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Hydroxycholoroquine und Minocycline passen laut Donta nicht zusammen
#11

Ich hatte eine Weile HCQ als Monotherapie, eben wegen dem Verdacht auf einen autoimmunen Prozess. Hat mir gar nichts gebracht. In Kombi mit Clari hat es gleich viel gebracht wie die Monotherapien.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by:
#12

Ich selbst hatte 2003, nach monatelanger Ceftriaxon / Cefotaxim Therapie, als einer der ersten Patienten diese neuen Donta-Therapie mit guten Erfolgen versucht.

Offensichtlich haben selbst einige Borreliosespezis den Sinn und Zweck der Donta-Therapie noch nicht richtig verstanden.

Prof. Donta geht aufgrund von Untersuchungen von der Hypothese aus, dass Symptome einer Lyme-Borreliose im Spätstadium die Folge einer persistierenden intrazellulären Infektion ist.

Nach Studien-Ergebnissen sind ß-Lactam-Antibiotika (Ceftriaxon, Cefotaxim) scheinbar nicht in der Lage die intrazellulären Organismen auszurotten. Dieses deckt sich mit vielen praktischen Erfahrungen, dass die ß-Lactam-Antibiotika meist zwar kurzfristige Erfolge bringen, es jedoch auch nach Langzeittherapien häufig nach einigen Wochen zum Rückfall kommt.
Dem gegenüber sind die Antibiotika der Tetracyclin- und Makrolid-Klasse sehr gut in der Lage, in die Zellen einzudringen. Für den Fall, dass sich Lyme-Borrelien in „intrazellulären Vesikeln“ aufhalten, die sauer sind, wäre jedoch die Wirksamkeit der „Makrolide“ bei dem niedrigen pH-Wert im Vergleich zu Parasiten wie Chlamydien, Legionellen, Toxoplasmen stark verringert. Aufgrund der Hypothese, dass Symptome einer Lyme-Borreliose im Spätstadium die Folge einer persistierenden intrazellulären Infektion ist, wurden Patienten erfolgreich mit einer Kombination von einem Makrolid und Hydroxychloroquin (Quensyl) behandelt.

Es ist in Studien bei anderen intrazellulären Bakterien „eindeutig“ nachgewiesen, dass Hydroxychloroquin den PH-Wert in den Zellen anhebt und die Wirksamkeit von Makrolidantibiotika sehr deutlich verbessert.
Diese gilt aber nur für Makrolide und nicht für Tetracyline oder andere Antibiotika!

Makrolid-Antibiotika überwinden nicht die Blut-Hirn-Schranke. Sind aber wirksam bei der Behandlung anderer ZNS-Infektionen (z. B. Toxoplasmose) auch bei der Rückbildung der neuropsychiatrischen Symptome bei Lyme-Borreliose. Nach der Annahme, dass das Bakterium sich in den Endothelzellen der Blutgefässe oder in den Glia- oder Nervenzellen ansiedelt, dann bräuchte man kein Medikament, das die Blut-Hirn-Schranke überwinden muss, um wirksam zu sein Tatsächlich sind die Tetracycline in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke bis zu einem gewissen Grad zu überwinden, und sie wurden mit einigem Erfolg zur Meningitis-Behandlung benutzt. Was Erkrankung des zentralen Nervensystems angeht, gibt es keinen Beweis dafür, dass Ceftriaxon wirksamer sei als Tetracycline oder die Kombination von Makrolid und Hydroxychloroquin.

Donta war schon die Jahre vor seiner neuen Therapie mit Makrolid+Quensyl, ein Verfechter von Tetracylin, das nach seiner Ansicht besser wirksam ist als Doxycklin.

Warum also viele Spezialisten Quensyl zusammen mit anderen Antibiotika, z.B. Minoyclin, einsetzen ist mir bisher unbekannt?
Zumal der von Donta postulierte Effekt durch Anhebung des PH-Werts nur ausschließlich bei Makroliden nützt.

Auch auf die Fragen, „warum?“ einige Spezis Artemisinin zusammen mit Antibiotika verordnen, konnte noch keiner eine nähere Auskunft geben?
Artemisinin hat zwar, ebenso wie Quensyl, eine Wirkung gegen Malaria, evtl. auch Babesien.
Aber nicht die von Donta postulierte Wirkungsverstärkung von Makroliden plus Quensyl bei intrazellulären Borrelien.



Hier die Studie von Prof. Donta:

Med Sci Monit. 2003 Nov;9(11):PI136-42.

Macrolide therapy of chronic Lyme Disease.

Donta ST.
Boston University Medical Center, Boston, MA, U.S.A.

BACKGROUND: Macrolide antibiotics are highly active in vitro against B.burgdorferi, but have limited efficacy in the treatment of patients with Lyme Disease. As macrolides are less active at a low pH, their poor clinical activity might be due to localization of borrelia to an acidic endosome, and their activity improved by alkalinization of that compartment with hydroxychloroquine.
MATERIAL/METHODS: 235 patients with a multi-symptom complex typical of chronic Lyme disease, ie fatigue, musculoskeletal pain, and neurocognitive dysfunction and with serologic reactivity against B.burgdorferi were treated with a macrolide antibiotic (eg clarithromycin) and hydroxychloroquine.
RESULTS: Eighty % of patients had self-reported improvement of 50% or more at the end of 3 months. After 2 months of treatment, 20% of patients felt markedly improved (75-100% of normal); after 3 months of treatment, 45% were markedly improved. Improvement frequently did not begin until after several weeks of therapy. There were no differences among the three macrolide antibiotics used. Patients who had been on hydroxychloroquine or macrolide antibiotic alone had experienced little or no improvement. Compared to patients ill for less than 3 years, the onset of improvement was slower, and the failure rate higher in patients who were ill for longer time periods.
CONCLUSIONS: These results support the hypothesis that the Lyme borrelia reside in an acidic endosome and that the use of a lysosomotropic agent augments the clinical activity of macrolide antibiotics in the treatment of patients with chronic Lyme Disease. In contrast, the efficacy of tetracycline in such patients is not affected by hydroxychloroquine.

PMID: 14586290


Therapieschema der chronisch-persistierenden Lyme Borreliose nach Prof. Sam Donta
Direktor der Abteilung für Infektionskrankheiten und Biomolekular-Medizin
Boston University Medical Center


Clarithromycin (Clarithromycin forte, Clarithromycin) morgens: 500mg, abends: 500mg

Hydroxychloroquine (Quensyl) morgens: 200mg, abends: 200mg

zur Pilzprophylaxe:
Amphotericin B-Suspension morgens: 1ml, abends: 1ml

alternativ Nystatin morgens: 200mg, abends: 200mg

Diese Behandlung solle 3 Monate durchgeführt werden.

Danach erfolgt ein Wechsel auf:

Tetracyclin: morgens: 500mg, mittags: 500mg, abends: 500mg,

über einen Zeitraum, der vom Gefühl der eindeutigen klinischen Besserung bestimmt wird.

Aus Erfahrung wäre es vielleicht ratsam, nicht sofort mit der vollen Dosis Quensyl zu beginnen. Sondern erst je nach Verträglichkeit langsam einschleichen.


Quensyl zeigt neben Malaria auch eine gute Wirkung bei Chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis einschließlich juveniler chronischer Arthritis) und systemischer Lupus.

Es ist deshalb möglich, dass speziell bei arthritischen, rheumatischen Beschwerden Quensyl allein, unabhängig von dem jeweiligen Antibiotika, eine deutliche Wirkung hat.

LG
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Thanks given by: abcdefg , leonie tomate


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