02.10.2017, 09:44
Ein wirklich spannendes Thema für jeden der sich für die Evidenz rund um das Thema Lyme-Borreliose interessiert:
Nicht nur in Deutschland sonden aktuell auch in Großbritannien bemüht man sich aktuell um bessere Leitlinien zur Lyme-Borreliose einschließlich der Testsystme.
Das National Institute for Health and Care Excellence NICE hat nun einen Entwurf herausgegeben.
Schon beim ersten durchlesen stellt man fest, oh Wunder, oh Wunder, es wird dabei sehr häufig nur armselige Evidenz für die wichtigen Fragen gefunden, die insbesondere auch das Outcome zu einzelnen Manifestationen betreffen. Die vorläufigen Ergebnisse für Behandlungsempfehlungen sehen dann bei der ersten Betrachtung dann trotzdem auch nicht viel anders aus als andernorts. Positiv zu bewerten ist, dass man sich auch vieler weiterer Manifestationen wie auch Lyme-Arthritis, Lyme-Karditis, etc. angenommen hat. Aktuell wird sich in Deutschland lediglich auf Hautmanifestationen und reine Neuroborreliose fokussiert und alles andere ausgeklammert.
https://www.nice.org.uk/guidance/indevel...-content-2
Sehr interessant aber das Review 3 und Review 4 in dem die Evidenzrecherche auch die Testsysteme bei verschiedenen Manifestationen umfasst.
Bei reinem EM also in der Frühphase der Lyme-Borreliose sehen die Ergebnisse dann bezüglich der Sensitivität nach wie vor sehr mager aus. Das gilt auch für die nichtspezifischen Symptome in der Frühphase der LB.
In der Spätphase wurden bessere Spezifitäten und Sensitivitäten gefunden.
Einfach den Mittelwert bilden und mit diesen Zahlen zu jonglieren, wie es immer wieder gemacht wird, ist dann genauso Unfug, wie sich auf die Evidenz zu berufen, denn:
(Ich fasse in eigenen Worten zusammen)
Es wurde festgestellt: Die Evidenzqualtität war insgesamt sehr niedrig. Es gab keine einheitliche Definition und Unterscheidung der klinischen Symptome, wie die Tests geleitet und analysiert wurden und wie die Tests interpretiert wurden.
Im Allgemeinen zeigten kombinierte IgM / IgG-Tests bessere Sensitivitäts- und Spezifitätsergebnisse zu verschiedenen klinischen Präsentationen der Borreliose als wenn nur ein IgM- und IgG- Test durchgeführt wurde.
Es war kein klarer Vorteil von ELISAs gegenüber Immunoblots oder Western-Blots oder umgekehrt für jede klinische Präsentation zu finden.
Borrelienkultur und Polymerase Kettenreaktion (PCR), die auch als Referenzstandards in dieser Überprüfung fungierten, zeigten schlechte Ergebnisse im Vergleich zur klinischen Diagnose. Es gab nur begrenzte Evidenz für andere Test, was Vorsicht bei der Interpretation der Ergebnisse erfordert .
Das kann man nun interpretieren...
Grüße vom Urmel
Nicht nur in Deutschland sonden aktuell auch in Großbritannien bemüht man sich aktuell um bessere Leitlinien zur Lyme-Borreliose einschließlich der Testsystme.
Das National Institute for Health and Care Excellence NICE hat nun einen Entwurf herausgegeben.
Schon beim ersten durchlesen stellt man fest, oh Wunder, oh Wunder, es wird dabei sehr häufig nur armselige Evidenz für die wichtigen Fragen gefunden, die insbesondere auch das Outcome zu einzelnen Manifestationen betreffen. Die vorläufigen Ergebnisse für Behandlungsempfehlungen sehen dann bei der ersten Betrachtung dann trotzdem auch nicht viel anders aus als andernorts. Positiv zu bewerten ist, dass man sich auch vieler weiterer Manifestationen wie auch Lyme-Arthritis, Lyme-Karditis, etc. angenommen hat. Aktuell wird sich in Deutschland lediglich auf Hautmanifestationen und reine Neuroborreliose fokussiert und alles andere ausgeklammert.
https://www.nice.org.uk/guidance/indevel...-content-2
Sehr interessant aber das Review 3 und Review 4 in dem die Evidenzrecherche auch die Testsysteme bei verschiedenen Manifestationen umfasst.
Bei reinem EM also in der Frühphase der Lyme-Borreliose sehen die Ergebnisse dann bezüglich der Sensitivität nach wie vor sehr mager aus. Das gilt auch für die nichtspezifischen Symptome in der Frühphase der LB.
In der Spätphase wurden bessere Spezifitäten und Sensitivitäten gefunden.
Einfach den Mittelwert bilden und mit diesen Zahlen zu jonglieren, wie es immer wieder gemacht wird, ist dann genauso Unfug, wie sich auf die Evidenz zu berufen, denn:
(Ich fasse in eigenen Worten zusammen)
Es wurde festgestellt: Die Evidenzqualtität war insgesamt sehr niedrig. Es gab keine einheitliche Definition und Unterscheidung der klinischen Symptome, wie die Tests geleitet und analysiert wurden und wie die Tests interpretiert wurden.
Im Allgemeinen zeigten kombinierte IgM / IgG-Tests bessere Sensitivitäts- und Spezifitätsergebnisse zu verschiedenen klinischen Präsentationen der Borreliose als wenn nur ein IgM- und IgG- Test durchgeführt wurde.
Es war kein klarer Vorteil von ELISAs gegenüber Immunoblots oder Western-Blots oder umgekehrt für jede klinische Präsentation zu finden.
Borrelienkultur und Polymerase Kettenreaktion (PCR), die auch als Referenzstandards in dieser Überprüfung fungierten, zeigten schlechte Ergebnisse im Vergleich zur klinischen Diagnose. Es gab nur begrenzte Evidenz für andere Test, was Vorsicht bei der Interpretation der Ergebnisse erfordert .
Das kann man nun interpretieren...
Grüße vom Urmel
Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org
Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)