06.04.2013, 18:53
Colestyramin ist enzymatisch nicht zersetzbar. Es ist stark hydrophil, jedoch wasserunlöslich und ein sehr großes Makromolekül. Deshalb ist es durch den Darm nicht resorbierbar und unterliegt nicht dem Stoffwechsel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Colestyramin
Nebenwirkungen:
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Verstopfung.
Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Völlegefühl, Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Brechreiz, Blähungen, Durchfall.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Erbrechen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Verstärkung von Fettstuhl, verminderte Aufnahme fettlöslicher Vitamine, zu wenig Folsäure im Blut, Übersäuerung des Körpers mit Chlorüberschuss (hyperchlorämische Azidose) bei Kindern und bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen unter Langzeittherapie.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsnennung:
Anstieg bestimmter Leber-Enzym-Werte (alkalische Phosphatase, Transaminasen) zu Beginn der Therapie, allergische Reaktionen sowie Rötungen und Reizungen der Haut, der Zunge und im Afterbereich
http://medikamente.onmeda.de/Wirkstoffe/...nt-10.html
Bei der Einnahme von Colestyramin ist allgemein bekannt, dass auch die fettlöslichen Vitamine A,D,E,K vermehrt gebunden werden können und ein Mangel dieser drohen kann.
Doch nicht nur ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen kann durch die Einnahme von Colestyramin drohen, auch verringerte Serumkonzentrationen an Folsäure, welche zu den B Vitaminen gehört,sind beobachtet worden.
Weniger bekannt ist, dass Vitamin B12 als einzigstes B Vitamin in der Leber gespeichert wird und einem lebenswichtigen enterohepatischen Kreislauf unterliegt. Zwar gilt Vitamin B12 als wasserlöslich, jedoch wird ein möglich erhöhter Bedarf bei Einnahme mit bestimmten Medikamenten, darunter auch Colestyramin, beschrieben.
Lt. diesem Artikel beispielsweise besteht für Patienten unter Cholestyramin, Chloramphenicol, Neomycin, Colchicin, Kaliumsalzen und Metformin aufgrund einer gehemmten Absorption ein erhöhter Bedarf an Vitamin B12.
Cholestyramin bindet nicht nur Gallensäure, sondern ist auch bekannt dass es etliche Medikamente binden kann.
Dazu gehören vor allem der Entzündungshemmer Phenylbutazon, das Diuretikum Hydrochlorothiazid, die Antibiotika Tetracyclin und Penicillin G, das Antiepileptikum Phenobarbital und Schilddrüsenhormone.
http://medikamente.onmeda.de/Wirkstoffe/...nt-10.html
Desweiteren ist auch interresant, dass gerade Tetracycline, die häufig gegen Borreliose eingesetzt werden einem enterohepatischen Kreislauf unterliegen.
Doxycyclin wird auch intravenös appliziert. Hierbei ist eine Besonderheit zu beachten. Der Wirkstoff durchläuft einen enterohepatischen Kreislauf. Hier kann die Rückresorption aus dem Darmtrakt durch Komplexbildung reduziert werden.
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5355
Auch wichtig für Frauen, die in Ihrem Krankheitszustand nicht auch noch ungewollt schwanger werden wollen, ist der Umstand, dass
Colestyramin den Plasmaspiegel von Östrogenen verringern kann, da es diese dem enterohepatischen Kreislauf entzieht. Falls Östrogene bei Frauen zur Empfängnisverhütung eingenommen werden, kann es zu einer verminderten kontrazeptiven (empfängnisverhütenden) Wirkung der Antibabypille kommen, mit der möglichen Folge einer ungeplanten Schwangerschaft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Colestyramin
Urmel57 hat in diesem Beitrag bezüglich herxheimerartige Symptome bei Colestyramineinnahme auf eine Histaminintolleranz hingewiesen bzw darauf, dass eine Urtikaria histaminvermittelt ist. Ich finde diesen Hinweis ausgesprochen wichtig, da er zeigt, dass nicht jedes Symptom auf eine Herxheimer Reaktion hindeutet.
Da Colestyramin nicht dem Stoffwechsel unterliegt, ist es auch eher schwer vorstellbar, dass es eine Herxheimer Reaktion auslösen kann, wie aber mehrfach hier beschrieben wird.
Allergische Reaktionen aber sind bei Colestyramin beschrieben.
Kerstin schreibt in
Ich denke Kerstin verwurstelt da etwas.
Würden die Neurotoxine im Fett gespeichert, so denke ich würden sie sich eher nicht neurologisch auswirken. Auch könnten die Toxine nicht von Colestyramin gebunden und mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden da Colestyramin nicht in den Stoffwechsel übergeht. Die Aufgabe des C. ist es den Cholesterinspiegel zu senken, indem es Gallensäure, welche mit der Galle in den Zwölffingerdarm zugeführt wird, bindet, ausleitet und damit dem enterohepatischen Kreislauf entzieht.
Durch den Entzug von Gallensäure ist der Körper gezwungen erneut Gallensäure zu produzieren wofür er Cholesterin benötigt. Dadurch senkt sich der Cholesterinspiegel.
Die Idee Neurotoxine mit C. auszuleiten beruht auf der Annahme, dass Diese einem enterohepatischen Kreislauf unterliegen und mit C. gebunden werden.
Cholesterin ist wichtig, dient es doch im Körper unter anderem als Vorstufe für Steroidhormone (Glucocorticoide, Mineralocorticoide, Androgene, Estrogene, Gestagene und Vitamin D) und eben Gallensäuren.
Symptome, die sich unter Antibiotikaeinnahme entwickelten und nach Colestyramingabe bessern, könnten möglicherweise auch Nebenwirkungen der Antibiotika sein, die sich dadurch bessern, dass die AB dem enterohepatischen Kreislauf entzogen werden, und somit die Serumkonzentration sinkt.
Das ist nur ein Gedankenspiel, mit dem ich zeigen möchte, dass auch andere Denkansätze zu einem logischen Schluss kommen können.
Schließlich ist für viele Betroffene hier im Forum eine Herxheimer Reaktion nicht immer mit gänzlicher Klarheit von Nebenwirkungen abzugrenzen.
Die Existenz von Neurotoxinen bei Borreliose ist ja scheinbar auch nicht eindeutig bewiesen, wie AnjaM hier schreibt.
@ Leonie Tomate
Diese Aussage würde ich doch kritisch hinterfragen, da das Vitamin D unter Experten ebenso kontrovers diskutiert wird wie die Borreliose.
Einfach pauschal den Mitteleuropäern Vit.-D-Mangelerscheinungen zuzuschreiben, finde ich etwas verwegen.
Wer mit Vitamin D substituieren will sollte sich, wie bei allen anderen Medikamenten und NEM auch, gründlich informieren.
Zur Erinnerung, Vitamin D ist mehr Hormon als Vitamin.
Gruß Huwe
http://de.wikipedia.org/wiki/Colestyramin
Nebenwirkungen:
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Verstopfung.
Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Völlegefühl, Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Brechreiz, Blähungen, Durchfall.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Erbrechen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Verstärkung von Fettstuhl, verminderte Aufnahme fettlöslicher Vitamine, zu wenig Folsäure im Blut, Übersäuerung des Körpers mit Chlorüberschuss (hyperchlorämische Azidose) bei Kindern und bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen unter Langzeittherapie.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsnennung:
Anstieg bestimmter Leber-Enzym-Werte (alkalische Phosphatase, Transaminasen) zu Beginn der Therapie, allergische Reaktionen sowie Rötungen und Reizungen der Haut, der Zunge und im Afterbereich
http://medikamente.onmeda.de/Wirkstoffe/...nt-10.html
Bei der Einnahme von Colestyramin ist allgemein bekannt, dass auch die fettlöslichen Vitamine A,D,E,K vermehrt gebunden werden können und ein Mangel dieser drohen kann.
Doch nicht nur ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen kann durch die Einnahme von Colestyramin drohen, auch verringerte Serumkonzentrationen an Folsäure, welche zu den B Vitaminen gehört,sind beobachtet worden.
Weniger bekannt ist, dass Vitamin B12 als einzigstes B Vitamin in der Leber gespeichert wird und einem lebenswichtigen enterohepatischen Kreislauf unterliegt. Zwar gilt Vitamin B12 als wasserlöslich, jedoch wird ein möglich erhöhter Bedarf bei Einnahme mit bestimmten Medikamenten, darunter auch Colestyramin, beschrieben.
Lt. diesem Artikel beispielsweise besteht für Patienten unter Cholestyramin, Chloramphenicol, Neomycin, Colchicin, Kaliumsalzen und Metformin aufgrund einer gehemmten Absorption ein erhöhter Bedarf an Vitamin B12.
Cholestyramin bindet nicht nur Gallensäure, sondern ist auch bekannt dass es etliche Medikamente binden kann.
Dazu gehören vor allem der Entzündungshemmer Phenylbutazon, das Diuretikum Hydrochlorothiazid, die Antibiotika Tetracyclin und Penicillin G, das Antiepileptikum Phenobarbital und Schilddrüsenhormone.
http://medikamente.onmeda.de/Wirkstoffe/...nt-10.html
Desweiteren ist auch interresant, dass gerade Tetracycline, die häufig gegen Borreliose eingesetzt werden einem enterohepatischen Kreislauf unterliegen.
Doxycyclin wird auch intravenös appliziert. Hierbei ist eine Besonderheit zu beachten. Der Wirkstoff durchläuft einen enterohepatischen Kreislauf. Hier kann die Rückresorption aus dem Darmtrakt durch Komplexbildung reduziert werden.
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5355
Auch wichtig für Frauen, die in Ihrem Krankheitszustand nicht auch noch ungewollt schwanger werden wollen, ist der Umstand, dass
Colestyramin den Plasmaspiegel von Östrogenen verringern kann, da es diese dem enterohepatischen Kreislauf entzieht. Falls Östrogene bei Frauen zur Empfängnisverhütung eingenommen werden, kann es zu einer verminderten kontrazeptiven (empfängnisverhütenden) Wirkung der Antibabypille kommen, mit der möglichen Folge einer ungeplanten Schwangerschaft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Colestyramin
Urmel57 hat in diesem Beitrag bezüglich herxheimerartige Symptome bei Colestyramineinnahme auf eine Histaminintolleranz hingewiesen bzw darauf, dass eine Urtikaria histaminvermittelt ist. Ich finde diesen Hinweis ausgesprochen wichtig, da er zeigt, dass nicht jedes Symptom auf eine Herxheimer Reaktion hindeutet.
Da Colestyramin nicht dem Stoffwechsel unterliegt, ist es auch eher schwer vorstellbar, dass es eine Herxheimer Reaktion auslösen kann, wie aber mehrfach hier beschrieben wird.
Allergische Reaktionen aber sind bei Colestyramin beschrieben.
Kerstin schreibt in
Zitat:Sie (Anm.: die Toxine) sind in einem ewigen Kreislauf im Körper gefangen und werden im Darm immer mit resorbiert. D.h. du hast keine Chance, die Toxine loszuwerden, außer, du bindest sie mit Colestyramin. Die Toxine werden im Körper im Fettgewebe gespeichert. Sie sind sozusagen im Fettstoffwechsel mit dabei und genau deswegen nimmst du C., womit man normalerweise das Cholesterin senkt. Nur, dass du es nüchtern einnimmst, d.h. es keine Auswirkungen auf deine Ernährung hat.
Also kannst du mit C. die an das Fett gebundenen Toxine binden und ausscheiden
Ich denke Kerstin verwurstelt da etwas.
Würden die Neurotoxine im Fett gespeichert, so denke ich würden sie sich eher nicht neurologisch auswirken. Auch könnten die Toxine nicht von Colestyramin gebunden und mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden da Colestyramin nicht in den Stoffwechsel übergeht. Die Aufgabe des C. ist es den Cholesterinspiegel zu senken, indem es Gallensäure, welche mit der Galle in den Zwölffingerdarm zugeführt wird, bindet, ausleitet und damit dem enterohepatischen Kreislauf entzieht.
Durch den Entzug von Gallensäure ist der Körper gezwungen erneut Gallensäure zu produzieren wofür er Cholesterin benötigt. Dadurch senkt sich der Cholesterinspiegel.
Die Idee Neurotoxine mit C. auszuleiten beruht auf der Annahme, dass Diese einem enterohepatischen Kreislauf unterliegen und mit C. gebunden werden.
Cholesterin ist wichtig, dient es doch im Körper unter anderem als Vorstufe für Steroidhormone (Glucocorticoide, Mineralocorticoide, Androgene, Estrogene, Gestagene und Vitamin D) und eben Gallensäuren.
Symptome, die sich unter Antibiotikaeinnahme entwickelten und nach Colestyramingabe bessern, könnten möglicherweise auch Nebenwirkungen der Antibiotika sein, die sich dadurch bessern, dass die AB dem enterohepatischen Kreislauf entzogen werden, und somit die Serumkonzentration sinkt.
Das ist nur ein Gedankenspiel, mit dem ich zeigen möchte, dass auch andere Denkansätze zu einem logischen Schluss kommen können.
Schließlich ist für viele Betroffene hier im Forum eine Herxheimer Reaktion nicht immer mit gänzlicher Klarheit von Nebenwirkungen abzugrenzen.
Die Existenz von Neurotoxinen bei Borreliose ist ja scheinbar auch nicht eindeutig bewiesen, wie AnjaM hier schreibt.
Zitat:Die Theorie, die dahintersteckt stammt von Shoemaker, der annimmt, dass Neurotoxine, die beim Bakterienzerfall entstehen für viele Beschwerden zuständig sind. Dieses Neurotoxin, das er in seinen Versuchen bisher einmal nachweisen konnte, wurde danach aber von anderen Vertretern seiner Zunft, nie mehr wiedergefunden, meines Wissens.Habe dies allerdings nicht weiter recherchiert.
@ Leonie Tomate
Zitat:Auf jeden Fall der Vitamin-D-Wert. Da haben eh die meisten Mitteleuropäer Mangelerscheinungen und man kann im Grunde schon auf "Verdacht" substituieren.
Diese Aussage würde ich doch kritisch hinterfragen, da das Vitamin D unter Experten ebenso kontrovers diskutiert wird wie die Borreliose.
Einfach pauschal den Mitteleuropäern Vit.-D-Mangelerscheinungen zuzuschreiben, finde ich etwas verwegen.
Wer mit Vitamin D substituieren will sollte sich, wie bei allen anderen Medikamenten und NEM auch, gründlich informieren.
Zur Erinnerung, Vitamin D ist mehr Hormon als Vitamin.
Gruß Huwe
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