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Hallo zusammen,
bei Borreliose sollte man Stress so gut wie möglich vermeiden.
Logisch und verständlich ist das, aber leider wohl ( zumindest für mich) alles andere als einfach umzusetzen. Vor allem aber für die Betroffenen, die arbeiten gehn gehört er nunmal leider mehr oder weniger dazu.
Obwohl ich ( noch) nicht arbeite, grade mitten in der Antibiose stecke hab ich oft Stress. Ich versuch ihn so gut wie möglich abzuschalten, aber mein Gedankenkarussell: was möchte ich noch erreichen, was muss ich noch alles erledigen, was wäre wenn, etc macht mir das alles unmöglich.
Ich hasse es, würde alles dafür tun um einfach abschalten zu können und meinen Körper zu schonen, schaff es aber nicht. Gestern zb ließ mich das Gedankenkarussell nachts kaum schlafen und schwupps, waren meine Symptome wieder stärker als sonst, ich total schlapp. So versuche ich alles was ich tun kann um mein Immunsystem zu unterstützen: gesunde, basische Ernährung, Entgiften, wenigst möglich Chemie zu mir nehmen usw, aber den emotionalen Stress kann ich einfach nicht abschalten :(
Daher meine Fragen:
Wie geht ihr aufgrund eurer Krankheit mit Stress um?
Habt ihr Wege gefunden, ihn so weit wir möglich abzuschalten?
Wenn ja, wie?
Habt ihr bestimmte Auszeiten am Tag dir ihr euch bewusst nehmt?
Bemerkt ihr wieder stärkere Symptome/ Schübe wenn Stress auftritt?
Oder gibt es Leute unter euch, die sagen können: eig führe ich ( wieder) ein ganz normales Leben wie jeder andere auch und komme soweit klar damit?
LG Borri
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21.01.2014, 13:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.01.2014, 13:19 von
Amrei.)
Hallo Borri,
leider ist es tatsächlich so, daß jede Art von Stress bei meiner Tochter und mir zu verstärkten Borrebeschwerden oder auch zu einem richtigen Schub führen kann.
Alles, was vom normalen geregelten Tagesablauf abweicht oder auch nur mit kleinen Aufregungen verbunden ist, wirkt bei uns Beschwerde verstärkend. Das zeigt sich in Ängsten, Kopfschmerzen, Schwindel, Blutdruckanstieg, Schwäche, Herzrasen, Bauchschmerzen, Muskel-oder Nervenschmerzen.
Meist vergehen die dann, wenn wieder "Ruhe" eingekehrt ist.
Aber bei uns ist eines klar: wir haben nicht mehr die Kontrolle über uns, seit wir an Borreliose erkrankt sind. Wir können die Beschwerden auch mit Entspannungstechniken usw. nicht mehr so beeinflussen wie früher.
Das ist leider eine Tatsache. Aber man versucht ja trotzdem immer wieder, das in den Griff zu bekommen, auch wenn es nicht oft gelingt.
Liebe Grüße
Amrei
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Ich kann nicht mehr arbeiten und halte mir Stress vom Leib mit:
- einer Liste, was zu tun ist, weil die Angst, wichtiges zu vergessen, Stress ist.
- mir für den Tag nicht mehr vornehme, als ich sicher zu leisten vermag. Wenn dann noch die eine oder andere Kleinigkeit der ToDo-List abgearbeitet werden kann, ist das ein Geschenk.
- möglichst regelmässige Tages-, respektive Wochenabläufe und Schlafenszeiten
- Reduktion von sozialen Kontakten
- Verbindliche Termine möglichst mit Pausen dazwischen vereinbaren, damit Zeit für Erholung/Verarbeitung bleibt, wenn es nötig ist. So komme ich wöchentlich auf zwei verbindliche Termine. Mehr ist Stress, denn ich habe ja auch noch meine Selbstversorgung zu erledigen.
- Meditation und aktiver Entspannung (z.B. PMR)
Ich frage mich, was zu dieser Stressinresistenz bei der Borreliose führt. Erschöpfung der Nebennieren (Cortisolmangel) durch die chronische Infektion? Ein ganz normaler neuroimmunologischer Vorgang, der uns wegen der Infektion zur Ruhe zwingen soll? Wer eine Grippe hat, hüpft ja auch nicht in der Gegend rum.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
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Ich muss nicht arbeiten und habe es somit recht leicht. Ich habe Prioritäten gesetzt, um Stress zu vermeiden. Der Hund stand immer oben auf der Liste. Dann das Pferd. Danach Haushalt.
Anfangs hatte ich trotzdem Schwierigkeiten. Wenn ich gar nicht konnte, hätte ich alles mal liegen lassen müssen, dachte aber immer, zum Minimum muss ich mich aufraffen können. Bis ich feststellte, für meinen Mann, meine Tiere und mich ist es letztlich besser, ich gönne mir Gammeltage, wenn ich sie brauche, und funktioniere dadurch an den anderen Tagen einigermaßen, als daß ich meine letzten Reserven komplett aufbrauche in dem vergeblichen Versuch, allen und allem so gut wie möglich gerecht zu werden.
Natürlich sind auch schöne Freizeitaktivitäten oft Streß. Da habe ich gelernt abzuwägen, ob die seelische Zufriedenheit, die ich gewinne, den körperlichen und geistigen Stress überwiegt.
Es hat aber ein paar Jahre gedauert, bis ich wusste, wann muss ich ,ich trotz gewisser Symptome zu körperlicher Anstrengung und geregeltem Alltag durchringen, wann mir eine komplette Pause gönnen, wann brauce ich Unternehmungen, und wann darf oder soll ich mir Termine verkneifen. Vor allem dauerte es, bis ich das drauf hatte, mir ohne Selbst zweifel und schlechtes Gewissen oder gar Angst vor Fehlentscheidungen den Alltag so zu strukturieren .
Zum Glück hat mein Umfeld das alles so angenommen und mir nie das Gefühl gegeben, mich für faul, wehleidig, desinterssiert o.ä. zu halten.
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Hallo-ich kann das-was Phönix schreibt,inhaltlich..Wort für Wort bei mir so wiederfinden.Ich handhabe dies genauso und ähnlich-zumindest ist es mir auch möglich.Arbeiten kann ich nur noch an 2-3 Tagen für insgesamt 10-13Std.
Nunja-Hund+pferd haben wir nicht und das Umfeld wird oft zwangsläufig kleiner,wenn man nicht Gesund ist und auch nicht mehr der allerjüngste ist.
Was soll ich sagen - ein Versuch ist es wert,diesen Weg auszuprobieren.So richtig weg bleiben die Symtome und ihre auswirkungen nicht,aber ich kann besser damit umgehen. - anfang -
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Hallo,
Stress, besonders emotionaler habe ich mit Joggen abgebaut.
Da dies unmöglich geworden ist, und ich meine Hausarbeit nicht mehr wie früher schaffe, (auch wieder Stress), mach ich Sachen die ich früher jede Woche gemacht habe nur noch alle 14 Tage.
Jeden Tag kochen stresst auch.
Ich brauche so viel mehr Zeit etwas zu erledigen.
Komm eigentlich auch mit der Situation gar nicht klar.
Ich kann meinen Kopf nicht ausschalten.
Ich kann nicht leben wie ich will.
Ich glaube das Umfeld spielt eine grosse Rolle.
Das einzige was mir hilft mal mit einer innigen Freundin ein Telefongespräch zu führen.
Ansonsten naja mir ist die Lebensfreude verloren gegangen.
Die Hoffnung stirbt bekanntlicherweise als letztes, und genau daran hallt ich mich fest.
Irgendwann muss es doch besser werden.
LG
Annette
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(22.01.2014, 09:27)Annettep schrieb: Hallo,
Stress, besonders emotionaler habe ich mit Joggen abgebaut.
Da dies unmöglich geworden ist, und ich meine Hausarbeit nicht mehr wie früher schaffe, (auch wieder Stress), mach ich Sachen die ich früher jede Woche gemacht habe nur noch alle 14 Tage.
Jeden Tag kochen stresst auch.
ja-leider,das ist+kann zeitweiliges abgeben,abgeben und nochmals abgeben-Teils peinlichkeiten ohne ende...
Ich brauche so viel mehr Zeit etwas zu erledigen.
Komm eigentlich auch mit der Situation gar nicht klar.
Ich kann meinen Kopf nicht ausschalten.
Ich kann nicht leben wie ich will.
Ich glaube das Umfeld spielt eine grosse Rolle.
diese infektion ist ein Diktat-sie bestimmt,was wann,wo+wie möglich ist-mit einer gewissen Akzeptanz,das heißt..eigene Ansprüche runterschrauben und von außen mögl. keine ranlassen...
Das einzige was mir hilft mal mit einer innigen Freundin ein Telefongespräch zu führen.
Ansonsten naja mir ist die Lebensfreude verloren gegangen.
Die Hoffnung stirbt bekanntlicherweise als letztes, und genau daran hallt ich mich fest.
Irgendwann muss es doch besser werden.
....das wird es auch,auch wenn dieses Zeitfenster noch so groß und dunkel sein kann,gönn dir möglichst jeden Tag irgendeine kleine Freude-egal wie+wann,auch für andere..das hilft gut übern Tag...... - anfang -
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