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Das Geheinmis der Heilung
#11

Für mich fängt das Geheimnis schon früher an, nicht erst bei der Heilung. Das Krankwerden (oder Gesundbleiben trotz schädlicher Einflüsse) gehört auch dazu.

Wenn Ihr mögt, lest dazu meine Geschichte, die sich genau so zugetragen hat:

Als ich 17 war und keine Lust auf Schule hatte, habe ich im Medizin-Lexikon nach einer Krankheit gesucht, die als Ausrede zum Schwänzen taugt.
Ich kam auf Blinddarmreizung, die kommt und geht und ist/war schwer zu diagnostizieren. Ich spielte meiner Mutter die Symptome vor, und durfte ab und zu zu Hause bleiben. Bis sie eines Tages verkündete, dass nun Schluss damit sei, der Blinddarm wird in den Ferien operiert. Ich wollte nicht beichten, und biss in den sauren Apfel.
Nach der OP bestellte man meine Mutter zum Gespräch ein: Warum sie so lange gewartet habe, das sei ja unverantwortlich, der Blinddarm sei hochgradig gereizt gewesen, kurz vorm Durchbrechen... Ich erfuhr davon nichts, denn am Tag nach der OP ging es mir sehr schlecht. Hohes Fieber, Bauchschmerzen, ich konnte nicht gehen, nichts essen. Der Zustand besserte sich nicht, über drei Wochen ging das so, und ich schwöre, das war nicht gespielt! Eine erneute Operation (zum Nachschauen, was los ist) stand bevor.
Ein Arzt, der wohl verstanden hatte, was in mir abging, half mir dann aus dem Teufelskreis. Er kam mit ein paar Kollegen ins Zimmer, sie stellten sich um mein Bett, und der Arzt (Dr. de Rosa hieß er) fragte in die Runde: "Wollen wir wirklich diesem jungen Mädchen den Bauch noch einmal aufschneiden? Nein! Ich habe da noch eine Idee!" Und alle gingen wieder hinaus. Er kam zurück mit einer Infusionsflasche, und erklärte mir, was darinnen sei. Auf den Bauch malte er mir um die schmerzende Stelle einen Kreis.
Am nächsten Tag wiederholte sich das Spiel, den zweiten Kreis machte er etwas kleiner. Nach 5 Tagen hatte ich eine Zielscheibe auf dem Bauch, und ich war gesund; das Fieber und die Schmerzen verschwunden.
Ich bin sicher, dass in den Infusionen nur Kochsalz oder Vitamin war. Geheilt hat mich dasselbe, was mich krank gemacht hatte.


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#12

Es ist wahr, daß man vielen äußeren Zwängen in der heutigen Zeit nicht ausweichen kann. Daraus kann eine Überforderung entstehen, die krank machen kann. Soweit gehe ich mit deinen Gedanken mit, lieber -anfang-.

Auf seine innere Stimme hören oder sie überhaupt erstmal zulassen, eigene Grenzen erkennen, an einen Kreuzweg geraten und sich für oder gegen etwas entscheiden müssen sind aber, so wie ich es verstehe, das Nächstliegende, um seine eigene Mitte zu finden und den eigenen Weg zu gehen.

Das bedeutet ja noch lange nicht, nicht krank zu werden oder nur mit eigener Willenskraft gesund zu werden. Für mich bedeutet das, eine eigene Einstellung zu finden, die es ermöglicht, gesund zu werden oder eine Besserung zu erreichen. Da spielt auch die Zeit, die ich mir dafür gebe oder die der Körper hat, sich gegen eine Krankheit zu wehren, sicher eine Rolle. Seine innere Stimme wahrzunehmen ist ein Prozeß, kein einmaliger Akt, mit dem ich alles umpole.

Wer weiß, warum ich mit 9 Jahren meine Borreliose kriegte und über 40 Jahre Fehldiagnosen und falsche Therpien waren für mich so massiv, daß das nach meinem Empfinden schlimmer war, als die Borreliose selbst. Inzwischen ist mir klar, daß ich völlig blockiert war vor Schmerz, vor der Meinung der Götter in weiß, viele unnütze Medikamente ...

Ich kam aber in eine Situation, die die Weichen neu stellte und langsam fügte sich eins zum anderen und mit mir ging es wieder aufwärts. Das Wichtigste dabei war vielleicht, daß ich das selbst wollte und meiner Gesundheit zutraute, mich nicht weiter so maßlos zu enttäuschen wie bisher. Das bedurfte einiger Befreiungsschläge und ganz maßgeblich war eine Schnittstelle in meinem Leben:
Als im Jahr 2000 mein erster Enkel auf die Welt wollte, wünschte ich mir sehr, davon etwas zu haben, zumal es eine zweite Oma nicht gibt und auch keinen Opa. Er sollte wenigstens eine Oma haben und ich wollte immer eine große Familie, ein Wunsch, der sich nicht wirklich erfüllte, da mir nur meine Tochter blieb. Das erste Ultraschallbild mit einem winzigen Punkt, das mir Tochter und Schwiegersohn zu meinem 50. Geburtstag schenkten, hat in mir schlummernde Lebensgeister geweckt - oh, Oolong, schöner Satz, der dir da gelungen ist.

So, jetzt brauche ich eine Pause, hier steckt ganz viel Gedankenarbeit drin. Ich hoffe, dem einen oder anderen geben meine Zeilen etwas, es grüßt euch die Oolong.

Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.


Wolfgang Amadeus Mozart
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Thanks given by: Ponti , Hibiskus , urmel57 , USch4 , anfang , Wuschel09


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