissenschaftler 2009, auch die US-Amerikanischen Standards seien noch aus den 70er Jahren und ihre Tests hätten Verunreinigungen mit Schwermetallen ergeben. Er hatte ein Patent auf eine schwermetallfreie Herstellungsmethode.
https://www.alzforum.org/news/conference...ylene-blue

Es gibt in Deutschland wohl nur arzneiliches Methylenblau für Infusionen
https://www.koehler-chemie.de/wp-content...201805.pdf
Das scheint eine sehr reine Form des Methylenblaus ohne Schwermetalle zu sein
https://www.ema.europa.eu/en/documents/a...ort_en.pdf

Die Substanz selbst scheint in der richtigen Dosierung relativ gut verträglich zu sein. Es gibt die früheren Erfahrungen als Malaria-Medikament, die in letzter Zeit wieder aufleben. Außerdem wird geforscht, eine abgewandelte Form von Methylenblau (Leucomethylthioninium, LMTM) gegen Alzheimer einzusetzen. Aber auch da scheint es noch kein fertiges Medikament zu geben.
 
Die Wirkung gegen Malaria erklärt sich u.a. dadurch, dass  Methylenblau die Glutathionreduktase der Malariaerreger hemmt, die in menschlichen Zellen vorkommende Glutathionreduktase dagegen nur wenig (https://www.uni-heidelberg.de/uni/presse...alaria.htm, https://idw-online.de/de/news54937)
Vielleicht wäre das dann auch die Wirkung gegen Babesien... Wie gehts dem Ziegenbock?

Schade, dass hier keiner Erfahrungen oder Tips dazu hat.
Zitieren
Thanks given by: Boembel , micci


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste