Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Frage Höhe der AK Titer bei frischer Borreliose
#1

Ich habe eine Frage zur Höhe des AK Titers bei frisch diagnostizierter Borreliose.
Hat ein hoher IgM Wert eine Aussage zur Prognose/Verlauf eurer Erfahrung nach oder ist die Höhe ansich eher irrelevant ?

Ich hatte einen Zeckenstich vor ca 5-6 Wochen, dann eine Woche später hohes Fieber, Kopfweh- da dachte ich noch nicht an Borreliose.
Ca 2 Wochen dann erst ein Erythema migrans ( sah anfänglich etwas untypisch aus), kurze Zeit später mehrere, dann auch typische Erytheme an den Beinen.
Antibiose jetzt mit Doxycyclin 200 mg für 21 Tage geplant.
IgM hoch positiv, IgG auch positiv.
Zitieren
Thanks given by:
#2

Hallo June,

die Höhe der Antikörper sagt leider wenig über den tatsächlich Heilungsverlauf aus. Wichtig ist es erstmal, dass deine Ersttherapie ausreichend ist und Du die entsprechenden Einnahmehinweise zu calciumhaltigen Flüssigkeiten angefangen von Milchprodukten, hoch mineralhaltiges Leitungswasse, mit Calcium angereichtert Milchersatzprodukte oder Fruchtsäfte (d.h vor und nach der Einnahme 2-3 Stunden) einhälst.

Wie sich alles entwickelt, entscheidet letzlich deine persönliche Reaktion auf die Behandlung - ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass sie gut anspricht und würde auf jeden Fall versuchen auf vier Wochen zu verlängern, da es keine ganz frische Borreliose mehr ist, deiner Beschreibung nach. Fall sie nach zwei Wochen nicht gut ansprechen sollte , würde ich ggf. Wochen versuchen  ein anderes Antibiotikum zu bekommen.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
Zitieren
Thanks given by: micci , Regi
#3

Hallo Urmel,

Danke dir für deine Antwort !
Ja, das mit Calcium weiß ich und ich schaue wegen einer Verlängerung der Antibiose. Mal sehen wie es mir weiter geht und was die Erytheme machen.
Zitieren
Thanks given by: urmel57
#4

Hallo June,
was jetzt von mir kommt hat unzählige andere Meinungen, ich bin kein Mediziner.
Geplant schreibst Du, fang an AB zu nehmen.
4 Wochen ist ein guter Hinweis.

Ich kenne Dein Körpergewicht nicht. Sollte es über 70 Kg liegen würde ich die ersten 3 Tage 300 mg einnehmen.
Es wird vielleicht eine heftige Reaktion in Deinem Körper erzeugen, das kann ein sehr gutes Zeichen sein = das AB wirkt 
oder es ist eine allergische Reaktion.

Herxheimer Reaktion = kein Kortison dagegen einsetzen!
Cetirizin kann helfen.
Es kann sein, dass eine Krankschreibung nötig ist. 

Mehrere Wanderröten in so kurzem Zeitraum ist nicht das übliche Erscheinungsbild einer Borreliose.

Link
Jarisch-Herxheimer-Reaktion - Ursachen, Symptome & Behandlung | MedLexi.de

»Frapper fort et frapper vite«: 
Bakterien sollte man mit einer hohen Antibiotika-Dosis über möglichst kurze Zeit attackieren. 
Diese Maxime, die Paul Ehrlich 1913 aufstellte, gilt heute noch.

AB, Sommer, im Auto sicher? Im Schatten?
Nein.
https://www.merkur.de/leben/gesundheit/w...23388.html

Ich hoffe, wenn es Probleme gibt, dass Dein Dr. auf Augenhöhe mit Dir spricht.

Gruß fischera
Zitieren
Thanks given by:
#5

Mit der Dosis , ich wiege unter 60 KG, denke ich das kann so bleiben ? Ich weiß, das es verschiedene Meinungen gibt, macht nichts leichter.
Ich nehme die Antibiose schon seit Anfang der Woche und die Erytheme sind erstens nicht mehr geworden und eines beginnt deutlich abzublassen.

Mehrere Erytheme zu haben ist nicht so häufig, aber so selten nicht. Ich hatte um den Stich kein Erythem, sondern dann Wochen später innerhalb ein paar Tage gleich mehrere. Das nennt sich disseminierte Form, weil schon etwas vorangeschritten. So hatte die Klinik das bezeichnet und so habe ich es mittlerweile gelesen. Vorher dachte ich auch nur an das typische Erythema migrans.
Ich war ca eine Woche zu Beginn richtig krank mit hohem Fieber, dann wurde es besser, bis jetzt diese Erytheme kamen. Jetzt habe ich wieder Grippegefühl , fühl mich total schlapp usw. Im Moment noch Urlaub, mal sehen wie es nächste Woche geht.
Der Arzt hatte mich wegen der Blutergebnisse extra angerufen, auch nochmal klar gefragt wie es mir geht und bei dem sehr hohem IgM AK Titer schon gesagt, das werden wir engmaschiger ansehen und ich soll mich sofort melden, wenn es mir schlechter geht.

Danke euch.
Zitieren
Thanks given by: micci
#6

Hallo,
Ich möchte gerne nochmal euer "Schwarmwissen" anzapfen, weiß natürlich das ihr alle keine Empfehlungen so geben könnt, aber viele doch Erfahrung haben.
Ich habe drei Wochen das Doxycyclin genommen. Wirklich gut fühle ich mich nicht. Dazu sind Kribbelparästhesien in den Händen gekommen, mit Kältegefühl. Das war auch kurz im Gesicht so, dort ist es weg . Immer wieder so ein "Grippegefühl" im Hals mit Halsweh und eine "brennende Zunge". Zwischendurch dachte ich schon das liegt an dem Antibiotikum. Jetzt nehme ich es den vierten Tag nicht mehr und es hat sich nichts geändert.
Das alles sind nervige Beschwerden, aber wirklich schlimm für mich ist eigentlich nur das Gefühl der üblen Müdigkeit und meine Konzentrationsprobleme.
Wie jetzt weiter ? Die Frage stellt sich mir gerade. Weiter das Doxycyclin nehmen ? Ich habe das Gefühl es hilft nicht wirklich .Oder Amoxicillin probieren ? Oder erst mal abwarten ? Letzteres will ich eigentlich nicht ( wäre üblicherweise mein Vorgehen), weil ich denke jetzt ist es noch früh an der Zeit und ich kann evtl Spätfolgen vorbeugen.
Zitieren
Thanks given by:
#7

Ich würde auf Amoxicillin wechseln. 50 mg pro kg Körpergewicht pro Tag verteilt auf 3 Dosen, möglichst alle 8 Stunden. 60 kg x 50 mg = 3000 mg = 3x 1000 mg pro Tag. Die Dauer ist abhängig vom klinischen Ansprechen. Bei ungenügendem Ansprechen würde ich nach 4 Wochen nochmals das AB wechseln. Amoxi ist nach meiner Erfahrung gut verträglich. Allerdings würde ich heute längere Antibiosen immer mit Magnesium und B12 abschirmen. Pilzprophylaxe ist ein absolutes Muss.

Eine Verlängerung der Therapie ist deine einzige Chance, wenn auch keine Garantie auf Heilung, denn ein PTLDS (Post Treatment Lyme Disease Syndrom) ist nach heutigem Wissensstand unheilbar, wird teilweise sogar bestritten. Nicht schön, mit einer lähmenden Krankheit zu leben, die weder im Gesundheitssystem noch im sozialen Umfeld anerkannt wird (meine Erfahrung). Die glauben alle, das wäre psychisch, was bei mir immer so ankam, als wäre ich selber schuld. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich den Wissensstand hatte, jedem jedes Argument um die Ohren zu hauen. Und mein soziales Umfeld ist geschrumpft, dafür ist mir klar, wer meine zuverlässigen Freunde sind, die mich akzeptieren können wie ich bin.

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
Zitieren
Thanks given by: June , urmel57
#8

Regi vielen Dank,

So hatte ich das jetzt selbst am ehestem gedacht, mal sehen was mein Arzt meint. Magnesium und Vit B Komplex nehme ich ein.
Du würdest nochmal vier Wochen geben ?
Ich habe jetzt auch nochmal bei der deutschen Borreliosegesellschaft nachgelesen. Und auf einer Seite für Tierärzte (!) Interessant, das bei Tieren gleich eine längere Therapiedauer angedacht ist.
Danke !
Zitieren
Thanks given by: urmel57 , Regi
#9

(25.08.2022, 08:26)June schrieb:  Regi vielen Dank,


Du würdest nochmal vier Wochen geben ?
Ja. Bei mangelhaftem Ansprechen länger.

Die DBG vertritt eine andere Meinung als geltende Lehrmeinung. Das nur so als Tip, wenn du beim Arzt damit argumentierst und trotzdem abgewimmelt werden solltest. Dein Argument ist dann, dass die Forschungslage schlecht ist, wenn die Borreliose nicht schulbuchmässig verläuft und AB derzeit die einzige Option sind, deine Chancen zu wahren. Die Alternative wäre, nichts zu tun. Das hilft dir nicht. Wenn verschiedene Leitlinien zur Behandlung einer Krankheit existieren, obliegt nach Aufklärung über Kosten, Nutzen und Risiko die Entscheidung dem Patienten.

Amoxi ist teurer als Doxy. Das könnte das Budget des Arztes belasten. Frage gezielt nach dieser Problematik, wenn sich der Arzt nicht einlassen will. Ich würde notfalls anbieten, das Medikament privat zu bezahlen, denn wenn dein Hausarzt nicht mitspielt, bleibt dir nur, einen Spezi aufzusuchen, wenn du deine Chancen mit einer verlängerten Therapie wahren möchtest. Und dann kann es mitunter wesentlich teurer werden, mal davon abgesehen, dass du dadurch zuviel Zeit verlieren würdest.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
Zitieren
Thanks given by: Filenada
#10

Hallo, ich melde mich nochmal zurück.

Einiges ist seit meinem letztem Eintrag passiert.
Zunächst hatte ich tatsächlich aufgrund der neurologischen Symptome eine Lumbalpunktion. Da ist aber (zum Glück) nichts nachgewiesen worden.
Ich hatte wie hier geschrieben dann nach dem Doxycyclin noch Amoxicillin eingenommen, zumal ich plötzlich geschwollene Gelenke hatte.
Die neurologischen Symptome sind weitesgehend verschwunden. Auch die Gelenkschwellungen sind nicht mehr aufgetaucht.
Allerdings ist mein Allgemeinbefinden irgendwie immer noch nicht so toll, oft schnell erschöpft, manchmal komische Schwindelattacken.
Was ich aber jetzt seit vier Wochen- mal mehr, mal weniger habe ist eine Art chronische Bronchitis. Hustenattacken, teils mit Auswurf und es geht einfach nicht weg.
Da ich sonst zu Husten überhaupt nicht neige- habe selbst bei Erkältungen nie groß Husten- ist es für mich etwas ganz neues.
Würdet ihr das mit der Borrelieninfektion in Zusammenhang bringen ? Oder ggf. irgendeine Co Infektion ?
Zuletzt wurden Laboruntersuchungen bei der Lumbalpunktion gemacht. Da waren die Antikörper gegen Borrelien noch sehr hoch, Rickettsien wurden noch untersucht, negativ.

Falls jemand eine Idee dazu hat ? Danke.
Zitieren
Thanks given by:


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste